„Ich finde es unter integrativen Gesichtspunkten wichtig, dass versucht wird, Barrieren für alle Menschen abzubauen.“
Meine derzeitige Tätigkeit als pädagogischer Mitarbeiter in einem Berufsbildungswerk für Körperbehinderte und chronisch Kranke beinhaltet unter anderem die Organisation und Durchführung von Freizeit- und Wochenendausflügen. Im Verlauf dieser Unternehmungen sind mir immer wieder viele Probleme und Schwierigkeiten aufgefallen, welche aus den technischen und sozialen Barrieren resultieren, die in der touristischen Praxis anzutreffen sind.
1999 lebten hochgerechnet ca. 11 Millionen behinderte Menschen in Deutschland. Es besteht hier ein Marktsegment, das bislang von der Tourismusbranche bei weitem nicht hinreichend in seinen Urlaubs-, Ferien- und Reisebedürfnissen ernst genommen wird. Damit Menschen mit Behinderung am Tourismus teilhaben können, gilt es Angebote zu entwickeln, in denen die architektonischen, verkehrlichen und sozialen Barrieren weitestgehend minimiert werden. Durch eine verbesserte Zugänglichkeit kulturtouristischer Objekte und Events kann sich der Kulturtourismus, neben seiner gesellschaftlichen Verantwortung, auch einen Attraktivitäts- und Wettbewerbsvorteil verschaffen. (vgl. Wilken 2002, S.23)
Mit diesen Überlegungen wandte ich mich an die Dresden-Werbung und Tourismus GmbH, die an dieser Thematik großes Interesse zeigte. Sie beauftragte mich daraufhin, folgende Fragestellungen zu untersuchen:
• Welche Reiseveranstalter bieten in separaten Katalogen speziell für Behinderte Reisen an?
• Welche Kommunikationswege werden genutzt?
• Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um erfolgreich eine Reise anbieten zu können?
• Wie könnte demzufolge ein Reiseangebot nach Dresden aussehen?
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN ZUR GESTALTUNG BARRIEREFREIER REISEANGEBOTE
- 2.1 Tourismus und Behinderung
- 2.1.1 Barrieren im Tourismus
- 2.1.2 Barrierefreies Reisen – ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor
- 2.1.3 Das Konzept des Tourismus für Alle
- 2.2 Die Zielgruppe der mobilitätseingeschränkten Reisenden
- 2.2.1 Definition und Einteilung der Zielgruppe
- 2.2.2 Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Reisender
- 2.2.3 Das Reiseverhalten der mobilitätseingeschränkten Reisenden
- 2.3 Zielgruppenspezifisches Marketing
- 2.3.1 Informations- und strategisches Marketing
- 2.3.2 Zielgruppenspezifische Leistungserstellung
- 2.3.2.1 Das Produkt als Servicekette
- 2.3.2.2 Anforderungen an die Elemente der Servicekette in Bezug auf Barrierefreiheit
- 2.3.3 Marktsegmentspezifische Kommunikations- und Distributionspolitik
- 2.3.3.1 Kommunikationspolitik
- 2.3.3.2 Distributionspolitik
- 3 BARRIEREFREIES REISEN IN DRESDEN
- 3.1 Entwicklungsstand des barrierefreien Reiseangebotes
- 3.2 Ziel der Dresden-Werbung und Tourismus GmbH
- 3.3 Aktuelle und potenzielle Reiseveranstalter mit barrierefreien Reiseangeboten für die Destination Dresden
- 3.3.1 Reiseveranstalter mit Reisen für mobilitätseingeschränkte Menschen
- 3.3.2 Erfahrungen von Reiseveranstaltern mit der Destination Dresden im Programm
- 3.3.3 Kommunikations- und Distributionspolitik der Spezialreiseveranstalter
- 4 OPTIMIERUNGSEMPFEHLUNGEN ZUR BARRIEREFREIEN REISEANGEBOTSGESTALTUNG
- 4.1 Erwartungen der Reiseveranstalter
- 4.2 Problemstellungen
- 4.3 Ausbau des Kontaktes zu Reiseveranstalter für Behinderte
- 4.4 Kommunikation der barrierefreien touristischen Leistungsangebote
- 4.5 Mobilisierung der Leistungsanbieter
- 4.6 Verbesserung des öffentlichen Service
- 5 SCHLUSSBETRACHTUNG
- Barrieren im Tourismus und die Bedeutung barrierefreier Reiseangebote
- Die Zielgruppe der mobilitätseingeschränkten Reisenden: Bedürfnisse, Reiseverhalten und Einteilung
- Zielgruppenspezifisches Marketing: Informations- und strategisches Marketing, Leistungserstellung und Kommunikationspolitik
- Der aktuelle Stand der barrierefreien Reiseangebote in Dresden
- Optimierungsempfehlungen zur Gestaltung barrierefreier Reiseangebote in Dresden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Gestaltung barrierefreier Reiseangebote im Kulturtourismus am Beispiel der Destination Dresden. Das Ziel ist es, die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Reisender im Kulturtourismus zu erforschen und die Voraussetzungen für die Entwicklung und Umsetzung barrierefreier Reiseangebote aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung barrierefreier Reiseangebote für Menschen mit Behinderung und für die Tourismusbranche. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen zur Gestaltung barrierefreier Reiseangebote beleuchtet. Hierzu gehören die Definition von Barrieren, die Bedürfnisse der Zielgruppe und das zielgruppenspezifische Marketing. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem aktuellen Stand des barrierefreien Reiseangebots in Dresden. Hier werden relevante Reiseveranstalter vorgestellt und deren Erfahrungen mit der Destination Dresden beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich den Optimierungsempfehlungen für die barrierefreie Reiseangebotsgestaltung in Dresden. Hier werden die Erwartungen der Reiseveranstalter, die wichtigsten Problemstellungen und konkrete Lösungsansätze vorgestellt.
Schlüsselwörter
Barrierefreies Reisen, Kulturtourismus, Destination Dresden, Mobilitätseingeschränkte Reisende, Zielgruppenspezifisches Marketing, Reiseveranstalter, Optimierungsempfehlungen
- Quote paper
- Jirka Papenfuß (Author), 2005, Zur Gestaltung barrierefreier Reiseangebote im Kulturtourismus - dargestellt am Beispiel der städtischen Destination Dresden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43393