Das Land Äthiopien, welches ebenso wie Myanmar über 100 Ethnien innerhalb seiner Landesgrenzen beherbergt, dürfte kein Interesse an einer ähnlich eskalierenden Situation, wie sie im ehemaligen Burma zu beobachten war, haben. Aufgrund aktueller Geschehnisse und erneuter Zuspitzung der Lage in Myanmar trifft sich am 19. Juni 2018 der UN-Sicherheitsrat, um jene Situation zu besprechen. Dieses Positionspapier soll den Vertretern des Staates Äthiopiens in den Verhandlungen als Hilfestellung dienen und einen Überblick über mögliche Optionen schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Positionsfindung
- Pro Intervention
- Contra Intervention
- Äthiopiens Votum & die Großmächte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Positionspapier dient als Hilfestellung für die Vertreter des Staates Äthiopiens in den Verhandlungen des UN-Sicherheitsrates zur Lage in Myanmar am 19. Juni 2018. Das Dokument soll einen Überblick über mögliche Optionen schaffen und die äthiopische Positionierung im Hinblick auf die Intervention in Myanmar verdeutlichen.
- Analyse der Situation in Myanmar, insbesondere die Unterdrückung der Rohingya-Minderheit und die Rolle der Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA)
- Bewertung möglicher Interventionsstrategien unter Berücksichtigung der ethnischen und religiösen Spannungen in Äthiopien
- Abwägung der Vor- und Nachteile einer Intervention im Hinblick auf die UN-Charta, die internationale Gemeinschaft und Äthiopiens geostrategische Interessen
- Auswertung der möglichen Reaktionen der Großmächte auf Äthiopiens Votum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die aktuelle Lage in Myanmar dar, wobei die Unterdrückung der Rohingya-Minderheit durch die burmesische Armee und die terroristischen Aktivitäten der ARSA beleuchtet werden. Der Bericht der Advisory Commission unter der Leitung Kofi Annans, welche die Lage in Myanmar untersuchte, wird vorgestellt und die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts werden hervorgehoben. Die Eskalation der Situation in Myanmar und die anstehende UN-Sicherheitsratssitzung am 19. Juni 2018 werden als Anlass für die Erstellung dieses Positionspapiers genannt.
Positionsfindung
Das Kapitel „Positionsfindung" befasst sich mit der äthiopischen Position im Hinblick auf die Intervention in Myanmar. Es werden die Argumente für und gegen eine Intervention sowie die möglichen Folgen einer Intervention für Äthiopien analysiert.
Pro Intervention
Das Argument für eine Intervention basiert auf der hohen Vergütung für die Entsendung von Truppen und dem Prestigegewinn für Äthiopien in der internationalen Gemeinschaft. Zudem wird die Symbolik einer Intervention betont, um zu verhindern, dass sich ein ähnlicher Konflikt wie in Myanmar in Äthiopien wiederholt.
Contra Intervention
Gegen eine Intervention spricht Artikel 2 (7) der UN-Charta, welcher die staatliche Souveränität betont. Die Bedrohung für andere Staaten wird als fragwürdig dargestellt und die möglichen negativen Folgen für Äthiopien aufgrund der Vorfälle in Ogaden werden erwähnt.
Äthiopiens Votum & die Großmächte
Der Einfluss der Großmächte auf Äthiopiens Votum wird erläutert. Die Bedeutung der Militärbasen der Vereinigten Staaten in Äthiopien und die potenziellen Auswirkungen einer Verärgerung der USA werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Myanmar, Rohingya, Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA), UN-Sicherheitsrat, Intervention, staatliche Souveränität, ethnische Säuberung, humanitäres Völkerrecht, Großmächte, Militärbasen, geostrategische Interessen, ethnische Konflikte, religiöse Konflikte.
- Citation du texte
- Tom Tanner (Auteur), 2018, Positionspapier zur Lage in Myanmar aus Sicht Äthiopiens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434766