Wie beispielsweise die Entdeckung des Feuers oder des Rades zeigen, haben Veränderungen den Menschen schon immer maßgeblich beeinflusst. Sie lernten die Entdeckungen zu nutzen und sicherten somit ihr Bestehen. Für diejenigen, die sich den Veränderungen nicht ständig anpassten, wurde das Überleben zunehmend schwieriger. Die Auswirkungen der ständigen Veränderungen und Entdeckungen lassen sich auch anhand der Industrialisierung gut darstellen.
Die derzeitige intelligente und digitale Vernetzung wird als Industrie 4.0 (vierte industrielle Revolution) bezeichnet und ist gekennzeichnet durch Systeme, die eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion ermöglichen. Die Komponenten Mensch, Maschine, Anlage, Logistik und Produkt kommunizieren und kooperieren bei Industrie 4.0 direkt miteinander. Es ist in diesem Zusammenhang auch von der digitalen Revolution, beziehungsweise Digitalisierung die Rede. Immer häufiger gewinnt die digitale Arbeit auch in deutschen Unternehmen an Bedeutung, vereinfachende Systeme wie beispielsweise Strichcodes oder QR-Codes werden genutzt.
Oft sind große Unternehmen und Startups Vorreiter in der Industrie 4.0. Sie arbeiten mit Unmengen von Daten, die miteinander vernetzt und jederzeit abrufbar sind. Aufgrund dieser zur Verfügung stehenden Datenmengen konnte sich das Unternehmen „Amazon“ 2014 das „anticipatory shipping“ patentieren lassen, also der vorausschauende Versand, bevor eine Bestellung erfolgte. Dieser „Vorherversand“ basiert auf „Predictive Analytics“. Hierbei werden Auswertungen sämtlicher gesammelter Informationen über Kunden genutzt, wie Bestell-Historien, Wunschlisten, Waren im Einkaufskorb und Weiteres.
Ziel hierbei ist, vor allem „ungeduldige“ Kunden schnell zu befriedigen und deren Anzahl an Bestellungen zu erhöhen. Die Unternehmen finden also immer wieder neue Wege und Systeme, die einfachere, schnellere und kosteneffektivere Abläufe ermöglichen. Diejenigen, die auf die Teilnahme an Veränderungen nicht reagieren und sich die gegebenen Chancen nicht zu Nutzen machen, bleiben nicht auf dem vorherigen Stand. Sie verlieren gegenüber der weiterentwickelnden Konkurrenz an Stärke und Wettbewerbskraft. Besonders in Dienstleistungsunternehmen ist die Veränderungsbereitschaft und -geschwindigkeit entscheidend. Vor allem auch für langjährig etablierte Kreditinstitute wie Banken und Sparkassen ist dies eine zentrale Frage. Der Faktor Personal wird in diesen Unternehmen besonders groß geschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Definition Digitalisierung
- Veränderung der Finanzbranche durch Digitalisierung
- Stand der Digitalisierung und aktuelles Personalportfolio in den Sparkassen
- Analyse
- Rahmenbedingungen und Grundlegendes zur eigenen Befragung der Sparkassen bezüglich Digitalisierung
- Ergebnisanalyse der Befragung mit resultierender Problemstellung
- Herangehensweise und Lösungsmethode zur Behebung der auftretenden Problematik
- Realistisches Zukunftsszenario im Servicebereich der Sparkassen
- Kritische Würdigung
- Potentielle Gefahren für Sparkassen beim Digitalisierungsprozess
- Auswirkungen durch Veränderungen des allgemeinen Bankensektors
- Einschränkung der dargestellten Aussagen und Alternativen des Zukunftsausblicks in Kapitel 3.4
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Projektarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Personalbedarf und die Qualifikation von Servicemitarbeitern der Sparkassen. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation für den Servicebereich der Sparkassen zu analysieren und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Finanzbranche
- Veränderung des Personalbedarfs und der Qualifikationsanforderungen im Servicebereich der Sparkassen
- Analyse des aktuellen Standes der Digitalisierung in den Sparkassen
- Entwicklung eines realistischen Zukunftsszenarios für den Servicebereich der Sparkassen
- Bewertung der Risiken und Chancen der digitalen Transformation für Sparkassen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Bedeutung von Anpassung an Veränderungen im Kontext der digitalen Revolution heraus. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Digitalisierung, ihre Auswirkungen auf die Finanzbranche und den Stand der Digitalisierung in den Sparkassen. In Kapitel 3 werden die Ergebnisse einer eigenen Befragung von Sparkassen bezüglich Digitalisierung analysiert, die Problematik des digitalen Wandels für den Servicebereich der Sparkassen herausgestellt und Lösungsansätze vorgestellt. Kapitel 4 befasst sich kritisch mit den potenziellen Gefahren des Digitalisierungsprozesses für Sparkassen und den Auswirkungen von Veränderungen im Bankensektor. Darüber hinaus werden Einschränkungen des dargestellten Zukunftsausblicks und alternative Szenarien diskutiert.
Schlüsselwörter
Digitalisierung, Finanzbranche, Sparkassen, Servicemitarbeiter, Personalbedarf, Qualifikation, digitale Transformation, Industrie 4.0, Kundenbindung, Innovation, FinTech.
- Arbeit zitieren
- Mirco Becker (Autor:in), 2017, Auswirkungen der Digitalisierung auf den Personalbedarf und die Qualifikation von Servicemitarbeitern der Sparkassen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436913