Ziel dieser Arbeit soll es sein, die bestehenden Warengruppen in den WWS der Märkte durch die national gültige, verifizierte Warenklassifikation der CCG abzulösen. Die Umstellung auf die Warenklassifikation der CCG soll eine größere Transparenz in der Vergleichbarkeit der GHs untereinander und auch im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen schaffen.
Dabei soll diese Arbeit dem Vertrieb das nötige Wissen über den Aufbau der CCG-Warenklassifikation geben, um die Einzelhändler darüber informieren zu können, sowie ein Leitfaden für die ausführenden Techniker sein und ihnen den notwendigen theoretischen und technischen Hintergrund liefern.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Vorstellung der EDEKA Handelsgesellschaft Nord
1.2 Problemstellung
1.3 Zielsetzung
1.4 Aufbau der Arbeit
2. Begriffliche Grundlagen und Definitionen
2.1 Warengruppen
2.1.1 Historie der Warengruppen und deren Bedeutung im Einzelhandel
2.1.2 Die CCG-Standard-Warenklassifikation
2.2 EBUS DFÜ-Datei
2.2.1 Definitionen
2.2.2 Aufbau und Beschreibung der Satzarten
2.3 Das EH-Warenwirtschaftssystem EBUSwin
2.3.1 Definition Warenwirtschaftssystem
2.3.2 Vorstellung des EH-Warenwirtschaftssystems der EDEKA Nord
2.3.3 Architektur
2.3.4 Datenversorgung durch die Großhandlung
2.4 POS-Download mit SAP-R/3-Retail
2.4.1 Definition
2.4.2 Einordnung in die SAP-R/3-Retail Landschaft
2.4.3 Datenaufbereitung
2.4.4 Datenaufbereitung SAP-R/3-Retail und klassische Warenwirtschaft im Vergleich
3. Vorbereitung der Umsetzung
3.1 Ist-Aufnahme
3.2 Prüfung der vorhandenen Daten
3.3 Neuzuordnung der CCG-Artikelgruppen zum Abteilungsstamm
3.4 Anpassung der WWS im Einzelhandel
3.4.1 Anpassung der DFÜ-Schnittstelle
3.4.2 Austausch des Artikelstamms
3.4.3 Kennzeichen im Warengruppenstamm
3.4.4 Austausch des Warengruppenstamms
3.4.5 Austausch des Abteilungsstamms
3.5 Customizing in SAP-R/3-Retail für die Produktivsetzung
3.6 Berücksichtigung der Peripherie im Markt
4. Umsetzung
4.1 Simulierter Echtlauf
4.2 Aufgetretene Fehler und Lösungsansätze
5. Schlussbetrachtung
Anhang I: Menüpunkte EBUSwin
Anhang II: Queries Update Abteilungsstamm
Anhang III: Neuer Abteilungsstamm EBUSwin
Anhang IV: DFÜ-Datei Anlage Warengruppenstamm
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Gesprächspartner
Internetadressenverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Die EDEKA-Gruppe
Abb. 2: Klassische Preisauszeichnung
Abb. 3: Aktuelles Regaletikett im EH
Abb. 4: Anstieg der Komplexität der Warengruppen
Abb. 5: Markthierarchie
Abb. 6: Struktur Standard Warenklassifikation der CCG
Abb. 7: DFÜ-Datei
Abb. 8: Datenübertragung
Abb. 9: Kopfsätze DFÜ-Datei
Abb. 10: Artikelneuanlage in DFÜ-Datei
Abb. 11: Beschreibung DFÜ-Felder
Abb. 12: Artikeländerung in DFÜ-Datei
Abb. 13: EBUSwin Startbildschirm
Abb. 14: Software- und Modulübersicht EBUSwin
Abb. 15: Tagesstart EBUSwin mit Übertragung an die Kassensysteme
Abb. 16: Datenaustausch GH zu EH (einfach)
Abb. 17: SAP Modul Übersicht
Abb. 18: Ablauf Datenaufbereitung POS-Download
Abb. 19: IST-Zustand HOST
Abb. 20: Versorgung durch SAP
Abb. 21: Verlauf zur Bereinigung der Steuerdatei
Abb. 22: Derzeitige Warengruppenübersicht
Abb. 23: Derzeitige Abteilungsübersicht
Abb. 24: Veränderte Marktstruktur Variante 1
Abb. 25: Veränderte Marktstruktur Variante 2
Abb. 26: Zuordnung zum Sortimentslistenprofil
Abb. 27: POS-Download: EBUS Datei aufbereiten
Abb. 28: Übersicht Abteilungen/Warengruppen
Abb. 29: Artikelübersicht
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Warenbereich 01: Frischobst, Schalenobst und Trockenobst, Frischgemüse (Auszug)
Tab. 2: Abteilungen in EBUSwin, Warengruppen Abteilung 1
Tab. 3: Tabelle FELDNUMMER in EBUSwin (Auszug)
Tab. 4: Struktur der Tabelle WARENGRUPPENSTAMM in EBUSwin
Tab. 5: Ergebnis qry_mwst_2 (Auszug)
Tab. 6: Feldbeschreibungen Anlage Warengruppe (Satzart 31)
Tab. 7: Struktur Tab. WARENGRUPPENSTAMM
Tab. 8: Neue EH Abteilungen (Auszug)
Tab. 9: Bisheriger EH-Abteilungsstamm (Struktur)
Tab. 10: Bisheriger EH-Abteilungsstamm (Inhalt)
Tab. 11: Zukünftiger EH-Abteilungsstamm (Auszug)
1. Einleitung
1.1 Vorstellung der EDEKA Handelsgesellschaft Nord
Die EDEKA-Gruppe ist ein freiwilliger Zusammenschluss selbstständiger Einzelhandelskaufleute des Lebensmittelhandels und eine der größten Kooperationsgruppen des Handels in Europa[1]. Sie setzt sich aus der EDEKA Zentrale und der EDEKA Bank in Hamburg, sieben Großhandelsbetrieben, 14 Genossenschaften und rund 4.100 selbstständigen Einzelhändlern bundesweit zusammen.
Abb. 1: Die EDEKA-Gruppe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: http://www.edeka.de/prod/EDEKA/Content/EdekaGruppe/Grafiken/Organigramm.gif, Aufruf vom 26.05.2004)
Die 1916 gegründete EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH (in der Folge EDEKA Nord genannt) ist einer der sieben Großhandelsbetriebe mit zwei Vertriebsgesellschaften, der ENO (Schleswig-Holstein, Hamburg und Teilen Niedersachsens) und der EMV (Mecklenburg-Vorpommern). Die Lagerstandorte befinden sich in Neumünster, Lüneburg und Malchow mit rund 15.000 Lagerartikeln aus den Bereichen Food und Non-Food. Dazu kommen noch einmal ca. 20.000 Artikel, die über das Streckengeschäft in die Märkte geliefert werden. Des Weiteren gehören zur EDEKA Nord als Produktionsstätten zwei Fleisch-Zerlegebetriebe in Neumünster und Pinneberg, eine Großbäckerei in Hohenwestedt und der ENO-Großverbraucherservice in Neu-Mukran auf Rügen.
Zu den Kunden zählen ca. 750 selbstständige Einzelhändler und 100 Regiebetriebe im Absatzgebiet Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Als Lebensmittelunternehmen erreicht die EDEKA Nord einen jährlichen Gesamtumsatz von über 1,2 Mrd. Euro und ist damit einer der umsatzstärksten Betriebe Schleswig-Holsteins und gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber.
1.2 Problemstellung
Die EDEKA Nord versorgt die Warenwirtschaftssysteme (WWS) in 280 Märkten mit Artikel- und Lieferantendaten jede Nacht per Datenfernübertragung. Artikel- und Lieferantendaten werden in der Großhandlung in einem SAP-R/3-Retail-System gepflegt und stellen die Grundlage für die DFÜ-Daten (Datenfernübertragung) dar. Täglich werden für alle Märkte anhand ihrer aktuellen Bestelldaten und ihrer in der Vergangenheit bestellten Artikel die Änderungsdaten aufbereitet, in einer ASCII-Datei bereitgestellt und an die Märkte der Einzelhändler gesendet.
Derzeit nutzt jede deutsche EDEKA Großhandlung, auf geschichtlicher Grundlage basierend, ihre eigenen Warengruppen (WGR), die in den seltensten Fällen kompatibel zueinander sind[2].
Die Einzelhändler der EDEKA Handelsgesellschaften fordern seit einiger Zeit eine feinere Gliederung der Warengruppen. Daher wurde deutschlandweit für die einzelnen EDEKA Großhandlungen beschlossen, die bisherigen intern festgelegten Warengruppen durch die Standard-Warengruppen der CCG, auch in den WWS der Einzelhändler, zu ersetzen.
Problematisch an der Umstellung wird die Anzahl der CCG Warengruppen sein. Sie ist um ein Vielfaches größer als die bisher in den Warenwirtschaftssystemen (WWS) der EDEKA Nord benutzte Anzahl an Warengruppen.
Seit 2001 wird die EDV im Hause der EDEKA Nord auf das Standard-WWS SAP-R/3-Retail umgestellt. Im Zuge dieser Umstellung wird die klassische Warenwirtschaftssoftware (eine Eigenentwicklung) mittelfristig komplett durch SAP-R/3-Retail ersetzt. Die Datenversorgung der WWS im Einzelhandel wird nach entsprechenden Testläufen umgestellt und durch das Standardsystem SAP-R/3-Retail übernommen.
1.3 Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit soll es sein, die bestehenden Warengruppen in den WWS der Märkte durch die national gültige, verifizierte Warenklassifikation der CCG abzulösen. Die Umstellung auf die Warenklassifikation der CCG soll eine größere Transparenz in der Vergleichbarkeit der GHs untereinander und auch im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen schaffen.
Dabei soll diese Arbeit dem Vertrieb das nötige Wissen über den Aufbau der CCG-Warenklassifikation geben, um die Einzelhändler darüber informieren zu können, sowie ein Leitfaden für die ausführenden Techniker sein und ihnen den notwendigen theoretischen und technischen Hintergrund liefern.
1.4 Aufbau der Arbeit
Diese Arbeit ist in fünf Kapitel aufgeteilt. Die Kapitel zwei, drei und vier bilden dabei die Hauptkapitel.
Im zweiten Kapitel werden die begrifflichen Grundlagen der Warenwirtschaft der EDEKA Nord betrachtet. Es werden die Warengruppen, die Struktur der DFÜ-Datei, das WWS der EDEKA Nord und der POS-Download mit SAP-R/3-Retail vorgestellt. Dieses Kapitel gibt (dem Leser) einen Einblick über verwendete Methoden und Software-Systeme zur Datenversorgung der Märkte, sowie den theoretischen Teil zur Handhabung eines WWS im Einzelhandel.
Aufbauend auf den Grundlagen wird in Kapitel drei theoretisch analysiert, wie Warengruppen an die Märkte übermittelt werden können. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Vorbereitung der Umstellung in den WWS. Dabei wird auf Grundlage der Datenbestände im SAP-R/3-Retail und vorhandener Daten in den WWS das WWS umgestellt.
In Kapitel vier wird die Produktivsetzung auf einem Testsystem simuliert. Dabei aufgetretene Fehler werden analysiert und mögliche Lösungsansätze entwickelt.
Die auf die drei Hauptkapitel folgende Schlussbetrachtung vergleicht die Problemstellung aus dem ersten Kapitel mit der Zielerreichung. Dabei werden die aus dieser Arbeit gewonnenen Informationen aufgezeigt.
2. Begriffliche Grundlagen und Definitionen
2.1 Warengruppen
2.1.1 Historie der Warengruppen und deren Bedeutung im Einzelhandel
Die Struktur der Warengruppen ist aus der Entwicklung des Einzelhandels im Laufe der letzten Jahrzehnte entstanden. Bis Ende der siebziger Jahre war noch keine Gliederung des Sortiments in einzelne Gruppen vorhanden. Zu der Zeit gab es viele kleine Märkte, die in ihrer Größe überschaubar waren und keine Aufteilung ihres Sortiments benötigten. Für den Händler war am Ende eines Tages der Umsatz ausschlaggebend. In den folgenden Jahren hat sich dieses geändert. Als die ersten Registrierkassen in den Märkten eingeführt wurden, war es möglich, einige wenige Warengruppen damit zu erfassen. Unterschieden wurde dabei zwischen Lebensmitteln und der individuell abgepackten Ware aus dem Bereich Frischfleisch und Wurst sowie dem Bereich Käse. Am Tagesende ermittelte die Kasse die einzelnen Umsätze für diese drei Warengruppen und die Summen ließen sich den Bereichen des Sortiments zuordnen.
Viele Einzelhändler begannen schon zu der Zeit individuelle Warengruppen anzulegen. Dadurch erhielten sie die Möglichkeit, die Entwicklungen in Teilen ihres gesamten Sortiments beobachten zu können und eine feinere Gliederung ihres Sortiments zu erhalten. Jeder Artikel wurde einzeln mit der Etikettiermaschine ausgezeichnet. Dabei konnte neben dem Preis auch die Warengruppe mit auf den Artikel aufgebracht werden (s. Abb. 2).
Abb. 2: Klassische Preisauszeichnung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dieses System war jedoch unsauber und enthielt potentielle Fehlerquellen. Zum einen wurde die Auszeichnung teilweise falsch vorgenommen und zum anderen konnte die Kassiererin, die neben dem Preis auch die Warengruppe manuell in die Kasse eingeben musste, diese fehlerhaft erfassen. Die auf Grundlage dieses Systems erstellten, möglicherweise fehlerhaften, Auswertungen über die Warengruppen konnten dem Händler keine sichere Aussage über die in der betreffenden Warengruppe erzielten Umsätze liefern.
Mit zunehmendem Wettbewerb im Bereich des Einzelhandels, Ende der achtziger Jahre, verschwanden immer mehr kleine Lebensmittelläden. Große Märkte öffneten ihre Türen. Die Verkaufsfläche blieb bundesweit annähernd gleich, wobei im Vergleich zum europäischen Ausland die Verkaufsfläche pro Einwohner um ein Drittel höher lag[3]. Zu der Zeit nahm die Bedeutung der Discounter in Deutschland zu und der Kunde wurde sensibler für Preise. Durch die gestiegene Mobilität in der Gesellschaft waren die Kunden bereit, größere Entfernungen zum Einkaufen zurückzulegen, um die Preise der einzelnen Lebensmittelketten zu vergleichen. Daher verbesserten die Kaufleute ihren Service und verschafften sich durch tiefe und breite Sortimente einen Vorteil vor den Discountern. Die Artikelvielfalt in den Märkten stieg drastisch an und eine Übersicht über verkaufte Artikel war mit den noch weit verbreiteten Registrierkassen und den fehleranfälligen Methoden kaum noch möglich.
Dieses änderte sich Anfang der neunziger Jahre mit Einführung des Scanning. Die Ware wurde nicht mehr einzeln ausgezeichnet, sondern erhielt eine eindeutige Identifizierung durch den Aufdruck einer EAN und den dazugehörigen Strichcode. Die Preise mussten nicht mehr manuell erfasst werden, sondern konnten, genau wie die zum Artikel gehörende Warengruppe, durch scannen der EAN automatisch gelesen werden. Dadurch beschleunigte sich der Kassiervorgang und die Fehler bei Preisen und Warengruppen blieben aus. Zwar beinhaltet die EAN nicht die zum Artikel gehörende Warengruppe[4], doch in dem angeschlossenen WWS ist für jeden Artikel die entsprechende Warengruppe hinterlegt. Zudem wurde eine Vielzahl an Warengruppen ergänzt (s. Abb. 4). Auf der Grundlage der fortgeschrittenen Technik und dem WWS im Back-Office lassen sich heute Auswertungen über einzelne Warengruppen durchführen. Damit ist es leicht möglich, die Entwicklung einzelner Teile des Sortiments zu beobachten und auf Änderungen im Kaufverhalten der Kunden schnell zu reagieren.
Warengruppe und Preis sind heute nicht mehr am Artikel direkt aufgebracht. An die Stelle des Etiketts auf jedem einzelnen Artikel ist ein Etikett an die Front eines Regals gerückt. Dieses enthält neben Preis und Warengruppe noch weitere Informationen wie z. B.(s. Abb. 3):
- Preis
- Warengruppe
- Artikeltext (eine eindeutige Bezeichnung des Artikels)
- EAN
- Referenzpreis (EUR/kg, usw.)
- Interne Artikelnummer
- Datum der letzten Preisänderung
Abb. 3: Aktuelles Regaletikett im EH
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der im Regal befindliche Artikel lässt sich eindeutig identifizieren und manuelle Fehler durch die Auszeichnung jedes einzelnen Artikels kommen nicht mehr vor.
Abb. 4 zeigt die Ausdehnung der Warengruppen von den Anfängen der siebziger Jahre bis heute.
Abb. 4: Anstieg der Komplexität der Warengruppen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die in Abb. 4 aufgezeigte Entwicklung der Anzahl an Warengruppen macht deutlich, dass selbst ein Überblick über die Warengruppen aufwändig ist und in einigen Fällen einer gröberen Verdichtung bedarf.
Abb. 5 zeigt die hierarchische Struktur der Verdichtungsebenen in einem Markt. Viele einzelne Artikel aus der vierten Ebene werden zu den oben genannten Warengruppen in der dritten Ebene zusammengefasst. Mehrere Warengruppen werden zu einer Abteilung in Ebene zwei verdichtet. Aus allen einzelnen Abteilungen setzt sich in der ersten Ebene der gesamte Markt zusammen. Es ist möglich, dass die erste Ebene eine Unterebene der Ebene Firma ist (bei Mehrfilialisten)
.
Abb. 5: Markthierarchie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1.2 Die CCG-Standard-Warenklassifikation
Die Standard-Warenklassifikation wurde bereits 1978 von der CCG in Köln auf Basis der Binnenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes entwickelt und veröffentlicht.
Mit der Einführung des EAN-Systems 1977 wurde eine eindeutige Identifizierung jedes Artikels in Beleg-, Daten- und Warenverkehr geschaffen. Nachteil der EAN-Artikelnummer ist, dass aus ihr nicht die Sortimentszugehörigkeit eines Artikels hervorgeht. Dadurch sind im Laufe der Jahre in den unterschiedlichen Wirtschaftskreisen viele unterschiedliche Klassifikationen entstanden, die nur die Bedürfnisse der jeweiligen Industrie- oder Handelssparte abdecken.
Durch die immer enger werdende überbetriebliche Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie gewinnt neben der Betrachtung des Einzelartikels auch die Warengruppe an Bedeutung[5]. Eine einheitliche Gestaltung der einzelnen Gruppen ist für die Zukunft unvermeidlich.
Die CCG-Warenklassifikation bringt folgende Vorteile:
- Handel und Industrie (und evtl. weitere Branchen) nutzen den gleichen Warengruppenstamm
- Vergleichbarkeit nicht mehr nur auf Artikelebene
- sondern ebenfalls auf Warengruppenebene
Der elektronische Austausch von Artikelstammdaten (z. B. über den SINFOS-Stammdatenpool[6]) wird in Zukunft deutlich komfortabler werden. Unternehmen können Stammdaten dann artikelgruppenspezifisch austauschen ohne aufwändige Anpassung der Warengruppenfelder an ihre eigenen, internen Warengruppen.
Struktur der CCG-Warenklassifikation:
Die Standard-Warenklassifikation der CCG ist hierarchisch aufgebaut und in ihrer maximalen Ausprägung vierstellig. Diese Ausprägung beinhaltet als unterste Ebene vierstellig die Artikelgruppen. Die Warengruppen sind dreistellig abgebildet und schließen die untergeordneten Artikelgruppen mit ein. Als obersten Bereich beschreiben die Warenbereiche zweistellig die Warengruppen (s. Abb. 6).
Abb. 6: Struktur Standard Warenklassifikation der CCG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: eigene Grafik, in Anlehnung an „Die Standard Warenklassifizierung“)
Nach dieser maximal vierstelligen Aufschlüsselung lassen sich theoretisch genau 100 Warenbereiche, 1.000 Warengruppen und 10.000 Artikelgruppen abbilden. Es sind jeweils zehn Artikelgruppen pro Warengruppe und zehn Warengruppen pro Warenbereich möglich.
Trotz dieser Einschränkungen ist es der CCG gelungen, fein gegliederte, detaillierte Artikelgruppen zu schaffen, die in ihrer Art eindeutig und unverwechselbar sind (s. Tab. 1).
Tab. 1: Warenbereich 01: Frischobst, Schalenobst und Trockenobst, Frischgemüse (Auszug)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: Standard-Warenklassifikation, Klasse 0, Warenbereich 01, S.5, CCG)
2.2 EBUS DFÜ-Datei
2.2.1 Definitionen
Die DFÜ-Datei wird als „Briefträger“ zwischen dem WWS im Einzelhandel und dem Großrechner der GH genutzt.
Dabei handelt es sich um eine reine ASCII-Text-Datei, die aus zwei marktindividuellen Kopfsätzen und beliebig vielen Datensätzen besteht. Die Datensätze setzen sich aus Satzart, Feldnummern und Datenfeldern zusammen. Sie enthalten Artikelneuanlagen, -änderungen, -löschungen oder Aktionsdaten.
SAP-R/3-Retail (POS-Download, vgl. 2.4.3, „Datenaufbereitung“, S. 28) erstellt jeden Abend eine Datei, welche die Artikelanlagen, -änderungen, -löschungen und Aktionsdaten aller Märkte beinhaltet. Durch ein Splitprogramm wird anhand der Kopfsätze der für jeden Markt vorgesehene Teil erkannt, herauskopiert und in eine separate Datei geschrieben. Nach diesem Lauf steht für jeden Markt eine Datei mit seinen individuellen Daten zur Verfügung.
Abb. 7 zeigt beispielhaft eine DFÜ-Datei. Die Beschreibung der einzelnen Satzarten und ihrer Inhalte folgt in Abschnitt 2.2.2.
Abb. 7: DFÜ-Datei zeigt beispielhaft eine DFÜ-Datei (Quelle: EDEKA Nord WWS, 06.04.2004)
Es kommt bei einem Artikel während der Zeit seiner Listung im Lager häufiger vor, dass sich Bezeichnung, EAN, Preis oder Verpackungseinheit ändern. Das WWS im Einzelhandel erhält die Daten mit den per DFÜ übertragenen Änderungen.
Bisher wurden bei der Datenaufbereitung Artikel in das WWS des Marktes übertragen, wenn der Markt einen Artikel zum ersten Mal bestellt. Mit der Umstellung auf SAP-R/3-Retail wird zukünftig jedes WWS im EH alle im Lager gelisteten Artikel erhalten. Dadurch ist jeder Artikel an der Kasse grundsätzlich scannfähig. Bei einer erstmaligen Artikelbestellung wird das Kennzeichen für den Druck eines Etiketts auf „0“ gesetzt und der Markt kann sein Regal mit einem aktuellen Preis-Etikett für die jetzt neu im Markt befindliche Ware bestücken. Änderungen an noch nicht im Markt vorhandenen Artikeln werden ebenfalls übertragen, um permanent alle aktuellen Daten im Markt vorzuhalten. Das Kennzeichen für den Etikettendruck wird hierbei auf >0 gesetzt.
Vorgehensweise der Übertragung
Der IFMS-Rechner wählt in der Nacht zeitgleich bis zu acht Märkte per ISDN an, identifiziert die DFÜ-Datei anhand ihres Dateinamens (000<Filialnr>.SEN), sendet die DFÜ-Datei, verarbeitet diese und lädt gleichzeitig Statistik- und Umsatzdaten in das Rechenzentrum der GH. Eine Wiederholung erfolgt, bis alle von der GH bedienten Märkte ihre Daten erhalten bzw. geliefert haben.
Abb. 8 zeigt den Verlauf einer Datei von der Bereitstellung im SAP-R/3-Retail, bis zum WWS im Markt.
Abb. 8: Datenübertragung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: interne EDEKA Architektur)
Durch den Upload und das Verarbeiten der DFÜ-Datei wird das WWS im Einzelhandel bei Preisen, Artikeln, Bezeichnungen und EAN auf dem neuesten Stand gehalten. Folglich ist sichergestellt, dass Preisänderungen und Daten neuer Artikel das WWS zeitnah erreichen und Verkäufe im Markt ohne Reibungsverluste stattfinden können.
[...]
[1] Vgl. http://www.edeka.de/Content/EdekaGruppe/gruppe.jsp?area=2, Aufruf vom 26.05.2004
[2] Herr Eggers; EITEG, Hamburg
[3] Gespräch Herr Meinert, 15.07.2004
[4] Mit Ausnahme der 20er EAN, die ausschließlich für interne Nummerierungen genutzt wird und neben dem Preis auch die Warengruppe enthalten kann.
[5] Vgl. Die Standard Warenklassifizierung, CCG, 2002
[6] Der SINFOS-Artikelstammdatenpool ist ein Projekt der CCG, in dem Industrie und Handel normiert Daten zu Artikeln austauschen.
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