Die Welt ist durch die Entwicklung der modernen Luftfahrt immer näher aneinander gerückt. Eine Umrundung des Globus dauert nicht mehr 80 Tage, sondern kann innerhalb von 48 Stunden erfolgen. Menschen nutzen das Flugzeug, um zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen, Freunde und Verwandte zu besuchen oder um an einem fremden Ort ihre Freizeit zu verbringen. Längst ist das Fliegen kein Luxusgut mehr und wird von breiten Schichten der Bevölkerung genutzt.
Seit der Deregulierung zahlreicher Flugmärkte der Welt hat der Wettbewerb, und speziell der Preiswettbewerb zugenommen. Infolgedessen ist der erzielbare Yield pro Passagierkilometer tendenziell gesunken (Doganis, 2002, S. 101). Dies hat die Anbieter dazu bewogen, ihre Stückkosten weiter zu senken. Genau in diese Entwicklung passt die Entstehung der Low-Cost-Airlines (LCA). Schon vor mehr als 30 Jahren trat das Phänomen „LCA“ in den USA auf. Auf einem holprigen Weg mit zahlreichen Rückschlägen hat es dieser neue Betriebstyp schließlich geschafft, sich zu etablieren.
Diese neue Generation von Airlines hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Produkt „Flug“ auf die Kernleistung zu reduzieren, um es für noch mehr Menschen erschwinglich zu machen. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Die Erfahrung zeigt, dass niedrige Flugtarife überproportional steigende Nachfrage generieren. Menschen, die sonst mit Bahn, Bus, Fähre, Auto oder gar nicht gefahren wären, nutzen nun das Flugzeug als Verkehrsmittel.
Die Welle des Erfolges ist längst von den USA auf den Rest der Welt übergeschwappt. Überall entstehen neue Fluggesellschaften, die durch die konsequente Minimierung ihrer Kosten günstige Preise anbieten können. Bisher operieren die neuen Anbieter vorwiegend auf Kurz- und Mittelstrecken.
Alle Versuche, dass Geschäftskonzept auf die Langstrecke zu übertragen, sind bisher gescheitert. Betrachtet man jedoch die zurzeit herrschende Euphorie in diesem Marktsegment, scheint ein erneuter Versuch nur eine Frage der Zeit zu sein.
Diese Arbeit soll dazu dienen, die Erfolgspotenziale der LCAs aufzuzeigen und hinsichtlich einer Transformation auf die Langstrecke zu überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Veränderung des Luftverkehrsmarktes.
- Deregulierung und Liberalisierung des internationalen Luftverkehrs
- Deregulierung in den USA
- Deregulierung in Europa
- Deregulierung des internationalen Luftverkehrs
- Auswirkungen der Deregulierung und Evolution der Low-Cost-Airlines
- Entwicklung in den USA
- Entwicklung in Europa
- Entwicklung auf anderen bedeutenden Flugmärkten
- Das Geschäftsmodell der Low-Cost-Airlines
- Strategische Orientierung
- Grundelemente des Geschäftsmodells
- Streckenstruktur
- Flugzeuge
- Marketing & Vertrieb
- Service
- Personalwirtschaft und Organisation
- Interdependenzen
- Vergleich zu herkömmlichen Airlines
- Network-Airlines
- Charter-Airlines
- Low-Cost-Airlines im Fernstreckenverkehr
- Gescheiterte Pioniere
- Eigenschaften der Langstrecke
- Methodik der Interviews
- Stärken und Schwächen (Unternehmensanalyse)
- Innen-Außen-Perspektive_
- Außen-Innen-Perspektive_
- Chancen und Risiken (Umweltanalyse)
- Allgemeine Umwelt
- Wettbewerbsumwelt
- Schlussbetrachtung und Handlungsempfehlung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Eignung von Low-Cost-Airlines für den Fernstreckenverkehr. Dabei werden zunächst die Ursachen für die Deregulierung und Liberalisierung des internationalen Luftverkehrs analysiert und die daraus resultierenden Entwicklungen der Low-Cost-Airlines beleuchtet. Anschließend wird das Geschäftsmodell der Low-Cost-Airlines vorgestellt und mit dem von traditionellen Airlines verglichen. Im Fokus der Arbeit steht die Frage, ob und inwieweit Low-Cost-Airlines im Fernstreckenverkehr erfolgreich sein können.
- Deregulierung und Liberalisierung des internationalen Luftverkehrs
- Entwicklung der Low-Cost-Airlines
- Geschäftsmodell der Low-Cost-Airlines
- Vergleich zu herkömmlichen Airlines
- Eignung von Low-Cost-Airlines für den Fernstreckenverkehr
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein, definiert den Begriff „Low-Cost-Airline“ und erläutert den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel behandelt die Veränderung des Luftverkehrsmarktes durch Deregulierung und Liberalisierung, wobei die Entwicklungen in den USA, Europa und auf anderen bedeutenden Flugmärkten dargestellt werden. Im dritten Kapitel wird das Geschäftsmodell der Low-Cost-Airlines mit seinen strategischen Orientierungen und Grundelementen vorgestellt und mit dem von Network- und Charter-Airlines verglichen. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Chancen und Risiken von Low-Cost-Airlines im Fernstreckenverkehr, indem die Eigenschaften der Langstrecke analysiert und Interviews mit Experten durchgeführt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem Thema Low-Cost-Airlines im Fernstreckenverkehr und behandelt dabei die Themen Deregulierung, Liberalisierung, Geschäftsmodelle, Wettbewerb, Chancen und Risiken.
- Arbeit zitieren
- Till Jansen (Autor:in), 2005, Low-Cost-Airlines auf der Fernstrecke – nur eine Vision?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43241