Das bayerisch-tschechische Grenzgebiet steht nach der Wende und nach dem EU-Beitritt der osteuropäischen Länder in einer wirtschaftlich wegweisenden Phase. Aus einer Randlage Europas rückt Ostbayern innerhalb von ca. 15 Jahren in die Mitte der europäischen Union und des liberalisierten grenzüberschreitenden Marktes. Dies birgt durch das Lohn- und Preisgefälle einen erhöhten Konkurrenzdruck, aber auch neue Märkte welche erschlossen werden können.
Eine hinzukommende Schwierigkeit ist das Fördergefälle zu Tschechien. Dies zeigen die Erfahrungen in den Grenzgebieten zu Thüringen und Sachsen, wo die Förderhöchstsätze für Arbeitsplatzschaffende Investitionen bei 35 % für große Unternehmen beziehungsweise 50 % für KMU liegen (das gleiche gilt für die Tschechische Republik), sind in Bayern höhere Fördersätze (18 % für große Unternehmen, 28 % für KMU) durch die Vorgaben der EU ausgeschlossen. Unter diesen Rahmenbedingungen wird es immer schwieriger, Betriebe auf bayerischer Seite anzusiedeln beziehungsweise zu halten, da die gesamte tschechische Republik außer Prag Höchstfördergebiet ist. Das ostbayerische Grenzland wird sich dann einem ähnlich starken Fördergefälle mit den gleichen Konsequenzen für die Wirtschaft ausgesetzt sehen, wie Nordbayern nach der Wende.
Inhaltsverzeichnis
- Die wirtschaftliche Schwäche des bayerisch-tschechischen Grenzgebietes
- Einzelne Bereiche der bayerischen Wirtschaft und die EU-Osterweiterung
- Dienstleistungen
- Verarbeitendes Gewerbe
- Einzelhandel
- Fremdenverkehr und Gastgewerbe
- Handwerk
- Bauwirtschaft
- Europäische Mittel
- Bundesmittel
- Landesmittel
- Ein Beispiel für grenzüberschreitende Wirtschaftsförderung: Die Euregios
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die wirtschaftliche Situation des bayerisch-tschechischen Grenzgebietes im Kontext der EU-Osterweiterung. Sie analysiert die Auswirkungen der neuen Marktbedingungen auf verschiedene Sektoren der bayerischen Wirtschaft und beleuchtet die Möglichkeiten zur Förderung der regionalen Wirtschaft durch europäische, bundesdeutsche und bayerische Mittel.
- Die wirtschaftlichen Herausforderungen des bayerisch-tschechischen Grenzgebietes im Zuge der EU-Osterweiterung
- Die Auswirkungen des Lohngefälles auf verschiedene Wirtschaftssektoren in Bayern
- Die Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit und die Rolle der Euregios
- Die verschiedenen Fördermöglichkeiten aus EU-, Bundes- und Landesmitteln
- Potenziale und Chancen für die regionale Wirtschaftsförderung im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet
Zusammenfassung der Kapitel
Die wirtschaftliche Schwäche des bayerisch-tschechischen Grenzgebietes
Dieses Kapitel beschreibt die schwierige wirtschaftliche Situation des bayerisch-tschechischen Grenzgebietes nach der EU-Osterweiterung. Es analysiert die Auswirkungen des Lohn- und Preisgefälles sowie des Fördergefälles zu Tschechien. Das Kapitel hebt die Herausforderungen hervor, die sich für Unternehmen in Bayern durch die Konkurrenz aus den neuen EU-Mitgliedstaaten ergeben.
Einzelne Bereiche der bayerischen Wirtschaft und die EU-Osterweiterung
Dieser Abschnitt untersucht die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf verschiedene Wirtschaftssektoren in Bayern. Es werden die Herausforderungen und Chancen für die Dienstleistungsbranche, das verarbeitende Gewerbe, den Einzelhandel, den Tourismus, das Handwerk und die Bauwirtschaft beleuchtet. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen des Lohngefälles und den Anpassungsbedarfen der Unternehmen in Bayern.
Europäische Mittel
Dieses Kapitel stellt das EFRE-ZIEL 2-Programm Bayern 2000-2006 vor und erläutert die Bedeutung der europäischen Mittel für die Förderung der regionalen Wirtschaft im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet. Das Kapitel erläutert die Finanzierungsquellen und die Zielsetzung des Programmes.
Schlüsselwörter
EU-Osterweiterung, bayerisch-tschechisches Grenzgebiet, Wirtschaftsförderung, Lohngefälle, Fördermittel, EFRE-ZIEL 2, Euregios, grenzüberschreitende Zusammenarbeit, regionale Entwicklung, Strukturwandel.
- Citation du texte
- David Parkmann (Auteur), 2005, Wirtschaftsförderung im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43097