In dieser Arbeit möchte ich mich dem systemisch-lösungsorientierten Therapieansatz widmen und einen vertiefenden Focus auf eine der Zellen dieses Ansatzes, der lösungorientierten Kurztherapie, richten.
Der lösungsorientierte Ansatz besitzt für mich den Reiz des Interesses darin, dass er in seinem Vorgehen ein Umdenken erforderlich macht, welches in seinen Grundprinzipien denkbar einfach gestaltet und doch verwirrender Art ist. Dies mag seinen Ursprung dahingehend besitzen, dass lösungsorientiertes Denken oftmals den verallgemeinerten Kognitionen des Menschen bezüglich seiner, wohl auch gesellschaftlich induzierten und internalisierten, Problemwahrnehmungen, ja eigentlich sämtlicher negativ empfundener Kognitionen, entgegen spricht. Anstatt der Vertiefung von Problemen und Problembewusstsein, von akribisch betrachteter Ursachenerkundung sowie einer ausgedehnten Problemanalyse, wird hier das Augenmerk auf das rein elementar förderliche eines angestrebten, erfreulicheren Lebensgefühls und Wahrnehmungseinstellung gerichtet: den immer vorhandenen Ressourcen und Eigenkompetenzen eines Menschen und einer Fokussierung auf die, oftmals gar nicht registrierten, positiven und bereits funktionierenden allgemeinen Lösungen, die ein Mensch kontinuierlich, wenn auch oftmals erst einmal unbewusst, für sich erfindet und erfolgreich nutzt. Denn tatsächlich verhält es sich doch oftmals so, dass ein Problem schon dadurch gelöst werden konnte, in dem Dinge an anderer Stelle des Lebens als bewusst erfolgreich und gemeistert empfunden wurden, wodurch dieses, an anderer Stelle empfundenes Problem sich parallel dazu ins Nichts auflöst ohne dass es im speziellen angegangen wurde.
Subjektive Wahrnehmung nun also dahingehend zu richten, in Eigenregie bereits entwickelte, Kompetenzen zu registrieren und sein Bewusstsein dahingehend zu schulen ohne, schon bereits im Vorfeld als schmerzhaft empfundene, Probleme tiefgehend zu behandeln, besitzt meiner Meinung nach ein Höchstmaß an menschlich wertschätzendem Charakter, den eine Therapieform darzulegen vermag. Lösungsorientierte Kurztherapie zielt darauf, effektiv und vor allem, wie der Name bereits sagt, schnell Symptome aufzulösen aber auch durchaus aufgrund der Ressourcenvermittlung präventiv zu wirken, bei problematischen Situationen, welche in naher und ferner Zukunft sich manifestieren könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegendes zur systemischen Theorie und
- Begriffsklärungen
- Die zentralen Grundannahmen der Systemtheorie
- Zikularität
- Konstruktivismus
- Kybernetik
- Autopoiesis
- Von der Problemsprache zur Lösungssprache
- Der Begriff "lösungsorientiert" und “lösungsorientiertes Denken”
- Der Begriff der lösungsorientierten Kurzzeittherapie
- Die zentralen Grundannahmen der Systemtheorie
- Begriffsklärungen
- Der systemische Therapeut und die Techniken der lösungsorientierten Kurztherapie
- Der systemische Therapeut
- Techniken und Werkzeuge der lösungsorientierten Kurztherapie
- Hypothesenbildung
- Reframing
- (zirkuläres) Fragen
- Spezifische Fragetechniken in der Kurztherapie
- Fragen bei der Eröffnung der Therapie, Vorinterview
- Die Wunderfrage
- Die Frage nach Ausnahmen von Problemen
- Bewältigungsfragen (Coping-Fragen) oder die Frage nach den Ressourcen des Klienten
- Skalierungsfragen
- Spezifische Fragetechniken in der Kurztherapie
- Schlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den systemisch-lösungsorientierten Therapieansatz mit einem Schwerpunkt auf der lösungsorientierten Kurztherapie. Ziel ist es, die Grundprinzipien und Techniken dieses Ansatzes zu erläutern und zu verdeutlichen, wie er im praktischen Kontext angewendet wird.
- Grundannahmen der Systemtheorie
- Lösungsorientiertes Denken und Handeln
- Techniken der lösungsorientierten Kurztherapie
- Wertschätzung der Ressourcen und Eigenkompetenzen des Klienten
- Kurzzeittherapie als effektive und ressourcenorientierte Intervention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den lösungsorientierten Ansatz als eine Form des Umdenkens vor, die sich von traditionellen Problemfokussierungen abgrenzt und die Ressourcen des Klienten in den Vordergrund stellt. Das zweite Kapitel erläutert die systemische Theorie und ihre wichtigsten Grundannahmen, wie Zirkularität, Konstruktivismus, Kybernetik und Autopoiesis. Es wird auch der Begriff "lösungsorientiert" definiert und im Kontext der Kurzzeittherapie erläutert.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem systemischen Therapeuten und den Techniken der lösungsorientierten Kurztherapie. Es werden verschiedene Fragetechniken, wie die Wunderfrage und die Frage nach Ausnahmen von Problemen, sowie das Reframing als wichtige Werkzeuge vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf der ressourcenorientierten Intervention, die die Eigenkompetenzen des Klienten stärkt und Symptome effektiv und schnell auflösen kann.
Schlussgedanken vertiefen das Thema und bieten weitere Reflexionen zu den zentralen Aspekten der Arbeit. Die Arbeit zeigt die Grundlagen und Techniken des systemisch-lösungsorientierten Ansatzes auf, wobei der Fokus auf der Kurztherapie liegt. Es soll ein Einblick in die Denkweise und die praktischen Anwendungen dieses Ansatzes gegeben werden.
Schlüsselwörter
Systemische Theorie, Lösungsorientierter Ansatz, Kurzzeittherapie, Ressourcenorientierung, Zirkularität, Konstruktivismus, Kybernetik, Autopoiesis, Reframing, Fragetechniken, Wunderfrage, Ausnahmen von Problemen, Bewältigungsfragen, Skalierungsfragen.
- Quote paper
- Christian Riemarzik (Author), 2005, Lösungsorientierte Kurztherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43560