Eine Diskussion zu Fragen zu Bildung und Entfaltung berührt zwangsläufig Themen der Zukunftsgestaltung. Der Bildungskontext vollzieht sich dabei nicht nur an Themen aus natürlich- und menschlich-bedingter Welt, sondern gestaltet sich gleichzeitig durch diese. Die so geschaffene Welt ist Betrachtungsgegenstand und in zunehmendem Maße auch Betrachtungsweise. In zunehmendem Maße deshalb, weil didaktische Konzepte und die Fragen wie etwas vor-sich-geht weitreichender menschengemacht und weniger den natürlichen Umständen geschuldet sind. Die fortschreitende Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten führt in einem immer stärkeren Maße zu den Möglichkeiten die Bedingtheiten des Menschen auf fundamentale Weise abwandeln zu können. Technische Innovationen sind heute weitreichende Treiber zu veränderten Lebenskonzepten rund um den Globus. Die Informationstechnologien unter dem Schlagwort der Digitalisierung ermöglichen einen Informationsaustausch sowie Kommunikationsprozesse über Distanzen und Geschwindigkeiten von fundamental anderer Qualität. Die Anzahl der Menschen auf unserem Planeten betrug im Jahr 1865 ungefähr eine Milliarde, die sich bis 1965 auf drei Milliarden und schon 2000 auf sechs Milliarden Menschen vergrößerte (Radermacher, 2012, S. 12). Dieses enorme Bevölkerungswachstum wird von Sergey P. Kapica mit einem Wachstumsgesetz beschrieben, welches im Wesentlichen quadratisch von der Bevölkerungsgröße abhängt – je mehr Menschen, desto viel mehr Menschen (Kapica, 2004). Diese Gesetzmäßigkeit, die den bisherigen Verlauf der Anzahl der Menschen auf der Erde beschreibt, legt die Annahme zugrunde, dass eine größere Anzahl an Menschen ein erhöhtes Maß an Kommunikationsprozessen zur Folge habe. Aus häufigeren Kommunikationsprozessen folgen eine erweiterte Wissensdiffusion und damit eine Entwicklung von Selbst- und Weltverständnissen, die wiederum einen erhöhten Lebensstandard ermöglichten. Ein erhöhter Lebensstandard führe zu Lebensumständen, die weiteres Bevölkerungswachstum begünstigen. Auf diese Weise kommt es zu einer Spirale aus Bevölkerungswachstum und geistig-technisierter2 Entwicklung in zunehmendem Ausmaß und gesteigerter Geschwindigkeit. Zur Beschreibung der Entwicklungsgeschwindigkeit nutzt Kapica den Begriff der Eigenzeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Orientierung im Feld digitaler Bildungsangebote
- 2.1. Konzepte
- 2.2. Anwendungsbeispiele
- 2.3. Didaktische Formate des e-Learning
- 2.4. Kategorisierung e-Learning- Apps
- 3. Technisierung und Bildungsprozesse
- 3.1. Technisierte Entwicklung und Selbstbild
- 3.2. Entwicklung der Technisierung in unserem Kulturraum
- 4. Theoretische Rahmung nach Girmes
- 4.1. Gehalt
- 4.2. Gestalt
- 4.3. Format
- 4.4. Impuls
- 5. Ausweitung der theoretischen Rahmung auf digitale Medien
- 5.1. Gehalt
- 5.2. Gestalt
- 5.3. Format
- 5.4. Impuls
- 6. Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung digitaler Medien in Bildungssettings und analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Technisierung von Bildungsprozessen ergeben. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie digitale Medien zur Bildung und Entfaltung des Menschen beitragen können.
- Die Bedeutung digitaler Medien im Bildungskontext
- Die Auswirkungen der Technisierung auf Bildungsprozesse
- Theoretische Rahmenbedingungen für die Nutzung digitaler Medien in der Bildung
- Konzepte und Anwendungen des e-Learning
- Die Rolle der Eigenzeit im Zusammenhang mit der digitalen Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Bildung und Entfaltung im Kontext der Zukunftsgestaltung her und verdeutlicht die wachsende Bedeutung digitaler Medien in der Bildung. Kapitel 2 bietet eine Orientierung im Feld digitaler Bildungsangebote, indem es verschiedene Konzepte, Anwendungsbeispiele und didaktische Formate des e-Learning beleuchtet. Kapitel 3 analysiert die Auswirkungen der Technisierung auf Bildungsprozesse und die Entwicklung des Selbstbildes im digitalen Zeitalter. Kapitel 4 stellt die theoretische Rahmung von Girmes vor, die für die Analyse der Nutzung digitaler Medien in der Bildung relevant ist. Kapitel 5 erweitert diese theoretische Rahmung auf digitale Medien und untersucht deren Gehalt, Gestalt, Format und Impuls.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselwörter digitale Medien, Bildung, Entfaltung, Technisierung, e-Learning, Didaktik, Konzepte, Anwendungsbeispiele, theoretische Rahmung, Girmes, Gehalt, Gestalt, Format, Impuls und Eigenzeit.
- Arbeit zitieren
- Marius Dähne (Autor:in), 2017, Potenzial digitaler Medien in Bildungssettings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434492