Die vorliegende Arbeit wird das journalistische und schriftstellerische Werk Robert Jungks unter publizistikwissenschaftlichen Gesichtspunkten beleuchten. Die zu stellenden Fragen lauten, was hat Jungk zur deutschen Publizistik beigetragen, in welchem Feld hat er sich betätigt, welche Medien waren prägend für ihn und welchen Medien war er prägend sowie schließlich, was waren seine vornehmlichen Themen?
Stilistisch bleibt er bei seiner kritischen und mahnenden Art der humanistischen Reportage, doch erst die Dokumentation des amerikanischen Fortschritts auf allen Bereichen der Forschung, hauptsächlich Militärforschung, bringt ihn zu dem Bereich, in dem er international bekannt werden sollte: der Wissenschaftspublizistik, der die Zukunftsforschung erwachsen sollte. Der Unterschied zum herkömmlichen Wissenschaftsjournalismus und der Schwerpunkt Jungks Themen sollen im Weiteren wie folgt untersucht werden. Zuerst wird sich dem Weg zum Journalismus gewidmet, da sich die Erziehung und Bildung Robert Jungks in seinen späteren publizistischen Aussagen und Themen widerspiegeln. Die Darstellung der Exilzeit soll seine Politisierung und die besondere Erfahrung des Vertriebenseins und des Aussenseitertums nachzeichnen, um Einblick in die Beweggründe für seine spätere Publizistik zu geben, deren Inhalte durch die Zeit im Exil geprägt sind. Diese Inhalte werden exemplarisch an ausgewählten Artikeln für die Züricher „Weltwoche”, dem, Reportagen für die „Weltwoche” entsprungenem, Buch, „Die Zukunft hat schon begonnen”, Artikeln der Kolumne „Politik und Wissenschaft” in der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft”, sowie in zwei Vorträgen, seiner liebsten, da direkten Kommunikation, beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die humanistische Basis
- Sozialistische Jugend
- WWII und der Weg ins Exil
- Pariser Exil
- Das Schweizer Exil
- Die Weltwoche
- Zwischenfazit
- Wissenschaftsjournalist und Chronist der Friedensbewegung
- Hiroshima und die Bombe
- Kritischer Journalismus
- Datentechnik, Biotechnik, Atomtechnik und gesellschaftliche Folgen
- Reportagereise durch die USA
- Alternative Technik
- Zukunftsforschung
- Zukunftswerkstätten
- Ein Institut für Zukunftsforschung
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das journalistische und schriftstellerische Werk Robert Jungks aus publizistikwissenschaftlicher Sicht. Sie untersucht seine Beiträge zur deutschen Publizistik, seine Arbeitsfelder, seine prägenden und von ihm geprägten Medien sowie seine wichtigsten Themen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Jungks kritischem und mahnenden Stil, der durch seine Dokumentation des amerikanischen Fortschritts in Forschung und Militärforschung zur Wissenschaftspublizistik führte, aus der wiederum die Zukunftsforschung entstand.
- Robert Jungks Werdegang und seine frühen Einflüsse
- Die Rolle des Exils in der politischen und publizistischen Entwicklung Jungks
- Die zentralen Themenbereiche von Jungks Arbeit, insbesondere Wissenschaftspublizistik und Zukunftsforschung
- Jungks kritischer und mahnender Stil in der Reportage
- Der Vergleich zwischen Jungks Arbeit und dem traditionellen Wissenschaftsjournalismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt Robert Jungk vor und skizziert die zentralen Fragen, die in der Arbeit untersucht werden. Sie hebt die Besonderheit von Jungks humanistischer Reportage hervor und erklärt, wie seine Arbeit zur Wissenschaftspublizistik und Zukunftsforschung führte. Die Einleitung gibt einen Ausblick auf den Aufbau der Arbeit und die behandelten Themen.
- Die humanistische Basis: Dieses Kapitel beleuchtet Jungks Erziehung und Bildung, die seine späteren publizistischen Aussagen und Themen prägten. Es wird hervorgehoben, wie seine Eltern ihm ein Interesse am Zeitgeschehen vermittelten, und wie er sich in seiner Jugend mit politischer Literatur und marxistischen Ideen auseinandersetzte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Jungks Erfahrungen im „Deutsch-jüdischen Wanderbund Kameraden“, wo er mit Martin Buber in Kontakt kam.
- WWII und der Weg ins Exil: Dieses Kapitel behandelt Jungks Erfahrungen im Exil während des Zweiten Weltkriegs. Es schildert seine Zeit in Paris und in der Schweiz, wo er für die Zeitschrift „Weltwoche“ schrieb. Die Darstellung der Exilzeit zeigt seine politische Entwicklung und die besonderen Erfahrungen des Vertriebenseins und des Aussenseitertums, die seine spätere Publizistik prägten.
- Wissenschaftsjournalist und Chronist der Friedensbewegung: Dieses Kapitel analysiert Jungks Rolle als Wissenschaftsjournalist und sein Engagement für die Friedensbewegung. Es untersucht seine Berichterstattung über Hiroshima und die Atomkriegsgefahr sowie seine Kritik an der militärischen Forschung und Entwicklung. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Darstellung von Jungks Themen wie Datentechnik, Biotechnik und Atomtechnik und deren gesellschaftliche Folgen.
- Zukunftsforschung: Dieses Kapitel widmet sich Jungks Engagement für die Zukunftsforschung. Es beschreibt seine Arbeit in „Zukunftswerkstätten“ und seinen Einsatz für die Gründung eines Instituts für Zukunftsforschung. Das Kapitel zeigt auf, wie Jungks kritischer Blick auf die Gegenwart und seine Vision einer friedlichen und nachhaltigen Zukunft seine Zukunftsforschung prägten.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit konzentriert sich auf Robert Jungk als Begründer der Wissenschaftspublizistik und der Zukunftsforschung. Die zentralen Themen sind seine journalistische und schriftstellerische Arbeit, die Rolle des Exils in seiner Entwicklung, die Kritik an militärischer Forschung und Entwicklung, die Analyse der gesellschaftlichen Folgen neuer Technologien, sowie der Einsatz für eine friedliche und nachhaltige Zukunft. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: Wissenschaftspublizistik, Zukunftsforschung, Friedensbewegung, humanistische Reportage, kritischer Journalismus, Exil, Datentechnik, Biotechnik, Atomtechnik, alternative Technik.
- Quote paper
- Jessica Schallock (Author), 2000, Robert Jungk als Begründer der Wissenschaftspublizistik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4355