Post-Partum Document ist eine mixed-media Installation im Ausstellungsraum sowie ein Buch und eröffnet durch seine medizinische Referenz auf eine postnatale Phase einen neuen Diskursraum. Während bisherige kunstwissenschaftliche Auseinandersetzungen hauptsächlich die feministische Interpretation der psychoanalytischen Theorien von Freud und Lacan diskutierten oder sprachwissenschaftliche Untersuchungen mit Saussure am Werk durchführten, soll im Folgenden der Fokus auf dem kritischen Potential der Arbeit in Bezug auf patriarchale, institutionelle Strukturen liegen.
So wird das Werk unter dem Aspekt der Dekonstruktion von Geschlechterrollenbildern betrachtet, die es trotz oder gerade wegen seiner Präsentationsform und -inhalte vollzieht. Weiterhin wird untersucht, wie der Kontext eines männlich-dominierten Kunstfeldes das Werk beeinflusste sowie ob und welche Strukturen aus welchem Grund reproduziert worden sind. Letztlich wird das institutionskritische Potential von Post-Partum Document nicht nur auf sozialer Ebene in Bezug auf Stereotype sondern auch auf formalästhetischer Ebene, die Bezug auf Konzeptkunst und Minimal Art nimmt, betrachtet. Diese Untersuchungsaspekte orientieren sich dabei u.a. an Rosalind Krauss’ Charakterisierung der Kunst zum Ende des 20. und Beginn des 21. Jahrhunderts, die die Unsichtbarkeit von präexistenten Machtgefügen und Institutionen herausstellt und beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2. Post-Partum Document, 1973 - 1979
- 2.1 Die Ausstellung
- 2.2 Das Buch
- 2.3 Die Rezeption
- 3. Post-Partum Document als Instrument der Dekonstruktion
- 3.1 Eine feministische Kritik der Geschlechterrollenbilder
- 3.2 What does it feel like to be a mother and an artist?
- 3.3 Zitat und Kritik: Minimal Art, Conceptual Art, Signatur
- 4 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Mary Kellys Post-Partum Document (1973-1979) als ein konzeptuelles, feministisch informiertes Kunstwerk. Der Fokus liegt auf dem kritischen Potential des Werks in Bezug auf patriarchale, institutionelle Strukturen und die Dekonstruktion von Geschlechterrollenbildern. Die Arbeit beleuchtet, wie der Kontext eines männlich-dominierten Kunstfeldes das Werk beeinflusste und ob und welche Strukturen reproduziert wurden. Zudem wird das institutionskritische Potential von Post-Partum Document auf sozialer und formalästhetischer Ebene untersucht.
- Die Dekonstruktion von Geschlechterrollenbildern in Post-Partum Document
- Der Einfluss des männlich-dominierten Kunstfeldes auf das Werk
- Die Analyse der formalästhetischen Aspekte des Werks im Kontext der Konzeptkunst und Minimal Art
- Das institutionskritische Potential von Post-Partum Document
- Die Relevanz des Werks für feministische Kunsttheorie und -praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung präsentiert den Ansatz der Arbeit und stellt die Relevanz von Mary Kellys Post-Partum Document in Bezug auf feministische Kunsttheorie und -praxis heraus. Kapitel 2 führt das Werk selbst ein, indem es die Ausstellung, das Buch und die Rezeption von Post-Partum Document beleuchtet. Kapitel 3 untersucht das kritische Potential des Werks im Kontext der Dekonstruktion von Geschlechterrollenbildern, dem Einfluss des männlich-dominierten Kunstfeldes und der formalästhetischen Aspekte des Werks.
Schlüsselwörter
Post-Partum Document, Mary Kelly, feministische Kunst, Konzeptkunst, Minimal Art, Dekonstruktion, Geschlechterrollenbilder, Muttersein, Künstlerinsein, institutionelle Strukturen, Kunstfeld.
- Arbeit zitieren
- Laura Kowalewski (Autor:in), 2015, Dekonstruktionen in Mary Kellys "Post-Partum Document", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/433527