Der spanisch-amerikanische Krieg, der für drei Länder sehr unterschiedliche und weitreichende Folgen nach sich zog, soll in dieser Arbeit behandelt werden. Er fand von April im Jahre 1898 bis zum August 1898 auf Kuba, Puerto Rico und den Philippinen statt, hatte jedoch eine umfassendere Vor- sowie Nachgeschichte, die hier ebenfalls diskutiert werden soll. Die USA konnte bald einen raschen und eindeutigen Sieg über die alte Großmacht Spanien feiern, hatte nach dem Krieg jedoch mit neuen Problemen zu kämpfen: Was sollten sie jetzt mit den eroberten Gebieten machen? Und wie sollten sie sich verhalten, nun, da sie selbst das Verhalten und den Einfluss einer Großmacht an den Tag legten?
Das Hauptaugenmerk der Arbeit richtet sich hierbei auf zwei interessante Fragestellungen. Erstens: Was löste den spanisch-amerikanischen Krieg aus? War er geplant, war er ein Instrument gewollten amerikanischen Imperialismus? Oder war er ein ungewollter Funken, der ein widerwilliges Amerika schließlich auf die Weltbühne schubste? Zweitens wird die Frage beleuchtet, was nach diesem Krieg auf Kuba geschah: Wie sah die Haltung der Amerikaner gegenüber den Einwohnern Kubas aus? War die Okkupation der Vereinigten Staaten mehr eine Zivilisierungsmission anstatt eine Hilfe für Gleichberechtigte – und wenn ja, war sie „erfolgreich“? Der spanisch-amerikanische Krieg ist in der Forschung erst vor kurzem in den Mittelpunkt des Interesses getreten.2 Seitdem wurde seine Bedeutung für die Entwicklung der Supermacht der Vereinigten Staaten gründlich erforscht und einstimmig als schwerwiegend bestätigt. Für den Großteil der Forschung gilt der spanisch-amerikanische Krieg als der Anfang des amerikanischen Imperialismus und von diesem Standpunkt geht auch diese Arbeit aus. Interessant ist hierbei die Frage, ob diese Entwicklung von den Vereinigten Staaten gewollt oder sogar geplant war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Die Situation in Spanien
- Die Situation in den USA
- Monroe-Doktrin & Manifest Destiny
- Wirtschaftlich-politische Faktoren & Selbstzweifel
- „Eine Nation der Zeitungsleser“ – der Druck der Öffentlichkeit
- Der Weg in den Krieg – die Auslöser
- Der spanisch-amerikanische Krieg – Kriegsverlauf
- Die Folgen des Krieges
- Kriegsfolgen in Spanien
- Kriegsfolgen in den USA – der amerikanische Imperialismus
- Kriegsfolgen auf Kuba – die Zivilisierungsmission
- Das zerrüttete Kuba
- Die Haltung der Amerikaner gegenüber der kubanischen Bevölkerung und rassistische Elemente
- Amerikanische „Zivilisierungsmaßnahmen“ unter John R. Brooke und Leonard Wood
- Das Platt Amendment und der Abzug amerikanischer Truppen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem spanisch-amerikanischen Krieg von 1898 und seinen weitreichenden Folgen für Spanien, die USA und Kuba. Die Arbeit untersucht die Vorgeschichte des Krieges, die Auslöser, den Kriegsverlauf und die Auswirkungen auf die beteiligten Länder, wobei besonderes Augenmerk auf die amerikanische „Zivilisierungsmission“ auf Kuba gelegt wird.
- Die Ursachen und Auslöser des spanisch-amerikanischen Krieges.
- Die Rolle des amerikanischen „Manifest Destiny“ und der Monroe-Doktrin im Kontext des Krieges.
- Die Auswirkungen des Krieges auf die spanische und amerikanische Gesellschaft.
- Die amerikanische „Zivilisierungsmission“ auf Kuba und ihre Folgen für die kubanische Bevölkerung.
- Der Aufstieg des amerikanischen Imperialismus im Gefolge des Krieges.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des spanisch-amerikanischen Krieges und die zentralen Fragestellungen der Arbeit einführt. Das zweite Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte des Krieges, wobei die Situation in Spanien und den USA analysiert wird. Die USA sahen sich im 19. Jahrhundert als eine „Erlöser-Nation“ mit der Pflicht, die Welt zu „zivilisieren“. Die wirtschaftliche und politische Situation in Spanien, die Kuba als Kolonie benötigte, sowie die wirtschaftlichen Interessen der USA in Kuba trugen zum Ausbruch des Krieges bei. Kapitel 3 analysiert die Auslöser des Krieges, insbesondere die Explosion des amerikanischen Kriegsschiffs Maine im Hafen von Havanna. Dieses Ereignis trug maßgeblich zur Steigerung der anti-spanischen Stimmung in den USA bei und bereitete den Boden für eine Kriegserklärung. Kapitel 4 beleuchtet den Kriegsverlauf, der durch die technologische Überlegenheit der USA und die Schwäche der spanischen Streitkräfte geprägt war. Die USA gewannen den Krieg schnell und effizient.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Folgen des Krieges. Spanien erlebte einen Verlust von Macht und Ansehen, die USA hingegen erlangten den Status einer Weltmacht. Kuba, das nun unter amerikanischer Kontrolle stand, wurde von den USA „zivilisiert“. Amerikanische „Zivilisierungsmaßnahmen“ zielten auf die Verbesserung der Infrastruktur, des Gesundheitswesens und der Bildung in Kuba ab. Es wird jedoch auch die rassistische Komponente der amerikanischen Politik und die Überlegenheitsgefühle gegenüber der kubanischen Bevölkerung beleuchtet. Die Arbeit endet mit dem Fazit, in dem die Auswirkungen des Krieges und der Aufstieg des amerikanischen Imperialismus zusammengefasst werden.
Schlüsselwörter
Spanisch-amerikanischer Krieg, Amerikanischer Imperialismus, „Manifest Destiny“, Monroe-Doktrin, Kuba, Zivilisierungsmission, Rassismus, Platt Amendment.
- Citation du texte
- Caroline Breitfelder (Auteur), 2015, Der Spanisch-Amerikanische Krieg. Ein Einblick in die "Zivilisierungsmission" auf Kuba und den Beginn des amerikanischen Imperialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/430837