Die HIV Epidemie ist mit etwa 36,7 Millionen infizierten Menschen eine der großen Public Health Herausforderungen. Durch regemäßige konsequente Einnahme von Kombinationswirkstoffen ist HIV gut therapierbar. Individuelle Patientenberatung kann zur Verbesserung der Therapieeinnahme und dadurch zur Reduzierung der Weiterübertragung von HIV auf andere Personen beitragen. In dieser Arbeit wird untersucht, welche Adhärenz-Interventionen bei HIV-positiven Personen in der Europäischen Union angeboten werden. Aus der Evidenz zu deren Wirksamkeit werden „best-practice“-Empfehlungen zusammengefasst.
Ein Rapid Review über Adhärenz-Interventionen bei HIV-positiven Erwachsenen aus der Europäischen Union wurde durchgeführt. In den Online Datenbanken BioMedCentral, BMJ, Cinhal, Cochrane Library, Livivo, Ovid, PsycInfo, Pubmed und Springer wurde nach systematischen Übersichtsarbeiten, publiziert zwischen 2012 – 2017, gesucht.
Acht systematische Übersichtsarbeiten erfüllten die Einschlusskriterien. Aus diesen wurden 17 in der EU durchgeführte Einzelstudien extrahiert, analysiert und zusammengefasst. Statistisch signifikante Ergebnisse wurden durch einmal nächtliche Dosierung, Selbstmanagementstrategien, individualisierte Beratung und der Gewährleistung von Ernährung erreicht. Elf Studien berichten positive Adhärenz und/oder positive klinische Ergebnisse durch kognitive Verhaltensstressmanagement, Telefonanrufe, Informations-Motivations-Verhaltens-Skill Modell und patientenbezogene Beratung. Für die Praxis kann die Wichtigkeit der individuellen Patientenberatung abgeleitet werden. Dadurch kann auf psychosoziale, finanzielle, ernährungsbedingte Faktoren, oder Umstände, welche zur Nicht-Adhärenz führen eingegangen werden. Positive Wirkungsweisen der Adhärenz-Interventionen können in der Literatur identifiziert werden. Weitere Forschung in Bezug auf Langzeit-Adhärenz verbessernde Interventionen ist notwendig.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemdarstellung
- Zielsetzung
- Fragestellung
- Methodik in der Datenerhebung bzw. -auswertung
- Rapid Review
- Qualitätsbewertung
- Definitionen
- HIV/AIDS
- Epidemiologie
- Prävalenz/Inzidenz
- Übertragungswege
- Therapie
- Häufige Nebenwirkungen der ART
- Chronische Krankheit
- Adhärenz
- Patientenedukation
- Evidenz
- Zusammenfassung der Ergebnisse der systematischen Übersichtsarbeiten zur Verbesserung der Adhärenz
- Möglichkeiten der Messung von Adhärenz
- Beratung bzw. Adhärenz bei therapeutischen ART-Einnahme bei HIV-Infektion
- Detaillierte Ergebnisse der Studien aus der EU
- Best practice Empfehlungen für die Praxis
- Limitationen
- Diskussion
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Wirksamkeit von Adhärenz-Interventionen bei HIV-positiven Erwachsenen in der Europäischen Union. Das Ziel ist es, aus der aktuellen wissenschaftlichen Evidenz "best-practice"-Empfehlungen für die Praxis abzuleiten.
- Bewertung der Wirksamkeit verschiedener Adhärenz-Interventionen bei HIV-positiven Erwachsenen in der EU
- Identifizierung von "best-practice"-Empfehlungen zur Verbesserung der Adhärenz in der HIV-Therapie
- Analyse der Rolle individueller Faktoren und Umstände, die die Adhärenz beeinflussen
- Bewertung des Einflusses von Adhärenz-Interventionen auf die klinischen Ergebnisse und die Übertragung von HIV
- Herausarbeitung des Forschungsbedarfs im Bereich der Langzeit-Adhärenz-Interventionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der HIV-Epidemie und die Bedeutung der Adhärenz in der HIV-Therapie beleuchtet. Anschließend wird die Methodik des Rapid Reviews erläutert und die verwendeten Datenbanken sowie die Suchstrategie vorgestellt. Das dritte Kapitel widmet sich der Definition von Schlüsselbegriffen wie HIV/AIDS, Adhärenz und Patientenedukation. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der systematischen Übersichtsarbeiten, die untersucht wurden. Dabei werden die verschiedenen Interventionsformen und ihre Wirksamkeit beleuchtet, sowie "best-practice"-Empfehlungen für die Praxis abgeleitet. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion der Limitationen und dem Forschungsbedarf im Bereich der Adhärenz-Interventionen.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit den Themen HIV, Adhärenz, Patientenedukation und Beratung. Im Fokus stehen die Wirksamkeit verschiedener Interventionen, die die Einnahme von antiretroviralen Medikamenten (ART) bei HIV-positiven Erwachsenen verbessern können. Die Arbeit analysiert die Ergebnisse von Studien in der Europäischen Union und zielt darauf ab, Empfehlungen für die Praxis abzuleiten, die die Adhärenz und somit die Lebensqualität der betroffenen Personen verbessern.
- Citation du texte
- Monika Cirlea (Auteur), 2018, Evidenz zur Wirksamkeit von Adhärenz-Interventionen bei HIV-positiven Erwachsenen in der Europäischen Union, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/435193