Feindbild Islam? Zur Qualität der Berichterstattung in überregionalen Tageszeitungen vor und nach den Anschlägen vom 11. September 2001


Magisterarbeit, 2004

209 Seiten, Note: 1,8


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Qualitätsforschung
1.1. Einordnung des Qualitätsbegriffes
1.1.1. Definition
1.1.2. Grundvoraussetzungen für journalistische Qualität
1.2. Qualität in der journalistischen Praxis
1.2.1. Problematik der Qualitätssicherung
1.2.2. Grundgesetz und Landespressegesetze
1.2.3. Pressekodex
1.3. Wissenschaftliche Betrachtungsebenen der Qualitätsforschung
1.4. Qualitätskriterien
1.5. Fazit

2. Der Islam in den Medien
2.1. Bilder und Stereotype
2.2. Islam als Feindbild?
2.3. „Ismen“: Fundamentalismus, Islamismus und Terrorismus
2.4. Der Islam in den Medien - Forschungsüberblick
2.4.1. Ursachen und Ausprägungen des Islambildes in den Medien
2.4.2. Empirische Forschung zum Islambild in den Medien
2.5. Islamberichterstattung nach den Anschlägen vom 11. September 2001
2.6. Fazit

3. Hypothesen

4. Zur Methode
4.1. Auswahl der Medien
4.2. Untersuchungszeitraum und Stichprobe
4.3. Vor- und Nachteile der quantitativen Inhaltsanalyse
4.4. Kategorienbildung
4.4.1. Formale Kriterien
4.4.2. Inhaltliche Kriterien
4.5. Der Codiervorgang
4.6. Überprüfung des Messinstruments
4.6.1. Pretest
4.6.2. Reliabilität und Validität des Messinstruments

5. Ergebnisse
5.1. Formale Kriterien
5.2. Die Islam-Berichterstattung vor und nach dem 11. September 2001

6. Schlusswort

Literaturverzeichnis

Der Anhang mit einem eigenen Inhaltsverzeichnis ist separat gebunden

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die Vernetzung qualitativer Grundbedingungen nach McQuail

Abb. 2: Das Magische Vieleck der Qualitätssicherung nach Ruß-Mohl

Abb. 3: Qualitätskriterien nach Hagen

Abb. 4: Qualitätskriterien der vorliegenden Untersuchung

Abb. 5: Arten von Stereotypen nach Dröge

Abb. 6: Einflüsse auf das Islambild in den Medien

Abb. 7: Zusammenhänge von journalistischer Qualität und Islambild

Abb. 8: Formel zur Bestimmung der Intercoderreliabilität nach Früh

Abb. 9: Formel zur Bestimmung der Intracoderreliabilität

Abb. 10: Anzahl der Analyseeinheiten vor und nach den Anschlägen (n=917)

Abb. 11: Platzierung der Analyseeinheiten nach Publikation gesamt in Prozent

Abb. 12: Ressortzuordnung vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 13: Journalistische Darstellungsformen vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 14: Autorenbezeichnung vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 15: Regionen vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 16: Themenbereiche vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 17: Ereignisvalenz vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 18: Ereignisvalenzen nach Publikation gesamt in Prozent

Abb. 19: Einbeziehung muslimischer Akteure vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 20: Art der Typisierungen vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 21: Tendenz der Wertungen vor und nach den Anschlägen in Prozent

Abb. 22: Verbindung von Islam und Terrorismus vor und nach den Anschlägen in Prozent

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Zusammenhang von Betrachtungsebenen und Kriterien nach Karmasin

Tab. 2: Daten der zu untersuchenden Publikationen

Tab. 3: Ergebnisse des Intracoderreliabilitätstests

Tab. 4: Top Ten der Ländernennung vor und nach den Anschlägen in Prozent

Tab. 5: Top Ten der Themen vor und nach den Anschlägen in Prozent

Tab. 6: Top Ten der Typisierungen vor und nach den Anschlägen in Prozent

Einleitung

„Gerade in einer solchen Krisensituation müssten die Journalistinnen und Journalisten für Frieden, Völkerverständigung und Toleranz eintreten und pauschale Urteile vermeiden.“1

Mit diesen Worten rief der damalige Bundesvorsitzende des Deutschen Journalis- tenverbandes (DJV), Dr. Siegfried Weischenberg, wenige Tage nach den ver- heerenden Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon dazu auf, die journalistische Qualität nicht unter diesen Eindrücken leiden zu lassen. Doch hat mit dem 11. September 2001 tatsächlich eine Qualitätsbeeinträchtigung in der Berichterstattung der deutschen Tagespresse stattgefunden? Diese Arbeit setzt sich mit dieser Frage insbesondere in Bezug auf Objektivität in der Islam- Berichterstattung2 auseinander. Kommunikationswissenschaftlich ist interessant, ob sich ein so prägendes Ereignis auf die journalistische Qualität in Presseerzeug- nissen, die für sich den Wert der differenzierten, quasi-objektiven Berichterstat- tung3 beanspruchen, auswirkt.4

Bisherige Untersuchungen haben sich vorwiegend auf das Nahostbild in den Medien beschränkt. Nur zwei Studien setzen sich empirisch mit dem Islambild in der deutschen Medienlandschaft auseinander, und zwar die Untersuchungen von Detlef Thofern (Islambild in Der Spiegel)5 und Kai Hafez (Nahost- und Islambild in der deutschen Presse)6. Die Studie von Hafez ist die einzige kommunikationswissenschaftliche Analyse, bezieht sich aber ebenfalls vornehmlich auf das Nahostbild. Andere Forschungen zum Islambild verfolgen zumeist kulturbeziehungsweise religionswissenschaftliche Ansätze.

Es gibt keine Untersuchung zum Nahost- oder Islambild, die sich mit den Aus- wirkungen eines besonders einflussreichen Ereignisses außerhalb der deutschen Grenzen auf das Islambild im Inland beschäftigt. Der Aspekt Qualität spielt in den erwähnten Untersuchungen ebenfalls keine Rolle. Hierin unterscheidet sich das Thema dieser Magisterarbeit von den bisher geleisteten Analysen. Gefragt wird, wie sich die Qualität in der Berichterstattung über den Islam7 in der deutschen Tagespresse nach den Ereignissen vom 11. September entwickelt hat. Dazu wird die Qualität in der Berichterstattung über den Islam in vier überregionalen Tages- zeitungen in Deutschland direkt nach dem 11. September 2001 anhand einer quan- titativen Inhaltsanalyse überprüft und mit einer Stichprobe aus demselben Jahr vor den Anschlägen verglichen.

Zur theoretischen Fundierung werden im ersten Kapitel dieser Arbeit Grund- lagen des journalistischen Qualitätsbegriffes erörtert und verschiedene Ansätze der Einordnung aufgezeigt. Außerdem wird erläutert, welche Grundvoraus- setzungen bestehen müssen, um journalistische Qualität in einem Staat zu gewähr- leisten. Anschließend geht es um Ansätze zur Qualitätssicherung in der Praxis. Dabei werden Schwierigkeiten bei der Qualitätssicherung sowie Qualitätsmaß- stäbe auf rechtlicher Seite und im Pressekodex aufgezeigt und diskutiert. Dann wird auf die wissenschaftliche Qualitätsforschung eingegangen, wobei zunächst unterschiedliche Betrachtungsebenen erläutert werden, von denen aus Qualitäts- maßstäbe für Medien festgelegt werden können. Danach gilt es, diese Maßstäbe und Kriterien daraufhin zu untersuchen, inwieweit sie für die eigene Untersuchung relevant sind.

Im zweiten Kapitel wird der theoretische Hintergrund für eine Erforschung des Islambildes in den Medien untersucht. Dazu ist es zunächst notwendig, einen kurzen Überblick über die Bildforschung zu geben, in dem die Begriffe Bild, Stereotyp und Feindbild näher erläutert werden. Im Anschluss daran soll gefragt werden, inwiefern diese Theorien auf die Beziehung der deutschen Bevölkerung zum Islam anwendbar sind und welche Annahmen diesem Bild zugrunde liegen. Der dritte Teil dieses Kapitels widmet sich den verschiedenen „Ismen“, also Begriffen wie Fundamentalismus und Terrorismus, die im Zusammenhang mit dem Islam öfter genannt werden. Da diese Begriffe in die Analyse einbezogen werden sollen, bedürfen sie einer näheren Erläuterung. Anschließend werden der Forschungsstand zum Islambild in den Medien aufgezeigt und verschiedene Untersuchungen dargestellt. Diese Erkenntnisse werden durch Annahmen ver- schiedener Forscher zum Islambild nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ergänzt.

Aus den im theoretischen Teil gewonnenen Erkenntnissen werden im dritten Ka- pitel dieser Arbeit die Hypothesen für die Erforschung des Islambildes nach dem 11. September abgeleitet, die die Grundlage für die nachfolgende Untersuchung bilden. Hierzu erläutere ich im vierten Kapitel die Medienauswahl und die Stich- probe für die anschließende Forschung, bevor die Methode der Inhaltsanalyse vorgestellt und kritisch hinterfragt wird. Anschließend werden das Forschungs- design mit dem Kategoriensystem für die inhaltsanalytische Untersuchung sowie der Forschungsvorgang und die Reliabilität der Ergebnisse erklärt. Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse vorgestellt, die einzelnen Hypothesen überprüft und die Erkenntnisse interpretiert. Nach einer Zusammenfassung der Ergebnisse wird abschließend ein Ausblick für die weitere Erforschung dieses Gebietes gege- ben.

Dass die Anschläge des 11. Septembers angesichts einer wahren Informationsflut und Schwierigkeiten in der Einordnung dieser Geschehnisse zu Pauschalisierungen geführt haben könnten, wäre durchaus verständlich. Die vorliegende Arbeit soll aber diese Effekte spezifizieren und auf die möglichen Auswirkungen prägender Ereignisse auf die Berichterstattung aufmerksam machen.

„Gerade dann, wenn einige Wahnsinnige unsere Welt in Schutt und Asche legen wollen, müssen wir Journalisten einen kühlen Kopf bewahren und unseren Job so gut wie möglich machen“8, ergänzt Weischenberg seine eingangs zitierte Aussage zu den Anschlägen vom 11. September. Ob die Köpfe der Journalisten tatsächlich kühl geblieben sind, soll in dieser Abhandlung analysiert werden.

1. Qualitätsforschung

Journalistische Qualität steht immer mehr im Mittelpunkt der aktuellen Kommu- nikatorforschung. Medienwissenschaftler diskutieren die Einordnung des Quali- tätsbegriffes, die Bewertung journalistischer Qualität und die Anwendung des Qualitätsbegriffes in der journalistischen Praxis. Das Islambild als Indiz für eine Veränderung journalistischer Qualität erfordert eine nähere Erörterung dieser wis- senschaftlichen Diskussion, die im Folgenden geleistet werden soll. Dabei wird journalistische Qualität vorerst begrifflich eingegrenzt und Grundvoraussetzungen für diese Leistung angeführt. Anschließend wird erörtert, wie journalistische Qua- lität in der Praxis gewährleistet werden kann, bevor dann wissenschaftliche Unter- suchungsebenen und Qualitätskriterien vorgestellt und kritisch diskutiert werden. Aufgrund des eigenen Forschungsinteresses werden dabei Qualitätsmerkmale näher beleuchtet, die mit dem Fremdbild einer Gruppierung und seiner Bewertung im Zusammenhang stehen.

1.1. Einordnung des Qualitätsbegriffes

1.1.1. Definition

Eine fachübergreifende Definition für Qualität lässt sich der entsprechenden DIN- Norm entnehmen, nach der Qualität als „Gesamtheit von Eigenschaften und Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte oder vorausgesetzte Erwartungen und Anforderungen zu erfüllen“9, zu bezeichnen ist. Qualität misst folglich, inwiefern Eigenschaften von Dienstleistungen, Produkten oder Prozessen mit an sie gestellten Erwartungen und Erfordernisse übereinstimmen. Im Kontext journalistischer Arbeit jedoch ist das Produkt oder die Dienstleistung die journa- listische Information, deren Qualität nach dieser Definition steigt, je stärker die Berichterstattung mit den Erwartungen der Leser, aber auch mit den Erforder- nissen der Gesellschaft, hier einer freien pluralistischen Grundordnung, korres- pondiert. Allerdings lassen sich weder die Erwartungen der Leser noch die gesell- schaftlichen Anforderungen ohne weiteres benennen. Daher werden Definitions- versuche im Bereich der journalistischen Qualitätsforschung von einigen Wissen- schaftlern als geradezu unmöglich bezeichnet. Ruß-Mohl meint gar, Qualität zu definieren gleiche „dem Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln.“10 Journalistische Qualität ist nicht eindimensional zu betrachten, sondern kann sich sowohl darauf beziehen, inwiefern das ganze System journalistischer Tätigkeiten oder aber nur der individuelle Journalist qualitativ zu bewerten ist.11 Aber nicht nur durch diese Unterscheidung, sondern auch wegen der unterschiedlichen Per- spektiven des Betrachters (Rezipient oder Kommunikator, wissenschaftlicher Experte oder Medienpraktiker) und gegensätzlicher Untersuchungsobjekte (Reali- sierungsprozess, Endprodukt oder Reaktionen auf die Veröffentlichung) verliert der „Pudding“ weiter an Konsistenz.12 Dass immer wieder auf das Argument einer Undefinierbarkeit von journalistischer Qualität zurückgegriffen wird, hat eine Ursache darin, dass eine solche Einordnung und entsprechende Kontrollinstanzen als Einschränkung journalistischer Freiheit gesehen werden. Auf diese Problema- tik wird in Punkt 1.2 noch näher eingegangen. Die Bedeutung von Qualität im Journalismus und damit einer annehmbaren Begriffsbestimmung darf dennoch nicht unterschätzt werden. Der Journalist steht als Vermittler von Information im Dienste des Kommunikationsinteresses der Gesellschaft, hat also eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Rezipienten sowie gegenüber dem Ereignisträ- ger.13 Göpfert versucht, journalistische Qualität folgendermaßen zu umschrei- ben:14

„Ein publizistisches Produkt zeichnet sich durch eine besonders hohe Qualität aus, wenn es das vorgegebene Kommunikationsziel in möglichst kurzer Zeit bei möglichst vielen Rezipienten erreicht, wenn Rezeption mit Spaß verbunden ist und wenn der im Sinne des Kommunikationszieles erwünschte Effekt möglichst langanhaltend ist.“

Nach dieser Einordnung werden allerdings zum Beispiel wissenschaftliche Maga- zine oder ernsthafte Hintergrundberichterstattungen als mögliche Produkte ausge- schlossen. Die Beliebtheit oder gar der Spaß am Lesen sollte nicht entscheidend für die Beurteilung journalistischer Qualität sein und lässt auch keine objektive Klassifizierung zu. Die Eingrenzung des Qualitätsbegriffes durch Schulze ist ebenso unzureichend. Demnach bedeute journalistische Qualität, „das verlegeri- sche Ziel zu unterstützen“15. Qualität wird hier auf den ökonomischen Zweck reduziert, anstatt eine inhaltliche Betrachtung mit zu berücksichtigen. Raue sieht dagegen Qualität als Auftrag der den Bürgern verpflichteten Medien, „frei, unbe- einflusst, unverzüglich und verständlich“ zu recherchieren und zu berichten.16 Hier steht demnach die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft im Vorder- grund.

Für diese Arbeit wird auf die DIN-Norm zurückgegriffen, indem Qualität als Maß der Übereinstimmung zwischen journalistischen Inhalten und den Interessen von Medienmachern, Publikum und Gesellschaftsordnung definiert wird. Wie sich diese Interessen als Kriterien für Qualität einordnen lassen, wird in Punkt 1.4 erör- tert. Zunächst wird jedoch untersucht, inwiefern die Gesellschaftsordnung und das politische System eine Rolle in der Beurteilung journalistischer Qualität spielen.

1.1.2. Grundvoraussetzungen für journalistische Qualität

Nach dem demokratietheoretischen Ansatz von McQuail sind die drei Werte Frei- heit, Gerechtigkeit (Gleichheit) und Ordnung (Solidarität) sowohl Grundvoraus- setzungen als auch Aufgaben der Medien.17 McQuail nennt damit ein idealtypi- sches Modell, durch das optimale Vorbedingungen für journalistische Qualität bestehen. Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind Werte, die auf die grundle- genden Menschenrechte zurückzuführen sind. Freiheit kann im Sinne der Grund- rechte der jeweiligen Verfassung und medienrechtlich (Pressefreiheit, Meinungs- freiheit…) gewährleistet werden, Gleichheit und Gerechtigkeit wiederum bedin- gen sich gegenseitig und sind ebenfalls rechtlich sicherzustellen. Letztere sind insofern auf Massenkommunikation zu übertragen, als dass alle Menschen glei- ches Recht auf Kommunikation, Anteilnahme am Kommunikationsprozess und Information haben sollten.18 Ordnung wiederum sieht McQuail als Vorbedingung für eine gerechte Gesellschaft. Solidarität als Bestandteil der Ordnung stärke die Gemeinschaft und fördere eine gemeinsame Kultur. Die Medien sollten demnach kontrollierend auf diese Ordnung einwirken, Solidarität stiften und so eine eigene Kultur schaffen und fördern.19 Freiheit, Gleichberechtigung und Ordnung/Solidarität bedingen sich jedoch auch gegenseitig. Grafisch können diese Bedingungen folgendermaßen dargestellt werden:20

Abb. 1: Die Vernetzung qualitativer Grundbedingungen nach McQuail

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Grafik liefert erste Anhaltspunkte für die Schwierigkeiten, journalistische Qualitätskriterien trennscharf zu operationalisieren. Denn die Wirkungsfelder, bei denen sich die übergeordneten Grundvoraussetzungen überlappen, können bereits als Qualitätskriterien verstanden werden.

Thomass stellt in ihrem Aufsatz über interkulturelle Kommunikation Standards vor, nach denen eine Einordnung der Qualitätsvoraussetzungen eines Staates mög- lich sei. Dazu gehöre der verfassungsmäßig und politisch ermöglichte Grad der Medienfreiheit, die Vielfalt im Medienangebot, die Balance zwischen Eigendar- stellung und Berücksichtigung von Fremddarstellungen, die Unabhängigkeit in der Konfliktberichterstattung, die Zugangsmöglichkeiten und der Bildungsbeitrag der Medien.21 Auch Schröter nennt eine freiheitliche demokratische und pluralisti- sche Gesellschaft als Grundbedingung für seine weitere Analyse von Qualität und stellt damit ebenfalls die Werte Freiheit und Gleichberechtigung in den Vorder- grund.22

Gerade diese Grundvoraussetzungen erschweren jedoch eine zentrale Qualitätssicherung. Diese Problematik wird im nächsten Abschnitt erörtert.

1.2. Qualität in der journalistischen Praxis

Journalistische Qualität als solche zu fordern, stellt keine Schwierigkeit dar, die Umsetzung dieses Begriffes in der Praxis ist jedoch weit problematischer. Inwiefern sich hier Barrieren ergeben und woran Qualität bisher in Deutschland festgemacht werden kann, wird im Folgenden erläutert.

1.2.1. Problematik der Qualitätssicherung

Um Qualität sichern zu können, ist es notwendig, gemeinsame Maßstäbe zu fin- den, nach denen die journalistische Arbeit beurteilt wird. Jedoch wird Qualität unterschiedlich empfunden. So weist Wallisch darauf hin, dass sowohl eine objek- tive als auch eine subjektive Qualität existiere.23 Objektive Qualität lasse sich demnach an der Beschaffenheit eines Objekts ausmachen, subjektive Qualität sei jedoch interpretativ. In letzterer liegt auch die Schwierigkeit, journalistische Qua- lität einzugrenzen, wird ein Bericht oder eine Reportage doch unterschiedlich be- urteilt. Dennoch muss ein gemeinsamer Nenner in der Qualitätssicherung gefun- den werden, um zu gewährleisten, dass Medien ihre Verantwortung gegenüber den Rezipienten, die im vorigen Abschnitt angesprochen wurde, ausreichend wahrnehmen. Schließlich sind die Medien als Dienstleister zu betrachten, die ebenso Qualitätsstandards unterzogen werden müssen wie Versicherungsunter- nehmen oder private Bildungsstätten.24 Zahlreiche Argumente sprechen allerdings gegen die Einführung eines gemeinsamen Normenkataloges oder gar einer gesetz- lichen Sicherung von Qualität mit einer entsprechenden Kontrollinstanz. Ruß- Mohl betont, dass eine Zentralisierung der Qualitätssicherung der Pressefreiheit widerspreche und somit gegen die zugesicherten Rechte im Grundgesetz versto- ße.25 Der im Abschnitt 1.1.2 erwähnte Freiheitsanspruch behindere somit eine kontrollierte Qualitätssicherung, Qualität müsse demnach auf andere Weise gewährleistet werden. Auch Wallisch sieht einen Widerspruch zwischen Presse- freiheit und zentralisierten Normen, sieht Qualität allerdings als „logische Konse- quenz“ einer gewissenhaften Berufsausübung.26 Allgemeingültige journalistische Qualitätsstandards könne es jedoch nicht geben.27

Möglichkeiten, Qualität im Berufsstand des Journalisten automatisch zu gewähr- leisten, sieht Ruß-Mohl in langfristigen Prozessen mit präventiven, begleitenden und korrektiven, aber dezentralen Elementen.28 Er vergleicht Qualitätssicherung mit einem Leitsystem im Straßenverkehr, das dem Journalisten Freiheit gewähre, ihn jedoch gleichzeitig durch Warnschilder (zum Beispiel Pressekodex) vor Feh- lern bewahre und durch Wegweiser (zum Beispiel Auszeichnungen für gute Leis- tungen) auf den richtigen Weg führe.29 Außerdem ergebe sich Qualität durch Marktzwänge, besseren Informationszugang und die Selektion auf dem harten Arbeitsmarkt praktisch von selbst.30

Wichtig ist, dass Journalisten das Handwerkszeug für ihre Arbeit erlernen, um damit überhaupt über die Fähigkeiten zu verfügen, qualitativ zu berichten. Saxer und Kull versuchten sich bereits 1981 an der Einordnung von Standards in journalistischen Ausbildungswegen zur Qualitätssicherung.31

Doch neben den Fähigkeiten ist nach Schröter auch die innere Bereitschaft des Journalisten ausschlaggebend, seiner gesellschaftlichen Aufgabe gerecht zu werden.32 Dennoch erscheint ein gemeinsames Regelwerk als Orientierung - nicht als Kontrolle - notwendig, um einen Mindeststandard an Qualität in der journalistischen Berichterstattung zu ermöglichen.

Bevor aber auf ein solches Regelwerk eingegangen werden kann, müssen im Folgenden zunächst gesetzliche Rahmenbedingungen vorgestellt werden, die Qualität im Journalismus begünstigen. Da in dieser Untersuchung auf Printmedien eingegangen wird, wird auf die Darstellung von Rundfunkgesetzen und darauf bezogenen Urteilen des Bundesverfassungsgerichts verzichtet.

1.2.2. Grundgesetz und Landespressegesetze

In Abschnitt 1.1.2 wurde bereits dargestellt, dass nach McQuail Freiheit, Gleich- berechtigung und Ordnung/Solidarität als Grundvoraussetzungen für journalisti- sche Qualität bezeichnet werden können und dass in pluralistischen, demokrati- schen Gesellschaften diese Bedingungen prinzipiell erfüllt sind. In der Bundes- republik Deutschland wird das Recht der freien Meinungsäußerung in Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert. Diese Norm gewährleistet zudem die Pressefreiheit, die Freiheit der Berichterstattung anderer Medienformen und das Recht auf Information.33 Gleichberechtigung ist Kerninhalt von Artikel 3 des Grundgesetzes. Demnach darf niemand „wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner reli- giösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“34 Ordnung und Solidarität ergeben sich aus dem Gesamtwerk des Grundgesetzes. Für journalistische Qualität bedeutet dies, dass die Grundvoraussetzungen hierfür in Deutschland gegeben sind. Aus der Forderung nach Meinungsvielfalt, dem Schutz der Menschenwürde (Artikel 1) und der Persönlichkeitsrechte (siehe Einschränkungen der Freiheitsrechte, Artikel 2) ergeben sich zudem erste Ansätze für den Anspruch an journalistische Mindeststandards.

In den jeweiligen Landespressegesetzen werden die Anforderungen an die Presse konkretisiert. Demnach ist es die öffentliche Aufgabe der Presse, Nachrichten zu beschaffen und zu verbreiten, Meinungen zu äußern und zu kritisieren, an der Meinungsbildung in der Gesellschaft teilzuhaben und einen Bildungsbeitrag zu leisten.35 In diesem Rahmen finden sich unter anderem auch Verpflichtungen zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung, die Sorgfaltspflicht, Impressumspflicht, Pflicht zur Kennzeichnung von Anzeigen oder auch Ansprüche auf Gegendarstel- lungen. Journalisten können zudem zivil- und auch strafrechtlich belangt werden, wenn sie Personen durch Behauptungen Schaden zufügen, zu Rassenhass, Angriffskrieg oder Straftaten aufrufen, gegen das Briefgeheimnis verstoßen oder Hausfriedensbruch begehen.36 Dies sind nur einige Beispiele für die Einschrän- kungen der journalistischen Tätigkeiten, die für Pressejournalisten gelten, aber auch den rechtlichen Grundlagen (darunter alle zivil- und strafrechtliche Regelun- gen) anderer Medienbereiche ähneln. Hier wird deutlich, dass eine Konkurrenz von Pressefreiheit und Persönlichkeitsrechten besteht, wobei im Einzelfall ent- schieden werden muss, welchen von beiden Vorrang zu geben ist.

Für die vorliegende Untersuchung von Qualität lässt sich festhalten, dass gesetzli- che Rahmenbedingungen bestehen, die durch die Gewährleistung von Pressefrei- heit bei gleichzeitiger rechtlicher Einschränkungen ein Mindestmaß an journalisti- scher Qualität insofern garantieren können, da das Bewusstsein dafür gefördert wird, ebenso vielfältig und informativ wie sorgsam zu berichten, ohne die Persön- lichkeitsrechte eines anderen zu gefährden. Darüber hinaus gibt es innerhalb der Berufsgruppe der Journalisten einen weitergehenden Ansatz, Qualität durch gemeinsame, nicht rechtsverbindliche Normen zu unterstützen: den Pressekodex.

1.2.3. Pressekodex

Der Deutsche Presserat hat 1973 zusammen mit den Presseverbänden die Normen des Pressekodexes beschlossen, die als gemeinsame Grundlage für eine qualitative Berichterstattung in Deutschland gelten können, aber mit keinerlei rechtlichen Einschränkungen für Journalisten verbunden sind. Das ist auch der Grund dafür, dass der Presserat häufiger als „zahnloser Tiger“ bezeichnet wird, der zwar Rügen erteilt, aber ansonsten keinen Druck auf die Presseberichterstattung ausüben könne. Dennoch stellt der Pressekodex ein konkretes Normenwerk mit Bezug zur praktischen Arbeit von Journalisten und Verlegern dar.37

Qualität wird in den Ziffern des Kodexes nicht direkt erwähnt, allerdings lassen sich aus seinen verschiedenen Richtlinien Hilfen für eine Qualitätssicherung ableiten. Wunden nennt fünf Arten von Normen, die sich aus dem Pressekodex ergeben, und zwar oberste moralische Prinzipien, Verhaltensregeln, sonstige mo- ralische Prinzipien, allgemeine Regeln des sozialen Verkehrs sowie die Regeln des Presserats als solchen.38 So ordnet er Ziffer 1 des Pressekodexes, der wahr- heitsgemäße, die Menschenwürde nicht verletzende Berichterstattung fordert, den obersten moralischen Prinzipien zu. Diese Ziffer ist zu vergleichen mit dem oben behandelten gesetzlichen Rahmen, in dem sich Journalismus bewegen sollte. Ein Beispiel für die davon abgeleiteten Verhaltensregeln stellt nach Wunden Ziffer 3 dar, die fordert, dass eine nicht wahrheitsgemäße Berichterstattung von der ent- sprechenden Publikation richtig gestellt werden sollte. Ziffer 9 beinhalte bei- spielsweise sonstige, nicht pressespezifische, moralische Prinzipien, hier: den journalistischen Anstand gegenüber den Personen, die im Medieninteresse stehen. Allgemeine Regeln des sozialen Verkehrs finden sich nach Wunden in Ziffer 15, die auf die Entscheidungsfreiheit von Verlag und Redaktion hinweist und sich mit der Ablehnung von Bestechung befasst. Schließlich führt Wunden als Beispiel für die Regeln des Presserates Ziffer 16 des Pressekodexes an, in dem darauf hinge- wiesen wird, dass es „fairer Berichterstattung“ entspräche, vom Presserat ausgesprochene Rügen abzudrucken.39

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Pressekodex konkretere Anhalts- punkte liefert, an welchen Kriterien Qualität festzumachen und letztendlich zu operationalisieren ist. So wird auf Wahrheitsgehalt (Ziffer 1), Sorgfalt (Ziffer 2), Unabhängigkeit (Ziffer 7) und Objektivität (Ziffern 12 und 13) verwiesen, wobei in letztgenannten Ziffern besonders darauf aufmerksam gemacht wird, dass Vor- urteile und Vorverurteilungen sowie Diskriminierungen gegenüber „rassischen, ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen“ Gruppen keinesfalls erfolgen dürfen. Hier ist ein direkter Bezug zur Thematik dieser Abhandlung zu erkennen. Der Pressekodex deutet folglich bereits auf journalistische Qualitätskriterien hin. Bevor jedoch solche Kriterien und die Operationalisierung von Qualität näher diskutiert werden, sollen darauf bezogene wissenschaftliche Betrachtungsebenen der Qualitätsforschung vorgestellt werden.

1.3. Wissenschaftliche Betrachtungsebenen der Qualitätsforschung

Journalistische Qualität lässt sich aus sehr unterschiedlichen Perspektiven betrach- ten. Daher ist es für die vorliegende Arbeit notwendig, diese Sichtweisen zu erläu- tern und die eigene Betrachtungsebene für die Erforschung dieses Themenberei- ches festzulegen.

Journalistische Qualität wird grundsätzlich von verschiedenartigen Akteuren dis- kutiert. Bucher nennt hier fünf Bezugsgruppen:40 1. Repräsentanten des Rechts- systems, die um die gesetzliche Verankerung eines Mindestmaßes an Qualität bemüht sind, 2. Medienpraktiker, die sich selbst im Markt positionieren wollen und eine Legitimation ihrer Arbeit erwarten, 3. medienexterne Repräsentanten, die journalistische Arbeit aus der Perspektive eines bestimmten Interessenverbandes beurteilen, 4. medienexterne Experten, wie Wissenschaftler mit einem bestimmten Forschungsinteresse, und 5. das Medienpublikum, das seine eigene Beziehung zu den Medien definiert und den Nutzen der Publikation abwägt. Entsprechend der unterschiedlichen Ansprüche an Qualität ergeben sich hier auch divergierende Maßstäbe, die nur schwerlich zu vereinen sind. Qualität kann demnach anhand des journalistischen Werks, der Art der Fertigung, der Folgen der Veröffentli- chung oder der Sorgfalt in der Vorbereitung beurteilt werden. Mit den unter- schiedlichen Bezugsobjekten entstehen widersprüchliche Urteile. Für diese Abhandlung steht jedoch der wissenschaftliche Betrachtungspunkt im Vorder- grund, indem theoretische Ableitungen empirisch überprüft werden und eine mög- lichst objektive Sichtweise angestrebt wird.

Aber auch in der Journalismus-Forschung haben sich verschiedene Ebenen der Betrachtung von Qualität herausgebildet. Bucher nennt diesbezüglich die akteurs- orientierte, die rollenorientierte und die systemorientierte Bestimmung von Quali- tät.41 Aus akteursorientierter, individualethischer Sicht entsteht Qualität Bucher zufolge aus der Leistung des Einzelnen. Dieser hält sich demnach an Richtlinien der Profession, wie den Pressekodex, um einen gewissen Qualitätsstandard zu erlangen. Eine rollenorientierte Sichtweise meint die Beurteilung anhand der Insti- tutionen, also des Rollenverständnisses, das den einzelnen Medienakteuren als Berufsgruppe zugeordnet wird, wie zum Beispiel die Klassifizierung der Rolle des Chefredakteurs, des Kommentators etc. Die Funktionen dieser Rollen werden auf der wissenschaftlichen Betrachtungsebene näher bestimmt. Dadurch können dann je nach Rollenverständnis unterschiedliche Qualitätsurteile zustande kommen. In der dritten, systemorientierten Betrachtungsebene wird Journalismus als System mit einer übergeordneten Funktion betrachtet. Der moralische Aspekt tritt dabei in den Hintergrund, wohingegen die Strukturen des Journalismus, die Organisation und die Arbeitsprogramme in den Vordergrund rücken. Somit muss das System als Ganzes, nicht das einzelne Individuum journalistische Qualität realisieren.42

Karmasin fasst den systemorientierten und den akteursorientierten Ansatz in einem Modell zur journalistischen Qualität zusammen, indem er die beiden Dimensionen der Betrachtung (systemisch/individuell) jeweils den Kriterien der zweckrationalen, der ethischen und der ästhetischen Qualität zuordnet.43 Tabellarisch lassen sich seine Überlegungen folgendermaßen darstellen:44

Tab. 1: Zusammenhang von Betrachtungsebenen und Kriterien nach Karmasin

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Deutlich wird dabei, dass sich die Kriterien für zweckrationale, ethische oder ästhetische Qualität je nach Betrachtungsebene stark unterscheiden. So ist das Kriterium für zweckrationale Qualität im Falle der systemorientierten Sichtweise der Markt an sich, im Falle der akteursorientierten Betrachtung jedoch der indivi- duelle Profit.

Letztendlich sind alle Betrachtungsebenen für die Einordnung von Qualität relevant und müssen dementsprechend in der Qualitätsforschung Eingang finden, um eine umfassende wissenschaftliche Beurteilung von Qualität gewährleisten zu können.45 Im Vordergrund dieser Abhandlung steht jedoch nur die akteursorientierte, individualethische Betrachtungsebene.

Welche Kriterien für Qualität als Maßstab dienen können, wird im Folgenden erläutert. Dabei werden die verschiedenen Betrachtungsebenen weiter berück- sichtigt.

1.4. Qualitätskriterien

Journalistische Qualität lässt sich im Gegensatz zu anderen üblichen Produkten im Handel nicht allein durch Marktwerte oder Produkttests evaluieren.46 Die Qualität dieser Profession ist vielmehr kaum zu operationalisieren, wird sie doch von sehr unterschiedlichen Ebenen aus betrachtet und in gegensätzlicher Weise eingeord- net.47 Ruß-Mohl führt an, dass Qualitätskriterien sowohl vom Selbstverständnis des Journalisten, der Funktion und Art des Mediums, seiner Aktualität, der Dar- stellungsform und der Zielgruppe abhängen würden. So könnten unterschiedliche Maßstäbe gefunden werden, wenn es sich beispielsweise um eine Zeitschrift mit Unterhaltungsfunktion und einer jungen, einkommensschwachen Zielgruppe oder um eine Zeitung mit Informationsfunktion und einer älteren, einkommensstarken Zielgruppe handele.48

Trotz dieser unterschiedlichen Betrachtungsebenen müssen Qualitätskriterien gefunden werden, die die speziellen Eigenarten der journalistischen Profession berücksichtigen und die Möglichkeit eröffnen, Forschungen auf einer einheitlichen Basis zu vergleichen. Im Folgenden werden daher verschiedene Ansätze für Qualitätskriterien vorgestellt, wobei die in Punkt 1.3 erwähnten unterschiedlichen Untersuchungsebenen einzubeziehen sind.

Mit Blick auf die Arbeit der Journalisten nennt Schröter sechs Dimensionen, anhand derer journalistisches Handeln einzuordnen ist:49

1. Transparenz der Vermittlungs-Kontexte (Umstände der Vermittlung)
2. Transparenz der Kommunikations-Kontexte (Inhalt)
3. Transparenz der Mitteilungs-Herkunft
4. Transparenz der Trennung von Fremdmitteilung und Eigenwertung
5. Inhaltliche-sachliche Entsprechung von reduzierter Realität und Mitteilung
6. Berücksichtigung aller aktuellen, relevanten Themen und Meinungsspektren

Der Journalist hat laut Schröter folglich darauf zu achten, dass er „die verschiede- nen Standpunkte inhaltlich korrekt darstellt, deren Herkunft präzise kenntlich macht, chancengleiche, gerechte Vermittlungsbedingungen für alle möglichen Sichtweisen garantiert und ein ausreichend breites Spektrum der real vorhandenen Sach- und Wert-Positionen in der Gesellschaft zu aktuellen Fragen sichtbar macht.“50 Diese Grundansprüche lassen sich als die Qualitätskriterien Verständ- lichkeit des Inhaltes, Quellentransparenz, Trennung von Nachricht und Meinung, Richtigkeit, Ausgewogenheit und Vielfalt festhalten. Vielfalt und Ausgewogenheit weisen auf eine Grundvoraussetzung journalistischer Qualität nach McQuail hin, und zwar auf die Grundnorm der Gleichberechtigung. Ausgewogenheit bedeutet nach Schröter, dass nicht nur viele verschiedene Standpunkte Eingang finden in die Berichterstattung, sondern dass hier Chancengleichheit zur Kommunikation besteht:

„Nicht der meinungslose Journalist, nicht die meinungsfreie Mitteilung, sondern die vorurteilsfreie, nach allen Seiten offene und chancengleiche Vermittlung von kritischen und kontroversen Standpunkten kennzeichnet ausgewogene Berichterstattung.“51

Dieser Punkt ist für das Forschungsinteresse dieser Arbeit besonders wichtig, da er auch eine Forderung nach einer Ausgewogenheit in der Berichterstattung über den Islam impliziert und aufzeigt, dass sich Ausgewogenheit durch das Fehlen von Vorurteilen und das Aufzeigen verschiedener Meinungen, sprich auch der Standpunkte von Muslimen, auszeichnet. Das Kriterium der Trennung von Nach- richt und Meinung, das prinzipiell McQuails Grundvoraussetzung der Freiheit erfordert, zeigt, dass für höhere Qualität Meinungsjournalismus durchaus statt- finden kann, aber als solcher gekennzeichnet werden muss. Wertungen müssen also daraufhin untersucht werden, ob sie als Meinung gekennzeichnet bezie- hungsweise zitiert sind oder aber Eingang in Informationen gefunden haben, die nicht als kommentierende Darstellungsform deklariert sind. Die Quellentranspa- renz ist anhand der Angaben des Journalisten im Text ohne weiteres zu evaluieren, sofern nicht ein bestimmter untergeordneter Themenbereich der Texte, sondern die gesamte Berichterstattung untersucht wird, worauf weiter unten noch näher einzugehen ist. Verständlichkeit und Richtigkeit sind dagegen Kriterien, deren Beurteilung kaum objektiv erfolgen kann. Ob ein Text verständlich ist, kann zwar nach sprachwissenschaftlichen Kriterien untersucht werden, ob der Leser den Kontext jeweils erfasst hat, ist damit jedoch noch nicht geklärt. Die Richtigkeit der Angaben kann ebenfalls höchstens anhand von konkreten Zahlen ermittelt werden, die Informationen insgesamt jedoch werden stets durch die Wahrneh- mung des Journalisten gefiltert, der selbst als Individuum immer eine subjektive Betrachtungsweise hat, die in die Information bewusst oder unbewusst einfließt.52 Nach Bader, die sich allerdings ausschließlich auf Wissenschaftsjournalimus be- zieht, ist das Kriterium der Richtigkeit allerdings das Wichtigste. Es lasse sich aus einer rollenorientierten Betrachtungsebene ableiten, derzufolge der Journalist als reiner Vermittler von Realitäten zu betrachten sei.53 Auch Bader nennt Ausgewo- genheit und Verständlichkeit als weitere Kriterien, führt aber zusätzlich noch die Kriterien Ganzheitlichkeit, Bildungsfunktion, Informationsgehalt, Aufklärung, Unterhaltungsfunktion und Aufbereitung an, die sich jedoch teilweise nur auf den Wissenschaftsjournalismus beziehen lassen.

Ruß-Mohl stellt in seinem systemorientierten „Magischen Vieleck“ Ziele der Qualitätssicherung dar, die ebenfalls als Kriterien für Qualität bezeichnet werden können:54

Abb. 2: Das Magische Vieleck der Qualitätssicherung nach Ruß-Mohl

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

So würden sich Komplexitätsreduktion, Aktualität, Objektivität, Transparenz und Originalität gegenseitig bedingen. Zum Beispiel beeinflusse eine Erhöhung der Verständlichkeit die Transparenz negativ, die Aktualität wirke wiederum negativ auf die Faktentreue ein. Ein höheres Maß an Qualität werde nach Ruß-Mohl nicht durch eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber einem dieser Kriterien erreicht, sondern durch ein ausgewogenes Zusammenspiel des gesamten Vielecks.55 Ein ähnliches Modell hatten Saxer und Kull bereits 12 Jahre zuvor vorgestellt: die Journalistische Normenkonstellation. Auch in diesem Modell wird das Zusam- menspiel und die Interdependenz verschiedener Kriterien der Qualität verdeutlicht, auch wenn der von Saxer und Kull gewählte Kriterienkatalog andere Schwerpunk- te erkennen lässt. Nach Meinung der beiden Autoren ist die journalistische Quali- tät abhängig von der formalen und thematischen Bearbeitung eines Inhalts (Ges- taltung und publizistische Relevanz), institutionellen Intentionen, Forderungen der Programmpolitik, der Inhaltswahl (Aktualität und Universalität) und der Publi- kumsfunktion.56

Hagen stellt dagegen Qualitätskriterien vor, die wissenschaftlich leichter evaluier- bar erscheinen als die bisher vorgestellten. So leitet er seine Kriterien für Qualität aus den in Punkt 1.2.2 angesprochenen Medienrechten und der dort benannten Öffentlichkeitsfunktion der Medien ab, wodurch er zu dem Schluss kommt, dass Informationsmenge, Relevanz, Objektivität, Aktualität und Verständlichkeit Grundmaßstäbe für Qualität seien, wobei Objektivität als sehr umstrittener Begriff eine weitere Spezifizierung erfordere, was durch die Kriterien Richtigkeit, Trans parenz, Sachlichkeit, Ausgewogenheit und Vielfalt erfolgen könne:57

Abb. 3: Qualitätskriterien nach Hagen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Zur Anwendbarkeit dieser Kriterien lässt sich sagen, dass die Menge der Informa- tion sich nur schwer ermitteln lässt. Die Messung der Informationsmenge erfor- dert eine semantische Analyse, bei der quantifizierbare Textteile auf ihren tatsäch- lichen Informationsgehalt hin untersucht werden müssen.58 Auch die Beurteilung von Verständlichkeit macht, wie bereits erwähnt, eine semantische Analyse not- wendig. Relevanz wiederum lässt sich nur beurteilen, wenn sowohl die journalisti- sche als auch die Sicht der Rezipienten einbezogen werden, da Relevanz von den Lesern unterschiedlich aufgenommen wird und nicht zwingend mit dem Rele- vanzempfinden der Journalisten übereinstimmen muss. In der vorliegenden inhaltsanalytischen Untersuchung kann dieser Aspekt jedoch nicht weiter berück- sichtigt werden. Da sehr unterschiedliche Gruppen von Rezipienten bestehen, lässt sich eine allgemeingültige Relevanz ohnehin kaum ermitteln. Ansätze, die Relevanz als Qualitätskriterium anhand von Nachrichtenfaktoren ermitteln wollen, sind ebenfalls abzulehnen, da dabei kaum intersubjektiv nachvollziehbare Möglichkeiten der Klassifizierung der einzelnen Analyseeinheiten bestehen.59 Aktualität ist nach Hagen messbar, indem erforscht wird, wie schnell die richtigen Informationen zu einem Ereignis übermittelt werden.60 Fraglich bleibt jedoch, was unter „richtiger“ Information zu verstehen ist, weshalb auch hier Schwächen in der Operationalisierung deutlich werden.

Für die vorliegende Untersuchung der Qualität anhand des Islambildes erscheint allerdings das Kriterium der Objektivität und seine Untergliederung in Richtigkeit, Transparenz, Sachlichkeit, Ausgewogenheit und Vielfalt interessant. Richtigkeit ist hier erneut kritisch zu betrachten und im Falle der Ereignisse vom 11. Septem- ber bis heute kaum zu beurteilen, denn die Einordnung erfordert einen Vergleich der berichteten Fakten mit dem Wissen von Experten, der wegen der vielen noch offenen Fragen in der Untersuchung des Angriffs nicht geleistet werden kann.61 Transparenz als zweites Kriterium kann durch die Quellenangaben festgestellt werden. Diese sind aber in der Berichterstattung über den Islam schwieriger zu ermitteln, da das Thema zumeist nur ein Randthema neben anderen Informationen darstellt, die Quellen sich somit nur selten auf den Untersuchungsgegenstand be- ziehen und somit verfälschte Ergebnisse erzeugen können. Das Kriterium Sach- lichkeit dagegen eignet sich gut zur Beurteilung der Qualität in der Islam- Berichterstattung. Messbar ist Sachlichkeit durch den Vergleich von Bewertungen mit der Angabe kommentierender Darstellungsformen beziehungsweise der Kennzeichnung der Quelle der Bewertung.62 Sachlichkeit kann also danach beur- teilt werden, ob der Autor auf Wertungen verzichtet, solange er unkommentierend berichtet oder Zitate als Ursprung der Wertungen anführt. Jedoch kann neben der offensichtlichen Wertung auch die Zuordnung von Charakteristika eine wertende Wirkung erzielen, was in der vorliegenden Untersuchung berücksichtigt werden muss. Weiterhin sollen die bereits angeführten Kriterien der Vielfalt und Ausge- wogenheit Beachtung finden. Ausgewogenheit ist laut Hagen relativ leicht zu messen, indem verschiedene Sichtweisen mit deren Häufigkeiten in Bezug gesetzt werden. Dabei dürfe man aber nicht außer Acht lassen, dass Publikationen ver- schiedene politische Tendenzen verfolgen dürften.63 Vielfalt, auch in dem Sinne, Relevanz für alle Nutzer zu gewährleisten, lasse sich durch die Anzahl unter- schiedlicher Themen, durch die Menge der Beachtung fremder Standpunkte und bei kommentierenden Darstellungsformen durch die Anzahl der berücksichtigten Meinungen messen.64

Auch Thomass betont die Bedeutung des Kriteriums Vielfalt und führt an, dass dieses Merkmal für die Umsetzung einer pluralistischen Gesellschaft spreche und grundlegend dafür sei, die unterschiedlichen Aspekte des sozialen Umfeldes wahrzunehmen.65 Zusätzlich führt die Autorin bezogen auf Konflikte an, dass ein Qualitätsindiz gegeben sei, wenn besonnen über potentielle Gegner berichtet wer- de und eine Unabhängigkeit von der eigenen Regierung gewahrt werde.66 Diese Forderung nach Besonnenheit und Unabhängigkeit lässt sich auch auf die Wir- kung der Anschläge vom 11. September 2001 auf die Berichterstattung übertragen, denn die Angriffe können durchaus nicht als einmalig, sondern als Konflikt be- zeichnet werden können.

Schatz und Schulz ergänzen diese Kriterien in ihrer Untersuchung der Qualität von Fernsehprogrammen mit den Dimensionen Rechtm äß igkeit und Akzeptanz.67 Rechtmäßigkeit bezieht sich allerdings auf die Einhaltung von zivil- und straf- rechtlichen Bestimmungen beziehungsweise auf die Beachtung des Medienrechts und rundfunkrechtliche Vorschriften. Sie stellt also eher eine Grundvoraussetzung für Qualität, denn ein Qualitätskriterium dar. Akzeptanz der Rezipienten ist wie- derum ein Kriterium, das in der Forschung umstritten ist, da dem Rezipienten ein unterschiedlich hohes Mitspracherecht zugestanden wird und ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber dem Publikumsurteil besteht.68 Für die vorliegende Unter- suchung kann das Kriterium der Akzeptanz nicht berücksichtigt werden, da ausschließlich der Inhalt von Publikationen, nicht jedoch die Reaktion der Leser getestet wird. Dies müsste mithilfe einer Befragung erfolgen, die in dieser Arbeit nicht geleistet werden kann.

1.5. Fazit

Qualität lässt sich schwer einordnen, doch durch die Betrachtung von Grund- voraussetzungen, Umsetzungsansätzen in der Praxis, der Beleuchtung verschiede- ner wissenschaftlicher Betrachtungsebenen und letztendliche Vorschläge für kon- krete Qualitätskriterien wird deutlich, dass sich der „Pudding“ in Teilaspekten durchaus „an die Wand nageln“ lässt. In Anlehnung an die Forderungen innerhalb der journalistischen Profession (Pressekodex) sowie anhand medienrechtlicher Forderungen und Ansprüche an die pluralistische, demokratische Gesellschafts- form in Deutschland werden für die vorliegende Untersuchung folgende Kriterien für journalistische Qualität festgelegt: Ausgewogenheit, Vielfalt und Sachlichkeit. Diese Kriterien sind auch in den Ziffern 12 und 13 des Pressekodexes fest- geschrieben.

Der Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung liegt auf der Analyse dieser Bestandteile journalistischer Qualität, da das Islambild evaluiert werden soll, was besonders die Untersuchung von Objektivität erfordert. Objektivität setzt sich Hagen zufolge aus Richtigkeit, Transparenz, Sachlichkeit, Ausgewogenheit und Vielfalt zusammen, führt aber wie erwähnt zur Problematik der Evaluierung von Richtigkeit und Transparenz in Bezug auf den Forschungsgegenstand. Daher scheinen die ausgewählten Kriterien am besten dazu geeignet, Qualität in der Berichterstattung über das Bild einer fremden Religion oder Kultur zu beurteilen:

Abb. 4: Qualitätskriterien der vorliegenden Untersuchung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ausgewogenheit meint in der vorliegenden Analyse, dass unterschiedliche Lebensweisen des Islam angesprochen werden und dass Muslime zu Wort kom- men. Vielfalt lässt sich durch die Anzahl verschiedener Themen, im vorliegenden Falle auch die Anzahl der Länder, über die berichtet wird, ermitteln. Sachlichkeit ist dann gegeben, wenn Wertungen entweder als Meinungsjournalismus oder aber als Zitat gekennzeichnet sind. Berücksichtigt werden muss hier zudem die Typi- sierung von Muslimen, ebenso wie die bewusste oder unbewusste Identifizierung von Islam und Terrorismus, durch die eine Wertung impliziert wird. Noch einmal sei erwähnt, dass die tatsächliche Wirkung dieser Bereiche auf den Leser hier nicht untersucht werden kann, sondern nur eine Vermutung in diese Richtung besteht. Diese wertungsrelevanten Untersuchungsansätze werden im folgenden Kapitel, das sich dem Bild des Islam in der Berichterstattung widmet, näher erläu- tert.

2. Der Islam in den Medien

Nachdem im ersten theoretischen Teil dieser Abhandlung unterschiedliche Aspek- te der Qualitätsforschung aufgezeigt wurden, widmet sich der zweite Teil der Darstellung des Islam in den Medien. Dieser Forschungsgegenstand erfordert ein interdisziplinäres Vorgehen, bei dem neben kommunikations- auch kulturwissen- schaftliche Aspekte einzubeziehen sind. Mediendarstellungen und ihre möglichen Wirkungen müssen dabei ebenso berücksichtigt werden, wie die Bilder einer be- stimmten Kultur, die sie erzeugen. Zu Beginn dieses Kapitels gilt es, Bilder und Stereotype begrifflich einzuordnen. Danach wird darauf eingegangen, was Wissenschaftler bisher zum Islam als Fremdbild unabhängig vom Bereich Medien festgestellt haben und einzelne Begriffe erklärt, die häufiger mit dem Islam in Zusammenhang gebracht werden. Anschließend wird ein Überblick über Forschungen gegeben, die sich direkt mit dem Islambild in den Medien beschäfti- gen. Berücksichtigung finden dabei auch erste Veröffentlichungen zum Thema Islambild nach dem 11. September 2001.

2.1. Bilder und Stereotype

Nach Boulding, der den Begriff Image stark geprägt hat, hängt das menschliche Verhalten von Vorstellungen ab, die sich durch die Gesamtheit aller Erfahrungen des betreffenden Menschen gebildet haben.69 Teil dieser Vorstellungen oder Bilder sei die Überzeugung des Einzelnen, dass andere Menschen über ähnliche oder gleiche Vorstellungen und Bilder verfügen würden. Der Mensch glaube also, nicht alleine mit seinen Bildern zu stehen, sondern fühle sich mit diesen in einem größeren Kreis von Menschen integriert.70 Informationen könnten diese Bilder formen, verändern, aufklären, aber auch verunsichern.71

Das bedeutet, dass auch Medieninformationen einen Einfluss auf diese Bilder ausüben können. Denn Medien geben Erfahrungen aus zweiter Hand weiter und wirken so auf die Bilder der Rezipienten ein. Besonders deutlich wird diese Wirkung bei Themen, zu denen bisher keine Bilder gebildet wurden, wie zum Beispiel bei fremden Kulturen, zu denen im Alltag kein Kontakt besteht. Dort übermittelt das Medium die Ersterfahrung.72 Die Intensität des Einflusses der Medien auf die Rezipienten ist in der Medienwirkungsforschung zwar nicht unumstritten, für die vorliegende Untersuchung ist aber festzuhalten, dass Medien zumindest einen Anteil an den Bildern der Rezipienten haben können. Boulding nennt zehn Aspekte der individuellen Vorstellungen:73

1. Spatial Image (Umgebung)
2. Temporal Image (zeitliche Einordnung)
3. Relational Image (Umgebendes Regelsystem)
4. Personal Image (Eingliederung der eigenen Person im System)
5. Value Image (Einordnung nach den eigenen Wertemustern)
6. Affectional Image (Einordnung von Gefühlen)
7. Conscious, Unconscious and Subconscious Areas (Einteilung in bewusste, unbewusste und unterbewusste Bereiche)
8. Certainty (Sicherheit und Überzeugung)
9. Reality (Realitätsempfinden)
10. Public/Private Scale (Stellung der eigenen Bilder bei anderen/beim Einzelnen)

Den meisten Einfluss auf das Value Image übt dabei die Gesellschaft aus, in der der Mensch lebt, da in dieser das Wertesystem verankert ist, in dem der Betroffene aufwächst.74

Bilder sind folglich als komplexe Konstrukte zu bezeichnen, deren Beeinflussung auf unterschiedlichste Weise geschehen oder ausbleiben kann. Außerdem wird deutlich, dass Bilder nicht als rational zu bewerten sind. Werden die Einflüsse auf das Bild von einem bestimmten Objekt zu komplex, beginnt der Mensch laut Boulding mit einem Reduktionsprozess, der in symbolischen Bildern oder auch Stereotypen resultiert.75

Die Begriffe Image/Bild, Vorurteil und Stereotyp werden in der Wissenschaft unterschiedlich definiert und überlappen teilweise in ihrer Interpretation. Dröge spricht sich dennoch für eine klare Trennung dieser Bezeichnungen aus. Vorurtei- le seien demnach Urteile, die vor der Erfahrung mit dem Gegenüber gefasst wür- den, wobei Stereotype Ausdruck dieser Vorurteile seien. Beides sei aber nur auf die Beziehung von Mensch zu Mensch anwendbar, wohingegen Images sich nur auf Objekte bezögen.76 Nach aktuelleren Theorien ist Image oder Bild jedoch ein umfassenderer Begriff, der sowohl auf Objekte als auch auf Subjekte übertragen und in Beziehung zu Stereotypen gesetzt werden kann.77 Bilder, ob vorgefertigt oder authentisch, können demnach von Stereotypen beeinflusst werden. Wilke unterscheidet zwischen Image und Stereotyp, indem er ersteres als neutral und veränderbar bezeichnet, wohingegen Stereotype relativ feste Vorstellungen bezeichnen, weshalb sie in der Forschung zumeist einer negativen Bewertung unterlägen.78 Mit dieser Einordnung soll auch im Weiteren gearbeitet werden.

Stereotype zeichnen sich durch eine Erwartungshaltung gegenüber „den Anderen“ aus und können beispielsweise gegenüber dem anderen Geschlecht oder jedweder anderen Gruppierung bestehen, wie z.B. bestimmte Berufsgruppen, eth- nische oder religiöse Minderheiten, wobei letztere für diese Abhandlung relevant sind. Verallgemeinerungen stellen bereits den ersten Schritt einer Stereotypisie- rung dar.79 Lippmann als Vorreiter der Stereotypenforschung nimmt an, dass der Mensch deshalb zunächst definiere und erst dann betrachte, weil er dadurch besser mit einer als überkomplex erlebten Umwelt umgehen zu können glaubt. Dabei werde auf kulturelle Stereotype zurückgegriffen.80 Stereotype können sich aber auch für die eigene Gruppe bilden, der man ebenfalls reduzierte, wenn auch im- mer positive Merkmale zuschreibt. Das Stereotyp für die eigene Gruppe wird

Auto-Stereotyp, das gegenüber der anderen Gruppe Hetero-Stereotyp genannt.81 Im Folgenden werden die Hetero-Stereotype im Vordergrund stehen. Stereotype entstehen durch einen längeren Lernprozess, wobei Erfahrungen in Familie, Schule und im Zusammenhang mit anderen sozialen Kontakten in Bezug auf die Beurteilung einer Gruppe gemacht werden. Kennzeichnend für die Bil- dung von Stereotypen ist, dass sie in der Regel ohne direkten Kontakt zu der stereotypisierten Gruppe entstehen. Hier kommen die Medien ins Spiel, denn ein indirekter sozialer Kontakt kann natürlich auch die Tageszeitung sein. Jedoch setzt die Tageszeitung noch nicht im Kindesalter an und ist daher nicht dazu in der Lage, den Grundstein für Stereotype zu legen. Es könnten laut Nicklas und Ostermann nur Stereotype aufgegriffen werden, die vorher bereits beim Rezipien- ten vorhanden waren.82 Allerdings kann das Medium den Zugang zu den Stereo- typen erleichtern, da es eine bereits reduzierte Realität anbietet, die dem Drang nach Verminderung der Komplexität entgegenkommt. Dröge meint gar, dass sich eine stereotype Nachrichtenauswahl durch die Medien angesichts der komplexen Informationen kaum vermeiden ließe.83 Außerdem darf nicht vergessen werden, dass Journalisten ebenfalls Menschen sind, die vor Stereotypisierung nicht gefeit sind.

Der Grad der Stereotypisierung ist nach Dröge abhängig von den Berührungs- punkten, die zwischen einem selbst und den Fremden bestehen. So steige die Stereotypisierung des anderen mit der Erhöhung der Verbindungspunkte zwischen den Gruppen.84 Der Wandel von Stereotypen hängt aber neben den Berührungs- punkten auch von der Art des Stereotyps ab. Dröge unterscheidet hier zwischen kulturandauernden, kultur-epochalen und zeitgeschichtlich determinierten Stereo- typen.85 Deren Bedeutung lässt sich anhand einer Pyramide darstellen:

Abb. 5: Arten von Stereotypen nach Dröge

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das kulturandauernde Stereotyp gehört nach Dröge zur Kultur einer Gesellschaft und ändert sich nie vollständig, sondern nur in Teilaspekten. Es ist die Basis für weitere Stereotype und daher die erste Stufe auf der Stereotypen-Pyramide. Ein Beispiel für diese Art von Stereotypen sind religiös motivierte Vorstellungen. Das kultur-epochale Stereotyp ist kurzlebiger als das kulturandauernde Stereotyp. Es kann sich außerdem vollständig ändern und tritt beispielsweise bei den Stereoty- pen des Feudalstaates, der sich zum Industriestaat gewandelt hat, auf. Hier setzt die nächste Stufe der Stereotypisierung an. Zeitgeschichtlich determinierte Stereo- type können sich durch ein Ereignis erheblich wandeln, daher wird diese Form auch Ad-hoc-Stereotyp genannt und steht an der Spitze der Stereotypen-Pyramide. Diese Ausprägung der Stereotype ist publizistisch besonders interessant, geht es doch um einen Bereich der Stereotypisierung, der von den Medien beeinflusst werden kann. Zeitgeschichtlich determinierende Stereotype könnten auch im Falle der Ereignisse vom 11. September 2001 aufgetreten sein, weil es sich um ein Ereignis gehandelt hat, das die Menschen tief bewegte. Informationsmangel, der in dieser Situation herrschte, da der Tathergang und die Täterschaft vorerst weit- gehend unbekannt blieben, sowie die Entscheidungssituation, die angesichts einer drohenden Vergeltung bestand, könnte eine Stereotypisierung zudem begünstigt haben.86

Stereotype sind nicht nur als negatives Phänomen zu betrachten, sondern haben auch einen gewissen Nutzen. Die Reduktion führt mit dazu, dass das eigene Selbst näher definiert und von einer komplexen Umwelt entlastet wird.87 Gleichzeitig dienen Stereotype dazu, irrationalen Vorurteilen eine Pseudo-Rationalität zuzu- ordnen, die das eigene Sicherheitsgefühl und das Selbstbewusstsein stärkt.88 Dieses positive Gefühl geht aber auf Kosten der betroffenen Fremdgruppe. Eine Folge ist die so genannte „self-fulfilling prophecy“, die auf Merton zurückgeht.89 Allen führt hierzu an, dass Gruppen, die mit Stereotypen belegt werden, häufig dazu neigen, sich dieser Erwartung entsprechend zu verhalten, also sich der „Prophezeiung“ anzupassen.90 Stereotype können also auch insofern Schaden zufügen, als dass sie die betroffene Gruppe dazu bringen, sich tatsächlich „auffäl- lig“ zu verhalten.

Starre Stereotypisierungen einer fremden Gruppe führen zu Feindbildern. Hippler und Lueg definieren das Feindbild als „eine bestimmte Art der Fremdwahrnehmung, die Teile der Realität so zusammenmontiert, daß ein verzerrtes, feindseliges und anklagendes Gesamtbild entsteht“91. Eine ähnliche, aber differenziertere Definition verwenden Nicklas und Ostermann:92

„Ein Feindbild ist die nicht realitätsangemessene Perzeption eines Menschen, einer gesellschaftlichen Gruppe oder eines Akteurs des Internationalen Systems, wobei die Realitätsadäquanz die Verallgemeinerung des Aspekts der Feindschaft betrifft.“

[...]


1 Deutscher Journalistenverband: Besonnenheit in der Berichterstattung. Pressemeldung vom 15.9.2001. Online unter http://www.djv.de/aktuelles/presse/archiv/2001/15a_09_01.shtml. Updated: 15.9.2001 (12.1.2003).

2 Mit Islam-Berichterstattung ist in dieser Abhandlung nicht die Islam thematisierende, sondern die Islam erwähnende Berichterstattung gemeint. Der oben genannte Begriff wird im Folgenden zur sprachlichen Vereinfachung verwendet.

3 „Quasi-objektiv“, da Objektivität von Individuen selbstverständlich nie vollständig gewährleistet werden kann.

4 Als in Deutschland lebende Muslima bringe ich der Islam-Berichterstattung zudem nicht nur fachliches, sondern auch persönliches Interesse entgegen.

5 Thofern, Detlef: Darstellungen des Islams in „Der Spiegel“. Eine inhaltsanalytische Untersu- chung über Themen und Bilder der Berichterstattung von 1950 bis 1989. Hamburg: Kovac, 1998.

6 Hafez, Kai: Die politische Dimension der Auslandsberichterstattung. Band 2: Das Nahost- und Islambild der deutschen überregionalen Presse. Baden-Baden: Nomos, 2002.

7 Wenn von „dem Islam“ die Rede ist, ist keine bestimmte Richtung gemeint. Der Autorin ist bewusst, dass die Religion verschiedenste Ausprägungen haben kann.

8 Deutscher Journalistenverband: Besonnenheit in der Berichterstattung. Pressemeldung vom 15.9.2001. Online unter http://www.djv.de/aktuelles/presse/archiv/2001/15a_09_01.shtml (12.1.2003).

9 DIN 55 350 von 1987. Siehe beispielsweise Quality.de: QM-Lexikon. Lexikon von „QAR“ bis „Qualitätskontrolle“. Online unter http://www.quality.de/lexikon/qualitaet.htm. Updated: 1.2.2004 (15.2.2004).

10 Ruß-Mohl, Stephan: Am eigenen Schopfe… Qualitätssicherung im Journalismus - Grundfragen, Ansätze, Näherungsversuche. In: Publizistik, 37. Jg., Heft 1, 1992, S. 83-96, S. 85.

11 Vgl. Karmasin, Matthias: Qualität im Journalismus. Ein medienökonomisches und medienethi- sches Problem. Theoretische und empirische Ansätze. In: Medien Journal, 20. Jg., Heft 2, 1996, S. 17-26, S. 17.

12 Vgl. Bucher, Hans-Jürgen: Journalistische Qualität und Theorien des Journalismus. In: Ders. / Altmeppen, Klaus-Dieter (Hrsg.): Qualität im Journalismus. Grundlagen - Dimensionen - Praxismodelle. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2003, S. 11-34, S. 12f.

13 Vgl. Schröter, Detlef: Qualität und Journalismus. Theoretische und praktische Grundlagen journalistischen Handelns. München: R. Fischer, 1995, S. 18.

14 Göpfert, Winfried: Publizistische Qualität: Ein Kriterien-Katalog. In: Bammé, Arno/ Kotzmann, Ernst / Reschenberg, Hasso (Hrsg.): Publizistische Qualität. Probleme und Perspektiven ihrer Bewertung. München, Wien: Profil, 1993, S. 99-109, S. 99.

15 Schulze, Rudolf: Qualität ist, was sich verkauft. In: Bammé, Arno/ Kotzmann, Ernst / Reschenberg, Hasso (Hrsg.): Publizistische Qualität. Probleme und Perspektiven ihrer Bewertung. München, Wien: Profil, 1993, S. 235-255, S. 237.

16 Vgl. Raue, Paul-Josef.: Unsere Gesellschaft braucht bessere Journalisten - Eine Definition von Qualität. In: Trägerverein des Deutschen Presserats e.V. (Hrsg.): Deutscher Presserat Jahrbuch 2003. Mit der Spruchpraxis des Jahres 2002. Schwerpunkt: Qualität im Journalismus. Konstanz: UVK, 2003, S. 15-20, S. 17.

17 Vgl. McQuail, Denis: Media Performance. Mass Communication and the Public Interest. London, Newbury Park, New Delhi: Sage, 1992, S. 67.

18 Vgl. ebd.

19 Vgl. ebd., S. 73ff.

20 In Anlehnung an McQuail, Denis, 1992, S. 78.

21 Vgl. Thomass, Barbara: Interkulturelle Kommunikation und Medienethik - Interkulturelle Medienethik? In: Bucher, Hans-Jürgen / Altmeppen, Klaus-Dieter (Hrsg.): Qualität im Journalis- mus. Grundlagen - Dimensionen - Praxismodelle. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2003, S. 93- 110, S. 95.

22 Vgl. Schröter, Detlef, 1995, S. 23f.

23 Vgl. Wallisch, Gianluca: Journalistische Qualität. Definitionen - Modelle - Kritik. Konstanz: UVK Medien/Ölschläger, 1995, S. 77.

24 Vgl. Sattelmair, Kay E.: Qualität im Journalismus - Eine permanente Herausforderung. In: Trägerverein des Deutschen Presserats e.V. (Hrsg.): Deutscher Presserat Jahrbuch 2003. Mit der Spruchpraxis des Jahres 2002. Schwerpunkt: Qualität im Journalismus. Konstanz: UVK, 2003, S. 9-13, S. 10.

25 Vgl. Ruß-Mohl, Stephan, 1992, S. 86.

26 Vgl. Wallisch, Gianluca, 1995, S. 153.

27 Vgl. ebd., S. 233.

28 Vgl. Ruß-Mohl, Stephan: Netzwerke - Die freiheitliche Antwort auf die Herausforderung journalistischer Qualitätssicherung. Überlegungen zur Messbarkeit von journalistischer Qualität und zum Infrastrukturbedarf im Journalismus. In: Bammé, Arno/ Kotzmann, Ernst / Reschenberg, Hasso (Hrsg.): Publizistische Qualität. Probleme und Perspektiven ihrer Bewertung. München, Wien: Profil, 1993, S. 185-206, S. 191.

29 Vgl. Ruß-Mohl, Stephan, 1992, S. 87.

30 Vgl. ebd., S. 91.

31 Siehe Saxer, Ulrich / Kull, Heinz: Publizistische Qualität und journalistische Ausbildung. Zürich: Publizistisches Seminar, 1981.

32 Vgl. Schröter, Detlef, 1995, S. 56f.

33 Vgl. Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Hrsg.): Verfassung des Freistaates Bayern/Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. München: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, 2003, S.112.

34 Ebd., S.111f.

35 Siehe beispielsweise § 3, Bayerisches Pressegesetz (BayPrG) vom 3. Oktober 1949 (BayBS I S. 310), online unter http://www.presserecht.de/gesetze/bayern.html. Updated: 16.12.2003 (23.11.2003) oder auch § 3, Gesetz über die Presse (Landespressegesetz Schleswig Holstein) vom 19. Juni 1964 (GVOBl. SH S. 71), online unter http://www.presserecht.de/gesetze/schleswig.html. Updated: 8.7.2003 (23.11.2003).

36 Eine Übersicht über Medienrecht findet sich unter: Deutscher Journalistenverband: Rechtliche Grundlagen journalistischer Arbeit. Online unter http://www.djv.de/journalist/berufsbild/recht.shtml. Updated: o.A. (23.11.2003).

37 Vgl. Wunden, Wolfgang: Medienethik - normative Grundlage der journalistischen Praxis? In: Bucher, Hans-Jürgen / Altmeppen, Klaus-Dieter (Hrsg.): Qualität im Journalismus. Grundlagen - Dimensionen - Praxismodelle. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2003, S. 55-77, S. 60.

38 Vgl. ebd., S. 64f.

39 Diese, vorige und nachfolgende Zitate aus dem Pressekodex aus: Deutscher Presserat: Pressekodex. Online unter http://www.presserat.de/site/pressekod/kodex/index.shtml. Updated: o.A. (11.11.2003).

40 Vgl. Bucher, Hans-Jürgen, 2003, S. 12f.

41 Vgl. ebd., S. 15ff.

42 Vgl. Karmasin, Matthias, 1996, S. 17.

43 Vgl. ebd., S. 19.

44 In Anlehnung an Karmasin, Matthias, 1996, S. 19.

45 Vgl. Fabris, Hans Heinz: Zur Wiederentdeckung journalistischer Qualität. In: Medien Journal, 20. Jg., Heft 2, 1996, S. 3-16, S. 5.

46 Vgl. Karmasin, Matthias, S. 20.

47 Vgl. Wallisch, Gianluca, 1995, S. 79f.

48 Vgl. Ruß-Mohl, Stephan, 1993, S. 188.

49 In Anlehnung an Schröter, Detlef, 1995, S. 64f.

50 Ebd., S. 56.

51 Schröter, Detlef, 1995, S. 37.

52 Vgl. ebd., S. 24ff.

53 Vgl. Bader, Renate: Was ist publizistische Qualität? Ein Annäherungsversuch am Beispiel Wissenschaftsjournalismus. In: Bammé, Arno/ Kotzmann, Ernst / Reschenberg, Hasso (Hrsg.): Publizistische Qualität. Probleme und Perspektiven ihrer Bewertung. München, Wien: Profil, 1993, S. 17-40, S. 23.

54 In Anlehnung an Ruß-Mohl, Stephan, 1993, S. 190.

55 Vgl. Ruß-Mohl, Stephan, 1993, S. 191.

56 Vgl. Saxer, Ulrich / Kull, Heinz, 1981, S. 49.

57 Vgl. Hagen, Lutz M.: Informationsqualität von Nachrichten. Messmethoden und ihre Anwen- dung auf die Dienste von Nachrichtenagenturen. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1995, S. 52.

58 Näheres zur semantischen Analyse von Information siehe ebd., S. 59ff.

59 Vgl. Fahr, Andreas: Katastrophale Nachrichten? Eine Analyse der Qualität von Fernsehnachrichten. München: R. Fischer, zugl.: München, Univ., Diss., 2001, S. 15.

60 Vgl. Hagen, Lutz M., 1995, S. 129.

61 Zur Messung von Richtigkeit vgl. ebd., S. 109f.

62 Vgl. ebd., S. 117ff.

63 Vgl. ebd., S. 124.

64 Vgl. Hagen, Lutz M., 1995, S. 126f.

65 Vgl. Thomass, Barbara, 2003, S. 97.

66 Vgl. ebd., S. 100.

67 Vgl. Schatz, Heribert / Schulz, Winfried: Qualität von Fernsehprogrammen. Kriterien und Methoden zur Beurteilung von Programmqualität im dualen Fernsehsystem. In: Media Perspektiven, o.Jg., Nr. 11, 1992, S. 690-712, S. 705ff sowie S. 708ff.

68 Vgl. Hohlfeld, Ralf: Objektivierung des Qualitätsbegriffs. Ansätze zur Bewertung von Fernseh- qualität. In: Bucher, Hans-Jürgen / Altmeppen, Klaus-Dieter (Hrsg.): Qualität im Journalismus. Grundlagen - Dimensionen - Praxismodelle. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2003, S. 203-221, S. 209.

69 Vgl. Boulding, Kenneth E.: The Image. Ann Arbor: The University of Michigan Press, 1956, S. 6.

70 Vgl. ebd., S. 14.

71 Vgl. ebd., S. 10.

72 Vgl. Wilke, Jürgen: Imagebildung durch Massenmedien. In: Bundeszentrale für politische Bil- dung (Hrsg.): Völker und Nationen im Spiegel der Medien. Bonn: Franz Spiegel, 1989, S. 11-21, S. 16.

73 Vgl. Boulding, Kenneth E., 1956, S. 47f.

74 Vgl. ebd., S. 72.

75 Vgl. ebd., S. 111.

76 Vgl. Dröge, Franz W.: Publizistik und Vorurteil. Münster: Regensberg, 1967, S. 122ff.

77 Vgl. Hafez, Kai: The Middle East and Islam in Western Media: Towards a Comprehensive The- ory of Foreign Reporting. In: Hafez, Kai (Hrsg.): Islam and the West in the Mass Media: Frag- mented Images in a Globalizing World. Cresskill, New Jersey: Hampton Press, 2000, S. 27-66, S. 30.

78 Vgl. Wilke, Jürgen, 1989, S. 12f.

79 Vgl. Dröge, Franz W., 1967, S. 211.

80 Vgl. Lippmann, Walter: Die öffentliche Meinung. Bochum: Universitätsverlag Brockmeyer, Reprint 1990, S. 63.

81 Vgl. Dröge, Franz W., 1967, S. 126.

82 Vgl. Nicklas, Hans / Ostermann, Änne: Die Rolle von Images in der Politik. Die Ideologie und ihre Bedeutung für die Imagebildung am Beispiel des Ost-West-Konflikts. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Völker und Nationen im Spiegel der Medien. Bonn: Franz Spiegel, 1989, S. 22-35, S. 33. Siehe auch Dröge, Franz W., 1967, S. 113.

83 Vgl. Dröge, Franz W., 1967, S. 179.

84 Vgl. ebd., S. 137.

85 Vgl. ebd., S. 151ff.

86 Zum Einfluss von Informationsmangel und Entscheidungssituationen auf Stereotype siehe ebd., S. 172.

87 Vgl. ebd., S. 125.

88 Vgl. Bernhardt, Hans-Michael. Voraussetzungen, Struktur und Funktion von Feindbildern. Vorüberlegungen aus historischer Sicht. In: Jahr, Christoph / Mai, Uwe / Roller, Kathrin (Hrsg.): Feindbilder in der deutschen Geschichte. Studien zur Vorurteilsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Berlin: Metropol Verlag, 1994, S. 9-24, S. 12.

89 Siehe Merton, Robert K.: Social Theory and Social Structure. New York: Free Press, 31968, S. 477.

90 Vgl. Allen, Irving Lewis: Unkind Words. Ethnic Labeling from Redskin to WASP. New York u.a.: Bergin & Garvey, 1990, S. 8f.

91 Hippler, Jochen / Lueg, Andrea: Einleitung. In: Dies. (Hrsg.): Feindbild Islam oder Dialog der Kulturen. Hamburg: Konkret, 2002, S. 7-15, S. 8.

92 Nicklas, Hans / Ostermann, Änne, 1989, S. 27.

Ende der Leseprobe aus 209 Seiten

Details

Titel
Feindbild Islam? Zur Qualität der Berichterstattung in überregionalen Tageszeitungen vor und nach den Anschlägen vom 11. September 2001
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Kommunikationswissenschaft)
Note
1,8
Autor
Jahr
2004
Seiten
209
Katalognummer
V43333
ISBN (eBook)
9783638411578
ISBN (Buch)
9783656833734
Dateigröße
1936 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Quantitative Inhaltsanalyse zur Islam-Berichterstattung vor und nach dem 11. September. Inhalt der Arbeit: - Qualitätsforschung (Qualität als Begriff und in der journ. Praxis, wissenschaftl. Betrachtungsebenen, Qualitätskriterien) - Islam in den Medien (Bilder/Stereotype, Islam als Feindbild?, "Ismen", Forschungsüberblick, Berichterstattung nach dem 11.9.) - Hypothesen - Zur Methode - Ergebnisse - Anhang (mit Tabellen und Codebuch) 66 seitiger Anhang
Schlagworte
Feindbild, Islam, Qualität, Berichterstattung, Tageszeitungen, Anschlägen, September
Arbeit zitieren
Maren Iman Imran (Autor:in), 2004, Feindbild Islam? Zur Qualität der Berichterstattung in überregionalen Tageszeitungen vor und nach den Anschlägen vom 11. September 2001, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43333

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