Das deutsche Gesundheitswesen gehört zu den leistungsfähigsten weltweit. Dies führt allerdings auch zu steigenden Kosten. Um die hohe Qualität, sowie die sozialstaatlichen Prinzipien aufrechterhalten zu können, bedarf es Reformen. Dabei gewinnen spezielle Versorgungssysteme und einzelne Instrumente zur Anreizsteuerung der am Gesundheitswesen beteiligten Akteure an Bedeutung. Wie sich neue Ansätze der Versorgungssteuerung auf Qualität und Effizienz in der Gesundheitswirtschaft auswirken, wird anhand dieser Arbeit aufgezeigt.
Das deutsche Gesundheitssystem, welches von Bismarck im Jahre 1883 eingeführt wurde, hat bis heute in seinen Grundzügen Bestand. Allerdings fordert die Entwicklung einer Gesellschaft gewisse Anpassungen an bestehende Systeme. Der medizinischtechnische Fortschritt, der demografische Wandel sowie die zunehmende Verknappung finanzieller Ressourcen stellen das deutsche Gesundheitssystem in Zukunft vor große Herausforderungen. Im zweiten Kapitel wird in kurzer Form dargestellt, auf welche Träger, Einrichtungen und Leistungen sich die Gesundheitsausgaben in Deutschland verteilen. Des Weiteren werden das deutsche Gesundheitssystem sowie die Akteure der Gesundheitswirtschaft in ihren Grundzügen skizziert. In der Vergangenheit wurde durch kurzfristige Maßnahmen der Kostendämpfung versucht, einem Anstieg der Gesundheitsausgaben entgegenzuwirken. Bei einer genaueren Betrachtung zeigt sich allerdings, dass eine monokausale Fixierung auf die Kosten den falschen Ansatz darstellt. Ein möglicher Lösungsansatz kann sich nicht ausschließlich auf die Einnahmen und Ausgaben konzentrieren. Es geht darum, an den grundlegenden Strukturen des Gesundheitswesens anzusetzen, da in diesem Bereich enormes Potenzial liegt, Kosten zu senken. Das deutsche Gesundheitssystem ist ebenso stark durch sektorale Abgrenzungen, Diskontinuität, fehlenden Handlungsdruck sowie die daraus resultierenden Ineffizienzen gekennzeichnet. In diesem Zusammenhang rücken die Begriffe „Qualität“ und „Effizienz“ vermehrt in den Fokus.
Diese Arbeit geht der Frage nach, inwieweit effizienteres Handeln in der Gesundheitswirtschaft die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern kann. Bei der Umgestaltung des deutschen Gesundheitssystems kann sich eventuell an dem in den USA vorherrschenden Konzept Managed Care und den daraus resultierenden Versorgungsstrukturen orientiert werden, welche in Kapitel 3 einer detaillierten Betrachtung unterzogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- Finanzierung des Gesundheitswesens
- Beteiligte Akteure
- Ausgaben nach Ausgabenträgern
- Ausgaben nach Leistungsarten
- Ausgaben nach Einrichtungen
- Gesundheitswirtschaft
- Beteiligte an der Gesundheitswirtschaft
- Gesundheit als Wirtschaftsfaktor
- Spezifika des Gesundheitswesens in Deutschland
- Solidarsystem
- Versicherungssystem
- Finanzierung
- Leistungsbezogene Abrechnung
- Fallbezogene Abrechnung
- Selbstzahlende Medizin
- Finanzierung durch Länder
- Wettbewerb vs. Solidarprinzip
- 3 Versorgungsmanagement
- Qualitätsmanagement in der Versorgung
- Medizinische und pflegerische Versorgung
- Zertifizierung von Einrichtungen
- Standardisierung durch ärztliche Qualitätssicherung
- Spezielle Versorgungssysteme
- Managed Care
- Integrierte Versorgung
- Disease Management
- Case Management
- Hausarztsysteme
- Abrechnungssysteme
- Fallpauschale
- Kopfpauschale
- 4 Analyse internationaler Versorgungssysteme
- Managed-Care-Instrumente
- Schweiz
- Niederlande
- USA
- Deutschland
- Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Analyse der Qualität und Effizienz in der Gesundheitswirtschaft, insbesondere im Kontext der Kostendämpfung. Die Arbeit untersucht die Rolle der Leistungsbegrenzung als Instrument zur Kostenkontrolle im deutschen Gesundheitswesen und setzt sich mit verschiedenen Ansätzen des Versorgungsmanagements auseinander.
- Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens
- Analyse verschiedener Versorgungssysteme (Managed Care, Integrierte Versorgung, Disease Management)
- Bewertung von Leistungsbegrenzung als Instrument der Kostenkontrolle
- Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Qualität und Effizienz in der Gesundheitswirtschaft
- Vergleich des deutschen Gesundheitssystems mit internationalen Modellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens und beleuchtet die wichtigsten Akteure sowie die Herausforderungen, die sich aus steigenden Kosten ergeben. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Gesundheitswirtschaft und den beteiligten Akteuren, einschließlich der spezifischen Merkmale des deutschen Gesundheitssystems. Es beleuchtet das Solidar- und Versicherungssystem sowie die verschiedenen Finanzierungsformen, darunter leistungs- und fallbezogene Abrechnung, Selbstzahlung und die Finanzierung durch die Länder.
Kapitel 3 konzentriert sich auf das Versorgungsmanagement und die verschiedenen Instrumente zur Steuerung der Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung. Es werden verschiedene Ansätze des Qualitätsmanagements, wie Zertifizierung von Einrichtungen und Standardisierung durch ärztliche Qualitätssicherung, sowie spezielle Versorgungssysteme wie Managed Care, Integrierte Versorgung, Disease Management, Case Management und Hausarztsysteme, analysiert.
Kapitel 4 widmet sich der Analyse von internationalen Versorgungssystemen, mit Fokus auf Managed-Care-Instrumente in Ländern wie der Schweiz, den Niederlanden, den USA und Deutschland. Die Arbeit untersucht die Erfahrungen und Herausforderungen dieser Systeme im Vergleich zum deutschen Modell.
Schlüsselwörter
Gesundheitswirtschaft, Qualität, Effizienz, Kostenkontrolle, Leistungsbegrenzung, Versorgungsmanagement, Managed Care, Integrierte Versorgung, Disease Management, Fallpauschale, Kopfpauschale, Solidarprinzip, Wettbewerb, Internationale Versorgungssysteme
- Arbeit zitieren
- Marius Kaltwasser (Autor:in), 2016, Qualität und Effizienz in der Gesundheitswirtschaft. Leistungsbegrenzung zur Kostendämpfung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429637