Nach dem der Prozess gegen die überlebenden Hauptkriegsverbrecher und führenden Persönlichkeiten des Dritten Reichs abgeschlossen war, begann der Nürnberger Ärzteprozess 1946, als ein Nachfolgeprozess der durch die USA geführt wurde und auf den noch weitere elf Verfahren, gegen andere Berufsstände folgen sollten, die im Nationalsozialismus einer Selektions- und Ausmerzungspolitik ihren Dienst erwiesen. Der Nürnberger-Kodex, welcher im Kontext, dieses Nachfolgeprozesses entstanden ist, besitzt internationale Reichweite und erlangt diese als Bestandteil der Urteilsverkündung von 1947 und zu deren Plausibilisierung.
Die internationale Richtlinie als eine Reaktion auf die Verletzungen moralischer Standards der Medizin im Dritten Reich, die staatliche Ordnung herstellen sollte, Forschung ethisch legitimierte und sich dabei einer Wiederholung krimineller Experimente am Menschen entgegenstellte, indem die Rechte der Versuchspersonen gestärkt wurden und die darüber hinaus der Schadensbegrenzung für den medizinischen Berufsstand dienen sollte, ist Gegenstand dieser Arbeit. Bevor jedoch der Inhalt des Nürnberger- Kodex dargelegt wird, geht es um den Ärzteprozess und seine Rechtsgrundlagen und an ausgewählten Beispielen wird auf die Medizinverbrechen des dritten Reiches eingegangen, die im Dienste eines totalitären Regimes an zahllosen Opfern begangen wurden. Eindrücklich und ausführlich dargestellt werden unter anderem die Unterkühlungsversuche des KZ-Arztes Dr. Rascher, der in Dachau bei München sein Unwesen trieb.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort des Autors
- Der Nürnberger Ärzteprozess im Blick
- Hippokrates in der Hölle - Medizinverbrechen des Dritten Reiches an drei ausgewählten Beispielen
- Unterdruck-und Unterkühlungsversuche
- Sterilisationsexperimente
- Zum Inhalt des Nürnberger Kodex
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Nürnberger Ärzteprozess und den daraus resultierenden Nürnberger Kodex, um die ethischen und rechtlichen Dimensionen von medizinischen Menschenversuchen aufzuzeigen. Sie beleuchtet die medizinischen Verbrechen des Dritten Reiches anhand von Beispielen und untersucht die Bedeutung des Nürnberger Kodex als internationaler Richtlinie für die ethische Forschung am Menschen.
- Der Nürnberger Ärzteprozess als Reaktion auf medizinische Verbrechen des Dritten Reiches
- Ethische und rechtliche Aspekte von Menschenversuchen
- Der Nürnberger Kodex als Grundlage für den Schutz von Versuchspersonen
- Die Auswirkungen der NS-Medizin auf die spätere Entwicklung der medizinischen Ethik
- Die Bedeutung des Nürnberger Kodex für die internationale Forschungsethik
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beleuchtet die Bedeutung des Nürnberger Kodex als Deklamation zum ärztlichen Ethos, die im Kontext der medizinischen Verbrechen des Dritten Reiches entstand. Es stellt den Nürnberger Kodex als Reaktion auf die Verletzung moralischer Standards durch die NS-Ärzteschaft vor und betont seine Relevanz für den Schutz von Menschenrechten in der Forschung.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Nürnberger Ärzteprozess, der im Anschluss an den Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg stattfand. Es beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des Prozesses, insbesondere die Rolle des Londoner Viermächteabkommens und des Kontrollratsgesetzes Nr. 10.
Das dritte Kapitel widmet sich den Medizinverbrechen des Dritten Reiches, die im Kontext des Nürnberger Ärzteprozesses zur Anklage kamen. Die Kapitelteile „Unterdruck-und Unterkühlungsversuche“ und „Sterilisationsexperimente“ bieten jeweils Beispiele für die menschenverachtenden medizinischen Experimente, die während des NS-Regimes durchgeführt wurden.
Schlüsselwörter
Nürnberger Ärzteprozess, Nürnberger Kodex, Medizinverbrechen, NS-Medizin, Menschenversuche, Forschungsethik, Rassenhygiene, Selbstbestimmung, Integrität, medizinisches Ethos, ärztliche Ethik, internationales Recht.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Stephan Walk (Author), 2018, The Nuremberg Code of Medical Ethics (1947): Eingedenk des vergessenen ärztlichen Ethos im 1000- jährigen Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/435489