Im Rahmen der Abgas-Affäre Volkswagens wurde der Volkswagen-Konzern im Oktober 2015 von dem VW-Betriebsrat und der IG Metall dazu aufgefordert, Konsequenzen aus dem Skandal zu ziehen und zu Modernisierungsmaßnahmen, namentlich flacheren Hierarchien und Dezentralisierung, zu greifen. Dies beschreibt auch der aktuelle Trend zu neuen Organisationsstrukturen, welcher organisationale Strukturen immer mehr zu einer „Abflachung von Hierarchien […] und […] Dezentralisierung von Entscheidungskompetenzen“ tendierend beschreibt. Doch lassen sich diese Forderungen so einfach auf etablierte, große Unternehmen anwenden, die bereits über eine ausgeprägte, formalisierte Binnenstruktur verfügen?
Vor diesem Hintergrund soll in dieser Hausarbeit die Fragestellung untersucht werden, inwiefern sich die Einführung flacherer Hierarchien und einer Dezentralisierung in einem großen, etablierten Unternehmen wie Volkswagen als funktional erweisen könnte. Die soziologische Relevanz dieser Fragestellung beweist sich darin, dass hier eine Perspektive eingenommen wird, die entgegen der Annahmen in diverser betriebswirtschaftlicher und Managementliteratur annimmt, dass diese Modernisierungsmaßnahmen nicht automatisch die erwünschten Folgen hervorbringen.
Zunächst werden der theoretische Rahmen durch den Ansatz zur „Structurelessness“ von Freeman dargelegt, relevante Begrifflichkeiten wie Formalität, Informalität und Macht zum Verständnis geklärt und die Modernisierungsmaßnahmen grob skizziert. Anschließend wird im darauffolgenden Kapitel anhand der Onlinepräsenz von Volkswagen analysiert, inwiefern diese Modernisierungsmaßnahmen funktionale Auswirkungen für VW als Organisation haben können. Abschließend wird in einem Fazit inklusive Ausblick das Wichtigste noch einmal zusammengefasst und bewertet, ob die von der Modernisierungsforderung erhofften und erwünschten Folgen eintreten werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen
- Modernisierungsmaßnahmen bei VW (Onlinepräsenz)
- Fazit & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Funktionalität von Modernisierungsmaßnahmen wie flache Hierarchien und Dezentralisierung im Kontext des Volkswagen-Konzerns. Sie hinterfragt die Annahme, dass diese Maßnahmen automatisch die gewünschten Folgen für Unternehmen haben, und beschäftigt sich mit den soziologischen Implikationen dieser Transformationsprozesse.
- Formalisierung und Informalität in Organisationen
- Der Ansatz der „Structurelessness“ von Freeman
- Die Bedeutung von Macht in Organisationsstrukturen
- Dezentralisierung und Empowerment
- Postbürokratische Organisationsformen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Hausarbeit untersucht, ob die Einführung flacher Hierarchien und Dezentralisierung in großen Unternehmen wie Volkswagen funktional ist, und stellt fest, dass diese Modernisierungsmaßnahmen nicht automatisch zu den erwünschten Folgen führen.
Theoretischer Rahmen
Dieses Kapitel definiert wichtige Begriffe wie Formalität, Informalität und Macht und stellt den „Structurelessness“-Ansatz von Freeman vor. Es beleuchtet die Funktionsweise formaler Strukturen und die Herausforderungen informeller Organisationsformen, insbesondere in Bezug auf Machtverteilung und Entscheidungsfindung.
Modernisierungsmaßnahmen bei VW (Onlinepräsenz)
Dieses Kapitel analysiert die Onlinepräsenz von Volkswagen (begrenzt auf dessen Webseite) und untersucht, inwiefern die Modernisierungsmaßnahmen funktionale Auswirkungen für VW als Organisation haben können.
Schlüsselwörter
Formalisierung, Informalität, Macht, „Structurelessness“, Dezentralisierung, Hierarchie, Empowerment, postbürokratische Organisation, Volkswagen, Modernisierung.
- Arbeit zitieren
- Patricia Paschen (Autor:in), 2018, Sind Modernisierungsmaßnahmen der Dezentralisierung und Abflachung von Hierarchien für Organisationen wie VW funktional?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432157