Der IKEA-Effekt beschreibt die erhöhte subjektive Wertschätzung von Gegenständen, die selbst zusammengebaut oder montiert werden. Dabei handelt es sich um einen retrospektiven Effekt, da der Zuwachs der Wertschätzung erst nach Beendigung der Montage eintritt. Geprägt wurde dieses Phänomen von Norton et al. (2012), die durch zahlreiche Experimente die Tendenz bestätigen konnten, dass selbst hergestellte oder zusammengebaute Dinge unverhältnismäßig hoch wertgeschätzt werden. Bei einer groben Betrachtung der bisherigen Forschungsansätze kann man jedoch feststellen, dass diese Untersuchungen einen Fokus auf den Einfluss des erbrachten physischen Aufwands auf die Wertschätzung materieller Gegenstände legen. Zudem findet eine Betrachtung des Effekts im finanzwissenschaftlichen Kontext nicht statt.
Doch welchen Einfluss können geistiger Aufwand und Entscheidungsprozesse auf die Wertschätzung von immateriellen Dingen ausüben? Inwieweit kann der Aufwand bei der Verarbeitung und Bewertung von Informationen im Kontext der Aktienmärkte die Wertschätzung des Outputs beeinflussen? Führt die eigenständige Zusammenstellung eines Aktienportfolios zum IKEA-Effekt?
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Forschungsfrage mithilfe eines durchgeführten Experiments zu beantworten. Untersuchungen des IKEA-Effekts wurden bislang hauptsächlich mit materiell fassbaren Gegenständen durchgeführt, weshalb ein derartiges Experiment als mögliche Forschungslücke die Hauptintention dieser Arbeit darstellt. Mit dem durchgeführten Experiment wird an die Untersuchungen von Norton et al. (2012) und Mochon et al. (2012) angeknüpft.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der IKEA-Effekt
- 2.1 Systematik des IKEA-Effekts
- 2.2 Abgrenzung zum Endowment-Effekt
- 2.3 Abgrenzung zum Trophy-Effekt
- 3 Finanzmärkte
- 3.1 Effizienzmarkthypothese
- 3.2 Verhalten der Akteure
- 4 Design
- 5 Auswertung
- 5.1 Hypothese hinsichtlich des soziodemographischen Merkmals Geschlecht
- 5.2 Hypothesen hinsichtlich des Endowment-Effekts
- 5.3 Hypothesen hinsichtlich des Einflusses des IKEA-Effekts
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den IKEA-Effekt im Kontext des Aktienmarktes. Ziel ist es, experimentell zu belegen, ob der Aufwand bei der Zusammenstellung eines Aktienportfolios zu einer höheren Wertschätzung des Portfolios führt. Diese Forschungsfrage wird mithilfe eines eigens durchgeführten Experiments beantwortet.
- Der IKEA-Effekt und seine Bedeutung für die Bewertung von Gütern
- Die Effizienzmarkthypothese und das Verhalten von Akteuren auf Finanzmärkten
- Der Einfluss des erbrachten Aufwands auf die Wertschätzung immaterieller Güter
- Die experimentelle Untersuchung des IKEA-Effekts im Aktienmarkt
- Die Auswirkungen des IKEA-Effekts auf Entscheidungen und Bewertungen im Finanzbereich
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des IKEA-Effekts ein, beschreibt die Forschungsfrage und die Relevanz der Arbeit. Sie verdeutlicht die Forschungslücke und die Verbindung zum bestehenden Forschungsstand.
- Kapitel 2: Der IKEA-Effekt: Dieses Kapitel erklärt das Konzept des IKEA-Effekts, beleuchtet seine Systematik und grenzt ihn von verwandten Effekten wie dem Endowment-Effekt und dem Trophy-Effekt ab.
- Kapitel 3: Finanzmärkte: Das Kapitel befasst sich mit den Grundzügen der Finanzmärkte und analysiert die Effizienzmarkthypothese. Es präsentiert die Verhaltensweisen von Akteuren auf Finanzmärkten und zeigt die Grenzen der rationalen Entscheidungsfindung auf.
- Kapitel 4: Design: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Design des durchgeführten Experiments zur Untersuchung des IKEA-Effekts im Aktienmarkt. Es erläutert die Vorgehensweise, den Aufbau und die konzeptionelle Gestaltung des Experiments.
- Kapitel 5: Auswertung: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse des Experiments präsentiert und analysiert. Die Forschungshypothesen werden geprüft und die Ergebnisse ausführlich diskutiert.
Schlüsselwörter
IKEA-Effekt, Aktienmarkt, Finanzmärkte, Effizienzmarkthypothese, Verhalten der Akteure, Entscheidungsprozesse, Wertschätzung, Experiment, Endowment-Effekt, Trophy-Effekt, Investitionsverhalten, Anomalien, Prospect-Theorie.
- Arbeit zitieren
- Ercan Hayvali (Autor:in), 2018, Der IKEA-Effekt im Aktienmarkt. Eine experimentelle Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432719