Holländer wohnen alle in winzigen Reihenhäuschen mit schmalen Treppen am Eingang. Da kann man wegen den großen Fenstern von vorne bis in den Garten schauen. Und Keller haben die auch nicht, weil überall Wasser ist.
Und in Deutschland?
Da haben alle ihr Einfamilienhaus mit Jägerzaun und Schäferhund. Abends läuft der Deutsche um sein Haus herum und streichelt sein Auto. Und in jeder neuen Siedlung hat einer ein blaues Dach. Vielleicht auch ein Grünes.
Dies sind gängige Vorurteile gegenüber der Wohnsituation im jeweiligen Nachbarland. Trotz Globalisierung der Märkte, Öffnung der Binnengrenzen und multikultureller Gesellschaft gibt es noch Grenzen. Sie bestehen vor allem in den Köpfen der Menschen, auch bei den Bewohnern der direkten Grenzregionen. Zwar schauen Planer, Architekten und Städtebauer aus Deutschland immer wieder mit einer Mischung aus Neid und Bewunderung über die Grenze in die benachbarten Niederlande, aber im Alltag, in den Wohnsiedlungen, bleibt man meist doch lieber unter sich.
Auch im Dreiländereck um Aachen ist die Situation nicht anders. Wenn auch die administrativen Grenzen in der Region „offiziell“ aufgehoben sind –im Alltag haben Niederländer, Deutsche und Belgier nur wenig Kontakt. Sprachliche Hürden, fehlende Anknüpfungs- und Berührungspunkte, Vorurteile oder einfach Gewohnheiten erschweren den Austausch. Doch diese Barrieren hemmen eine positive, grenzübergreifende Entwicklung der Region. Die Euregionale 2008 setzt genau in diesem Problemfeld an. Ihr Motto ist: "Grenzen überschreiten". Im Rahmen der Euregionale werden gezielt vorbildhafte und nachahmenswerte Projekte ausgewählt und angestoßen, die einen Beitrag zur regionalen Strukturentwicklung und zum grenzübergreifenden Zusammenhalt leisten sollen und über das Jahr 2008 hinaus Bestand haben. Vor allem sollen diese Projekte für die Bevölkerung in den beteiligten Ländern konkret erfahrbar sein, auch im Alltag (www.euregionale.de, 20.04.2005). Es gibt mittlerweile grenzüberschreitende, städtebauliche Projekte in einigen Regionen, doch meist handelt es sich hierbei um Gewerbegebiete, Landschaftsparks und andere Großprojekte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Einleitung
- 1.2 Zielsetzung und Aufgabenstellung
- 1.3 Vorgehensweise und Methodik
- 1.4 Forschungsstand und Quellenauswahl
- I GRUNDLAGEN
- 2. Das Projekt Euregiodorf
- 2.1 Das Euregiodorf als Projekt der Euregionale 2008
- 2.2 Die Bedeutung des Euregiodorfes auf lokaler und regionaler Ebene
- 2.3 Das Euregiodorf als dezentrale Einfamilienhaussiedlung
- 3. Unterschiede und Gemeinsamkeiten dezentraler Einfamilienhaussiedlungen
- 3.1 Dezentrale Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland
- 3.1.1 Geschichte und Entwicklung
- 3.1.2 Aktuelle Situation dezentraler Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland
- 3.1.3 Beispiele dezentraler Einfamilienhaussiedlungen
- 3.2 Dezentrale Einfamilienhaussiedlungen in den Niederlanden
- 3.2.1 Geschichte und Entwicklung
- 3.2.2 Aktuelle Situation
- 3.2.3 Beispiele dezentraler Einfamilienhaussiedlungen
- 3.3 Fazit: Unterschiede und Gemeinsamkeiten dezentraler Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland und den Niederlanden
- II KONZEPT
- 4. Der Standort Richtericher Dell
- 4.1 Lage des Gebiets
- 4.2 Geschichte und Entwicklung
- 4.3 Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur
- 4.4 Wirtschafts- und Infrastruktur
- 4.5 Verkehrssituation
- 4.6 Landschaftsraum
- 4.7 Vorplanungen und Vorgaben
- 4.8 Gesamteinschätzung des Neubaugebiets Richtericher Dell
- 5. Konzept für das Euregiodorf Richtericher Dell
- 5.1 Anforderungen an Euregiodorf und Neubaugebiet
- 5.2 Entwicklungsziele
- 5.3 Rahmenplan für das Neubaugebiet Richtericher Dell
- 5.4 Gestaltungsvorschläge für ausgewählte Bereiche des Euregiodorfes
- 5.5 Empfehlungen zur Umsetzung im Bebauungsplan
- 5.6 Handlungsempfehlungen zum Planungsprozess
- 5.7 Gesamteinschätzung des Konzepts
- III SCHLUSSFOLGERUNGEN
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das Projekt "Euregiodorf 2008", eine deutsch-niederländische Siedlung im Richtericher Dell. Die Arbeit analysiert die Planung und Konzeption dieses Projekts im Kontext dezentraler Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland und den Niederlanden. Das Hauptziel ist die Bewertung des Euregiodorfs als Modellprojekt und die Ableitung von Empfehlungen für zukünftige Planungen.
- Analyse dezentraler Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland und den Niederlanden
- Standortanalyse des Richtericher Dells
- Konzeptentwicklung für das Euregiodorf Richtericher Dell
- Bewertung des Euregiodorfs als Modellprojekt
- Ableitung von Handlungsempfehlungen für zukünftige Planungen
Zusammenfassung der Kapitel
2. Das Projekt Euregiodorf: Dieses Kapitel beschreibt das Euregiodorf als Projekt der Euregionale 2008, betont seine Bedeutung auf lokaler und regionaler Ebene und analysiert es als dezentrale Einfamilienhaussiedlung. Es legt die Grundlagen für die spätere Standort- und Konzeptanalyse, indem es den Kontext und die Bedeutung des Projekts im größeren Rahmen der Euregio Maas-Rhein verdeutlicht und die Besonderheiten einer dezentralen Siedlungsstruktur herausarbeitet. Die Darstellung der verschiedenen Aspekte des Euregiodorf-Projekts bildet eine essentielle Basis für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel.
3. Unterschiede und Gemeinsamkeiten dezentraler Einfamilienhaussiedlungen: Dieses Kapitel vergleicht und kontrastiert dezentrale Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland und den Niederlanden. Es untersucht die historische Entwicklung, die aktuelle Situation (einschliesslich planerischer und politischer Aspekte, Nachfrage und Angebot sowie Neubau und Bestand), und präsentiert exemplarische Fallstudien aus beiden Ländern. Der Vergleich dient dazu, den Kontext für das Euregiodorf-Projekt zu schaffen und dessen spezifische Merkmale im europäischen Vergleich zu beleuchten. Durch die detaillierte Analyse von Beispielsiedlungen werden unterschiedliche Ansätze und Herausforderungen in der Planung und Umsetzung von dezentralen Siedlungen verdeutlicht.
4. Der Standort Richtericher Dell: Das Kapitel analysiert den Standort Richtericher Dell umfassend. Es beschreibt die Lage, die historische Entwicklung, die Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur, die Wirtschafts- und Infrastruktur, die Verkehrssituation, den Landschaftsraum sowie bereits existierende Vorplanungen und Vorgaben. Diese detaillierte Betrachtung legt die Grundlage für die spätere Konzeption des Euregiodorfs an diesem spezifischen Ort und zeigt die Herausforderungen und Chancen, die sich aus den lokalen Gegebenheiten ergeben. Die umfassende Standortanalyse ist entscheidend für die Entwicklung eines passenden Konzepts.
5. Konzept für das Euregiodorf Richtericher Dell: In diesem Kapitel wird das Konzept für das Euregiodorf im Richtericher Dell vorgestellt. Es definiert die Anforderungen an das Projekt und die Entwicklungsziele, entwirft einen Rahmenplan mit Gebietseinteilung, Nutzungskonzept, Erschließungskonzept, Baum- und Grünraumkonzept und Baustufen. Darüber hinaus werden Gestaltungsvorschläge für ausgewählte Bereiche präsentiert, Empfehlungen zur Umsetzung im Bebauungsplan gegeben und Handlungsempfehlungen für den Planungsprozess formuliert. Das Kapitel bildet den Kern der Arbeit, indem es ein konkretes und durchdachtes Konzept für das Euregiodorf entwickelt und begründet.
Schlüsselwörter
Euregiodorf, dezentrale Einfamilienhaussiedlung, Richtericher Dell, deutsch-niederländische Kooperation, Standortanalyse, Konzeptentwicklung, Planung, Raumordnung, Nachhaltigkeit, grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: "Das Euregiodorf Richtericher Dell"
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht das Projekt "Euregiodorf 2008", eine deutsch-niederländische Siedlung im Richtericher Dell. Sie analysiert die Planung und Konzeption dieses Projekts im Kontext dezentraler Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland und den Niederlanden und bewertet das Euregiodorf als Modellprojekt.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist die Bewertung des Euregiodorfs als Modellprojekt und die Ableitung von Empfehlungen für zukünftige Planungen. Die Arbeit analysiert dezentrale Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland und den Niederlanden, führt eine Standortanalyse des Richtericher Dells durch, entwickelt ein Konzept für das Euregiodorf und leitet Handlungsempfehlungen ab.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Analyse dezentraler Einfamilienhaussiedlungen im deutsch-niederländischen Vergleich, Standortanalyse des Richtericher Dells, Konzeptentwicklung für das Euregiodorf Richtericher Dell, Bewertung des Euregiodorfs als Modellprojekt und Ableitung von Handlungsempfehlungen für zukünftige Planungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Grundlagen (Kapitel 2 und 3), Konzept (Kapitel 4 und 5) und Schlussfolgerungen (Kapitel 6). Kapitel 2 beschreibt das Euregiodorf-Projekt. Kapitel 3 vergleicht dezentrale Siedlungen in Deutschland und den Niederlanden. Kapitel 4 analysiert den Standort Richtericher Dell. Kapitel 5 entwickelt ein Konzept für das Euregiodorf. Kapitel 6 fasst die Ergebnisse zusammen.
Was wird im Kapitel "Das Projekt Euregiodorf" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt das Euregiodorf als Projekt der Euregionale 2008, seine Bedeutung auf lokaler und regionaler Ebene und analysiert es als dezentrale Einfamilienhaussiedlung. Es legt die Grundlagen für die spätere Standort- und Konzeptanalyse.
Was wird im Kapitel "Unterschiede und Gemeinsamkeiten dezentraler Einfamilienhaussiedlungen" behandelt?
Dieses Kapitel vergleicht und kontrastiert dezentrale Einfamilienhaussiedlungen in Deutschland und den Niederlanden. Es untersucht die historische Entwicklung, die aktuelle Situation und präsentiert exemplarische Fallstudien.
Was wird im Kapitel "Der Standort Richtericher Dell" behandelt?
Das Kapitel analysiert den Standort Richtericher Dell umfassend: Lage, historische Entwicklung, Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur, Wirtschafts- und Infrastruktur, Verkehrssituation, Landschaftsraum und Vorplanungen.
Was wird im Kapitel "Konzept für das Euregiodorf Richtericher Dell" behandelt?
Dieses Kapitel stellt das Konzept für das Euregiodorf im Richtericher Dell vor. Es definiert Anforderungen, Entwicklungsziele, entwirft einen Rahmenplan und gibt Gestaltungsvorschläge und Handlungsempfehlungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Euregiodorf, dezentrale Einfamilienhaussiedlung, Richtericher Dell, deutsch-niederländische Kooperation, Standortanalyse, Konzeptentwicklung, Planung, Raumordnung, Nachhaltigkeit, grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Kapitel "Fazit" (Kapitel 6) fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus der Analyse des Euregiodorf-Projekts und den daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen.
- Arbeit zitieren
- Christel Scharf (Autor:in), 2005, Euregiodorf 2008: deutsch-niederländische Siedlung im Richtericher Dell, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43521