Wir leben heutzutage in Zeiten, in denen die Migrationsbewegungen die Gesellschaften prägen und diese dauerhaft verändern. Vor allem die Fluchtbewegungen, die sich in den letzten Jahren ereigneten und weiterhin anhalten, stellen den Staat und die Gesellschaft vor große Herausforderungen, die es in den nächsten Jahren zu bewältigen gilt. Millionen von Menschen verlassen ihre Heimatländer und begeben sich auf eine gefährliche Reise, um sich und ihre Familien vor Krieg, Verfolgung und Armut zu schützen. Im Kontext der Auseinandersetzung mit der Einwanderung lässt es sich darüber hinaus nicht bestreiten, dass bestimmte Migrant_innengruppen in der heutigen Gesellschaft in besonderer Weise von negativen Einstellungen ihnen gegenüber betroffen sind. Zu dieser Gruppe gehören auch Menschen muslimischen Glaubens, worunter ein großer Teil der in den letzten Jahren in die Bundesrepublik geflüchteten Menschen fällt.
Die Rassismuserfahrungen, denen Migrant_innen in Deutschland ausgesetzt sind werden in der heutigen Gesellschaft angezweifelt, minimiert oder sogar ganz ignoriert. Begünstigend wirkt hierbei die Tatsache, dass die rassistischen Einstellungen und Denkweisen nicht nur in extremen Formen zum Ausdruck kommen, sondern sich oft auf subtile und verdeckte Weise äußern und somit schwer zu erkennen und leicht zu dementieren sind. Viele Untersuchungen belegen jedoch, dass der muslimischen Bevölkerung in Deutschland oft mit hartnäckigen Ressentiments begegnet wird. Es kann mittlerweile in diesem Zusammenhang über einen Rassismus gesprochen werden, genauer gesagt über den ‚antimuslimischen Rassismus‘, welcher für die in den letzten Jahren nach Deutschland zugezogenen Menschen oftmals ein Leben zwischen Abwertung, Ausgrenzung und Verwehrung des Zugangs zu unzähligen Ressourcen bedeutet. Das Leben der Betroffenen wird dementsprechend von solchen Erfahrungen sehr stark beeinflusst.
Zu bedauern ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der Fokus der Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus bisher überwiegend auf den Menschen lag, die diskriminierende Praktiken vollziehen und nicht auf denen, die von ihnen betroffen sind. Dementsprechend mangelt es an Forschungsarbeiten, die den Rassismus aus der Perspektive der subjektiven Erfahrungen, Deut-, Handlungs- und den Umgangsweisen untersuchen. Dies gilt auch insbesondere für die Erfahrungen von Geflüchteten, denen das Interesse dieser Arbeit zukommt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Hinführung zum Thema
- 1.1 Forschungsvorhaben und Forschungsinteresse
- 1.2 Strukturierung der Arbeit
- 2 Fluchgeschehen der letzten Jahre
- 3 Grundlegende theoretische Konzepte
- 3.1 Rassismustheorien – von klassischen Ansätzen zur Alltagsdimension
- 3.1.1 Macht der Differenz
- 3.1.2 Vom biologischen Rassismus zum ,Rassismus ohne Rassen“
- 3.1.3 Rassismus als gesellschaftliches Verhältnis und seine Alltagsdimensionen
- 3.2 Erfahrung mit Rassismus
- 3.2.1 Definition der Rassismuserfahrung
- 3.2.2 Dimensionen von Rassismuserfahrungen
- 3.3 Umgang mit Rassismus
- 3.3.1 Die Theorie der Sozialen Identität
- 3.3.2 Der stresstheoretische Ansatz von Lazarus
- 4 Stand der Forschung zur Erfahrung und dem Umgang mit Rassismus
- 5 Konzept der eigenen Untersuchung
- 5.1 Datenerhebungsverfahren: das problemzentrierte Interview
- 5.2 Zugang zum Forschungsfeld und Vorstellung der Befragten
- 5.3 Datenauswertungsverfahren: inhaltliche Strukturierung
- 5.4 Reflexion der Vorgehensweise
- 6 Erfahrungen der Geflüchteten mit dem Rassismus – Ergebnisse
- 6.1 Alltäglicher Rassismus von Einzelpersonen und Gruppen
- 6.1.1 Blicke und Getuschel
- 6.1.2 Anfeindungen
- 6.1.3 Distanz wahren
- 6.1.4 Zuschreibungen aufgrund der angenommenen Religionszugehörigkeit
- 6.1.5 Islamkritik
- 6.1.6 Arrogantes Verhalten
- 6.2 Alltäglicher struktureller/institutioneller Rassismus
- 6.2.1 Wohnungsmarkt
- 6.2.2 Arbeitsmarkt
- 6.2.3 Behörden
- 6.2.4 Spezifische Erfahrungen einzelner Befragten
- 6.3 Alltagsrassismus in veröffentlichten Diskursen
- 7 Diskussion der Ergebnisse im Hinblick auf die Rassismuserfahrungen der Geflüchteten
- 8 Umgangsstrategien der Geflüchteten mit dem Rassismus – Ergebnisse
- 8.1 Problemlösung
- 8.1.1 Konfrontation
- 8.1.2 Suche nach Unterstützung
- 8.1.3 Versuch an Selbstverständlichkeiten zu arbeiten
- 8.2 Umdeutung
- 8.2.1 Positives Denken und Hoffnung auf bessere Zukunft
- 8.2.2 Humoristischer Umgang
- 8.2.1 Relativierung
- 8.3 Anpassung
- 8.3.2 Rationalisierung
- 8.3.3 Resignation
- 8.4 Rückzug
- 8.4.1 Ignorierung
- 8.4.2 Verzicht auf Konfrontation
- 8.4.3 Ablenkung
- 9 Diskussion der Ergebnisse im Hinblick auf die Umgangsweisen der Geflüchteten mit dem Rassismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit den Erfahrungen von Geflüchteten mit antimuslimischem Rassismus in Deutschland. Die Arbeit untersucht, wie Geflüchtete Rassismus erleben und wie sie mit diesen Erfahrungen umgehen.
- Alltägliche Rassismuserfahrungen von Geflüchteten
- Struktureller und institutioneller Rassismus im Kontext der Einwanderung
- Umgangsstrategien mit Rassismus
- Soziale und psychologische Auswirkungen von Rassismuserfahrungen
- Rassismus und Islamkritik
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik antimuslimischen Rassismus in Deutschland ein und erläutert die Forschungsfrage und den Forschungsstand.
- Kapitel 2 beleuchtet das Fluchgeschehen der letzten Jahre und die Herausforderungen, die es für die Gesellschaft mit sich bringt.
- Kapitel 3 diskutiert theoretische Konzepte von Rassismus, darunter Rassismustheorien, Erfahrung mit Rassismus und Umgang mit Rassismus.
- Kapitel 4 präsentiert den aktuellen Forschungsstand zur Erfahrung und dem Umgang mit Rassismus.
- Kapitel 5 stellt die methodische Vorgehensweise der Arbeit vor, einschließlich der Datenerhebung und -auswertung.
- Kapitel 6 analysiert die Ergebnisse der Interviews mit Geflüchteten zu ihren Erfahrungen mit antimuslimischem Rassismus, sowohl in Form von individueller als auch struktureller Diskriminierung.
- Kapitel 7 diskutiert die Ergebnisse im Hinblick auf die Rassismuserfahrungen der Geflüchteten.
- Kapitel 8 untersucht die Umgangsstrategien der Geflüchteten mit Rassismus.
- Kapitel 9 diskutiert die Ergebnisse im Hinblick auf die Umgangsweisen der Geflüchteten mit dem Rassismus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen antimuslimischer Rassismus, Einwanderung, Geflüchtete, Rassismuserfahrungen, Umgangsstrategien, Islamkritik und Diskriminierung.
- Arbeit zitieren
- Bachelor Kamila Cyrulik (Autor:in), 2018, Antimuslimischer Rassismus in Deutschland. Erfahrungen und Umgangsweisen von Geflüchteten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434940
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