Neben Machiavelli und Hobbes beschäftigten sich auch viele andere bedeutende Politikwissenschaftler, wie Foucault, Gramsci, Marx oder eben auch Hannah Arendt und Max Weber im Laufe ihrer Arbeit mit dem Begriff der Macht und erarbeiteten dabei unterschiedliche Machtmodelle und -definitionen. Macht selbst ist ein inhärent wichtiger Begriff in der Politikwissenschaft und wird kontrovers diskutiert. Jedoch wird bei der Verwendung des Ausdruckes in einem Kontext meist nicht weiter benannt, auf welches Machtmodell sich der Autor bezieht, dies kann schnell zu Irritationen führen.
Auch Max Weber formuliert in seinen Arbeiten ein vertikal gedachtes Herrschafts- und Machtmodell ähnlich wie Hobbes. Hannah Arendt hingegen lehnt Macht als Dominanz verstanden Begriff, wie gleich zu Beginn des zweiten Kapitels von Macht und Gewalt von 1970 nachzulesen ist, ab. Sie distanziert sich von Webers Vorstellungen von Macht und (Staats-)Gewalt.
„Wenigstens in einem Punkt herrscht über die Macht Klarheit: man kann grundverschiedener Ansicht sein, worum es sich bei ihr überhaupt handelt und wie sie festzustellen ist.“ (Lukes 1983) Treffender hätte Lukes es kaum beschreiben können. Aus diesem und den oben genannten Gründen erscheint ein Vergleich der beiden Autoren als sinnvoll und die vorliegende wissenschaftliche Arbeit diskutiert zwei moderne Machttheorien von Hannah Arendt und Max Weber, um die Frage zu klären, welche Perspektiven von Macht erschlossen werden und inwieweit sich die beiden Theorien gegenseitig ausschließen oder sich sogar ergänzen.
Zunächst werde ich die einzelnen Konzepte getrennt voneinander analysieren, beginnend mit Max Webers Vorstellung von Macht und Herrschaft und nachfolgend mit der Auseinandersetzung der Begriffe Macht und Gewalt von Hannah Arendt. Diese Reihenfolge erhält seinen Sinn, durch die chronologische Reihenfolge der Publikationen beider Ideen und den Bezug Arendts auf Weber in ihrem Buch Macht und Gewalt. Schlussendlich werde ich eine Zusammenführung in Form einer Gegenüberstellung versuchen, um deutlich die beiden Positionen und erschlossenen Perspektiven herausstellen zu können, ehe ich zu meinem Fazit komme.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Max Webers Theorie von Macht und Herrschaft
- Macht als Durchsetzung des eigenen Willens auch gegen Widerstreben
- Legitimation von Herrschaft und Herrschaftsverbände
- Hannah Arendts Definition von Macht und Gewalt
- Differenzierung synonym verwendeter Begriffe
- Verortung des Politischen/der Macht
- Macht im politischen System
- Vergleich
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Onlineverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Machttheorien von Hannah Arendt und Max Weber. Ziel ist es, die unterschiedlichen Perspektiven auf Macht aufzuzeigen und zu untersuchen, inwieweit sich die Theorien gegenseitig ergänzen oder ausschließen. Die Analyse konzentriert sich auf die jeweiligen Definitionen von Macht und Herrschaft, deren Anwendung in unterschiedlichen sozialen Kontexten und die impliziten Annahmen über menschliches Handeln.
- Webers Konzept von Macht als Durchsetzung des Willens
- Arendts Unterscheidung von Macht und Gewalt
- Der Einfluss sozialer Beziehungen auf die Ausübung von Macht
- Die Rolle von Legitimität in Herrschaftsstrukturen
- Der Vergleich der beiden Machttheorien und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext der Machttheorie, beginnend mit Machiavelli und Hobbes und ihrer Auseinandersetzung mit der Legitimation von Herrschaft. Sie führt die zentralen Fragen der Arbeit ein: den Vergleich der Machttheorien von Arendt und Weber und die Analyse ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Die Einleitung begründet die Wahl dieser beiden Denker und unterstreicht die Bedeutung der Klärung unterschiedlicher Machtmodelle in der Politikwissenschaft, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Arbeit kündigt die Struktur an, welche die separate Analyse der Konzepte von Weber und Arendt vorsieht, bevor ein Vergleich und ein Fazit folgen.
Max Webers Theorie von Macht und Herrschaft: Dieses Kapitel präsentiert Webers soziologische Grundbegriffe und definiert Macht als die Chance, den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen. Es betont Webers Fokus auf menschliches Handeln und soziale Beziehungen als Grundlage von Macht. Das Kapitel hebt den wertneutralen Charakter von Webers Machtbegriff hervor und verdeutlicht die universelle Anwendbarkeit des Konzepts auf diverse soziale Bereiche, von der privaten Ebene bis hin zu staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen. Webers Biografie wird kurz vorgestellt, um seinen Kontext zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Macht, Herrschaft, Max Weber, Hannah Arendt, Soziale Beziehungen, Legitimität, Gewalt, Politikwissenschaft, Herrschaftsmodelle, Vergleichende Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich der Machttheorien von Arendt und Weber
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Machttheorien von Hannah Arendt und Max Weber. Das Ziel ist es, die unterschiedlichen Perspektiven auf Macht aufzuzeigen und zu untersuchen, inwieweit sich die Theorien gegenseitig ergänzen oder ausschließen. Die Analyse konzentriert sich auf die jeweiligen Definitionen von Macht und Herrschaft, deren Anwendung in unterschiedlichen sozialen Kontexten und die impliziten Annahmen über menschliches Handeln.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Webers Konzept von Macht als Durchsetzung des Willens, Arendts Unterscheidung von Macht und Gewalt, den Einfluss sozialer Beziehungen auf die Ausübung von Macht, die Rolle von Legitimität in Herrschaftsstrukturen und einen Vergleich der beiden Machttheorien mit daraus resultierenden Schlussfolgerungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext der Machttheorie skizziert und die zentralen Forschungsfragen einführt. Es folgt eine separate Analyse der Konzepte von Max Weber und Hannah Arendt. Anschließend wird ein Vergleich der beiden Theorien vorgenommen, bevor die Arbeit mit einem Fazit abschließt. Ein Quellenverzeichnis (Literatur- und Onlineverzeichnis) rundet die Arbeit ab.
Wie definiert Max Weber Macht?
Max Weber definiert Macht als die Chance, den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen. Sein Fokus liegt auf menschlichem Handeln und sozialen Beziehungen als Grundlage von Macht. Der Machtbegriff ist wertneutral und universell anwendbar.
Wie unterscheidet Hannah Arendt Macht und Gewalt?
Die Arbeit beschreibt Arendts Definition von Macht und Gewalt, die Differenzierung synonym verwendeter Begriffe und die Verortung des Politischen/der Macht im politischen System. Nähere Details zur Unterscheidung zwischen Macht und Gewalt werden im Text erläutert.
Welche Rolle spielt Legitimität in den Theorien?
Die Arbeit untersucht die Rolle von Legitimität in Herrschaftsstrukturen im Kontext beider Theorien. Die Einleitung behandelt die Legitimation von Herrschaft historisch, beginnend mit Machiavelli und Hobbes.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Macht, Herrschaft, Max Weber, Hannah Arendt, Soziale Beziehungen, Legitimität, Gewalt, Politikwissenschaft, Herrschaftsmodelle, Vergleichende Analyse.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden geboten?
Es gibt Kapitelzusammenfassungen zur Einleitung (mit historischem Kontext und Forschungsfragen), zu Max Webers Theorie von Macht und Herrschaft (mit Fokus auf Definition und Anwendung), und weitere Kapitel, die im Detail im Text beschrieben sind.
Wo finde ich das Inhaltsverzeichnis?
Das Inhaltsverzeichnis befindet sich am Anfang des Textes und umfasst Einleitung, die Kapitel zu Max Webers und Hannah Arendts Theorien, einen Vergleich beider Theorien, ein Fazit und ein Quellenverzeichnis (mit Literatur- und Onlineverzeichnis).
- Quote paper
- Maurice Schmidt (Author), 2017, Macht nach Hannah Arendt und Max Weber. Vergleich der Machtbegriffe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/430951