Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Entstehung der Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch
2.1 Konzept der Lebensweltorientierung nach Thiersch
2.2 Das Selbstverständnis der Lebensweltorientierung und ihre Handlungsmaxime
2.3 Hermeneutisch-pragmatische Tradition nach Nohl
2.4 Die Theorie der Lebenswelt als Basis für die lebensweltorientierte Arbeit
3 Das Konzept einer lebensweltorientierten Jugendhilfe
3.1 Lebensweltorientierte Jugendhilfe in der Praxis
3.2 Professionalisierung in der Offenen Jugendarbeit
4 Resümee
1 Einleitung
Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnete Alice Salomon die erste soziale Frauenschule und gab der Sozialen Arbeit eine neue berufliche Bedeutung. Sie wurde zu einem Beruf, der einer fundierten Ausbildung bedarf und Wissen benötigte (vgl. Hammer-schmidt 2010: 31-32). In den 70er Jahren etablierte sich auch an Hochschulen ein Studienfach der Sozialen Arbeit und gleichzeitig begann damit die Diskussion um eine Professionalisierung dieses Arbeitsfeldes (vgl. v. Spiegel 2013: 37). Man stellte sich hierbei die Frage, ob Soziale Arbeit nicht mehr als ein Beruf oder eben doch eine anerkannte Profession sei. Eine mögliche Antwort sollte in den 80er unter Bezugnahme der berufssoziologischen Kriterien gefunden werden. Jedoch stellte sich diese als inadäquat heraus, da die Soziale Arbeit so gut wie keine der geforderten Kriterien erfüllt. Das liegt u. a. sowohl an der Vielzahl von Qualifizierungsmöglich-keiten als auch an der Fülle von Arbeitsfeldern, die eine Eingrenzung fast unmöglich machen. Außerdem verfügt die Soziale Arbeit nicht über einen eigenen festgelegten Wissensbestand, sondern begründet sich auf den Theorien der Human- und Sozial-wissenschaften (vgl. ebd.: 37). Zwar erschweren diese Merkmale der Sozialen Arbeit ihre berufliche Identitätsbildung, gleichzeitig ermöglichen sie jedoch einen hohen Grad an Flexibilität, der für die Soziale Arbeit notwendig ist. Schließlich tragen professionelle Fachkräfte die Verantwortung Menschen in unterschiedlichen Notla-gen zu helfen und dabei komplexe gesellschaftlichen Anforderungen erfüllen zu müssen. Somit befasst sich die Soziale Arbeit zum einen mit den sensiblen Bereichen des menschlichen Lebens, aber auch mit den gesellschaftlichen Bedürfnissen und versuchen beides in Einklang zu bringen (vgl. Kraus 2016: 21). Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bedarf es eines umfassenden spezifischen Wissens und die pas-sende Methode. Denn ohne fundierten theoretischen Hintergrund könnten die Soziale Arbeit erheblichen Schaden anrichten anstatt zu helfen, weshalb die Anerkennung einer Profession gewährleistet werden sollte, auch wenn die vorgegebenen Kriterien nicht erfüllt werden.
In der Sozialen Arbeit gibt es eine Vielfalt von Theorien, die in der Praxis ihre Anwendung finden. Ein praxisorientiertes Konzept ist die Lebensweltorientierung von Hans Thiersch, welches Ende der 70er Jahre entstand. Dieses Konzept befasst sich einerseits mit der Lebenswelt, die als erlebter und erfahrene Wirklichkeit jedes Menschen gegenwärtig ist. Andererseits werden auch die gesellschaftlich festgeleg-ten Lebensbedingungen des Betroffenen in den Vordergrund gestellt, da ein wechsel-seitiger Einfluss zwischen ihnen besteht (vgl. Kraus 2004: 8-9). Besonders interes-sant an dem Konzept der Lebensweltorientierung ist, dass sie keine Theorie im klas-sischen Sinne beinhaltet. Vielmehr begründet sich das Konzept auf vier theoretische Säulen aus unterschiedlichen Bereichen. An erster Stelle verfolgt die Lebenswelt-orientierung die hermeneutisch-pragmatische Traditionslinie der Erziehungswissen-schaften,wie sie u.a. von Dilthey, Nohl und Weniger im Laufe des 20. Jahrhundert etabliert wurden. Diese beinhaltet die alltägliche Praxis des Verstehens und dem daraus resultierten Handeln (vgl. Thiersch et al 2000: 167). Die zweite Säule stellt das phänomenologisch-interaktionistische Paradigma da, wo der Alltag und die Lebenswelt analysiert wird. Dabei wird die alltägliche Lebenswelt der Betroffenen rekonstruiert,um die alltäglichen Verhältnisse zu beleuchten, von denen sie zum einen geprägt werden, aber auch gleichzeitig Einfluss nehmen können (vgl. ebd.: 167-168). Als nächstes folgt der kritische Ansatz der Alltagstheorie, die das dritte Fundament der Lebensweltorientierung bildet. Hierbei geht es in erster Linie darum Ressourcen im Alltag aufzudecken und gleichzeitig Destruktives abzubauen, damit eine selbstständige Alltagsbewältigung ermöglicht werden kann. Als letzten Punkt bezieht die Lebensweltorientierung die Analyse gesellschaftlicher Strukturen, die die Lebenswelt des Menschen umfassen. Für die Lebensweltorientierung sind die Res-sourcen innerhalb der Lebenswelt sowie die Untersuchungen zur gesellschaftlichen und sozialen Bestimmung von Lebensmustern relevant (vgl. ebd.: 168).
Diese Merkmale und Handlungsstrategien sollen in der vorliegenden Hausarbeit im Einzelnen kurz vorgestellt werden, da sie das Fundament des lebensweltorientierten Ansatzes bilden. Anschließend wird anhand eines Praxisbeispiel erörtert, wie das Konzept der Lebensweltorientierung Anwendung in der Praxis finden kann. Abschließend wird bezugnehmend auf die Professionalisierungsdebatte der Sozialen Arbeit anhand des Praxisbeispiel kurz erläutert, wie wichtig fundiertes Wissen in diesem Fall ist. Ziel ist es, dadurch zu verdeutlichen, inwiefern die Soziale Arbeit die Berechtigung erhalten sollte, sich eine Profession nennen zu dürfen, auch wenn sie nicht die klassischen Kriterien erfüllt.
2 Entstehung der Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch
In den 1960er und 1970er Jahren entstand eine kritisch-radikale Diskussion über die Funktion der Sozialen Arbeit und die Frage nach Professionalität. Daraus entwickelte sich eine immer stärker werdenden spezialisierenden Fachlichkeit, die den Fokus auf Institutionalisierung und Spezialisierung legte, anstatt sein Handeln an dem Klienten und die jeweilige Situation auszurichten (Grunwald/Thiersch 2011: 855).
Hans Thiersch kritisierte diese Entwicklung und erarbeitete daraufhin als Gegen-entwurf das Konzept der Lebensweltorientierung. Sein Ziel war es für gerechtere Lebensverhältnisse, für mehr Demokratisierung und eine stärkere Emanzipation zu sorgen (vgl. Thiersch et al 2000: 165). Denn nach Thiersch werden sowohl die ge-sellschaftlichen Verhältnisse als auch die Soziale Arbeit durch politischen Rahmen-bedingungen begrenzt. Somit ist der Lebensalltags jeder Person Teil des gesellschaft-lichen Lebens und dessen Scheitern spiegelt das gesellschaftliche Scheitern wider.
Nach Thiersch wäre es falsch die Person in ihre misslichen Lage sich selbst zu über-lassen. Vielmehr liegt es in ihrer Verantwortung im Sinne der sozialen Gerechtigkeit den Ungleichheiten in den tatsächlichen Lebensverhältnissen entgegenzuwirken. (vgl. ebd.: 855).
Hinzu kamen gesellschaftliche Veränderungen, die zu einer erhöhte Individualisie-rung und Pluralisierung von Lebensverhältnissen und einer Auflösung traditioneller Lebensmuster führten. Diese einschneidenden Veränderungen verursachten eine krisenähnliche Wahrnehmung der Lebenswelt, da richtungsweisende Strukturen wegfielen. Diese Entwicklung der Gesellschaft zu einer facettenreichen und indivi-duellen Gemeinschaft setzt sich bis heute fort. Die unterschiedlichsten Kulturen treffen auf engen Raum aufeinander, das traditionelle Geschlechterverhältnis hat begonnen sich aufzulösen und die Individualisierung wird immer deutlicher. All das führt zu einer gesellschaftlichen Spaltung, zu Verunsicherungen und Komplikationen in der Lebenswelt (vgl. Thiersch et al. 2000 : 166). Die Soziale Arbeit knüpfte an die Orientierungslosigkeit der Menschen an und versuchte neue, solide Lebensverhält-nisse zu schaffen und Unterstützungsangebote individueller zu gestalten (vgl. ebd.: 165). Aus welchen Gründen die Lebensweltorientierung dafür den passenden Rahmen bietet, wird im folgenden Abschnitt näher erörtert.
2.1 Konzept der Lebensweltorientierung nach Thiersch
„Die Realität des gelebten Lebens“ (Thiersch et al. 2000 : 166) wird bei der Lebens-weltorientierung in den Vordergrund gestellt und beleuchtet das alltägliche Leben individuell (vgl. ebd.: 166). Die Lebensweltorientierung sieht die Adressaten_innen in ihrem Leben bestimmt durch die Auseinandersetzung mit ihren alltäglichen Lebensverhältnissen, mit ihren Problemen und Ressourcen und mit ihrer Freiheit und Einschränkungen, aufgrund von individuellen materiellen Bedingungen als auch allgemeinen politischen Rahmenbedingungen. (vgl. Otto/Thiersch 2011: 854). Das führt bei den Menschen zu widersprüchlichen Situation, nämlich zwischen den verfügbaren Ressourcen und problematisch belastenden Lebensverhältnis, die zu gelingenden und nicht gelingenden Bewältigungsleistungen führt und schließlich in Resignation und Hoffnung münden (vgl. ebd.: 854). Sie begibt sich in ihren Alltag und schaut sich detailliert die Probleme an, die eine Bewältigung des Alltags verhin-dern und konzentriert sich dabei auf die Ressourcen. Oftmals führt das Scheitern zu einer Selbsttäuschung, dies es gilt aufzudecken und ein Scheitern zu verhindern. Dabei steht dennoch im Vordergrund die Annahme, dass die Adressaten_innen die Fähigkeit besitzt den Alltag alleine zu bewältigen. Der Eingriff dient lediglich zur Unterstützung (vgl. ebd.: 854). Somit stehen sowohl die Probleme als auch die Chancen mit den dazugehörigen Schwächen und Stärken des Adressaten bei der Lebensweltorientierung im Vordergrund und bieten die Grundlage für das pädagogische Arbeiten. Das Handeln richtet nach den vorhandenen individuellen Lebensverhältnisse und folgert daraus die passende Methode (vgl. Thiersch 2000: 161). Die gegenwärtigen Lebenssituation des Betroffenen wird zunächst bis ins Detail beobachtet und respektiert. Die Beobachtungen werden anschließend ausgewertet, um chancenreiche Potenziale aufzudecken (vgl. ebd.: 164). Anstatt defizit-orientiert zu arbeiten, versucht die Lebensweltorientierung die Stärken zu finden und zu etablieren. Gemeinsam mit dem Betroffenen werden Hilfepläne entworfen. Dabei fördert die starke Zusammenarbeit und die Partizipation an den Handlungsentwürfen das Vertrauen ineinander sowie in sich selbst. Das Vertrauen in die Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten bietet die Grundlage für die lebensweltorientierte Arbeit. Durch Zutrauen, Verbesserungsvorschlägen und offenen Auseinandersetzungen lässt sich festhalten, dass die lebensweltorientierte Arbeit fördert, behütet und wenn nötig auch entgegenwirkt (vgl. ebd.: 165).
2.2 Das Selbstverständnis der Lebensweltorientierung und ihre Handlungsmaxime
In den vorangegangenen Abschnitten wurde sowohl Thiersch´s Motivation für die Entwicklung des Konzepts der Lebensweltorientierung erörtert als auch die Fokus-sierung auf die Lebensverhältnisse der Adressaten_innen hervorgehoben. Im folgenden Abschnitt soll nun kurz das Arbeits- und Selbstverständnis des Konzepts sowie die Handlungsmaxime der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit vorgestellt werden.
Die lebensweltorientierte Soziale Arbeit sieht sich als ein professionell und selbst-kritisch handelnden Konzept. Ehrenamtliche Tätigkeiten können den heutigen Probleme nicht mehr gerecht werden und benötigen theoretischen Hintergrund und fachliche Erfahrung. Bei ihrer Arbeit stehen immer der Mensch als Subjekt mit seinen Erfahrungen und Selbstverständnis im Fokus sowie sein Alltag mit indivi-duellen Bewältigungsaufgaben. Ferner sieht die Lebensweltorientierung als ihre Aufgabe sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen und jedem Menschen die Mög-lichkeit zu geben, innerhalb der Gesellschaft mitwirken zu können.Um dieses Ziel zu erreichen ist der Einfluss auf die Gestaltung politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Voraussetzung. In Bezug auf die Adressaten_innen und deren Bewältigungsleistungen im Alltag fordert die Lebensweltorientierung eine respekt-volle und wohlwollende Haltung einerseits, andererseits ermöglicht sie auch Kritik und regt Veränderungen an. Während diesen Prozess setzt sich sie aber immer für seine_n Adressat_innen ein und unterstützt ihn bei der Bewältigung seiner Probleme. Die lebensweltorientierte soziale Arbeit richtet sich konkret an den Menschen und arbeitet mit ihm. Niemals würde sie Entscheidungen über ihn hinweg treffen, sondern beziehen ihn aktiv in die Lösungsfindung mit ein. Im Umgang mit den verschiedenen Organisationen und Institutionen unterstützt die Lebensweltorien-tierung die Position seiner Adressatin oder seines Adressaten, damit das Anliegen und das Interessen der jeweiligen Person deutlich gemacht wird und nicht die Meinung der Experten im Vordergrund stehen. Zusammenfassend lässt sich fest-halten, dass die lebensweltorientierte soziale Arbeit quasi als Anwalt seiner Klienten_innen fungiert (vgl. Schoch 2005).
Die Handlungsmaxime setzt sich aus folgenden Aspekten zusammen: Vernetzen und Planen, politische Einmischung, Aushandeln und Reflektieren. Durch die Vernetzung und die Kooperation verschiedener Kosten- und Dienstleistungsträger können die Hilfemaßnahmen effizient geplant werden. Die politische Einmischung fordert so-wohl die eigene aktive Beteiligung an den Rahmenbedingungen als auch die Stär-kung der Adressaten_innen zur eigenverantwortlichen Mitgestaltung der politischen und sozialpädagogischen Entwicklungen. Aushandeln beinhaltet die Bereitschaft Konflikten entgegenzutreten und Lösungen zu finden, sich einmischen zu können und ein selbstbestimmtes Handeln bei den Adressat_innen zu unterstützen. Reflektieren beschreibt den Prozess des selbstkritischen Hinterfragens der gesell-schaftlichen und sozialpädagogischen Rahmenbedingungen. Gleichzeitig werden aber auch die Gewohnheiten der Adressat_innen in ihrem Alltag reflektiert (vgl. Mennemann/Dummann 2016: 151).
2.3 Hermeneutisch-pragmatische Tradition nach Nohl
Die lebensweltorientierte Soziale Arbeit versucht den Alltag in der Lebenswelt seiner Adressaten_innen zu verstehen und führt somit den Grundgedanke der hermeneu-tisch-pragmatischen Tradition fort (vgl. Mennemann/Dummann 2016: 149). Da die Theorien der hermeneutische-pragmatische Tradition die Basis für den theoretischen Hintergrund der lebensweltorientierten sozialen Arbeit bildet, wird diese im folgen-den Abschnitt näher beschrieben.
Die Hermeneutik befasst sich mit der Theorie des Verstehens. Das Verstehen, welches die Interpretation von Situationen umfasst, sei niemals objektiv, viel mehr wird dieser Prozess von bereits bestehenden Ansichten und Erfahrungen beeinflusst. Je nachdem welche Erfahrungen und Ansichten ein Mensch in seinem Leben bereits gesammelt hat, variieren seine Wahrnehmung der gegebenen Situation. Als wesent-liche Vertreter der Hermeneutik wären Friedrich D. E. Schleiermacher und Wilhelm Dilthey zu nennen (vgl. Mennemann, Dummann 2016: 135-136). Darauf aufbauend erweiterte Herman Nohl im Rahmen der Sozialpädagogik Anfang der 20er Jahre diese Theorie. Nohl fokussierte sich in erster Linie auf die pädagogische Beziehung zwischen Erzieher und Zögling und definierte es als den „pädagogischen Bezug“ (ebd.: 138). Dieser beschreibt das pädagogische Verhältnis zwischen Jugendlichen und Erwachsenen, bzw. deren generationsübergreifende Beziehung. Nicht das, was gelehrt sei relevant, sondern viel mehr die direkten Begegnungen und die sich daraus entwickelte Beziehung zwischen den beiden Generationen. Verbundenheit, gegen-seitiger Respekt und Vertrauen bilden ein wichtiges Fundament für die pädagogische Arbeit nach Nohl (vgl. Dollinger 2012: 252) . „Die Grundlage der Erziehung ist also das leidenschaftliche Verhältnis eines reifen Menschen zu einem werdenden Men-schen, und zwar um seiner selbst willen, daß er zu seinem Leben und seiner Form komme“ (Dollinger 2012: 252). Anhand dieses Zitates lässt sich festhalten, dass zwischen Erzieher und Zögling eine emotionale Beziehung bestehen soll, welche durch erzieherisches Handeln zu einer Weiterentwicklung des Jüngeren führt. Zwischen den beiden besteht eine Entwicklungsdifferenz und setzt bei dem Erzieher eine gewisse Reife voraus. Mit dem pädagogischen Bezug ist die Fokussierung auf den Zögling gemeint. Das gesamte erzieherische Handeln orientiert sich an ihm und ist somit individuell auf ihn abgestimmt mit dem Ziel den Zögling zu einem selbst-ständigen und selbstverantwortlichen Menschen zu führen (vgl.: http://lexikon.stangl.eu/1408/paedagogischer-bezug/). Zu den weiteren Merkmalen des pädagogischen Bezugs gehört außerdem das Aufgreifen der gegebenen Fähig-keiten des Zöglings und die damit verbundenen zukünftigen Chancen und die Wechselwirkungsverhältnis der beiden Beteiligten (vgl. ebd.). Ersteres setzt voraus, dass die pädagogische Beziehung sowohl auf die Gegenwart als auch auf die Zukunft hin ausgerichtet wird. Der Erzieher trägt dabei die Verantwortung die aktuellen Fähigkeiten des Zöglings zu erkennen und auf dessen Grundlage seine zukünftigen Potenziale herauszuarbeiten und zu fördern.
[...]
- Arbeit zitieren
- Melanie Strittmatter (Autor:in), 2017, Konzept der lebensweltorientierten Jugendhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434889
Kostenlos Autor werden
Kommentare