Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit Bertolt Brechts Parabelstück "Der gute Mensch von Sezuan". Es weist eine dramatische Form auf und wurde in den Jahren 1938 bis 1940 in der Emigration verfasst. Das Drama ist eines seiner wohl bedeutendsten Bühnenwerke.
Dieses Werk wird hinsichtlich der Konstitution der Geschlechtsidentitäten (=Gender) untersucht. Außerdem soll nachgewiesen werden, dass die Maskierung der Protagonistin Shen Te zum Vetter Shui Ta einen Wechsel der Geschlechtsidentität und somit eine Veränderung der sozialen Möglichkeiten sowie der Wahrnehmung durch die Gesellschaft darstellt. Im Folgenden werden zunächst konzise die Grundthesen erläutert, die Judith Butler in ihrem gendertheoretischen Konzept entwickelte. Um meine Fragestellung zur Maskierung der Shen Te zu beantworten, werde ich mich Butlers Konzept bedienen.
Im weiteren Verlauf soll diese Arbeit im direkten Vergleich klären, wie und warum die Figuren der Shen Te und Shui Ta sich in der Interaktion mit der Gesellschaft präsentieren.
Hierfür wird stets eng am Dramentext gearbeitet. Ebenso muss man die Reaktion der Gesellschaft im Umgang mit ihnen betrachten und aufzeigen, wie aus diesen Akten das Bild der Weiblichkeit und Männlichkeit, in diesem Stück, entsteht und wo infolgedessen die Grenzen der Figuren in ihren jeweiligen Geschlechtsidentitäten liegen und was sie jeweils zu tun vermögen. Dabei sollen ebenfalls die Gründe für ihre Maskerade deutlich herausgearbeitet werden.
Zuletzt soll elaboriert werden, ob sich, mit der nun zumindest äußerlich männlich erscheinenden Shen Te das Verhalten der Gesellschaft ändert und dadurch auch die sozialen Möglichkeiten. Letztendlich wird diskutiert, ob ein Wechsel der Identität das Hintergehen der Gesellschaft ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundthesen aus dem gendertheoretischen Konzept von Judith Butler
- Vergleich der Akte, die im Umgang mit der Gesellschaft die Geschlechtsidentität Shen Tes und Shui Tas konstituieren
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konstitution von Geschlechtsidentitäten (Gender) in Bertolt Brechts Stück „Der gute Mensch von Sezuan“. Im Fokus steht die Maskierung der Protagonistin Shen Te zum Vetter Shui Ta und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung und sozialen Möglichkeiten. Die Arbeit analysiert, ob die Maskierung einen Wechsel der Geschlechtsidentität darstellt und welche Rolle die performativen Akte der Figuren im Hinblick auf die Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit spielen.
- Konstitution von Geschlechtsidentitäten im Theater
- Judith Butlers Theorie der performativen Akte
- Die Bedeutung von Maskierung und Rollenspiel
- Soziale Wahrnehmung und Geschlechterrollen
- Die Grenzen von Geschlechtsidentitäten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Thematik und die Fragestellung vor, die sich mit der Konstitution von Geschlechtsidentitäten in Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ beschäftigt. Sie erläutert den Fokus auf die Maskierung der Protagonistin Shen Te und ihre Auswirkungen auf die soziale Wahrnehmung.
- Grundthesen aus dem gendertheoretischen Konzept von Judith Butler: Dieses Kapitel stellt Butlers Theorie der performativen Akte vor und beleuchtet ihre Kernaussagen zur Konstruktion von Geschlechtsidentitäten.
- Vergleich der Akte, die im Umgang mit der Gesellschaft die Geschlechtsidentität Shen Tes und Shui Tas konstituieren: Dieses Kapitel analysiert die Interaktion der Figuren mit der Gesellschaft und wie diese Akte zur Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit im Stück beitragen.
Schlüsselwörter
Gender, Performativität, Geschlechtsidentität, Maskierung, Rollenspiel, Bertolt Brecht, Der gute Mensch von Sezuan, Judith Butler, soziale Wahrnehmung, gesellschaftliche Erwartungen, Männlichkeit, Weiblichkeit, Dramaturgie.
- Arbeit zitieren
- Fanny Jasmund (Autor:in), 2014, Das gendertheoretische Konzept von Judith Butler in Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/431659