Im gerade erst begonnenen dritten Jahrtausend unserer Zeitrechnung ist die USA, ihre Weltmachtpolitik und Reaktion auf den neuzeitlichen Terrorismus, so wie das daraus resultierende Handeln als souveräner Staat stark in das Zentrum weltöffentlichen Interesses getreten. Viel wird über das neue (oder alte) amerikanische „Gut-und-Böse-Denken“, die scheinbaren Allmachtsgefühle der Bush-Administration, sowie über das „Supermacht-Syndrom“ und das wirtschaftliche Eigennutzdenken der USA geredet und geschrieben. Diese Themenkreise um die Weltmacht USA sowie die populären Terrorismustheorien sind aus der noch zeitlich jungen, großteils populistischen „Globalisierungsliteratur“ kaum wegzudenken, scheinen schon beinahe einen Komplementärstatus in diesem wissenschaftlich-literarischen Genre einzunehmen. Auch hat es kaum ein öffentlich bekannter Intellektueller seit dem 11. September 2001 unterlassen, zu den neuesten Geschehnissen und Entwicklungen der USA-Politik Stellung zu beziehen, ganz zu schweigen von dem peinlichen politischen Stellungnahme-Desaster und der politischen Uneinigkeitsrepräsentanz der „Europäischen Unionsstaaten“ zum völkerrechtlich unverantwortlichen Irakkrieg.
In der Philosophie erfreut sich der amerikanische Pragmatismus seit den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts des vergangenen Jahrtausends wieder an Aktualität. Es scheint, als hätten sich die amerikanischen PhilosophInnen des 20. Jahrhunderts von ihrer jahrzehntelangen „Heideggerbindung“ befreit, und wenden sich – neben den zeitgemäßen Strömungen der Philosophie - nun auch wieder dem klassischen amerikanischen Denken und der anfänglich eklektizistischen Philosophie in der „Neuen Welt“ zu.
Und genau von diesen Anfängen amerikanischer Philosophie soll diese Diplomarbeit handeln: Im I. Hauptteil, einem historischen Rekurs über die amerikanische Kultur- und Politikgeschichte unter Berücksichtigung philosophischer Implikationen bis zum Ende des Bürgerkriegs 1865, wird auf die Entwicklungsgeschichte der aus Europa eingewanderten „Amerikaner“ eingegangen, wodurch sich – nach Auffassung des Verfassers – das Thema des II. Hauptteils, Henry David Thoreaus Politik- und Gesellschaftskritik, Hauptthemen dieses wichtigen und bekannten Vertreters des "New England Transcendentalism“, zielgerechter erschließen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- I. Hauptteil: Amerika – ein historischer Rückblick
- Von den Anfängen zur „American Dream-Idee“
- Die amerikanische Revolution und die „founding Fathers“
- Die Folgen der Industrialisierung und der Bürgerkrieg
- II. Hauptteil: Thoreau und der „New England Transcendentalism“
- Henry David Thoreau und seine Kritik an der amerikanischen Gesellschaft
- Transzendentalismus und „Walden“ – eine Analyse der Lebensreformbewegung
- Die politische und gesellschaftliche Bedeutung von Thoreaus Werk
- III. Hauptteil: Thesen zum „New England Transcendentalism“ und Thoreaus Werk
- Die „transzendentale Einheit“ – eine philosophische Betrachtung
- Die politische Dimension des „New England Transcendentalism“
- Thoreau – ein Prophet seiner Zeit?
- Epilog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Kritik der historischen Vernunft in den USA und analysiert die politischen und gesellschaftlichen Ideen von Henry David Thoreau im Kontext des „New England Transcendentalism“. Ziel ist es, die philosophischen und politischen Aspekte von Thoreaus Werk zu beleuchten und dessen Relevanz für die amerikanische Geschichte und Gesellschaft zu erforschen.
- Die Entwicklung der amerikanischen Kultur- und Politikgeschichte bis zum Ende des Bürgerkriegs 1865
- Die Kritik an der amerikanischen Gesellschaft durch Henry David Thoreau
- Die Philosophie des „New England Transcendentalism“ und deren Einfluss auf Thoreaus Werk
- Die politische und gesellschaftliche Bedeutung von Thoreaus Werk
- Die Aktualität von Thoreaus Ideen im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Der Prolog bietet eine Einführung in die Thematik der Diplomarbeit und beleuchtet die Bedeutung der USA als Weltmacht im 21. Jahrhundert. Anschließend wird ein kurzer Überblick über die Aktualität des amerikanischen Pragmatismus gegeben.
Der I. Hauptteil führt in die amerikanische Kultur- und Politikgeschichte bis zum Ende des Bürgerkriegs 1865 ein. Hierbei werden die Anfänge der amerikanischen Gesellschaft, die amerikanische Revolution und die Folgen der Industrialisierung sowie der Bürgerkrieg beleuchtet. Ziel dieses Teils ist es, den historischen Kontext von Henry David Thoreaus Kritik an der amerikanischen Gesellschaft zu verdeutlichen.
Der II. Hauptteil befasst sich mit der politischen und gesellschaftlichen Kritik von Henry David Thoreau und analysiert dessen Werk im Kontext des „New England Transcendentalism“. Hierbei werden Thoreaus Ideen zur Lebensreform und seine Kritik am Sklaverei und dem Parteiensystem der USA untersucht.
Der III. Hauptteil widmet sich der Analyse der philosophischen und politischen Dimension des „New England Transcendentalism“ und dessen Einfluss auf Thoreaus Werk. Hierbei werden die „transzendentale Einheit“ und die politische Bedeutung des „New England Transcendentalism“ sowie die Aktualität von Thoreaus Ideen im 21. Jahrhundert diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Diplomarbeit sind: Henry David Thoreau, „New England Transcendentalism“, amerikanische Gesellschaft, Politik, Philosophie, Kritik, Geschichte, Kultur, Sklaverei, Bürgerkrieg, Lebensreform, Aktualität.
- Quote paper
- Martin Kitzberger (Author), 2003, Kritik der historischen Vernunft in den U.S.A. und Henry David Thoreaus "New England Transcendentalism", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43024