In unserer heutigen pluralistischen Gesellschaft, die zunehmend durch Anonymität und Bindungslosigkeit gekennzeichnet ist, rückt der Arbeitsplatz immer mehr in den Lebensmittelpunkt des Individuums.
Nicht schon allein wegen der erhöhten Arbeitsplatzunsicherheit ist der Arbeitnehmer daran interessiert, seine Arbeit sorgfältig, gewissenhaft und mit Engagement zu verrichten. Dazu werden auch Opfer, wie beispielsweise Überstunden, Schichtarbeit, eine ständige Abrufbereitschaft u.a. akzeptiert und erbracht. Auch kontinuierlich wachsende Anforderungen und fortschreitende Spezialisierungen stellen den Arbeitnehmer vor neue Herausforderungen und zwingen ihn zum ständigen Nach-, Weiter- und Neulernen. Die Spezialisierung verringert auch zugleich die Chance eines Arbeitsplatzwechsels.
Besonders soziale Berufsbranchen sind von einem schlechten Image, schlechter Bezahlung und geringen Aufstiegsmöglichkeiten gekennzeichnet. Hinzu kommt die geringer werdende finanzielle Unterstützung durch öffentliche Gelder, die einen Konflikt im Hinblick auf Produktivität und Qualität entstehen lässt.
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines Burnout spielt u.a. auch das Berufsethos im sozialen Handlungsfeld, in dem ja der Klient und seine Bedürfnisse im Zentrum der Arbeit stehen und eigene Wünsche von Seiten der Berufstätigen in den Hintergrund gestellt werden.
Aufgrund der nicht einheitlichen Diagnosekriterien des Burnout-Syndroms – worauf in der vorliegenden Arbeit noch genauer eingegangen wird – können leider keine genauen Angaben zur Häufigkeit gemacht werden. Die unterschiedliche Auslegung des Krankheitsbildes lässt lediglich ungenaue Schätzungen. Insgesamt muss aber von einer Zunahme der Burnout-Problematik ausgegangen werden. Dies sollte Anlass genug sein, über Präventionsmöglichkeiten nachzudenken.
Leider wird „von der Gesundheit [...] zumeist erst gesprochen, wenn sie verloren gegangen ist“.
Daher ist es sinnvoll, sich intensiv mit dem Burnout-Syndrom auseinander zu setzen und Erkenntnisse zu sammeln, die für das eigene berufliche Handeln in unserer Zukunft relevant sein können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Entwicklung des Burnout-Konzeptes
- Versuch einer Definition
- Erklärungsmodelle
- Das Modell nach Maslach
- Verleugnung und Verdrängung von Stresssignalen (Freudenberger)
- Emotionale Schwerstarbeit (Pines, Aronson, Kafry)
- Störung eigener Motive und Ziele (Burisch)
- Organisationsstrukturen/Rollenkonflikte (Cherniss)
- Mögliche Entstehungsbedingungen
- Individuelle Faktoren
- Interpersoneller und sozialer Bereich
- Arbeitsbezogene Faktoren
- Soziale, ökonomische und historische Faktoren
- Demographische Variablen
- Das Alter
- Das Geschlecht
- Der Zivilstand
- Die Dauer der Berufstätigkeit
- Symptomatik
- Symptome
- Physische Symptome
- Emotionale Symptome
- Kognitive Symptome
- Der Verlauf
- Warnsignale
- Symptome
- Interventionsstrategien
- Individuell orientierte Interventionen
- Psychohygiene
- Ernährung
- Organisationsorientierte Interventionen
- Supervision
- Soziale Unterstützung
- Individuell orientierte Interventionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Burnout-Syndrom und seinen vielfältigen Facetten. Sie soll die Entwicklung des Burnout-Konzepts beleuchten, verschiedene Erklärungsmodelle vorstellen und die Entstehung des Syndroms auf verschiedenen Ebenen analysieren. Neben einer detaillierten Beschreibung der Symptomatik werden auch Interventionsstrategien auf individueller und organisationaler Ebene behandelt.
- Entwicklung und Definition des Burnout-Konzeptes
- Erklärungsmodelle und Entstehungsbedingungen von Burnout
- Symptome und Warnsignale des Burnout-Syndroms
- Interventionsstrategien zur Prävention und Bewältigung von Burnout
- Relevanz des Themas für das berufliche Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die zunehmende Relevanz des Burnout-Syndroms im Kontext der modernen Arbeitswelt. Sie unterstreicht die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und das Bedürfnis nach einem tieferen Verständnis des Krankheitsbildes.
Das Kapitel über die Entwicklung des Burnout-Konzeptes liefert einen historischen Überblick und zeichnet die Entstehung des Begriffs nach. Es wird auf die Bedeutung verschiedener Definitionen und die Schwierigkeit einer einheitlichen Abgrenzung eingegangen.
Im Kapitel "Versuch einer Definition" werden verschiedene Ansätze zur Definition des Burnout-Syndroms vorgestellt und deren Stärken und Schwächen diskutiert. Dabei wird die Komplexität des Krankheitsbildes und die Notwendigkeit eines multidimensionalen Verständnisses hervorgehoben.
Das Kapitel über Erklärungsmodelle befasst sich mit verschiedenen theoretischen Ansätzen, die das Entstehen von Burnout erklären. Es werden Modelle wie das Modell nach Maslach, Freudenbergers Ansatz der Verleugnung von Stresssignalen, Pines, Aronson und Kafrys Konzept der emotionalen Schwerstarbeit sowie Burischs Modell der Störung eigener Motive und Ziele und Cherniss’ Analyse von Organisationsstrukturen und Rollenkonflikten vorgestellt.
Das Kapitel über mögliche Entstehungsbedingungen beleuchtet verschiedene Einflussfaktoren auf das Auftreten von Burnout. Es werden individuelle, interpersonelle, arbeitsbezogene, soziale, ökonomische und demographische Faktoren analysiert, die eine Rolle bei der Entstehung des Syndroms spielen.
Das Kapitel "Symptomatik" beschreibt die vielfältigen Symptome des Burnout-Syndroms, die sich in physische, emotionale und kognitive Bereiche einteilen lassen. Es wird auch auf den Verlauf des Burnout-Syndroms und relevante Warnsignale eingegangen.
Das Kapitel über Interventionsstrategien stellt verschiedene Ansätze zur Prävention und Bewältigung von Burnout vor. Es werden sowohl individuell orientierte Interventionen wie Psychohygiene und Ernährung als auch organisationsorientierte Ansätze wie Supervision und soziale Unterstützung behandelt.
Schlüsselwörter
Burnout-Syndrom, Stress, Arbeitsbelastung, Arbeitsbedingungen, psychische Gesundheit, Erklärungsmodelle, Entstehung, Symptome, Interventionsstrategien, Prävention, Bewältigung, Arbeitswelt, soziale Arbeit, Berufsethos, Demographische Variablen
- Citar trabajo
- Melanie Mattausch (Autor), Michaela Chirtas (Autor), 2005, Spezifische Gesundheitsbelastungen und -risiken. Das Burnout-Syndrom, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43072