Es handelt sich um einen kurzen Unterrichtsentwurf im Fach Geschichte (Klasse 10) samt Material zum Thema "Doppelte deutsche Staatsgründung" zur Leitfrage "Vertritt die DDR gesamtdeutsche Interessen?".
Inhaltsverzeichnis
- Kompetenzen/Inhalte
- 1. legen das bereits kurz nach Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 bestehende Spannungsverhältnis zwischen BRD und DDR hinsichtlich der jeweiligen eigenstaatlichen Legitimationsbedürfnisse exemplarisch anhand der Zitate von Adenauer und Grotewohl dar.
- 2. untersuchen die Stellungnahme Kurt Schumachers (1949) in Bezug auf den gesamtdeutschen Vertretungsanspruch der DDR, indem sie auf deren systematische Nichtanerkennung durch die BRD eingehen.
- 3. arbeiten die differenten Legitimationsbedürfnisse der Quellenverfasser Wilhelm Pieck und Kurt Schumacher (1949) zur Haltung gegenüber der DDR als souveränem und legitimem Vertreter des deutschen Volkes heraus, indem sie einen kriterienorientierten, tabellarischen Strukturvergleich vornehmen.
- 4. entwickeln quellengestützte (fiktive) Streitgespräche zwischen Wilhelm Pieck und Kurt Schumacher zum Schlüsselproblem der Deutschen Frage, indem sie das argumentative Selbstverständnis der ausgewählten historischen Akteure sprachlich kontrovers ausgestalten.
- 5. urteilen, dass die deutsche Teilung von Beginn an eine Auseinandersetzung um die Legitimität des eigenen Staates initiierte.
- Geplanter Stundenverlauf
- Einstieg
- Erarbeitung Quellenarbeit
- Sicherung I
- Vertiefung
- Sicherung II
- Überprüfung der Hypothesen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Unterrichtsstunde zielt darauf ab, die SchülerInnen mit der komplexen deutschen Frage im geteilten Deutschland nach 1949 vertraut zu machen. Die Stunde soll aufzeigen, wie die Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1949 die deutsche Teilung vollzog und gleichzeitig die Wiederherstellung der deutschen Einheit zum innenpolitischen Schlüsselproblem avancierte.
- Die unterschiedlichen Legitimationsbedürfnisse der BRD und der DDR
- Der gesamtdeutsche Vertretungsanspruch der DDR und seine Nichtanerkennung durch die BRD
- Die Auseinandersetzung um die Legitimität der beiden deutschen Staaten
- Die Rolle der deutschen Frage im Kalten Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die SchülerInnen setzen sich mit der Frage auseinander, ob die DDR gesamtdeutsche Interessen vertrat. Durch die Analyse von Quellenmaterial sollen sie die unterschiedlichen Positionen von Wilhelm Pieck, Kurt Schumacher und Konrad Adenauer zur Deutschen Frage verstehen. Sie lernen, wie die beiden deutschen Staaten ihre eigene Legitimität zu begründen versuchten und wie die deutsche Teilung eine Auseinandersetzung um die Legitimität des eigenen Staates initiierte. Die Stunde gipfelt in der Entwicklung eines fiktiven Streitgesprächs zwischen Wilhelm Pieck und Kurt Schumacher, das die unterschiedlichen Positionen der beiden deutschen Staaten veranschaulicht.
Schlüsselwörter
Die Deutschen Frage, deutsche Teilung, Bundesrepublik Deutschland (BRD), Deutsche Demokratische Republik (DDR), Legitimität, Vertretungsanspruch, nationale Einheit, Kalter Krieg, Quellenanalyse.
- Quote paper
- Laura Baier (Author), 2018, Die deutsche Frage im geteilten Deutschland (1949). Vertritt die DDR gesamtdeutsche Interessen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429392