Die Einflussnahme der Siegermächte auf die wirtschaftliche Entwicklung im Nachkriegs-Deutschland


Trabajo Escrito, 2005

20 Páginas, Calificación: 2,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zusammenbruch und Neubeginn – Deutschland 1945 bis 1949
2.1 Deutschland 1945: Die Regierung Dönitz und die Kapitulation
2.2 Die Entwicklung in den Besatzungszonen
2.2.1 Die amerikanische Zone
2.2.2 Die britische Zone
2.2.3 Die französische Zone
2.2.4 Die sowjetische Zone
2.3 Der Alliierte Kontrollrat und das Potsdamer Abkommen
2.4 Der Marshallplan und die Währungsreform
2.5 Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR

3. Die Bundesrepublik Deutschland – die stetige Rückgewinnung der Souveränität
3.1 Vom Ruhrstatut zur Montanunion
3.2 Die Europäische Verteidigungsgemeinschaft und der Beitritt zur NATO

4. Fazit

5. Literatur

1. Einleitung

Die ersten Vorstellungen der Alliierten hinsichtlich der Zukunft Deutschlands gingen bereits aus der Atlantik-Charta, welcher sich bis Kriegsende 43 Länder angeschlossen haben, hervor. Sie beinhaltete eine demokratische Friedensordnung und den Verzicht aller Gegner Deutschlands auf Annexionen. Diese konnte noch nicht als Gesamtlösung betrachtet werden; viel zu groß war das Misstrauen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion. Dieses Misstrauen konnte erst nach der Konferenz von Casablanca 1943, aus welcher die Forderung der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches hervorging, als eher gering angesehen werden. Während des Krieges gab es eine Vielzahl an Konferenzen der späteren Besatzungsmächte. Die ersten Pläne einer Teilung Deutschlands in mehrere Staaten wurden nicht realisiert. Schon schnell herrschte Einigkeit darüber, dass Deutschland durch Entwaffnung, Entindustrialisierung und durch Zerstörung des Kriegspotentials nie wieder in der Lage sein sollte, einen Weltkrieg auszulösen. Diese Ziele ließen sich nur mittels der Besetzung des Deutschen Reiches verwirklichen.[1]

Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches im Mai 1945 lag das deutsche Schicksal allein in den Händen der Alliierten.

Nur wenige Jahre nach der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg, begann in der Bundesrepublik Deutschland der wirtschaftliche Aufschwung, auch als deutsches Wirtschaftswunder bezeichnet. Diese Nachkriegsentwicklung wurde erst durch die Politik der drei alliierten Westmächte ermöglicht.

2. Zusammenbruch und Neubeginn – Deutschland 1945 bis 1949

Aus den Trümmern des Deutschen Reiches wuchs bald ein neuer demokratischer Staat. Diese Entwicklung war 1945 nahezu unvorstellbar. Deutsche sowie die Siegermächte mussten ihre Vorstellungen über die Zukunft des Deutschen Reiches

der Zeit anpassen, um den weltpolitischen Konstellationen gerecht zu werden.

2.1 Deutschland 1945: Die Regierung Dönitz und die Kapitulation

„Lieber Wilhelm steig hernieder und regiere du uns wieder. Lass in diesen miesen Zeiten doch den Adolph oben reiten!“[2] Dies war auf einem Schild, welches dem Reiterstandbild Wilhelms I. an der Kölner Hohenzollernbrücke nach einem Bombardement der Alliierten um den Hals hing, zu lesen.

Doch anstatt der Erfüllung dieses Wunsches hatte sich der Mann, der für den zweiten Weltkrieg verantwortlich war, durch Selbstmord seiner Verantwortung entzogen.

Hitler ernannte in seinem Testament Grossadmiral Karl Dönitz, Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, als seinen Nachfolger.[3] Daraus ging hervor, dass Karl Dönitz den Krieg bis zum Ende fortführen sollte. „Um dem deutschen Volk eine aus ehrenhaften Männern zusammengesetzte Regierung zu geben, die die Verpflichtung erfüllt, den Krieg mit allen Mitteln weiter fortzusetzen, ernenne ich als Führer der Nation folgende Mitglieder des neuen Kabinetts: Reichspräsident: D ö n i t z […]“[4]

Doch anders als von Hitler vorgegeben handelte der Reichspräsident scheinbar befreit von Hitler und seinem Eid nach eigenen Vorstellungen, nach „bestem Wissen und Gewissen“.[5]

Während im deutschen Reich der endgültige militärische Zusammenbruch nur noch eine Frage von Tagen war, forderten die Alliierten nach der Konferenz von Casablanca im Januar 1943 die bedingungslose Gesamtkapitulation. Eine Kapitulation dieser Art wies Dönitz zurück, da sonst die gesamte Ostarmee und Millionen von Flüchtlingen in die Hand der Russen gefallen wären. Für ihn gab es nur eine Lösung, nämlich die schnelle Rückführung der Ostfront an die Demarkationslinie und die Fortsetzung der Rücktransporte über See. Im Westen strebte er eine Teilkapitulation an. Es sollte nur an der Elbe von Lauenburg bis Hamburg weitergekämpft werden, um den Flüchtlingen aus dem Osten den Weg offen zu halten.[6] „Wenn wir in Nordwestdeutschland, Dänemark und Holland die Waffen niederlegen, so geschieht es, weil der Kampf gegen die Westmächte seinen Sinn verloren hat. Im Osten jedoch geht der Kampf weiter, um möglichst viele deutsche Menschen vor der Bolschewisierung und Versklavung zu retten.“[7]

Der britische Feldmarschall Montgomery stimmte diesem Angebot einer Teilkapitulation zu und versprach, dass deutsche Ostfrontsoldaten, die sich an der Demarkationslinie ergeben würden, als englische Kriegsgefangene aufgenommen werden würden.[8] Des Weiteren war er bereit, die Luftangriffe einzustellen.

Dagegen forderte General Eisenhower, Oberbefehlshaber der Westalliierten, die sofortige Unterzeichnung der Gesamtkapitulation. Sollten die Deutschen dem nicht nachkommen, drohten die Alliierten mit der Wiederaufnahme der Bombardements und der Abtrennung der fliehenden deutschen Soldaten und Zivilisten aus dem Osten. Dönitz blieb somit keine andere Wahl, als der Kapitulation zuzustimmen.

Am 7.Mai 1945, um 02.41 Uhr, unterzeichnete Generaloberst Jodl im Auftrag von Dönitz die Kapitulation.[9]

Nach der Verhaftung der Regierung Dönitz am 23. Mai 1945 war die gesamte Regierungsgewalt in die Hände der Alliierten übergegangen.[10] „Die Regierungen des Vereinigten Königreiches, der Vereinigten Staaten von Amerika, der Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken und die Provisorische Regierung der Französischen Republik übernehmen hiermit die oberste Regierungsgewalt in Deutschland, einschließlich aller Befugnisse der deutschen Regierung, des Oberkommandos der Wehrmacht und der Regierungen, Verwaltungen oder Behörden der Länder, Städte und Gemeinden.“[11]

Deutschland wurde von den Alliierten nach der Entreißung der Eigenstaatlichkeit in 4 Zonen aufgeteilt, wobei Berlin in 4 Sektoren aufgeteilt und von Truppen jeder Besatzungsmacht besetzt wurde.

2.2 Die Entwicklung in den Besatzungszonen

2.2.1 Die amerikanische Zone

Die Regierung der USA war anfangs unschlüssig, wie mit ihrer Zone in Zukunft weiter verfahren werden sollte. Der amerikanische Finanzminister Henry Morgenthau wollte mit dem nach ihm benannten Morgenthau-Plan aus Deutschland ein reines Agrar- und Weideland machen. Dieser Plan, welcher die komplette Umstrukturierung des wirtschaftlich und industriell sehr bedeutsamen Ruhgebietes zur Folge gehabt hätte, wurde schließlich von Präsident Franklin D. Roosevelt abgelehnt. Diesem Plan stand das Streben nach einem schnellstmöglichen Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft gegenüber. Dies war die einzige Möglichkeit, dass Deutschland seine Importe selbst bezahlen konnte und in der Lage war, Reparationszahlungen aufzubringen.[12] Bereits im Sommer 1946 war ein deutlicher Anstieg der industriellen Produktion zu erkennen. In der amerikanischen Zone erreichte sie fast 45 % des Standes von 1936.

2.2.2 Die britische Zone

Die britische Zone, welche am stärksten bevölkert, am besten industrialisiert und welche durch den Krieg am meisten von allen Zonen zerstört worden war, erreichte im Sommer 35 % der industriellen Produktion von 1936.[13] Im Gegensatz zu den USA entwickelten die Engländer zunächst keine Strategie über den Fortgang ihrer Zone. Allen anderen Westmächten voran, setzten sie sich als oberste Priorität die Sicherheit vor Deutschland und der Roten Armee. Fixiert auf dieses Ziel, weigerte sich die britische Regierung strikt, den Forderungen Frankreichs und der Sowjetunion folge zu leisten, das sich in der britischen Zone befindliche Ruhrgebiet unter eine Viermächte-Kontrolle zu stellen. Damit machten sie nochmals deutlich, wie viel ihnen an einem wirtschaftlichen Monopol lag und, dass sie somit auch keine Wirtschaftskonkurrenz dulden wollten.

[...]


[1] Grebing Helga; Pozorski, Peter; Schulze, Rainer, 7b) Politik und Gesellschaft, S.1,2

[2] persönliches Gespräch mit einer Zeitzeugin

[3] http://www.schlaubi.de/geschichte/nachkrieg/nachkrieg.html#regierung

[4] http://www.shoa.de/p_adolf_hitler_polittestament.html

[5] Luedde-Neurath, Walter, Die letzen Tage des Dritten Reiches, S.54

[6] Luedde-Neurath, Walter, Die letzen Tage des Dritten Reiches, S.58,59

[7] Prof.Dr.Herbert Michaelis und Prof.Dr.Ernst Schraepler, Ursachen und Folgen, Vom deutschen Zusammenbruch18 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart S.238

[8] Prof.Dr.Herbert Michaelis, S.222

[9] Prof.Dr.Herbert Michaelis, S.223

[10] Prof.Dr.Herbert Michaelis, S.279

[11] Luedde-Neurath, Walter, Die letzen Tage des Dritten Reiches, S.163,164

[12] Morsey, Rudolf, Die Bundesrepublik Deutschland, S.4

[13] Grebing Helga; Pozorski, Peter; Schulze, Rainer, 7a) Die wirtschaftlichen Grundlagen, S.57

Final del extracto de 20 páginas

Detalles

Título
Die Einflussnahme der Siegermächte auf die wirtschaftliche Entwicklung im Nachkriegs-Deutschland
Calificación
2,3
Autor
Año
2005
Páginas
20
No. de catálogo
V43453
ISBN (Ebook)
9783638412346
ISBN (Libro)
9783638790956
Tamaño de fichero
437 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Einflussnahme, Siegermächte, Entwicklung, Nachkriegs-Deutschland
Citar trabajo
Andreas Götz (Autor), 2005, Die Einflussnahme der Siegermächte auf die wirtschaftliche Entwicklung im Nachkriegs-Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43453

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