Wer heute Lebensmittel kauft, tut dies oft beim Discounter seines Vertrauens. Schließlich findet man dort alles was man so benötigt, ja, sogar Fleisch- oder Fischprodukte landen unkompliziert und praktisch verpackt im Einkaufswagen. Ein halbes Hähnchen mit drei „Haxerl“ etwa für knapp 6,50- Euro, wie kann man da schon widerstehen? Hält man hin und wieder doch kurz inne und erkennt das „ganze“ Hähnchen hinter den schön verpackten Hühnerkeulen, drängt sich recht schnell die Frage auf, wie dieses Tier für den läppischen Preis von nur 6,50- Euro gefüttert und anschließend geschlachtet und zerlegt werden soll. Hinzu kommt, dass Schlachtbetrieb und Supermarkt das Produkt schließlich auch noch gewinnbringend verkaufen müssen.
Die etwas provokante These der folgenden Seminararbeit lautet daher: „Fleisch – Lebensmittel für die Unterschicht?“, und soll sich vor allem am Beispiel der Geflügelproduktion im europäischen Raum mit den sozioökonomischen Ursachen und Folgen sowie den ökologischen Konsequenzen günstiger Fleischproduktion auseinandersetzen. Die These, dass Fleisch zum Lebensmittel der Unterschicht avanciert sei, impliziert den günstigen Produktions- bzw. Verarbeitungsprozess von Fleischartikeln, sodass diese auch (oder vor allem?) von einer wenig kaufkräftigen Gesellschaftsschicht konsumiert werden können.
Was auf ersten Blick wie ein durchwegs positiver und gerechter gesellschaftlicher Verteilungsprozess scheint, soll im Zuge dieser Seminararbeit etwas genauer analysiert werden. Zu diesem Ziel wird zunächst, von einem historischen Exkurs ausgehend, die Wertschöpfungskette der industriellen Fleischproduktion nachverfolgt, um mögliche Gründe für die offenbar geringen Kosten dieses Nahrungsmittels zu ergründen und zu analysieren. Von der „Angebotsseite“ wird anschließend auf die Perspektive der „Nachfrage“ gewechselt, um somit die Thematik aus Sicht der KonsumentInnen zu analysieren. Dafür werden zunächst ethische und religiöse Aspekte des Fleischkonsums behandelt, um abschließend die Frage nach gesellschaftsspezifischen Präferenzen zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Produktion und Angebot von Fleischartikeln
- Historischer Abriss der Fleischproduktion
- Industrielle Landwirtschaft
- Die Wertschöpfungskette am Beispiel der Geflügelproduktion
- Tiergenetik
- Futtermittelproduktion
- Mast, Schlachtung, Grob- und Feinzerlegung
- Die Rolle der Supermärkte
- Konsum und Nachfrage von Fleischartikeln
- Ethische und religiöse Perspektiven
- Regionale Präferenzen
- Gesellschaftsspezifische Präferenzen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit setzt sich mit der These auseinander, dass Fleisch zu einem Lebensmittel für die Unterschicht geworden ist. Sie untersucht am Beispiel der Geflügelproduktion im europäischen Raum die sozioökonomischen Ursachen und Folgen sowie die ökologischen Konsequenzen der günstigen Fleischproduktion.
- Die historische Entwicklung der Fleischproduktion
- Die Rolle der industriellen Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette
- Ethische und religiöse Aspekte des Fleischkonsums
- Regionale und gesellschaftsspezifische Präferenzen in Bezug auf Fleischkonsum
- Die Auswirkungen der Fleischproduktion auf die Umwelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die These der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf die Geflügelproduktion. Sie skizziert die Forschungsmethodik und den Aufbau der Arbeit.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Produktion und dem Angebot von Fleischartikeln. Es beginnt mit einem historischen Abriss der Fleischproduktion, der die Entwicklung von der traditionellen Landwirtschaft hin zur industriellen Fleischproduktion beleuchtet. Anschließend wird die industrielle Landwirtschaft im Detail betrachtet, wobei die Konzentration auf die Geflügelproduktion im Vordergrund steht. Die Wertschöpfungskette der Geflügelproduktion wird anhand von Beispielen aus der Praxis analysiert.
Das zweite Kapitel behandelt den Konsum und die Nachfrage von Fleischartikeln. Zunächst werden ethische und religiöse Perspektiven des Fleischkonsums beleuchtet. Anschließend werden regionale Präferenzen und gesellschaftsspezifische Präferenzen in Bezug auf Fleischkonsum untersucht.
Schlüsselwörter
Fleischproduktion, Geflügel, Industrielle Landwirtschaft, Wertschöpfungskette, Konsum, Nachfrage, Ethische Aspekte, Religiöse Aspekte, Regionale Präferenzen, Gesellschaftsspezifische Präferenzen, Sozioökonomische Folgen, Ökologische Folgen.
- Arbeit zitieren
- Mag. Antonio Salmeri (Autor:in), 2015, Sozioökonomische und ökologische Konsequenzen der Geflügelproduktion im europäischen Raum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434958