Die NS-Psychiatrie. Von der Eugenik zur Euthanasie


Elaboración, 2018

243 Páginas


Extracto


1 INHALTSVERZEICHNIS

Begleitworte

1 Einleitung
1.1 Seuchen und Pandemien
1.2 Seuchen im historischen Überblick
1.2.1 Die Attische Seuche
1.2.2 Die Antoninische Pest/Galenische Pest
1.2.3 Die Cyprianische Pest
1.2.4 Die Justinianische Pest
1.2.5 Das Italienische Fieber
1.2.6 Die Pest
1.2.7 Englischer Schweiß
1.2.8 Die Syphilis
1.2.9 Die Pocken
1.2.10 Das Hämorrhagische Fieber
1.2.11 Gelbfieber
1.2.12 Die Malaria
1.2.13 Das Picardsche Schweißfieber
1.2.14 Das Fleckfieber
1.2.15 Cholera
1.2.16 Polio
1.2.17 Typhus
1.2.18 Diphterie
1.2.19 Tetanus
1.2.20 Tuberkulose
1.3 Zoonosen
1.4 Krankenhausbauten
1.4.1 Kinderkrankenhäuser
1.4.2 Zu den Sonderkrankenhäusern
1.4.3 Die Militärhospitäler
1.4.4 Bauweisen von Spitälern und Heilanstalten
1.4.5 Sonderformen
1.4.6 Allgemeine Bebauung
1.5 Heilanstalten im Riesengebirge
1.6 Die Beelitz-Heilstätten
1.6.1 Die „Heilstätter Alpen“
1.7 Lungenheilanstalt Grabowsee
1.8 Lungenanstalt Hohenlychen
1.9 Entwicklungen in der Medizin

2 Die Gesellschaft um 1900
2.1 Jugend
2.2 Emanzipationsbewegungen
2.3 Die (relativ neue Disziplin) Soziologie
2.4 Sachwalterschaft und rechtsnovelle
2.4.1 Rückblick
2.4.2 Die, die über die Fähigkeiten und das Vermögen anderer urteilen

3 Die Entwicklung der Eugenik
3.1 Dysgenik
3.2 Die Einrichtung von Erbgesundheitsgerichte
3.3 T4 – Die Organisation
3.3.1 Heilanstalt Schloss Grafeneck in der Schwäbischen Alb
3.3.2 Altes Zuchthaus Brandenburg an der Havel, Landes-Pflegeanstalt Brandenburg a. d. Havel
3.3.3 Landes-Heil- und Pflegeanstalt in Bernburgan der Saale, Sachsen Anhalt
3.3.4 Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein
3.3.5 Landesheilanstalt Hadamar
3.3.6 Landesanstalt Hartheim
3.3.7 Weitere Anstalten
3.4 Kindereuthanasie
3.5 Zwangssterilisationen und Entschädigung der Opfer
3.6 Zwangsarbeiter „Verbotener Umfang mit Kriegsgefangenen“
3.7 Konzentrationslager
3.7.1 Ein kurzer Blick auf die Lager Belzec, Sobibor und Treblinka
3.8 Österreich
3.9 Die Heilstätten in den Bundesländern
3.9.2 Salzburg, St. Anton bei Bruck, Schernberg, Gallneukirchen, Konradinum (S)
3.9.3 Hartheim, Gallneukirchen, Niedernhart, Schlierbach, Baumgartenberg (OÖ)
3.9.4 Mauer-Öhling, Maria-Gugging, Ybbs (NÖ)
3.9.5 Klagenfurt (K)
3.9.6 Am Feldhof Graz, Kindberg, Schwanberg, Peggau (St)
3.9.7 Heilanstalt am Hirschenstein (B)
3.10 Die Ärzte
3.10.1 Dr. Theodor Morell
3.10.2 Phadrodorm, Quadronox usw.
3.10.3 Nach dem Krieg
3.11 Medien
3.11.1 Medienpolitik im Zeichen der Nationalsozialisten
3.11.2 Film im Zeichen der NS-Diktatur
3.11.3 Aufarbeitung des Themas nach dem Krieg
3.11.4 Neueste Werke
3.12 Prozesse
3.12.1 Erste Psychiatrieprozesse
3.12.2 Der Nürnberg Prozess gegen die Hauptkriesgverbrecher
3.12.3 Der Auschwitz Prozess
3.13 Kritik an der Psychiatrie und der forensischen Psychiatrie
3.14 Epigenetik
3.15 Sozialversicherungswesen
3.16 Eigene Überlegungen

4 Anhang
4.1 Spätere Seuchen
4.1.1 Milzbrand/Anthrax
4.1.2 HIV
4.1.3 EHEC
4.1.4 SARS
4.1.5 Langzeit Grippeviren-Wellen
4.1.6 ZIKA
4.1.7 Legionellose
4.1.8 Ebola
4.1.9 FSME
4.2 Blutgruppen Verteilung
4.3 Bevölkerungsentwicklung exemplarisch, anhand der Städte Hamburg, Kassel, Dresden, Hannover, Essen, Wiesbaden, Kiel
4.4 Zeittafel der medizinische Entwicklungen
4.5 Liste der Heilanstalten
4.6 Kinderheilanstalten

5 Quellen
5.1 Playlisten (youtube.com)
5.2 Google+
5.3 Websites
5.4 Bücher
5.5 Benutzte Tools
5.5.1 Tabellen
5.5.2 Abbildungen

Begleitworte

Werte Leserinnen und Leser!

Jeder achte Bewohner, Bewohnerin des ehemals deutschen Gebietes des Dritten Reiches verlor durch die NS-Rassenpolitik und Psychiatrie-Politik Angehörige. Die Aufarbeitung des Kapitels blieb lange auf einen kleinen Kreis begrenzt. Die Werke zu diesen Themen gehütete Geheimnisse in Bibliotheken und Forschungseinrichtungen. Einige Gesetze traten gar nie wirklich außer Kraft. Akten von Opfern waren verschwunden, die Recherchearbeit verhindert oder verzögert, die Namen waren oft mit viel Aufwand vertuscht worden und sind bis heute nicht lückenlos zugänglich. Entschädigungen werden nur schleppend ausbezahlt, viele Opfer wissen gar nicht dass sie Anspruch hätten. Die meisten sind inzwischen ohnehin verstorben. Zwangssterilisierte wurden damals zur Verschwiegenheit verpflichtet. So wurde ein Teppich der Verschwiegenheit gewoben, bestehend aus Angst, sich selbst zu stigmatisieren und vor der gesellschaftlichen Ächtung. Jetzt entstehen Publikationen an den meist neu eingerichteten Dokumentations- und Gedenkstellen, die sich der Zeit, der Opfer und der „Dualen Denkweise“ nähern.

Dieses Essay soll helfen, sich über manche Fakten zu informieren und mit dem einen oder andern bisher nicht ausgeräumten Irrtum vertraut zu werden. Da es nach dem Krieg kaum eine echte Diskussion über die Abschaffung von Relikten aus dem NS-Staat gab, da die meisten Vertreter ohnehin Teil der NS-Justiz waren, steht hier bis heute eine generelle Diskussion aus. Dies führte dazu, dass die Opfer dieser Gesetzgebung bis heute nicht als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt wurden. In diesem Zusammenhang sei auch auf die schwierige Situation der Volksgruppen der Roma und Sinti in diesem Lande hingewiesen, die diese Arbeit nicht berücksichtigt.

Eveline Aigner

1 Einleitung

Die Geschichte der Eugenik ist untrennbar mit der Medizingeschichte verbunden. Es sind die medizinischen Fortschritte im 19. und 20. Jahrhundert, die eine neue Sichtweise auf den Menschen ermöglichen. Damit einher geht die Weltseuchenproblematik, die entlang des menschheitsgeschichtlichen Zeitstrahls immer wieder tausende an Opfer forderten.

Eine Seuche ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Bei einer Epidemie, wie die Seuche auch genannt wird, unterscheidet man unter zeitlicher und örtlicher Häufung, bei einer Endemie ist diese Ausbreitung andauernd, begrenzt an einem Ort oder einer Population. Hinsichtlich einer Pandemie ist die Ausbreitung unbegrenzt. Viele Krankheiten fallen unter das Infektionsschutzgesetz und sind meldepflichtig.

Bei Tieren hingegen wird in Epizootie, Enzootie und Panzootie unterschieden. Enzootien sind etwa Tollwut und Milzbrand. Der Begriff Epizootie ist weitgehend ident mit dem der Epidemie. Daneben gibt es die Panzootie, als Äquivalent zur Pandemie. Als Begründer dieses Begriffe, ja der Disziplin der Seuchengeschichte überhaupt, gilt Justus Hecker (1795 – 1850). Hecker war der Vater von Karl von Hecker (1827 – 1882), einem Gynäkologen und Geburtshelfer. Er gründete mit Carl Siegmund Franz Credé (1819 – 1892) und Alfred Hegar (1830 – 1914) eine selbständige gynäkologische Fachgesellschaft.

Die massenhafte Erkrankung von Organismen, die durch gezielte oder auch ungezielte Verbreitung von Krankheitserregern verursacht wird, nennt man auch Verseuchung. Bei Populationen, die danach wieder gesund werden, nennt man dies Durchseuchung. Man spricht in Zusammenhang mit der gezielten Verbreitung von Krankheiten auch von biologischer Kriegsführung, bei der Krankheitserreger oder deren Gifte als Waffe eingesetzt werden. Als solche Erreger gelten Milzbrand, der Pesterreger, der Erreger der Cholera, sowie der des Q-Fiebers[1]. Die pathogenen Bakterien zählen zu den B-Kampfstoffen.

Lager und Krankenhäuser waren lange Zeit Brutstätte für krankheitsverursachende, also pathogene Mikroorganismen. Unter Keimen versteht man Lebewesen oder subzelluläre Erreger, die gesundheitsschädigende Abläufe verursachen, als da zu nennen wären: Algen, Bakterien, Parasiten, Pilze, Prionen, Protisten, Viren und Viroide. Inzwischen fand man durch Antibiotika, ein Mittel, die Verbreitung dieser Organismen einzudämmen. Doch immer wieder ließt man in den Medien, dass resitente Keime im Vormarsch sind, die von dem, 1928 von Alexander Fleming entdeckten Penicillin und seinen Derivaten, nicht mehr unschädlich gemacht werden können, das vielen Soldaten im zweiten Weltkrieg das Leben rettete.[2]

1.1 Seuchen und Pandemien

Table 1: Die Spanische Grippe war die Pandemie des 20. Jh. Erst HIV (30. Mio) konnte 1981 in die Nähe der Opferzahlen der Spanischen Grippe von 50 Mio. rücken. 1968 kam es zu m Ausbruck einer Pandemie, die unter Hongkong-Grippe bekannt war. 2009 wurde erneut Stufe 6 ausgerufen.[3]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im 20. Jh waren die Spanische Grippe , sowie das HIV Virus jene Epidemien, bei denen am meisten Menschen starben. Der Grippevirus H1N1, spätestens seit der Schweinegrippe ein Begriff, gilt als Auslöser der Grippe, die auch schon in früheren Epochen große Teile der Bevölkerung dahinraffte. Dabei waren die Viren gar nicht so sehr das letale Problem, eher die Bakterien, die in den geschwächten Körpern durch das geschwächte Immunsystem ungehindert Verbreitung fanden. 1918, auf den Feldern des Ersten Weltkrieges, wurde das deutsche Heer von der Grippewelle heimgesucht. Etwa eine halbe Mio. Soldaten litt an den Symptomen der Grippe, die die Kampfkraft schwächten. Später wurde das deutsche Hinterland von den Mikroben lahmgelegt. Schließlich fehlten in den Industriebetrieben bis zu einem Drittel der Arbeiter. Insgesamt erkrankten im Deutschen Reich 10 Mio. an Grippe, von denen 250.000 starben. So wurden Veranstaltungen mit einer Vielzahl an Besuchern verboten, um die Seuche einzudämmen. Auch in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien wurden mehrere Tausend Todesopfer beklagt. Sogar in Indien gilt die H1N1-Grippe als Ursache für 5 bis 12 Mio. Tote. Personen, die bereits an Pneumonie oder anderen chronischen Krankheiten litten, wurden eher Opfer, darunter auch viele Schwangere, Mütter und junge Frauen. Ihren Ausgang nahm die Seuche vermutlich in einem Lager der Armee in Kansas und gelangte mit den Soldaten, die in Häfen Frankreichs landeten, nach Europa. Weltweit erkrankten 700 Mio. Menschen, forderte insgesamt weit mehr Opfer als der Weltkrieg selbst, doch die Seuche blieb nicht im kollektiven Gedächtnis der Menschen. Allerdings brachte sie ein Umdenken, denn bis dahin gehörten Seuchen zu Gottes unabwendbaren Strafgerichte.[4]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Foto, Schwarz-Weiss. Die Spanische Grippe wütete in den Hallen Deutschlands in den Jahren 1918 - 1920. Über 50 Mio. Menschen fielen weltweit diesem Virus zum Opfer. 426.000 Deutsche. Die Grippe war ein aggressives N1H1-Influenza-Virus und kaum jemand hatte Antikörper im Blut. Darüber hinaus war die Tuberkulose verbreitet. Obwohl sie aus Kansas stammte, wurde die Grippe als Spanische Grippe bekannt. Und erst 1933 wurde die Influenza-Viren entdeckt. (Quelle: tieku.fi)

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Abbildung 2: Karte mit Influenza-Fällen der WHO. Neue Fälle von New Influenza A alias H1N1, die laut WHO zu 144 Toten führte (Stand 11. Juni 2009, Quelle: WHO). Doch Vorsicht ist geboten. Einer Statistik der WHO vom 26.6.2009 zufolge waren es 59814 Fälle, 263 Todesfälle. Der Wikipediaseite, die sich auf das 112. Update der Pandemie H1N1 2009 vom 6.8.2010 bezieht, spricht von 18.449 Todesfällen. Normale Grippewellen fordern rund 500.000 Opfer. [5] [6] [7]

1.2 Seuchen im historischen Überblick

1.2.1 Die Attische Seuche

Es heißt, die 430 v. Chr. in Athen wütende Attische Seuche , die vermutlich von den Malariaerregern übertragen wurden, hätte auch 1430 Rom in eine Ruinenstadt verwandelt. Die Pest raffte 25 Mio. Europäer dahin. Eingeschleppte Seuchen aus der Alten Welt rafften etwa 90 Prozent der amerikanischen Ureinwohner dahin.

1.2.2 Die Antoninische Pest/Galenische Pest

165 bis 180 (oder 190) n. Chr. waren bis zu 10 Mio. Tote von der Antoninischen Pest (Galenische Pest ), betroffen. Auch Marc Aurel fiel ihr 180 n. Chr. zum Opfer, nachdem die Erreger von den aus Mesopotamien heimgekehrten Soldaten eingeschleppt wurden. Mehrere Jahrzehnte Massensterben folgten, was das Römische Reich in vielen Gebieten nahezu entvölkerte. Diese Epidemie erreichte auch deutsche und österreichische Gebiete.[8]

1.2.3 Die Cyprianische Pest

Doch bereits 250 n. Chr. folgte die nächste Epidemie-Welle, diesmal vermutlich durch die Pockenerreger ausgelöst. Die als Cyprianische Pest in die Schriften Cyprians, eines Kirchenschreibers, auftauchende Epidemie, nahm in Äthiopien seinen Ausgang und raffte etwa 5000 Menschen dahin. Diese Krankheitswelle kehrte alljährlich bis 271 wieder und folgte einem gewissen jährlichen Intervall - sie begann im Herbst und endete mit den Hundstagen im Sommer.[9]

1.2.4 Die Justinianische Pest

541 n. Chr. folgte in Europa und Vorderasien die Justinianische Pest , die erstmals in Ägypten schriftlich nachweisbar ist, später Konstantinopel erreichte und im antiken Mittelmeerraum ihre Verbreitung fand. Andere Quellen behaupten, die Erreger stammten aus China. Sie gilt als Krankheitswelle mit apoklyptischen Ausmassen, die auch Nordeuropa erreichte und bis in den Iran gelangte. Eine “Nebenwirkung” war der dadurch mitbegründete Mißerfolg der Restaurationspolitik des Kaisers Justinian. Es dürfte sich um die echte Pest gehandelt haben, die bis 770 n. Chr. fortdauerte und die auch in den Quellen des oströmisch-byzantinischen Gebiets als Pest des Shahrabaraz von 628 Niederschrift fand. Die Justinianische Pest, deren Erreger anhand von in Floh- und Nagerpopulationen erhalten gebliebenen späteren Wellen in chinesischen Gebieten einer “Verwandtschaftsanalyse” unterzogen wurde, gilt heute als ausgestorben.[10]

1.2.4.1 Pandemie-Ausbreitungen mit Beginn in Vorderasien

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Karte, nach einem Diagramm der McMaster University, das besagt, die Pestpandemie der Justinianischen Pest (rot) und des Schwarzen Todes (grün), die jeweils in Asien seinen Ausgang nahmen und sich dann mit den Kaufleuten via Handelsrouten verbreiteten. Es gelangten immer wieder Erreger, die sich in den Tierherden erhalten hatten, in Umlauf. Die dritte Pestpandemie gelangte von Vorderasien nach China und breitete sich dort aus [11]

Der Erregerstamm deckte Mutationen in Genen auf, die mit der Virulenz der Mikroben zusammenhing. Schließlich starben einfach die Wirte, auch gingen allen drei bekannten großen Pandemien mit starken Regenfällen in folge von Klimaveränderungen zusammen, während deren Ende sich wieder stabile Klimaverhältnisse zeigten.[12]

Mit den klimatischen Veränderungen veränderten sich auch die Verhältnisse für die Landwirtschaft. Forscher am Desert Research Institute in Nevada fanden heraus, dass 536 bis 550 n. Chr. die kälteste Dekade im ersten Jahrtausend nach Christus stattfand. Eruptionswolken vulkanischen Ursprungs schirmten die Sonneneinstrahlung ab. Durch Windsysteme in den Tropen werden die Schwefel-Aerosole über die Erde verteilt und in die Höhe getragen, so entfalten sie ihre Wirkung. Gut möglich, dass es sich um einen Ausbruch eines Vulkans in Nordamerika handelt. Die Durchschnittstemperatur der Nordhalbkugel senkte sich um 1,5 Grad Celsius. Danach brach ein Vulkan in den Tropen aus, der verlängerte diese Abkühlung um mehrere Jahre.[13] [14]

1.2.5 Das Italienische Fieber

877 folgte das als Italienische Fieber in die Aufzeichnungen der Stadt Fulda eingetragenen Seuche, deren Erreger als unbekannt gilt. Allerdings trat die Seuche in Wellen 876, 877, 888 und 927 auf und wurde angeblich mit Truppen aus dem Süden eingeschleppt. Augenschmerzen und ständiges Husten wütete in den am Rhein stationierten Soldaten des kaiserlichen Heeres. Es kam auch im Jahr 889 zu einer Welle Italienischen Fiebers, allerdings eines zweiten Erregers.[15]

1.2.6 Die Pest

Im Mittelalter, genauer gesagt in der Zeit von 1347 bis 1353 forderte die Pest in der Alten Welt rund 25 Mio. Tote, andere Quellen besagen, es wären sogar doppelt so viele. Da die Seuche als Strafe Gottes angesehen wurde, versuchte man umso stärker, Gottesdienste zu besuchen, was weiter zur Verbreitung der Erreger beitrug. 1665/1666 kam es zur großen Pest von London, die insgesamt rund 100.000 Tote forderte. [16] [17]

Die Karte mit der Verbreitung der Pest lässt darauf schließen, dass die erste Pestwelle 1347 im Mittelmeer ihren Ausgang fand. Die Inseln Elba, Korsika, Sardinien aber auch Sizilien sind zuerst betroffen. Auch die Südküste Frankreichs und des heutigen Italiens bis etwa Genua. Erst danach breitete sich die Seuche schrittweise bis Granada und Paris, Mailand etc. sowie Tripolis, Tunis und Algier aus. Die nächsten Wellen verschlangen Spanien, Portugal und Frankreich, sowie Italien komplett und erreichten mitte des Jahres 1348 London, Brügge und viele andere Städte des Nordens. Auch auf dem afrikanischen Kontinent gelangte die Seuche bis Fes. Immer wieder gibt es aber auch Gegenden, wie etwa um Augsburg oder Prag, auch Breslau, die keine nachgewiesene Verbreitung aufwiesen.[18]

1561 bis 1569 gelangte eine weitere Pestwelle nach Europa. Während des Dreißigjährigen Kriegs, 1629 bis 1644, und 1665 kam es zu weiteren Wellen. 1678 bis 1681 wütete die Pest in Wien.

1.2.6.1 Die Pest in der Darstellung der bildenden Kunst

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Wissenschafterin Christine M. Boeckl hat sich im Rahmen ihrer Arbeit mit der visuellen Umsetzung der Pest beschäftigt. Oft wurde die Pest als Bildinhalt unterschiedlich ausgedrückt. Das hatte Gründe, die im religiösen Bereich liegen dürften. So wurden bestimmte Inhalte in der Darstellung vermieden (etwa Pestbeulen oder andere Krankheitssymptome). Die Bilder wurden sozusagen mit Hilfe von Darstellungsweisen codiert. Im Konzil von Trient (1545 und 1563), bei dem sich Kirchenvertreter darauf geeinigt hatten, dass christliche Kunst keine Unsittlichkeiten oder Lüsternheiten, ja sogar weder Unschickliches, noch Abergläubisches beinhalten sollte, wurde festgelegt, dass der menschliche Körper für das Leben nach dem Tode keine Bedeutung mehr habe. Es wurde daher in den Bildern auf die Pestkranken mittels „standardisierten Gesten“ aufmerksam gemacht. Es gibt seit der ersten Pestepidemie 1347 eine Bildtradition der hochansteckenden Krankheiten. In den ersten Darstellungen finden sich daher noch naturgetreue Darstellungen von Krankheitssymptomen. In Poussins Werk „Die Pest von Ashdod“[19] findet sich eine tote Mutter mit einem lebenden Kind. Die abwehrende Haltung der Umstehenden verdeutlicht, dass es sich um eine Pesttote handelt. Die Farbe der Toten ist fahl und gräulich. Durch den Tod ist der Körper „entbehrlich“ geworden. Der Umgang mit den Leichnahmen ist dadurch „sorgloser“ geworden. Eine Entwicklung entgegen der protestantischen Lehre. Darüber hinaus vermitteln zahlreiche christliche Darstellungen den Trost „Nach dem qualvollen Tod wartet der Himmel auf euch!“.[20]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Gemälde, Der Schwarze Tod in Marseille (1720 - 1722) von Michel Serre . Jeden Morgen und Abend erschienen Totengräber mit Karren, die die Toten vor den Häusern auflasen. Dazu benutzten sie Stöcke. Zuerst hüllte man sie noch in grüne Tücher, später – mit zunehmenden Todesfällen – lud man ganze Familen unbedeckt auf die Karren. Man begrub die Toten in riesigen Gruben und bedeckte sie mit Kalk und Erde.

[21]

Ebenfalls eine Darstellung der Pandemie ist das Gemälde „Der Schwarze Tod in Marseille“, der auf die Pestepidemie der Jahre 1720 bis 1722 verweist. Die Pest tötete im 14. Jahrhundert 30 bis 50 Prozent der europäischen Bevölkerung. Aus den Zähnen von in Seuchenfriedhöfen Bestatteter konnte das Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte nun Aufschlüsse gewinnen. Demnach stammt der Bakterienstamm der Pest aus dem 18. Jh direkt vom Bakterienstamm jenes Erregers im Mittelalter ab.[22]

Die dritte Welle der Pest-Pandemie brach im 19. Jh in Asien aus und forderte in den etwa fünfzig folgenden Jahren immer wieder Menschenleben. Man spricht von 12 Mio. Menschen, denen diese, nach dem französischen Arzt Alexandre Yersin (1863 - 1943) benannte, Krankheit das Leben kostete. Dieser Erreger unterscheidet sich allerdings vom Genom des mittelalterlichen Erregers der in Marseille wütete und ganze Landstriche entvölkerte. Der Erreger der „heutigen Pest“ brach zuletzt 2014/15 in Madagaskar aus.[23]

Alexandre Yersin, der vor kurzem als Held eines Romans wiederauflebte, wanderte in den späten Jahren des 19. Jh nach Indochina aus. Er wird dort als Held gefeiert. Der einstige Schüler Pasteurs unternahm 1894 Reisen nach Hong Kong um Autopsien an Pesttoten vorzunehmen, wird aber von einem japanischen Kollegen ausgebotet. Er überzeugt die Japaner durch Bestechung und wird doch zu Pestopfern vorgelassen. Er findet das Pestbakterium „Yersinia Pestis“.[24]

1.2.7 Englischer Schweiß

1485 und 1486 gelange eine Epidemie der Infektionskrankheit “Englischer Schweiß” oder “Schweißfieber”, auch “Kalter Schweiß”, ins Gebiet Englands. Starke Schweißausbrüche führten schnell zum tödlichen Ausgang bei vielen vielen - in erster Linie der Oberschicht angehörenden Infizierten. Es heißt, die Krankheit wäre am Rande des Rosenkriegs (1455 - 1485) von französischen, vielleicht bereits immunen Söldnern nach England gebracht worden. Besonders häufig betroffen waren kräftige Menschen zwischen 15 und 43 Jahren, mehrheitlich Männer. Die zweite Welle tat 1507 auf und forderte weniger Todesopfer, breitete sich allerdings auch nach Calais und Antwerpen aus. Weitere Wellen gab es 1517 und 1528. Bei der letzten Welle war auch Schottland und Irland in Mitleidenschaft gezogen. Innerhalb weniger Wochen starben Tausende von Menschen, auch wurde eine parallel verlaufende Geflügelpest beobachtet. Die toten Tiere hatten erbsengroße Eiterbeulen unter den Flügeln. Außerdem ist in seinem Verlauf eine ähnlicher Weg wie bei der Cholera, die ebenfalls 1528 wütete zu bemerken. Der letzte verzeichnete Ausbruch Englischen Schweisses datiert aus dem Jahre 1551.[25]

1.2.8 Die Syphilis

Dazwischen hatte sich bereits in einer ersten - 50 Jahre andauernden - Welle die Syphilis (1494) über Europa ausgebreitet. Es handelte sich um eine sexuell übertragbare Krankheit, die durch Treponema pallidum verursacht wird und auch unter dem Namen Lues oder Harter Schlanker bekannt ist. Es bilden sich gerötete Geschwüre im Genitalbereich und Lymphknotenschwellungen. Die Syphilis verläuft, wird sie nicht behandelt, in mehreren Stadien. Interessanterweise ist die Syphilis eine jener Erkrankungen, die sich erhalten hat und in letzter Zeit wieder jährlich bis zu 12 Mio. Neuerkrankungen verzeichnet. Das, obwohl diese zähe und tödliche Krankheit ganz gut behandelbar wäre. Doch es ist eben erforderlich, dass man sich behandeln lässt. Am häufigsten betroffen sind Menschen im Alter von 30 bis 40 Jahren, Männer eher als Frauen. Das erste Stadium bildet dunkelrote Flecken, entwickelt Geschwüre mit verhärteten Rändern und absondernden Flüssigkeiten, in der eine hohe Zahl an Krankheitserregern befindlich ist. Acht Wochen nach der Ansteckung breitet sich die Syphilis dann aus und es kommt zu einem masernartigen Ausschlag. Stadium 3 umfasst gummiartige, verhärtete Knötchen, Geschwüre wachsen zusammen und schließlich geht die Krankheit ins zentrale Nervensystem über. Es kommt zu chronischen Gehirnentzündungen, Demenz und geistigem Abbau.

1932 kam es zu einem Medizinskandal, bei dem 400 schwarze Menschen nicht gegen die Krankheit behandelt wurde. Obwohl die Krankheit mutmaßlich schon in den Gedichten des aus Verona Stammenden Arztes Girolamo Frascastoro (1483 - 1553) erwähnt wurde, weiß man das meiste von diesem Medizinskandal in den dreißiger Jahren. Die Studie fand in der Zeit von 1932 bis 1972 statt und wurde von der PHS, dem United States Public Health Service getragen. Der eigentliche Skandal bestand darin, dass den Probanden nicht ihre Diagnose mitgeteilt wurde, sondern ihnen mitgeteilt wurde, dass sie “Schlechtes Blut” hatten und eine kostenlose Behandlung bekämen. Auch waren Fahrten zur Klinik, eine warme Mahlzeit täglich und im Todesfall 50 $ inkludiert. Als Journalisten vom Washington Evening Star recherchierten, geriet die Regierung unter Druck. 1946 - 1948 wurde unter den Gefangenen und Soldaten und Personen mit geistiger Behinderung, die mit Syphilis infiziert wurden, Guatemalas getestet, ob man Syphilis mit Penicillin heilen kann.[26] [27]

Tabelle 1: In Österreich wieder im Ansteigen: Die Syphilis-Inzidenzen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Syphilis ist unter etwa Hundert Namen bekannt. Schmerzanfälle, Wahnvorstellungen und Lähmungen zählen zu den Spätfolgen. Darüber hinaus wurden Frauen von ihren Männern infiziert, die wiederum ihre Kinder damit infizierten, wodurch es zur Syphilis connata, der vererbten Form der Syphilis kam. In der vierten Phase wird das vegetative Nervensystem gänzlich zerstört. Verlust der Kontrolle über Darm und Blase, wie auch Schädigungen der Knochen, der Gelenke und des Kreislaufs sind die Folge. Bis hin zum Erblinden geht die Bandbreite der Folgen. Hirnhautentzündungen sind ebenfalls möglich. Trotz der intensiven Aufklärungsarbeit der WHO werden jährlich 12 Mio Neuinfizierungen registriert, was mitunter auch auf die Globalisierung zurückgeführt wird. Häufig wird der sorglose Umgang homosexueller Männer mit dieser Krankheit als Grund dafür angesehen, dass diese Bakterien wieder stärker um sich greifen.[28] [29] [30] [31] [32]

1.2.9 Die Pocken

1519/20, die Neue Welt war bereits entdeckt, wurden die Pocken in Mexiko zur Epidemie. Die Ureinwohner hatten diese Krankheit, die 5 bis 8 Mio. der Population dahinraffte, noch nicht gekannt, infolgedessen, war noch kein Mittel und keine Immunität vorhanden.

Die Pocken sind auch unter dem Namen Blattern bekannt und werden durch Pockenviren verursacht. Die letzten Pockenkranken gab es 1977 in Somalia, seither sind laut WHO die Pocken weitgehend eleminiert. Es heißt, die Pocken würden durch unsachgemäßes Handling in Labors die heimlich weiterhin an den Virenbeständen forschen, eine Gefahr als Bioterror-Waffe darstellen. Man unterscheidet in den Erregerstämmen zwischen Echten Pocken (Orthopoxvirus variolae), Weißen Pocken (Orthopoxvirus variolae var. alastrim) und den Ostafrikanischen Pocken, den Schwarzen Blattern. Daneben gibt es auch eine Reihe von verwandten Viren, die Tiere befallen - genannt Säugerpocken. Sie befallen Kühe, Affen, Katzen, Kamele, Mäuse und gehören daher zu den Zoonosen. Daneben gibt es Schaf-, Ziegen und Schweine- sogar Vogelpocken und Euterpocken. Sogar Schlangen kennen eine pockenähnliche Krankheit, genannt Bläschenkrankheit oder Wasserpocken - dies ist allerdings nicht auf diesen oder ähnliche Virenstämme zurückzuführen, sondern ist durch schlechte Haltungsbedingungen zurückzuführen

Während die Windpocken eher der Oberkörper betroffen ist, sind bei den Echten Pocken die Extremitäten, das Gesicht von den Erregern betroffen: Es bilden sich Eiterpusteln und hinterlassen starke Narben. Sie können zur Erblindung, Gehörlosigkeit, Lähmungen und zu Hirnschäden führen, auch Lungenentzündungen begünstigen. Etwa 30 % der Pockenopfer sterben, wenn sie nicht behandelt werden. Die Pocken verursachten weitere Epidemien im 18. Jh. in Nordamerika und Australien.[33]

[34] Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Werk aus dem Jahre 1902 - James Gillray macht sich in einer Karikatur über Opfer der Kuhpest lustig, die von Katzen übertragen werden und auch beim Menschen tödlich enden kann.[35]

1.2.10 Das Hämorrhagische Fieber

Es folgte in Mexiko 1545/46 eine weitere Epidemie des Hämorrhagischen Fiebers, das 800.000 Tote forderte (Cocolitztli). Auch das ist nicht der letzte Ausbruch des Fiebers gewesen: Bereits 1576/78 werden 2 Mio. Bewohner der Neuen Welt Raub des Cocolitzli, wie man die Epidemie in Mexiko nannte.

Das Fieber hieß in deutschen Lehrbüchern blutbrechendes Fieber, da es mit Blutungen einhergeht. Die Erreger des Fiebers sind auf allen Kontinenten heimisch, treten jedoch meist in Afrika, Südamerika und Südostasien auf. Die Fieber werden von mehreren miteinander verwandten Virusstämmen verursacht:

- Arenaviridae (zB Lassafieber),
- Bunyaviridae (Krim-Kongo-Fieber ua.),
- Filoviridae (zB Marburgfieber, Ebolafieber)
- Flaviviridae (Gelbfieber, Denguefieber, Omsker-Fieber oder auch West-Nil-Fieber),
- Togaviridae (Chikungunyafieber).

Das Fieber geht von Tieren, besonders Nagetieren, Affen, Haustieren, als Zoonosen auf Menschen über. Sie bedienen sich dazu der Hilfe von Stechmücken, Zecken. Es ist auch möglich, dass durch die Zubereitung von infizierten Tieren, die Erreger auf den Menschen übertreten. Auch geht der Erreger von Mensch zu Mensch via Tröpfcheninfektion oder Blutkontakt. Auch Schweiß ist eine mögliche Infektionsquelle. Zu den Symptomen gehören Fieber, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Ödeme und innere Blutungen, als auch blaue Flecken und Krämpfe, Lähmungserscheinung. Auch Schockzustände und Kreislaufzusammenbrüche sind üblich. Durch die Symptome kommt es mit der Zeit zu Hörschäden. Die meisten Fieber sind lebensbedrohlich, daher existiert - wie bei vielen vorgenannten Krankheiten auch - Meldepflicht.[36]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Malaria-, Dengue und Lyme-Karte.Während die Malaria (gelb) und Dengue(rot schraffiert) weite Gebiete der südlichen Halbkugel umfassen, verbreitet sich die Lyme-Borreliose (grün) vorrangig in der nördlichen Hemisphäre.(Q: nobite)[37]

Zu den Fiebern gehört auch das in den Tropen und Subtropen verbreitete Dengue-Fieber, das eigentlich aus Afrika stammt. Diese Grafik stellt Malaria, Dengue-Fieber und Lyme-Borreliose gegenüber. Die 10 bis 100 Mio. Neuerkrankten pro Jahr sind zu 95 % Ki nder, 2 bis 5 % davon sterben. Bei dem 1981 in Kuba aufgetretenen Krankheitsfällen des Dengue-Fiebers, die innerhalb weniger Monate auf 350 000 anwuchsen, wurde ein bioterroristischer Hintergrund verursacht durch den CIA vermutet.

1.2.11 Gelbfieber

Gelbfieber kennt man auch unter Ochropyra, Schwarzes Erbrechen oder Siamesische Krankheit. An Gelbfieber-Erkrankungen werden jedes Jahr nur etwa 200.000 gezählt, 30.000 davon verlaufen lethal. Auch Gelbfieber wird durch das Gelbfieber-Virus mittels Adedes - und Haemagogus -Mücken übertragen. Diese Übertragungsart wurde vom kubanischen Arzt Carlos Juan Finlay (1833 – 1915) 1881 entdeckt. Eine französische Expeditionsarmee, die ausgerückt war um 1803 einen Sklavenaufstand in Haiti niederzuschlagen, musste aufgrund der vielen Fälle von Gelbfieber in ihren Reihen wieder abrücken. Auch der Panamakanal, der in der Zeit von 1881 bis 1914 fertiggestellt wurde, hatten 28.000 tote Arbeiter in Folge des Gelbfieber-Viruses gefordert.[38] [39]

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Abbildung 7: Karte mit der Gelbfieber Verbreitung 2017. Stechmücken verbreiten diese Krankheit, die in schweren Fällen zum Tode führt und in 47 tropischen und subtropischen Ländern verbreitet ist. Das schwer zu diagnostizierende Virus ist in Europa nicht verbreitet. (Quelle: WHO)

1.2.12 Die Malaria

Ein unter dem Begriff Wechselfieber bekanntes Fieber ist die bereits kurz erwähnte Erkrankung Malaria , die schon im Altertum Roms in den Pontinischen Sümpfen zu Epidemien geführt hat. Hervorgerufen werden die Symptome von Plasmodien, einzelligen Parasiten, die medizinisch große Bedeutung haben, sind sie doch Parasiten bei mehreren landlebenden Säugetieren, Reptilien und Vögeln. Sie werden von Stechmücken auf die Wirbeltiere übertragen. Die Mal’Aria, das Ursprungswort (Schlechte Luft), ist einigen Eroberern zum Verhängnis geworden, als man versuchte Italien einzunehmen. Auch vier deutsche Päpste, darunter der Bamberger Clemens II., fiel dem italienischen Fieber zum Opfer. Auch in Holland wütete die Malaria, die sich in Epidemien bis Mannheim erstreckte, wo Friedrich Schiller an ihr erkrankte. Erst mit der Entdeckung Südamerikas wurde ein Mittel der Indianer namens “Quina” (Baumrinde) bekannt, das Chinin enthielt. Die Expeditionen in die Malaria-verseuchten Gebiete Afrikas wurden den Weißen zum Verhängnis, weshalb man die Westküste Afrikas auch “Grab des weißen Mannes” nannte. Doch man entdeckte 1880 bei Patienten, dass sie kleine Parasiten im Blut hatten. 1902 erhielt der englische Militärarzt Ronald Ross (1857 - 1932) für die Entdeckung der Übertragung durch die Stechmücke einen Nobelpreis.[40] [41]

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Abbildung 8: Malaria-Karte. Malaria kommt in den gekennzeichneten Gebieten Afrikas, Amerikas und Asiens entlang des Äquators und insbesondere südlich etwa bis zum 20. Breitengrad) vor, doch 90 % der Erkrankten befindet sich in Afrika, wo auch die Erreger am aggressivsten sind.[42]

Die Überträger, Anopheles Mücken, können mehrere Kilometer zurücklegen, oder auch Schutz suchen, in diversen Reisevehikeln - so gelangen sie in Schiffen und Flugzeugen weit über die Kontinente. Moskitos gelangen zwischen 5 und 9:30 Uhr abends in die Häuser, auch am frühen Morgen, wo sie auf ihre Opfer warten. Sie verursachen Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Fieber und nachdem die Erreger Vermehrungszyklen absolviert haben, Fieberschübe, Schüttelfrost, Anämie, Milzvergrößerung bis hin zu Krampfanfällen, Verwirrtheit, Nierenversagen, Lungenödeme, - entzündungen, Hypoglykämie, Gerinnungsstörungen und Harnwegsinfektionen. Je nach Malariaform (Malaria tertiana, Malaria quartana, tropica) ist der Verlauf unterschiedlich . [43] [44]

Zuletzt fürchtete man im März 2017 eine Ausbreitung der Epidemie, da bereits 151 Todesfälle und 90.000 Erkrankungen in Simbabwe, das von heftigen Regenfällen heimgesucht wurde, verzeichnet wurden.[45]

1.2.13 Das Picardsche Schweißfieber

Ein anderes Fieber, das 194 Epidemien vorwiegend in Frankreich und Deutschland, zählt, ist da Picardsche Schweißfieber, das 1718 in Vimeu erstmals auftrat. Es ist dem Englischen Schweiß recht ähnlich, unterscheidet sich aber in seiner Mortalität. Die meisten Opfer dieser Krankheit sterben bereits innerhalb von zwei Tagen.

1.2.14 Das Fleckfieber

Das Fleckfieber, welches 1813 in Mainz auftrat, wurde vermutlich von der Grande Armée Napoleons auf der Rückkehr aus Russland mitgebracht, als dort eine Raststätte aufgeschlagen wurde. Es forderte 17.000 Tote Soldaten und Zivilisten. Fleckfieber hatte auch die Namen Läusefieber, Läusefleckfieber, Kriegspest, Lazarettfieber und Faulfieber. Es wird durch Läuse, Milben, Zecken oder Flöhe übertragen und muss nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldet werden. Ein Symptom ist ein rotfleckiger Hautausschlag.

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Abbildung 9: Die Schlachten Napoleons, viele Soldaten wurden Opfer des Fleckfiebers, das gelegentlich auch mit dem Begriff Typhus-Fieber (Typhus levissimus oder Typhus ambulatorius) bezeichnet wurde und oft mehr Soldaten forderte, als die Kampfhandlungen.[46]

1.2.15 Cholera

Im selben Jahr wurde ein Cholera-Ausbruch in Preußen verzeichnet, der acht Tote forderte. Danach wütete die Cholera in Ländern Asiens, dem Maghreb, besonders aber in Algerien und Europas. Es gab mehrere Pandemien der Cholera, diese bis 1860 andauernde, gilt als die dritte. 1892 kam es zu einem weiteren Ausbruch in Hamburg und Umgebung. Die jüngste Welle war erst 2010.

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Abbildung 10: Kolorierte Tuschezeichnung. Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit des Dünndarms (Gallenbrechdurchfall) und wird durch das Bakterium vibrio cholerae hervorgerufen. Die Krankheit zeigt sich deutlich in Durchfall und Erbrechen. Wird sie nicht behandelt, ist sie bis zu 70 % tödlich.

John Snow, der 1855 den Zusammenhang mit dem Trinkwasser erkannte, erbrachte den Nachweis 1892. Die Krankheit ist meldepflichtig.

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Abbildung 11: Cholera-Karte. Häufig ist das Trinkwasser mit Erregern aus Fäkalien aus Fluss- und Meerwasser verunreinigt. Lebensmittel, insbesondere Fische können ebenfalls mit Erregern verunreinigt sein. Zu den Gegenden mit Meldungen aus dem Jahre 2015 jählt Mexiko, Kuba und Domiinikanische Republik, West und Südafrika, auch Ost und Zentralafrika, Australien, weite Teile Asiens, insbesondere China, Indien, Pakistan, Afganistan, Iran, Thailand, Myanmar, Laos und Teilen Malaysias sowie Papua Neu Guineas[47]

Dies sind nicht die einzigen Gegenden mit Cholera-Ausbrüchen weltweit - nur die, die Fälle zwischen 2010 und 2015 gemeldet haben. Cholera tritt in Ländern mit schlechtem Abwasser- und Trinkwasserversorgungssystem auf.[48]

Häufig ist das Trinkwasser mit Erregern aus Fäkalien aus Fluss- und Meerwasser verunreinigt. Lebensmittel, insbesondere Fische können ebenfalls mit Erregern verunreinigt sein. Zu den Gegenden mit Meldungen aus dem Jahre 2015 zählt Mexiko, Kuba und Dom. Robert Koch zeichnete den Ansteckungsmechanismus nach, und bestätigte die Pacini-Hypothese, die belegt, dass die Cholera durch Mikroorganismen hervorgerufen wurde. Sie züchteten den Erreger aus deinem 1884 verstorbenen Patienten in Kalkutta, woher sie wohl ursprünglich herstammt. Zwischen 1800 und 1900 wurden fünf Pandemien weltweit verzeichnet, daneben entstanden lokale Epidemien, etwa in Preußen oder in Berlin. Im 20. Jh wurden zwei Pandemien beobachtet. Der Ruandakrieg löste eine weitere Cholera-Epidemie aus. Auch 2007 wurde im Irak eine Epidemie vermeldet, 2008 in Simbabwe der Notstand ausgerufen. 2010 gab es in Haiti einen sanitären Notstand, ein Jahr später in der Ukraine und 2012 im ostkubanischen Manzanillo und in Sierra Leone. Sogar in Mexiko wurden 2013 171 Fälle registriert. Doch die Verdachtsfälle reißen nicht ab: Erst heuer im Mai wurde ein rasanter Cholera-Anstieg verzeichnet.[49]

1.2.16 Polio

1894 kam es zu einer Polio-Epidemie in den USA, die sogenannte Otter-Valley-Epidemie, die in Vermont 18 Tote forderte. 1916 kam es zu einer weiteren, der Oststaaten-Polio-Epidemie die 6000 Todesopfer forderte. Poliomyelitis, auch Kinderlähmung oder Heine-Medin-Krankheit, ist eine Infektionskrankheit, die seit den 1950ern geimpft wird, um verhindert zu werden. Die Zahlen der Erkrankungen sind seitdem stark rückläufig. Erstmals erkannt wurde die Poliomyelitis im 18. Jh. von einem englischen Arzt, Dr. Michael Underwood. Später wurde die Kinderlähmung vom Schwarzwälder Orthopäden Jakob von Heine (1800 1879) beobachtet. Auch die Schwedischen Ärzte, darunter Karl Oskar Medin (1847 – 1927), beschäftigten sich mit der Beobachtung von Lähmungszuständen. Besonders betroffen von der endemischen Erkrankung waren Kinder, die daran verstarben oder dauerhaft körperliche Folgeschäden erlitten. Man beobachtete einen Epidemie-Turnus von 5 bis 6 Jahren. Auch der 32. Präsident der Vereinigten Staaten, Franklin D. Roosevelt, der die Forschung sehr förderte, litt an Polio. Während die Krankheit in Europa verschwindet, werden in Tadschikistan, in Kamerun, Syrien und Pakistan sowie Äquatorialguinea, Irak und Afghanistan weitere Erkrankungen gemeldet. Polio kann auch Affen befallen. Meist wird in unseren Breiten geimpft, in anderen Gegenden weniger. Interessant in diesem Zusammenhang, ist die Ablehnung von Impfungen in fundamentalistisch-calvinistischen Gemeinden, auch den Amischen, die diese aus religiösen Gründen ablehnen. Interessant auch, dass Poliofälle meist sehr genau nachgewiesen werden können: Oft werden in Gebieten muslimischen Glaubens Polio-Impfungen als “Verschwörung” abgelehnt. [50]

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Abbildung 13: Einladung zum Presidents-Ball von Vanity Fair to „Help fight infantile paralysis“. Heute mehr oder weniger durch den Totimpfstoff, der in den 60er Jahren durch die Initiativen der USA entwickelt wurde unter Kontrolle: Kinderlähmung, Polio. (Quelle: Google)[51]

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Abbildung 14: Polio-Karte. Die Verbreitung der Poliovirenkarte - die Daten aus dem Jahr 2002 - zeigt eine neue Aufflammung in Afrika. Daneben gibt es Epidemien in Ägypten, Westafrika und Teilen Asiens. Hotspots zeigen sich in Nigeria, in Pakistan, Nepal. (Quelle: WHO, 2002)[52]

Polio war bereits im antiken Ägypten bekannt. Poliomyelitis bedeutet übersetzt “Entzündung des grauen Marks” und ist in nördlichen Breiten kaum mehr anzutreffen. Die rund 1500 Neuerkrankungen pro Jahr sind vor allem in Indien und Nigeria anzutreffen, gelangen aber mit den Flüchtlingsströmen wieder in die reicheren Länder. Die Ausrottung des Virus scheint möglich, da das Reservoir hauptsächlich humaner Natur ist. Doch das Virus ist tückisch. Zu 95 % zeigen infizierte Personen überhaupt keine Symptome, andere wieder bekommen Durchfall, Erbrechen. 5 bis 10 % durchlaufen die zweite Phase der Krankheit - Hirnhautentzündungen, Muskelkrämpfe und Rückenschmerzen sind die Folge. Nur in einem Prozent der Fälle sind Lähmungserscheinungen der Oberschenkel, der Harnblase oder des Mastdarms, sogar des Zwerchfells symptomatisch. Bis zu 20 % der Patienten sterben in diesem Stadium. Oft klingen die Symptome nach einem Jahr ab, manchmal bleiben Lähmungen oder Fußdeformationen zurück. Eine Form der Polio ist das Post-Polio-Syndrom, das erst Jahre später auftritt und durch Muskelschwund und -schmerzen, sowie Atem- und Schluckbeschwerden charakterisiert wird.

In Pakistan und Afghanistan ist der Virus allerdings noch immer endemisch. 1916 hatte das Virus die Ostküste der USA befallen. Damals waren 25 000 Personen durch den Virus behindert worden, 6000 starben. In Zeiten des Ausbruchs schickten Eltern ihre Kinder aus den Städten, um den Epidemien zu entkommen. Man befürchtet, dass sobald die Aufmerksamkeit sinkt, könnte es zu neuen Ausbrüchen kommen.[53]

1.2.17 Typhus

Die Pest war vom Typhus im Altertum nur schwer zu unterscheiden: Quellen besagen, es könnte sich um eine Ursache der um 430 v. Chr. in Athen verbreiteten Epidemie handeln. Bereits 1546 wurde Girolamo Fracastoro mit der Krankheit vertraut, denn der morbus lenticularis verbreitete sich von Mensch zu Mensch und auch erste Epidemien in Neapel und Ungarn wurden bereits verzeichnet. Auch in einer englischen Kolonie in Virginia, heutige USA kam es 1607 bis 1624 zu einer Epidemie, die dem Typhus zugeschrieben wird und das 6000 Todesopfer unter den Siedlern forderte. Bemerkenswert ist die Beobachtung, dass Typhus sich besonders häufig im Bereich von Militär und Krieg befindet und somit häufig Soldaten zu Opfern der Seuchen werden lässt. Der amerikanische Bürgerkrieg, bei dem über 80.000 Typhus Tote registriert wurden, sowie auch der Spanisch-Amerikanische Krieg, der Infektionen im Bereich der Ausbildungslager vermerkte, wurden zu Stationen in der Geschichte des Typhus. In diesem Zusammenhang wurde Mary Mallon, eine Köchin im Gebiet von New York, die sich mit Typhus infiziert hatte, aber nicht daran erkrankte, bekannt, die 53 Menschen mit Typhus infiziert haben soll. Sie gilt als Dauerausscheider. Möglicherweise hat sie als Haushälterin mehrere Mitglieder der Familien mit typischen Desserts (Pfirsiche mit Eiscreme) angesteckt. Sie wurde recht rüde behandelt, einerseits war noch nicht bekannt gewesen, dass eine einzige Person eine Seuche verbreiten konnte, andererseits war sie überzeugt, man verfolge sie grundlos und hätte nichts falsch gemacht. Sie wurde in einem Quarantäne-Spital interniert und isoliert, unter der Auflage entlassen, nie wieder zu kochen, tat dies aber dennoch und infizierte weitere 25 Personen, während sie im New Yorker Sloane Krankenhaus arbeitete. Sie verbrachte daraufhin ihre restliche Lebenszeit in einer Isolierstation.

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Abbildung 15: Faximil eines Artikels, Draufgenießt und schon gestorben: Die Bekochten der Mary, der Köchin des Todes: Typhoid Mary. (Q: google)[54]

Im Zeitalter der Industrialisierung wurde die Bevölkerung mehr, neue Wasserversorgungsreservoirs und -leitungen erforderlich und damit auch die Gefahr von Typhuserkrankungen häufiger. Wurden die Reservoirs durchseucht, war die ganze Bevölkerung von Symptomen wie Fieber, Bauchschmerzen und Bewussseinsstörungen betroffen. Typhus führte auch häufig zum Tod. Erst mit der Kanalisation verschwanden die Typhusepidemien.

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Abbildung 7: Foto eines Mädchens in einem südafrikanischen Lager: Hunger im Lager oder Typhus? Lizzie van Zyl.[55]

Um 1899 kam es in Südafrika zu einer Typhus-Epidemie, die 58.000 Erkrankte und 9 000 Tote erforderte. Die britischen Truppen, die sich während der Burenkriege mit dem Bazillus infiziert hatten, hatten diese Epidemien auch in den britischen Konzentrationslagern, in denen auch Lizzie van Zyl, ein siebenjähriges Kind eines auf Seite der Buren kämpfenden Vaters interniert wurde und schließlich starb. Der Tod wurde in England publik, nachdem Emily Hobhouse, eine Besucherin des Lagers, festgestellt hatte, dass mit dem Kind zu grob umgegangen worden war. Es verstand kein Englisch, wurde als zurückgeblieben eingestuft und entsprechend als eine Belästigung angesehen. Kurze Zeit später verstarb sie am Typhus. Allerdings wurde das Bild, das das Mädchen zum Symbol für Gräuel der britischen KZs machte, als Propaganda mißbraucht. Man rechtfertigte den Krieg damit. [56] [57]

Tyhpus wird durch das Salmonellen Bakterium Salmonella Typhimurium verursacht. Während das Robert-Koch-Institut etwa 50 Typhus-Fälle pro Jahr registriert, die meist aus dem Ausland eingeschleppt wurden, besonders von Flüchtlingen aus Syrien und Personen aus Indien, auch aus Asien, ist Typhus in diesen Ländern ein ernstes Problem. Eine Typhus-Impfung schützt vor Erkrankung und sollte daher vor Reisen in diese Gegenden verabreicht werden. Schätzungen des RKI gehen von 22 Mio. Typhuserkrankungen pro Jahr aus, die WHO schätzt etwa 30 Mio. Die Zahl der Todesopfer liegt, ebenfalls nur als Schätzung, bei 200.000 pro Jahr. Sir Almroth Edward Wright entwickelte einen Impfstoff gegen die Krankheit, da gerade die britische Armee ein großes Problem damit hatte, zumal die Infrektionskrankheit mehr Soldaten tötete als der Feind.[58] [59]

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Abbildung 16: Schwarzweiss-Foto. Wachposten am Eingang mit Hinweisschild aus dem Konzentrationslager Bergen Belsen, Deutschland, April 1945: Dust Spreads Typhus, 5 MPH (Staub verbreitet Typhus, 5 Miles per Hour)[60]

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Abbildung 17: Schwarzweiss-Foto zweier Soldaten, ein Plakat betrachtend. Rickettsien (Rickettsiaceae) sind Bakterien, die in der Regel durch Vektoren (Zecken, Flöhe, Milben und Läuse) übertragen werden. Diese Infektionserkrankung ist mit dem Salmonellen-Typhus nicht zu verwechseln. In den Lagern, Kasernen und anderen militärischen Arealen wüteten diese Erreger während des Zweiten Weltkriegs.[61] [62]

1.2.18 Diphterie

Die Diphterie forderte 1925/26 in Nome, Alaska, bis zu 100 Tote, vor allem Kinder. Besonders akut infiziert es die Atemwege mit dem grampositiven giftstoffbildenden Bakterium Corynebacterium diphteriae durch Husten, Niesen und Küssen oder über kontaminierte Gegenstände. Grampositiv bedeutet, gramgefärbt, welches nach dem Bakteriologen Hans Christian Gram benannt, Bakterien anhand ihrer Zellwand, in zwei große Gruppen teilte, eben grampositive und gramnegative. Diese wurden aufgrund von chemischen und pysikalischen Eigenschaften eben differenziert. Es gibt auch gramvariable und gramunbestimmte Arten.

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Abbildung 18: Zwischen der Entdeckung des Erregers (1826) bis zum Abschluss der Forschungen für die Impfung, vergingen keine 100 Jahre. Doch es werden noch Jahre vergehen, bis sie Diphterie ausgerottet ist. (Syrien, Ukraine, Südsudan, Somalia und Zentralafrikanische Republik),Q: WHO.[63] [64]

1.2.19 Tetanus

Clostridium tetani, ein Bakterium, das sich nur in sauerstoffarmer Umgebung vermehren kann. Es wurde 1885 entdeckt. Dabei stellte man fest, dass es Sporen bildete und eine genetische Information in einer mehrschichtigen Hülle abzukapseln, eine Eigenheit darstellt. Die Infektion erfolgt durch kleine Veletzungen, durch die Fremdkörper ins Gewebe eindringen und schließlich das Blut vergiften kann. Oft ist dies bei Verkehrs- oder landwirtschaftlichen Unfällen der Fall. Es geht das Bakterium in der Sporen in die Vegetativform über, vemehrt sich und gibt Toxin ab. Von dort gelangt es über die Nervenbahnen oder über das Blut ins Gehirn. Dort hemmt es in den motorischen Vorderhornzellen die muskelrelaxierend wirkenden Synapsen. Es kommt zu Krämpfen, in schlimmen Fällen auch zum Tod.[65]

Laut WHO wurden bis 2001 die Fälle nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldet, das gegenwärtig nicht in Kraft ist. In den Jahren davor wurden nur noch etwa 15 Erkrankungen pro Jahr erfasst, in den Jahren danach gab es nur noch wenige Tetanussterbefälle. Etwa 2009 gab es 9836 Inzidenzen. Die Nabelinfektion, die Kinder durch unzureichende hygienische Bedingungen befällt oder befällt, weil man aus traditionellen Gründen Erdpasten auf den Nabel aufträgt (Wundversorgung), war für 180.000 Babys Todesursache (Tetanus neonatorum). Die Zahlen sind weltweit jedoch rückfällig.

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Abbildung 8: Tetanus-Karte. Verbreitung des maternal oder neonatalen Tetanus-Erregers weltweit im Jahre 2013 (Quelle: WHO http://www.who.int/immunization)

1.2.20 Tuberkulose

Das Mycobacterium tuberkulosis ist für die Tuberkulose verantwortlich. Sie werden in die Lunge eingeatmet und sollten eigentlich vom Immunsystem unschädlich gemacht werden, doch sie lassen sich nicht zerstören. Das Immunsystem trickst sie aus und infiziert die Lunge wie Motten die Wolle. Auf diese Weise Infizierte können noch zehn Jahre leben, abhängig von ihrer genetisch bedingten Anfälligkeit.

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Abbildung 19: Tuberkulose-Karte. Die Tuberkulose ist nur aus der Gegend Nordeuropas, Australiens und Teilen Europas weitgehend verdrängt. Besonders lang hat sie sich in weiten Teilen Afrikas und Asiens ‚gehalten‘. Zu den Hotspots gehören Zentral- und Südafrika sowie nahezu die gesamte Ostküste. (Q: WHO 2002)[66]

Rund ein Drittel der Weltbevölkerung ist weiterhin mit dem Tuberkulose-Bakterium infiziert. Es kommen pro Jahr neun Mio. Erkrankungen hinzu, 1,6 Mio. Todesfälle ebenfalls. In Osteuropa wurde eine Resistenz gegen die Medikamente beobachtet, die Besorgnis erregt. Süd-, Ost- und Zentralafrika, sowie Teile Westafrikas zählen zu den Gebieten mit der höchsten Verbreitung.

Etwa ein Zehntel der Infizierten werden aber tatsächlich krank. Während man die tückische Krankheit oft nicht im Frühstadium erkennt, da sie weitgehend beschwerdefrei verläuft, kommte es später zu Nachtschweiß, blutigem Husten, arteriellen Lungenblutungen und Nieren- wie Harnwegsinfekten, die auch die Wirbelsäule und die Knochen sowie das Gehirn betreffen können. Zuerst wird mittels Antibiotika therapiert, später muss isoliert werden und die Personen von ihrer Ansteckungsgefahr befreit werden, danach können mehrere Wirkstoffe kombiniert werden. Forschungen in der Geschichte ergaben, dass gar Hippokrates 460 v. Chr. eine Phthisis bezeichnete, die mit der Tuberkulose in enger Verwandtschaft steht. Im Mittelalter wurden besonders Ballungsräume, von denen es damals weit weniger als heute gibt, in Mitleidenschaft von Epidemien gezogen. Im 19. und 20. Jh wurde die Tuberkulose als typische Krankheit Städtischer Armer identifiziert. Jeder zweite Deutsche litt um 1880 an dieser Krankheit.

Tuberkulose wird durch das von Dr. Robert Koch entdeckte Mycobacterium tuberculosis hervorgerufen und kann alle Organe befallen. Sie wird nach dem Pionier auf dem medizinischen Sektor auch Morbus Koch genannt. Der Name der Krankheit leitet sich von tuberculum für “kleine Geschwulst” ab und ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch verschiedene Mykobakterien hervorgerufen werden kann:[67]

Mycobacterium tuberculosis,

Mycobacterium bovis,

Mycobacterium africanum oder Mycobacterium microti.

Nur bei etwa 10 - 15 % der Fälle von Tuberkulose, bedingt durch die häufigste Form (Mycobacterium tuberculosis) erkrankt tatsächlich. Ist das Immunsystem geschwächt, oder besteht eine genetisch bedingte Anfälligkeit, wird dies eher der Fall sein. Die Übertragung erfolgt in Form von Tröpfcheninfektionen, die durch Keime im Sputum hervorgerufen werden. Man spricht von “offener Tuberkulose”.[68]

Auch Rinder können an Tuberkulose erkranken, was die Rohmilch zu einer Gefahr für die Babys werden lässt, verbreitet sie sich doch als Infektionsquelle dieserart. Aus diesem Grund zählt die heimtückische Tuberkulose zu den Zoonosen, dh Infektionskrankheiten, die von Mensch zu Tier oder Tier zu Mensch weitergegeben werden können. Es sei erwähnt, dass Tuberkulose zahlreiche prominente Opfer forderte, darunter auch Friedrich Schiller, Charlot und Emily Brontë, Franz Kafka uvam. Die genannten Künstler und Autoren verarbeiteten die Tuberkulose in ihren Werken. Doch auch unabhängig von der Erkrankung des Autors werden Romanhelden häufig von der tückischen Krankheit dahingerafft. Solches Schicksal traf Nikolaj Dmitrijewitch Lewin (Anna Karenina) und Die Kameliendame Alexandre Dumas. In der berühmten Oper La traviata, die auf dem Roman Die Kameliendame basiert, ist die Weiße Pest gar drei Akte lang Thema. Der Tod dergestalt auf der Bühne führte damals zu einem Skandal. Die Oper Verdis wurde in Venedig uraufgeführt und stellt die von der Society geächtete Edelprostituierte Violetta, die an Tuberkulose stirbt in den Mittelpunkt. Die Oper wurde in Italien zensuriert und unter anderem Titel aufgeführt.[69] [70]

1901 erhielt Emil von Behring (1854 – 1917) einen Nobelpreis für die Arbeit über Serumtherapie, zeitgleich mit Wilhelm Conrad Röntgen (1845 – 1923) für die Entdeckung der Röntgenstrahlung. 1905 erhielt der umstrittene Robert Koch den Nobelpreis für Medizin, für seine Entdeckungen der Erreger von Milzbrand, Tuberkulose und Cholera. Und dennoch stellte sich nachträglich heraus, dass nicht Koch es war, der die Cholera-Erreger entdeckt hat, sondern ein italienischer Anatom namens Filippo Pacini (1812 – 1883), dessen Schriften in der Fachwelt damals unbeachtet geblieben sind. Aber selbst jener war nicht der erste, der sich mit Cholera beschäftigte, denn schon 1854 wurde von John Snow (1813 – 1858), einem Londoner Arzt, gemeinsam mit dem Mikrobiologen und Sozialmediziner Arthur Hill Hassall (1817 – 1894) nachgewiesen, dass sich die Todesfälle im Bereich der Wasserpumpe häuften, die angeworfen wurde, um die Abwasserkanäle in die Themse zu spülen. Eine Choleraepidemie mit 14.000 Toten war die Folge dieser Trinkwasservergiftung. Auch seine Theorie wurde zu Lebzeiten nicht anerkannt und erst nach seinem Tode bestätigt. Es wird angenommen, dass auch Kochs Fehlannahmen nicht durch sein Verschulden sondern durch Betrug an ihm begründet waren.[71] [72] [73] [74] [75] [76] [77]

Die ersten echten Erfolge im Kampf gegen die Tuberkulose feierten Albert Calmette (1863 – 1933) und Camille Guérin (1872 -1961) mit dem nach ihnen benannten Impfstoff BCG (Bacille Calmette-Guerin). Die Impfung wurde in Deutschland, bedingt durch das Lübecker Impfunglück, bei dem 77 Babys mangels Impfnachsorge starben, erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt.[78]

1.2.20.1 Dettweilers Taschenflasche für Hustende

Das Mignon der Glashütte von Poncet, ein kleines blaues Glasprodukt, silbereingefasst, diente als Verwahrungsgefäß des Sputums von Hustenden, anhand dessen Ärzte näheren Aufschluss über Art des Gebrechens erkennen konnten. Der Fuß ist abschraubbar, damit es mit einer Desinfektionslösung durchspülbar war. Die kräftige blaue Farbe des Kobaltglases entzog den Inhalt neugierigen Blicken. Es entstammt einer Zeit, in der der Tuberkulose-Erreger gerade durch Dr. Robert Koch entdeckt wurde und des Findens einer medikamentösen Therapie der Krankheit. Tberkulosekranke befanden sich oft Jahrzehnte abgeschieden in Sanatorien, wo sie Langzeit-Liegekuren in frischer Luft, chirurgische Therapieversuche mit thorakoplastik, Pneumothorax und Lobektomie unterzogen wurden. Darüber hinaus wurden sie einer Hygieneerziehung unterzogen, im Zuge dessen das Spucken von erregerverseuchten Sputums als unschicklich galt. Oft wurden - etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln, Klassenzimmern - Spucknäpfe aufgestellt, andere Kranke - etwa jene, die an der offenen Tuberkulose litten, trugen einen solchen Dettweiler mit sich.[79]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 21: Die Dettweiler-Flascherl für Hustende, die geradezu modern waren.[80]

Der sich durch die Jahre in Form und Verschluss verändernde Blaue Heinrich, der auch in die Literatur Einlass fand, und im Standardwerk Preventon of Consumption , als “Blue Henry” übersetzt wurde. Neben dem üblichen blauen, gab es auch grüne, milchgläserne und bruchfeste Produkte aus Aluminium, die Patentiert wurde und von den Gebr. Noelle produziert wurden. Die Objekte sind heute nur noch auf dem Flohmarkt zu finden, doch während des ersten Weltkrieges wurden Millionen von an offener Tuberkulose erkrankte Soldaten damit ausgerüstet. In den uSa wurden eigene Modelle der Fa. KNY-Scheerer entwickelt. Um 1900 wurde sogar ein fix montierter Spucknapf mit Wasseranschluss produziert, der die Übertragung von Erregern via Insekten verhindern sollte, da eine Entleerung und Reinigung nicht mehr nötig wurde. Das Taschenspuckprodukt mit Signatur des Geheimrats für Hustende, die Luftkurorte mit Freiluft-Liegekuren auf dem Davoser Liegestuhl und die Verarbeitung in der Literatur führte dazu, dass die Krankheit eine gewisse Romantisierung erlebte. Allerdings auch, dass der Beginn von medizinischen Mirkobiologie-Projekten zunahm. Es hat sich gezeigt, dass die Patienten von kontaminiertem Staub angesteckt werden, somit wurde verhindert, dass die Patienten auf dem Boden oder in Taschentücher spuckten. Ein einfacher Speiseplan für Personen, deren Ernährungsgewohnheiten aus dem Rahmen gelaufen waren, führte zu einheitlichen Ernährungsgewohnheiten, an denen sich der Markt orientierte.

Als Erfinder gilt der Arzt Peter Dettweiler (1837 - 1904), der Geheimrat und Lungenfacharzt, der als Freiwilliger im Deutsch-Dänischen Krieg im 19. Jh. teilgenommen hatte. Der Militärarzt, der selbst seit seiner Studentenzeit an einer Lungenkrankheit litt, wurde während eines Blutsturzes in der Heilanstalt Görbersdorf in Schlesien behandelt. Diese Anstalt wurde von einem schlesischen Arzt geleitet, Dr. Hermann Brehmer (826 – 1889), der als Pionier der Freilufttherapie gegen Lungentuberkulose gilt, führte er doch das erste Haus dieser Art. er erforschte in seiner Dissertation die Ursachen der Entstehung und der Ausbreitung der Tuberkulose. Er vermutete darin, dass Tuberkulose heilen zu können, so sie im Frühstadium erkannt und therapiert wird. So wurde 1854 die Brehmersche Heilanstalt für Lungenkranke, gegen die Vorbehalte der Behörden, eröffnet. Die Erfolge sprachen für sich und so wuchs das Sanatorium, das sogar nachts die vorhanglosen Fenster geöffnet hatte, auf 300 Betten an. später gründete Dettweiler ein eigenes Sanatorium in Falkenstein im Taunus.[81]

[...]


[1] Q-Fieber, Queensland Fieber, Balkangrippe, Balkanfieber, Coxiellose, Euboea-Fieber, Kretafieber, Krim-Fieber Pneumorickettsiose, Schlachthausfieber, Siebentagefieber, Wüstenfieber, Ziegengrippe. (Q: Wikipedia/Q-Fieber)

[2] Aus Cephalosporium, das 1945 isuliert wurde, entwickelte Edward Abraham und Guy Newton das Mittel Cepalosporin C, ein Breitband-Antibiotikum, das heute noch bei Harnwegsinfektionen zum Einsatz kommt. Daneben wurde Chloramphenicol entwickelt, welches aus dem Bakterium Strptomyces venezuelae hergestellt wird. Allerdings schwand 1960 die Beliebtheit dieses Antibiotikums, da seine Nebenwirkungen auf das Knochenmark ans Licht der Öffentlichkeit drangen. (Quelle: Correktiv.org Artikel Gefährliche Keime, 3.7.2017)

[3] Stufe 1: Keine neuen Influenza-Viren-Subtypen bei Menschen. Es können Viren unter Tieren kursieren, das Ansteckungsrisiko für Menschen ist aber gering.

Stufe 2: Wie in Stufe 1, allerdings besteht ein substantielles Risiko, dass Menschen erkranken.

Stufe 3: Die Alarmphase beginnt. Einzelne Menschen infizieren sich mit dem neuen Virus-Subtyp. Übertragungen von Mensch zu Mensch gibt es keine oder nur selten im Falle engen Kontakts.

Stufe 4: Vereinzelt wird das Virus von Mensch zu Mensch übertragen. Die Infektionen sind örtlich begrenzt, was den Schluss erlaubt, dass das Virus nicht gut auf den Wirt Mensch angepasst ist.

Stufe 5: Infektionen häufen sich. Übertragungen von Mensch zu Mensch bleiben jedoch örtlich begrenzt. Das Virus passt sich immer besser an den Menschen an, es besteht ein großes Pandemie-Risiko.

Stufe 6: Die Pandemiephase. Infektionen nehmen weiter zu, die gesamte Bevölkerung ist betroffen. (Spiegel.de)

[4] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-12138036.html, 20.6.2017

[5] http://www.who.int/csr/don/GlobalSubnationalMasterGradSym_20090611_1600.png?ua=1, 20.6.2017

[6] http://www.who.int/csr/don/Map_20090626_0600.png, 6.5.2018

[7] http://www.who.int/csr/don/2010_08_06/en/, 6.5.20118

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Antoninische_Pest, 20.6.2017

[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Cyprianische_Pest, 20.6.2017

[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Justinianische_Pest, 20.6.2017

[11] http://faculty.humanities.uci.edu/bjbecker/plaguesandpeople/plague541ab.jpg, 20.6.17

[12] http://www.spektrum.de/news/frueher-pesterreger-ist-ausgestorben/1221804, 20.5.2017

[13] https://sott.net/de20506, 20.6.2017

[14] https://sott.net/de13322, 20.6.2017

[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Italienisches_Fieber, 20.6.2017

[16] https://de.wikipedia.org/wiki/Cocolitztli, 20.6.17

[17] https://www.focus.de/fotos/poussin-stellt-die-pest-von-ashdod-dar-die-gottestrafe-ueber-die_mid_251658.html, 30.7.2018

[18] http://pflege-und-medizin.de/Lehre/Mat/Geschichte/Pest.html, 30.7.2018

[19] Ashdod, Stadt an der Küste des heutigen Istrael, 34.54077, 31.54519

[20] https://www.gabrielepossanner.eu/baroque-bodies/, 30.7.2018

[21] http://derstandard.at/2000039078212/Wo-die-Pest-heutenoch-wuetet, 20.6.2017

[22] https://www.mpg.de/9877687/pest, 30.7.2018

[23] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/65521/Mittelalterliche-Pest-starb-erst-im-18-Jahrhundert-aus, 30.7.2018

[24] https://www.srf.ch/wissen/mensch/der-stille-bezwinger-der-pest, 30.7.2018

[25] https://de.wikipedia.org/wiki/Englischer_Schwei%C3%9F, 20.6.2017

[26] https://de.wikipedia.org/wiki/Tuskegee-Syphilis-Studie, 20.6.2017

[27] http://www.theintelligence.de/index.php/wissen/gesundheit/1010-syphilis-mit-einem-medizinskandal-zum-grossen-wissen.html, 20.6.2017

[28] Kondome können schützen!

[29] http://www.theintelligence.de/index.php/wissen/gesundheit/1010-syphilis-mit-einem-medizinskandal-zum-grossen-wissen.html, 20.6.2015

[30] http://www.netdoktor.at/krankheit/syphilis-7510, 20.6.2017

[31] https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Syphilis.html, 11.6.2018

[32] http://www.universitaetssammlungen.de/modell/717, 11.6.2018

[33] https://www.tierklinik.de/medizin/infektionskrankheiten/virusinfektionen/pocken-oder-blattern, 30.7 2018

[34] https://de.wikipedia.org/wiki/Pocken, 20.6.2017

[35] http://www.zeno.org/nid/20004032756, 20.6.2017

[36] https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4morrhagisches_Fieber, 20.6.2017

[37] http://www.nobite.com/de/ratgeber/, 21.6.2017

[38] http://www.20min.ch/interaktiv/epidemien/index.html, 21.6.2017

[39] https://www.netdoktor.at/krankheit/gelbfieber-7556, 30.7.2018

[40] https://de.wikipedia.org/wiki/Plasmodium, 21.6.2017

[41] http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/krankheiten/malaria/pwiegeschichtedermalaria100.html, 21.6.2017

[42] http://www.20min.ch/interaktiv/epidemien/index.html, 21.6.2017

[43] http://www.netdoktor.at/krankheit/malaria-7754, 21.6.2017

[44] https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/a9/3f/70/a93f70fbe3a784c3574181e963faf96a.jpg, 21.6.2017

[45] http://derstandard.at/2000054911725/Malaria-Epidemie-in-Simbabwe-nach-heftigen-Regenfaellen, 21.6.2017

[46] http://media0.faz.net/ppmedia/aktuell/rhein-main/1103907730/1.2641336/article_multimedia_overview/attacke-rund-15-000-soldaten.jpg, 21.6.2017

[47] http://www.who.int/gho/epidemic_diseases/cholera/epidemics/en/, 20.6.2017

[48] https://de.wikipedia.org/wiki/Cholera, 20.6.2017

[49] https://de.wikipedia.org/wiki/Cholera, 20.6.2017

[50] https://de.wikipedia.org/wiki/Poliomyelitis, 20.6.2017

[51] http://www.marshall.edu/special-collections/dugan/polio_fdr.asp, 21.6.2017

[52] http://www.20min.ch/interaktiv/epidemien/index.html, 21.6.2017

[53] http://www.abc.net.au/radionational/programs/rearvision/pakistan-afghanistan-last-frontiers-in-100-year-war-on-polio/7574148, 21.6.2017

[54] https://goo.gl/images/hknUfX, 21.6.2017

[55] https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Mallon, 21.6.2017

[56] https://de.wikipedia.org/wiki/Lizzie_van_Zyl, 21.6.2017

[57] http://www.meine-gesundheit.de/typhus, 21.6.2017

[58] https://de.wikipedia.org/wiki/Almroth_Wright, 21.6.2017

[59] https://de.wikipedia.org/wiki/Typhus, 21.6.2017

[60] https://holocaustdeprogrammingcourse.files.wordpress.com/2014/01/typhus-belsen.jpg?w=640, 21.6.2017

[61] http://de.metapedia.org/wiki/Typhus_(Rickettsien), 21.6.2017

[62] https://goo.gl/images/fXJX4h, 21.6.2017

[63] https://goo.gl/images/VnpTY3, 21.6.2017

[64] https://de.wikipedia.org/wiki/Diphtherie, 21.6.2017

[65] https://www.abipur.de/referate/stat/645186319.html, 2.6.2018

[66] http://www.20min.ch/interaktiv/epidemien/index.html, 21.6.2017

[67] https://www.netdoktor.at/krankheit/tuberkulose-7512, 11.6.2018

[68] http://de.symptomed.com/krankheiten/tuberkulose,

[69] https://de.wikipedia.org/wiki/Tuberkulose#19._Jahrhundert, 25.4.2017

[70] https://de.wikipedia.org/wiki/La_traviata, 26.4.2017

[71] Koch nannte sein von ihm gefundenes Bakterium „Vibrio cholerae Pacini 1854“

[72] Anm.: Nach heutigem Stand gehört Rinder Tuberkulose in eine Kategorie, die Menschen infizieren kann sowie auch die Erreger der menschlichen Tuberkulose bei Rindern zum Tode führen kann.

[73] https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_von_Behring, 25.4.2017

[74] https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A9pini%C3%A8re-Corps, 24.5.2017

[75] https://de.wikipedia.org/wiki/John_Snow_(Arzt), 25.4.2017

[76] https://de.wikipedia.org/wiki/Filippo_Pacini, 25.4.2017

[77] https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Hill_Hassall, 25.4.2017

[78] https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCbecker_Impfungl%C3%BCck, 25.4.2017

[79] https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Dettweiler_(Arzt), 1.7.2017

[80] https://blauerheinrich.jimdo.com/ 1.7.2017

[81] https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Brehmer, 1.7.2017

Final del extracto de 243 páginas

Detalles

Título
Die NS-Psychiatrie. Von der Eugenik zur Euthanasie
Autor
Año
2018
Páginas
243
No. de catálogo
V436637
ISBN (Ebook)
9783668791183
ISBN (Libro)
9783668791190
Idioma
Alemán
Palabras clave
Medizingeschichte, Hintergründe des NS-Psychiatriewesens, Euthanasie
Citar trabajo
Evi Aigner (Autor), 2018, Die NS-Psychiatrie. Von der Eugenik zur Euthanasie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436637

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