Das Radio war bereits in der Zeit des Dritten Reiches eines der wichtigsten Mittel zur Manipulation und breitflächigen Vermittlung von Propaganda. Folglich war es also kein Wunder, dass auch nach Ende des zweiten Weltkrieges die Besatzungsmächte die bestehenden Radiozentralen verschonten und zu ihrem Eigentum machten. Während sich die sowjetischen Truppen das noch intakte Funkhaus in Berlin zu Eigen gemacht hatten, setzten die amerikanischen Besatzer alles daran in Westberlin unter dem Namen DIAS (Drahtfunk im amerikanischen Sektor) oder später auch RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) ihren eigenen Rundfunksender in Westberlin zu errichten. So war Berlin bereits vor der offiziellen Teilung Berlins und Deutschlands, rundfunktechnisch geteilt. Der RIAS bestand auf der westlichen Seite und auf östlicher Seite der Berliner Rundfunk.
Bei näherer Betrachtung des Aufwandes der von Seiten der Besatzungsmächte betrieben wurde, um den Rundfunkbetrieb unter die jeweilige Kontrolle zu bringen, stellten sich für mich folgende Fragen: Zu welchem Zweck und mit welchem Hintergund nutzen die amerikanischen Besatzer das RIAS- Programm? Diente es ausschließlich zur Informationspolitik für Westbürger oder wurde es etwa doch, wie von der DDR- Regierung behauptet wurde, als Propagandamittel zur Manipulation der DDR- Bevölkerung eingesetzt? Wenn dies der Fall war, welche (politischen) Ziele verfolgte die amerikanische Regierung damit?
In dieser wissenschaftlichen Arbeit werde ich auf das 1952 gedruckte und von Seiten der SED veröffentlichte Plakat „RIAS-Gift“ und die bereits zuvor erwähnten Fragen genauer eingehen und die Rolle des RIAs in der Ostpolitik der USA untersuchen. Zudem werde ich die Beschreibung des Plakates anhand der von Erwin Panofsky entwickelten Methode zur Bildanalyse beschreiben, analysieren und letztlich interpretieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Bild
- 2.1. Beschreibung des Bildes
- 2.2. Analyse des Bildes
- 2.3. Bildinterpretation
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das 1952 von der SED veröffentlichte Plakat „RIAS-Gift“ und die Rolle des RIAS im Kontext der amerikanischen Ostpolitik. Die Analyse konzentriert sich auf die Frage nach dem Zweck und dem Hintergrund des RIAS-Programms: diente es nur der Informationspolitik für Westbürger oder auch der Propaganda und Manipulation der DDR-Bevölkerung? Die Bildanalyse nach Erwin Panofsky soll zur Beantwortung dieser Fragen beitragen.
- Die Rolle des RIAS in der amerikanischen Ostpolitik
- Propaganda und Manipulation im Kalten Krieg
- Bildanalyse des Plakats „RIAS-Gift“
- Die Darstellung des „feindlichen Amerikas“ in der DDR-Propaganda
- Die Wirkung von Propaganda auf die Bevölkerung der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Zweck und der Zielsetzung des RIAS-Programms im Kontext des Kalten Krieges. Sie führt in die historische Situation ein, beschreibt den Aufbau des RIAS als Gegenstück zum Berliner Rundfunk und hebt die kontroverse Sichtweise der DDR-Regierung auf das Programm hervor. Die Arbeit kündigt die Analyse des Plakats „RIAS-Gift“ als zentralen Untersuchungsgegenstand an und benennt die verwendeten Quellen.
2. Das Bild: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Analyse des Plakats „RIAS-Gift“. Es beginnt mit einer Beschreibung der visuellen Elemente: die Stadt unter Bombenangriff, die auffällige Schrift „Vorsicht RIAS“, das aus dem „I“ entstehende Wort „Gift“ und die aus diesem Wort fallenden Tropfen, welche bei genauerer Betrachtung die Worte „Hetze“, „Verleumdung“, „Lüge“ und „Misstrauen“ ergeben. Die Analyse beleuchtet die Symbolik der verwendeten Farben (Gelb, Lila, Grün), die Perspektive des Betrachters und die Verbindung zur traumatischen Erfahrung der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg. Die Interpretation deutet das Plakat als warnendes Mittel der SED-Propaganda, das die Ostdeutsche Bevölkerung vor der vermeintlichen Manipulationswirkung des RIAS-Programms schützen soll. Die Analyse betont die gezielte Verwendung von visuellen und sprachlichen Mitteln zur Erzeugung von Angst und Misstrauen gegenüber dem Westen.
Schlüsselwörter
RIAS, Kalter Krieg, Propaganda, DDR, SED, Bildanalyse, Panofsky, Manipulation, Ostpolitik, USA, „RIAS-Gift“, Informationspolitik, Westen, Osten, Manipulation, visuelle Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Dokument "RIAS-Gift": Analyse eines SED-Plakats
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert ein 1952 von der SED veröffentlichtes Plakat mit dem Titel „RIAS-Gift“. Der Fokus liegt auf der Rolle des RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) im Kontext der amerikanischen Ostpolitik und der Frage, ob das RIAS-Programm lediglich der Informationspolitik für Westbürger diente oder auch der Propaganda und Manipulation der DDR-Bevölkerung. Die Bildanalyse nach Erwin Panofsky dient als zentrale Methode.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Rolle des RIAS in der amerikanischen Ostpolitik, Propaganda und Manipulation im Kalten Krieg, die Bildanalyse des Plakats „RIAS-Gift“, die Darstellung des „feindlichen Amerikas“ in der DDR-Propaganda und die Wirkung von Propaganda auf die Bevölkerung der DDR.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Bildanalyse des Plakats „RIAS-Gift“ und ein Fazit. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den historischen Kontext vor. Das Kapitel "Das Bild" beinhaltet eine detaillierte Beschreibung, Analyse und Interpretation des Plakats, unter Einbezug der visuellen Elemente, Symbolik und der Methode nach Erwin Panofsky. Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab.
Wie wird das Plakat „RIAS-Gift“ beschrieben und analysiert?
Das Plakat zeigt eine Stadt unter Bombenangriff. Die auffällige Schrift „Vorsicht RIAS“ ist dominant, wobei das „I“ als „Gift“ gestaltet ist, aus dem Tropfen fallen, die „Hetze“, „Verleumdung“, „Lüge“ und „Misstrauen“ ergeben. Die Analyse untersucht die Symbolik der Farben (Gelb, Lila, Grün), die Perspektive und die Verbindung zum Zweiten Weltkrieg. Das Plakat wird als warnendes Mittel der SED-Propaganda interpretiert, das Angst und Misstrauen gegenüber dem Westen erzeugen soll.
Welche Methode der Bildanalyse wird verwendet?
Die Arbeit verwendet die Methode der Bildanalyse nach Erwin Panofsky, um die Symbolik und die Aussage des Plakats „RIAS-Gift“ zu entschlüsseln und zu interpretieren.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: RIAS, Kalter Krieg, Propaganda, DDR, SED, Bildanalyse, Panofsky, Manipulation, Ostpolitik, USA, „RIAS-Gift“, Informationspolitik, Westen, Osten, visuelle Kommunikation.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Diente das RIAS-Programm nur der Informationspolitik für Westbürger oder auch der Propaganda und Manipulation der DDR-Bevölkerung?
Welche Quellen wurden verwendet?
Die genauen Quellen werden in der Einleitung der Arbeit genannt (in diesem Auszug nicht enthalten).
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2009, Das geteilte Deutschland im Ätherkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432746