Der Einsatz digitaler Medien im Geographieunterricht


Hausarbeit, 2017

21 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung und Themenbegründung

2. Intention

3. Theoretische Fundierung
3.1 Begriffsklärung „Medien“
3.2 Begriffsklärung „Neue Medien“
3.3 Begriffsklärung „Digitale Medien“
3.4 Begriffsklärung „Digitale Geomedien“
3.5 Begriffsklärung „Medienerziehung“
3.6 Tablets im Unterricht

4. Gestaltung und Umsetzung des Vorhabens

5. Reflexion

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung und Themenbegründung

Die vorliegende Hausarbeit behandelt das pädagogische Handlungsfeld „Einsatz digitaler Medien im Geographieunterricht“ und nimmt zu folgendem pädagogischen Ausbildungsstandard des Kompetenzfeldes Unterrichten Bezug:

„Die Anwärterinnen und Anwärter setzen moderne Informations- und Kommunikationstechnologien pädagogisch und didaktisch sinnvoll ein.“[1]

Dabei soll die medienpädagogische Kompetenz sowohl von Seiten des Anwärters und der Schülerinnen und Schüler gestärkt, vertieft und erweitert werden. Im Rahmen meines pädagogischen Handlungsfeldes werden dabei noch weitere Kompetenzen innerhalb des Kompetenzfeldes Innovieren angebahnt:

„Die Anwärterinnen und Anwärter setzen Instrumente zur Unterrichtsevaluation ein, werten die Rückmeldungen aus, ziehen Schlussfolgerungen und binden die Ergebnisse in den Unterricht ein.“[2]

„Die Anwärterinnen und Anwärter können Chancen und Grenzen von Evaluation benennen.“[3]

Diese Kompetenzen werden durch eine Online-Evaluation (siehe Anhang) von Seiten des Anwärters angebahnt und vertieft.

Das pädagogische Handlungsfeld wurde von mir im Rahmen dieser Hausarbeit gewählt, da ich ein besonderes Interesse am Einsatz neuer Medien im Unterricht habe. Schon während meiner Schullaufbahn auf dem Technischen Gymnasium mit Profilfach Informationstechnik, hat sich mein großes Interesse an digitalen (neuen) Medien herauskristallisiert, das sich im Studium und auch im Vorbereitungsdienst fortsetzte, sei es durch den Einsatz von Smartphones oder dem iPad, aber auch Laptop, PowerPoint und die Erstellung von Online-Lernumgebungen. Auch während meiner Tätigkeit an der Hochschule als studentische und wissenschaftliche Hilfskraft konnte ich mein Interesse an neuen Medien weiter stärken, indem ich Lernmodule entwickelte und mit Schulklassen erprobte.

Mit Einführung des neuen Bildungsplanes im laufenden Schuljahr 2016/2017 wird der Schule und auch dem Fach Geographie ein Beitrag zu den sechs Leitperspektiven zugeteilt. Die Medienbildung ist eine dieser Leitperspektiven: „Kritische Medienanalysen, die Reflexion sowie die Kommunikation von Information und Wissen sind zentraler Bestandteil des Geographieunterrichts. Dazu gehören auch die Produktion von Medien zu geographischen Sachverhalten und deren Präsentation. Darüber hinaus werden informationstechnische Grundlagen entwickelt.“[4] Ebenso wurde der neue Bildungsplan in „prozessbezogene“ und „inhaltsbezogene Kompetenzen“ unterteilt. Eine prozessbezogene Kompetenz ist dabei „die Fähigkeit, geographische Sachverhalte mithilfe geeigneter Medien darzustellen.“[5] Durch das Zeitalter digitaler Medien ist es vor allem im Geographieunterricht unabdingbar, den Unterricht mit Hilfe neuer, anschaulicher Medien zu gestalten, aber auch kritisch zu hinterfragen. Aufgrund der herausragenden Ausstattung an der Schule, war es für mich ein großes Anliegen, in diesem Bereich mein pädagogisches Handlungsfeld zu erweitern. Jeder Klassenraum ist mit einem Whiteboard inklusive Beamer ausgestattet, sodass der Einsatz digitaler Medien im (Geographie)unterricht jederzeit möglich und wünschenswert ist. Meine persönliche Fragestellung ist dabei, wie Geographieunterricht anschaulich, medial sinnvoll gestaltet werden kann. Oft werden digitale Inhalte wenig bis gar nicht genutzt, da viele Lehrkräfte dafür nur unzureichend ausgebildet wurden oder sich nicht an „neue Medien“ herantrauen. Diese Hausarbeit soll deshalb ein mögliches pädagogisches Handlungsfeld über den Einsatz digitaler Medien im Geographieunterricht vorstellen, das am Ende dieser Arbeit kritisch hinterfragt und reflektiert wird.

Da die Internationale Gesamtschule Heidelberg eine Schule der besonderen Art ist und alle Schülerinnen und Schüler aller Schularten (Werkrealschule, Realschule, Gymnasium) gemeinsam unterrichtet werden, kann es vorkommen, dass auch Schülerinnen und Schüler aus allen drei Niveaustufen meine AG besuchen werden. Die Schülerinnen und Schüler werden nach einer gemeinsamen Orientierungsstufe (Klasse 5-6) den jeweiligen Niveaustufen (A = Gymnasium, B = Realschule, C = Werkrealschule) zugewiesen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Leitbild der IGH (Quelle: https://igh-heidelberg.com/ueber-uns/leitbild [09.01.17])

Unter dem Motto "Die Schule bist Du – Wir sind die Schule" entstand an den "Leitbildtagen" im April 2011 das neue Leitbild der IGH, das hier vorgestellt wird.[6] In einem Leitbild werden das Selbstverständnis, die gemeinsamen pädagogischen Ziele, die Wertvorstellungen und die Entwicklungsziele der Schule prägnant dargestellt. Für mein pädagogisches Handlungsfeld ist dabei der rot markierte Kasten von besonderer Bedeutung: „Zeitgemäße Bildung in Projekten unter Anwendung neuer Kommunikations- und Ausdrucksformen sind Grundlagen unserer Arbeit.“[7]

Da für die Umsetzung dieses pädagogischen Handlungsfeldes von meiner Seite aus eine Arbeitsgemeinschaft (unter dem Titel „Digitale Geomedien – GPS, Satellitenbilder & Co.) eingerichtet wurde, galt es zu Beginn dieser AG zu berücksichtigen, ob diese aufgrund der Teilnehmerzahl überhaupt stattfinden kann. Ebenso wird durch den Einsatz digitaler Medien grundsätzlich ein Computerraum benötigt. Aufgrund der engen Kapazitäten von Computerräumen konnte daher für dieses Schuljahr nur eine einstündige, wöchentlich stattfindende AG eingerichtet werden, statt der geplanten, zweistündigen Arbeitsgemeinschaft. Es gilt weiterhin zu berücksichtigen, dass aufgrund der Schülerkonstellation innerhalb einer AG, Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen und Jahrgangsstufen diese AG besuchen werden und deshalb Lerngänge nicht immer so einfach möglich sind, wenn eine Freistellung vom Unterricht nötig wird. Auch die verschiedenen Jahrgangsstufen benötigen möglicherweise ein hohes Differenzierungspotential.

2. Intention

Mit Hilfe der vorliegenden Hausarbeit und dem daraus resultierenden pädagogischen Handlungsfeld strebe ich vor allem einen persönlichen Kompetenzzuwachs im Hinblick auf meine medienpädagogische und medienmethodische Kompetenz an. Dabei möchte ich mein bereits vorhandenes mediales Wissen vertiefen, erweitern und den Einsatz digitaler Medien im Geographieunterricht mit Hilfe einer von mir eingerichteten Arbeitsgemeinschaft erproben und evaluieren. Ich übe mich hierbei vor allem beim reflektierten Einsatz von iPads und LearningApps, sowie digitalen Karten und Satellitenbildern. Die Belange der Schülerinnen und Schüler spielen dabei eine unnachgiebige Rolle, sodass Inhalt und Ablauf der jeweiligen AG-Sitzungen jederzeit adaptiert werden können. Zur Evaluation der AG und dem damit verbundenen Einsatz digitaler Medien im Geographieunterricht setze ich einen Online-Fragebogen ein, der die Arbeitsgemeinschaft evaluieren soll, damit ich daraus Schlussfolgerungen ziehen kann und Aspekte der Schülerinnen und Schüler mit in den weiteren Verlauf der AG einbinden kann. Zusätzlich möchte ich durch den Einsatz dieser Evaluation Chancen und Grenzen dieser Erhebungsmethode erkennen und reflektieren. Des Weiteren stärke ich meine Kompetenz im Unterricht von heterogenen Leistungsgruppen, da innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft mehrere Klassen- und Niveaustufen vorhanden sein können.

Um den o.g. persönlichen Kompetenzzuwachs zu ermöglichen und mein Vorhaben des Einsatzes digitaler Medien im Geographieunterricht umzusetzen, habe ich mich für die Einrichtung einer Arbeitsgemeinschaft (AG) an der Schule entschieden. Die Form einer AG wurde gewählt, um die Freiwilligkeit der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Die AG wird an der IGH unter dem Titel „Digitale Geomedien – GPS, Satellitenbilder & Co.“ geführt und findet jeden Dienstag in der 6. Unterrichtsstunde statt. Insgesamt sind in meiner Arbeitsgemeinschaft 16 Schülerinnen und Schüler aus allen Zügen (A-Zug, B-Zug, und C-Zug) angemeldet. Die AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen dabei jeweils in die 7. bis 9. Klasse, sodass ein individuelles und differenzierendes Lernangebot bereitgestellt werden kann.[8]

3. Theoretische Fundierung

Die veränderte Lebensumwelt von Kindern und Jugendlichen sowie mögliche Schlussfolgerungen und Veränderungen, die sich daraus für den Geographieunterricht ergeben, sind seit geraumer Zeit ein Aspekt der geographiedidaktischen Diskussionen. Der soziale Wandel in unserer Gesellschaft ist gekennzeichnet durch Faktoren wie die sich verändernde Arbeitswelt, veränderte Bedingungen in den Familien, neue Freizeitmöglichkeiten und Freizeitstile in Korrelation mit einer rasanten technologischen Entwicklung in der Medienwelt. Durch ihre quantitativen und qualitativen Wirkungen haben die neuen Medien einen geradezu revolutionären Einfluss auf unsere Lebensumwelt und beeinflussen den sozialen Wandel nachhaltig.[9] Kinder und Jugendliche wachsen in dieser neuen, multimedialen Welt auf. Kinder- und Jugendzimmer sind Informationszentren, in denen Computer, Radio, Fernsehen, Telefon, Smartphones, Tablets, Soundbars etc. vernetzt sind. Die Anwendung neuer Technik bzw. Technologien zur Eingabe und Verarbeitung, zum Transport und zur Ausgabe von Daten sowie die Nutzung von Datennetzen ermöglichen es, verschiedene Medien wie Texte, Karten, Graphiken, Videos, Bilder zeitgleich zusammenzuführen, jeder Zeit weltweit über ein Überangebot an aktuellen Informationen jeder Art verfügen zu können und dabei sowohl als Empfänger und als Sender von Informationen aufzutreten. Doch sind Kinder und Jugendliche auch in der Lage die Informationsfülle zu bewältigen? Können sie Datennetze als Informations- und Kommunikationsmittel nutzen, die Vielzahl der angebotenen Informationen sinnvoll verarbeiten?[10] An den Umgang mit Informationen und Wissen, an die Sach-, Methoden-, Sozial-, und Selbstkompetenz der jetzt in der Schule lernenden und im späteren Leben zum ständigen Weiterlernen gezwungenen jungen Generation, müssen deshalb neue Anforderungen gestellt werden[11]:

[...]


[1] vgl. Ausbildungsstandards Pädagogik

[2] vgl. ebd.

[3] vgl. ebd.

[4] vgl. Bildungsplan 2016 für das Fach Geographie, S. 6

[5] vgl. Bildungsplan 2016 für das Fach Geographie, S. 7

[6] https://igh-heidelberg.com/ueber-uns/leitbild [09.01.17]

[7] vgl. Abbildung 1

[8] Die theoretische Fundierung basiert auf der Masterarbeit von Gehrig (2016): Einsatz von Design Based Research in der Fernerkundungsdidaktik

[9] vgl. Flath, 2000, S. 5

[10] vgl. Flath, 2000, S. 5

[11] vgl. ebd.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Der Einsatz digitaler Medien im Geographieunterricht
Veranstaltung
Zweite Staatsprüfung für das Lehramt Werkrealschule, Hauptschule und Realschule, WHRPO II vom 03. November 2014, in der derzeit gültigen Fassung
Note
1,5
Autor
Jahr
2017
Seiten
21
Katalognummer
V436057
ISBN (eBook)
9783668772236
ISBN (Buch)
9783668772243
Dateigröße
1224 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Einsatz, digitale Medien, Geographieunterricht, Pädagogik
Arbeit zitieren
M.A. Tobias Gehrig (Autor:in), 2017, Der Einsatz digitaler Medien im Geographieunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436057

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