Mit Blick auf den Forschungsstand zu dem hier untersuchten Thema, ist zu erwähnen, dass das Thema von Otfried Höffe bisher - bis auf einige wenige Publikationen - noch keiner maßgebenden kritischen Diskussion unterzogen worden ist. Sehr wohl liegen aber Arbeiten vor, die diese Thematik behandeln und entsprechende Grundlagen für diese Arbeit bilden. Zunächst soll durch die Darstellung des Menschenbildes bei Höffe, an das Thema herangeführt werden. Im Rahmen des dritten Kapitels wende ich mich dem Themenfeld der Partialanthropologie Höffes, um sukzessive auf die Kernfrage dieser Arbeit hinzuarbeiten. Schließlich sollen im vierten Kapitel die wichtigsten Aussagen kritisch bewertet werden. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse bildet das Ende der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Menschenbild bei Höffe
- Höffes Partialanthropologie
- Transzendentale Interessen
- Legitimation von Herrschaft
- Distributiver Vorteil
- Die Moral der Tauschgerechtigkeit
- Kritik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Otfried Höffes Begründung der Menschenrechte durch das Prinzip der Tauschgerechtigkeit. Das Ziel ist es, Höffes anthropologischen Ansatz zu verstehen und seine Argumentation für die Legitimation von Menschenrechten auf ihre Plausibilität zu überprüfen.
- Höffes Menschenbild und dessen Abgrenzung von abendlandspezifischen Konzepten
- Die Rolle transzendentaler Interessen in der Legitimation von Menschenrechten
- Die Bedeutung des distributiven Vorteils für eine gerechte Ordnung
- Höffes Konzept der Tauschgerechtigkeit als Grundlage der Menschenrechtsbegründung
- Kritik an Höffes Ansatz und alternative Begründungsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel werden die zentralen Argumente für die Universalität der Menschenrechte vorgestellt und zugleich die Kritik an der kulturunabhängigen Gültigkeit der Menschenrechte thematisiert. Otfried Höffe wird als einer der wichtigsten Vertreter eines universalistischen Ansatzes zur Legitimation von Menschenrechten vorgestellt, der mit seiner Partialanthropologie eine historisch- und kulturunabhängige Begründung für Menschenrechte anstrebt.
Im zweiten Kapitel wird das Menschenbild bei Höffe dargestellt. Höffe argumentiert, dass Menschenrechte an ein bestimmtes Menschenbild gebunden sind, welches wiederum kulturabhängig ist. Er plädiert für eine universelle Legitimation von Menschenrechten, die unabhängig von einem spezifischen Menschenbild ist.
Das dritte Kapitel behandelt Höffes Partialanthropologie. Diese basiert auf dem Konzept der transzendentalen Interessen, die als elementare Bedingungen menschlichen Handelns und der Handlungsfreiheit betrachtet werden. Höffe stellt die Integrität von Leib und Leben, die sprachliche und kognitive Freiheit sowie das Interesse am gesellschaftlichen Leben als transzendentale Interessen dar. Die Legitimation von Herrschaft wird im Kontext des distributiven Vorteils diskutiert. Höffe argumentiert, dass staatlicher Zwang nur dann gerechtfertigt ist, wenn er allen Betroffenen mehr Vorteile als Nachteile erbringt. Dieses Prinzip des distributiven Vorteils bildet die Grundlage für seine Theorie der Tauschgerechtigkeit, die im letzten Abschnitt dieses Kapitels erläutert wird.
Schlüsselwörter
Menschenrechte, Partialanthropologie, transzendentale Interessen, Tauschgerechtigkeit, distributiver Vorteil, Legitimation von Herrschaft, Gewaltverzicht, Freiheit, Gemeinwohl.
- Citation du texte
- Devran Seven (Auteur), 2018, Menschenrechtsbegründung durch Otfried Höffes Prinzip der Tauschgerechtigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432741