Gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter sind entscheidende Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Fehlzeiten aufgrund psychischer Störungen bei Berufstätigen verursachen hingegen jährlich beträchtliche Kosten. Hier gibt es großes Präventionspotenzial: Durch eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen lässt sich feststellen, ob Störungen und Konflikte im Arbeitsumfeld vorhanden sind und wo Handlungsbedarf für eine Beseitigung besteht. Sie ist seit 2013 im Arbeitsschutzgesetz vorgeschrieben, doch längst nicht alle Unternehmen führen diese Beurteilung der Arbeitsbedingungen durch.
Nach Schätzung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin entstanden durch psychische Störungen im Jahr 2015 Produktionsausfallkosten in Höhe von 9,5 Milliarden Euro. Vor allem die Arbeitswelt im Krankenhaus verändert sich aufgrund technischer und medizinischer Neuerungen stetig und setzt Ärzte wie Pflegepersonal großem Druck aus. Zunehmende Arbeitsverdichtung, hohe Verantwortung und Organisationsprobleme sind wichtige Faktoren für psychische Belastungen des stationären Pflegepersonals.
Die Autorin gibt in diesem Buch einen Überblick über die Maßnahmen, die diesbezüglich in deutschen Krankenhäusern ergriffen werden. An ihrer bundesweiten empirischen Studie zu Erfolgsfaktoren und Problemen bei der Umsetzung nahmen Pflegedirektoren aus 54 Krankenhäusern teil. Aus den Ergebnissen formuliert sie Handlungs- und Gestaltungsempfehlungen für die Praxis, die sich an Verantwortliche für Personal und Arbeitsschutz in Betrieben, Unternehmen und Organisationen richten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Theoretischer Teil
- Begriffstheoretische Grundlagen
- Begriffserläuterungen
- Wirkmodell zu Belastung und Beanspruchung
- Psychische Belastung im Arbeitskontext
- Rechte und Pflichten der Akteure aus gesetzlicher Sicht
- Betriebliche Akteure
- Außerbetriebliche Akteure
- Durchführung der psychischen Gefährdungsbeurteilung
- Ablauf der psychischen Gefährdungsbeurteilung
- Methoden zur Ermittlung der psychischen Belastung
- Überblick zum Status der psychischen Gefährdungsbeurteilung
- Zusammenfassung und Ableitung der Forschungsleitfragen
- Begriffstheoretische Grundlagen
- Methodischer Teil
- Beschreibung von Methode und Stichprobe
- Operationalisierung und Definition der Variablen
- Fragebogenkonstruktion
- Anschreiben
- Konzeption des Fragebogens
- Vorgehensweise bei der Befragung
- Ergebnisse der Befragung
- Häufigkeitsverteilungen mittels univariater Statistik
- Ergebnisse zu den Grunddaten der Befragung
- Ergebnisse zur Durchführung allgemein
- Ergebnisse zur Nicht-Durchführung
- Ergebnisse zur Organisation und Planung
- Ergebnisse zur Beteiligung
- Ergebnisse zum Prozess
- Ergebnisse zu den Auswirkungen
- Untersuchung von Zusammenhängen mittels bivariater Statistik
- Zusammenhänge mit strukturellen Daten
- Zusammenhänge mit Organisation, Planung und Akteuren
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Häufigkeitsverteilungen mittels univariater Statistik
- Diskussion
- Kritische Bewertung des Vorgehens und der Methode
- Reflexion und Interpretation der Ergebnisse
- Implikationen für die Praxis
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, den Stand der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen beim Pflegepersonal in deutschen Krankenhäusern mithilfe einer quantitativ-empirischen Studie zu untersuchen.
- Die Studie untersucht die Häufigkeit der Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen im Pflegebereich.
- Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der Implementierung und Umsetzung von Gefährdungsbeurteilungen.
- Es werden die Faktoren beleuchtet, die eine erfolgreiche Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen fördern.
- Die Studie identifiziert die wichtigsten Handlungsfelder für die Verbesserung der psychischen Arbeitsbedingungen im Pflegebereich.
- Die Ergebnisse der Studie sollen Impulse für die Gestaltung von gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen im Pflegebereich geben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der psychischen Belastung im Pflegeberuf dar und führt in das Thema der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen ein. Die Zielsetzung und der Aufbau der Arbeit werden erläutert.
Der theoretische Teil liefert die begrifflichen Grundlagen und behandelt die psychologische Belastung und Beanspruchung, die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Durchführung und die Methoden der psychischen Gefährdungsbeurteilung.
Der methodische Teil beschreibt die Methode und die Stichprobe der Studie. Die Operationalisierung der Variablen und die Fragebogenkonstruktion werden erläutert.
Der Ergebnis-Teil präsentiert die Daten der Online-Befragung von Pflegedirektoren. Die Ergebnisse werden mit Hilfe von Häufigkeitsverteilungen und bivariater Statistik analysiert. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein Großteil der Krankenhäuser mit der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen befasst ist. Allerdings gibt es Herausforderungen bei der Umsetzung der Maßnahmen und der Überprüfung der Wirksamkeit. Es zeigt sich, dass die Qualifizierung der Beteiligten, die Bereitstellung von Ressourcen sowie die Einbindung der Mitarbeiter wichtig für eine erfolgreiche Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen sind.
Die Diskussion beleuchtet kritisch die Methode und die Ergebnisse der Studie. Die Ergebnisse werden reflektiert und interpretiert. Schließlich werden Implikationen für die Praxis abgeleitet.
Im Fazit werden die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der psychischen Belastung, der Gefährdungsbeurteilung, dem Krankenhaus, dem Pflegepersonal, der quantitativen Untersuchung und der Fragebogentechnik. Die Studie untersucht den Status der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen beim Pflegepersonal in deutschen Krankenhäusern und stellt fest, dass es Verbesserungspotenzial bei der Umsetzung und der Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen gibt. Die Studie zeigt die Wichtigkeit von Qualifizierung, Ressourcen und Mitarbeiterbeteiligung für eine erfolgreiche Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen auf.
- Citar trabajo
- Elfriede Maier-Rösch (Autor), 2017, Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen beim Pflegepersonal in deutschen Krankenhäusern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432631