In der sechsten Sitzung des Expertenrats Demografie des Bundesministeriums des Inneren vom 02.11.20161 wurde der Themenkomplex „Chancen und Herausforderungen im Bildungsbereich im Umgang mit neu Zugewanderten“ debattiert. Dort wurde die aktuelle Zuwanderung als ein wichtiger Einflussfaktor auf demografische Entwicklungen bezeichnet. Insbesondere hat das Zuwanderungssaldo nicht nur Auswirkungen auf eine altersmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung, sondern in vielfältiger Hinsicht auch auf das gesellschaftliche Zusammenleben. In dieser Sitzung wurde von einem „Angekommen" in unserer Gesellschaft gesprochen, indem sich Kinder und Jugendliche wohlfühlen und sich zum Wohl der Gesellschaft zukünftig einbringen können.
Neben dem deutschen Spracherwerb tragen Bildung und Ausbildung maßgeblich zu einem gelingenden Ankommen bei. Die Formen des Zusammenlebens in Deutschland verändern sich jedoch in allen gesellschaftlichen Bereichen und stehen in Wechselwirkungen zueinander. Die Auseinandersetzung der Debatte von Chancengleichheit bestehender Bildungsangebote und deren Bedeutung für die gesellschaftliche Teilhabe von Zugewanderten ist derzeit eine bildungspolitische Herausforderung. Nach Ansicht der Experten müssen gerade Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund besondere Förderung erhalten um Bildungsaspiration aufzubauen
In der vorliegenden Arbeit soll diese eben erwähnte Debatte zwischen Bildungsangeboten für neu Zugewanderte und Chancengleichheit anhand einer konkreten Forschungsfrage kritisch hinterfragt werden. Dabei werden die Bildungschancen von neu Zugewanderten als Forschungsgegenstand behandelt. Es wird anhand eines konkreten schulischen Integrationsbeispiels analysiert, ob die bildungspolitische und integrationspolitische Maßnahme auch auf unterster Schul- und Unterrichtseben erzielen, was durch den Expertenrat postuliert wird. Bereits zu Beginn dieser Arbeit soll darauf hingewiesen werden, dass Migration und Integration zwar wissenschaftliche abgrenzende Begriffe sind, jedoch werden „Integrationspolitik“ und „Migrationspolitik“ oft nicht deutlich voneinander unterschieden, sodass auch in der Forschung oft zusammenfassend von „Integrations- und Migrationsforschung“ gesprochen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einleitende Fragestellung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretischer Rahmen
- 2.1 Verhältnisbestimmung: Migration und Bildungschancen
- 2.2 Statistische Datenlage aktueller Migration und Bildungsbeteiligung
- 2.3 Schulebene: Integration von neu zugewanderten SchülerInnen
- 2.4 Unterrichtseben: Integrationskonzept Sekundarschule
- 3. Praktische Analyse
- 3.1 Problemorientierung
- 3.2 Forschungsgegenstand und Methodik
- 3.3 Kategorienbildung und Interviewleitfaden
- 3.4 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
- 4. Zusammenfassung
- 4.1 Resümee
- 4.2 Ausblick
- 5. Literaturverzeichnis
- 5.1 Internetquellen
- 6. Anhang
- 6.1 Transkript Klassenlehrer
- 6.2 Transkript DaZ-Lehrerin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bildungschancen von neu zugewanderten Jugendlichen in der weiterführenden Schule. Sie analysiert, ob bildungspolitische und integrationspolitische Maßnahmen auf unterster Schul- und Unterrichtsebene den von Experten geforderten Effekt erzielen, ein "Angekommen" in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dabei wird die Debatte zwischen Bildungsangeboten für neu Zugewanderte und Chancengleichheit anhand eines konkreten schulischen Integrationsbeispiels kritisch hinterfragt.
- Herausforderungen und Problemkonstellation der Chancengleichheit im schulischen Kontext
- Analyse der Bildungschancen von neu zugewanderten Jugendlichen in der Sekundarschule
- Bedeutung von Integrationskonzepten für die Gestaltung chancengleicher Bildungsprozesse
- Evaluation der Effektivität von Bildungsmaßnahmen für neu zugewanderte SchülerInnen
- Die Rolle des deutschen Spracherwerbs und der Bildung im Hinblick auf die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beschreibt den Aufbau. Der zweite Teil beleuchtet den theoretischen Rahmen, indem er die Beziehung zwischen Migration und Bildungschancen untersucht, statistische Daten zur aktuellen Migrationslage und Bildungsbeteiligung analysiert, die Integration von neu zugewanderten SchülerInnen auf Schulebene betrachtet und ein Integrationskonzept für die Sekundarschule präsentiert. Der dritte Teil widmet sich der praktischen Analyse. Hier wird die Problemorientierung der Forschungsfrage erläutert, der Forschungsgegenstand und die Methodik der Untersuchung vorgestellt, die Kategorienbildung und der Interviewleitfaden detailliert beschrieben und schließlich die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt und interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Migration, Integration, Bildungschancen, Chancengleichheit, neu Zugewanderte, Sekundarschule, Integrationskonzept, Deutsch als Zweitsprache (DaZ), Schul- und Unterrichtsentwicklung, qualitative Forschungsmethode, Interview.
- Citar trabajo
- Joanna Mandrysch (Autor), 2018, Bildungschancen von neu zugewanderten Jugendlichen in der weiterführenden Schule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429699