Die drei zu untersuchenden Werke, "Die Marquise von O….", der "Zweikampf" und "Amphitryon", haben von ihrer Grundstruktur gewisse Gemeinsamkeiten, weshalb sie sich sehr gut eignen, um die Bandbreite der Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen aufzuzeigen, die Frauen am Ende des 19. Jahrhunderts zugeschrieben und zugestanden wurden.
Die weiblichen Hauptfiguren der drei ausgewählten Werke geraten auf Grund eines sexuellen Fehltritts, sei er bewusst oder unbewusst, wirklich passiert oder nur scheinbar angenommen, von langer Hand geplant oder ganz spontan, in eine Notlage, die ihr Leben verändert und sie selbst in arge Bedrängnis bringt. Ein zweites Merkmal, das Julietta, Littegarde und Alkmene verbindet, ist ihre Schuldlosigkeit. Sie tragen alle drei keine Schuld an dem entstandenen Unglück und dieses kommt für sie plötzlich und unerwartet. Sie haben sich in ihrer Vergangenheit keine moralischen Verfehlungen erlaubt, sondern haben im Gegenteil ein tugendhaftes, vorbildliches Leben geführt.
Doch nun werden sie von ihrem scheinbaren Lebensretter, ihrem um ihre Gunst buhlenden Verehrer oder sogar Gott selbst so getäuscht, dass in ihrem Leben nichts mehr so ist, wie davor. Die Schicksale dieser Charaktere weisen gewisse Parallelen auf, die es möglich machen, die Frauenfiguren miteinander zu vergleichen, um so schließlich eine Aussage über das Frauenbild Kleists treffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Familienbegriff im Wandel
- Der Familienbegriff vor 1800
- Der Familienbegriff ab 1800
- Der Familienbegriff in Bezug auf Kleist
- Die Rolle der Frau um 1800
- Die Geschlechtscharaktere
- Die Bedeutung der Ehe um 1800
- Kleists Frauenbild und seine Erwartungen an die Ehe
- Die Marquise von O... - eine Analyse der Figur Juliettas
- Der Zweikampf- eine Analyse der Figur Littegardes
- Amphitryon- eine Analyse der Figur Alkmenes
- Fazit
- Inwiefern ist es wichtig, das Frauenbild dieser Zeit zu kennen, um die Werke richtig verstehen zu können?
- Die Marquise von O...
- Der Zweikampf
- Amphitryon
- Sind die analysierten Frauenfiguren typische Frauen ihrer Zeit?
- Die Marquise von O...
- Der Zweikampf
- Amphitryon
- Inwiefern ist es wichtig, das Frauenbild dieser Zeit zu kennen, um die Werke richtig verstehen zu können?
- Gesamtfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Werke Heinrich von Kleists im Hinblick auf das Frauenbild seiner Zeit und die Entwicklung des Familienbegriffs. Ziel ist es, die weiblichen Figuren in Kleists Werken vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts zu betrachten und ihre Rolle in den Familienstrukturen dieser Epoche zu erforschen.
- Der Wandel des Familienbegriffs im 19. Jahrhundert
- Die Bedeutung der Ehe und die Geschlechtscharaktere im frühen 19. Jahrhundert
- Das Frauenbild in Kleists Werken
- Analyse der Figuren Julietta, Littegarde und Alkmene
- Das Verhältnis von Kleists Frauenbild zum allgemeinen Zeitgeist
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt Heinrich von Kleist als wichtigen Autor der Zeit um 1800 vor und verdeutlicht den Fokus der Arbeit auf die Untersuchung von Frauenbildern und Familienbegriffen in seinen Werken.
- Der Familienbegriff im Wandel: Dieses Kapitel untersucht den Wandel des Familienbegriffs vor und nach 1800. Es analysiert die Rolle des Vaters und der Mutter in der traditionellen Familie und die Veränderungen, die sich mit der Industrialisierung vollzogen haben.
- Die Rolle der Frau um 1800: Hier werden die traditionellen Geschlechterrollen und die Bedeutung der Ehe im frühen 19. Jahrhundert untersucht.
- Die Marquise von O... - eine Analyse der Figur Juliettas: Dieses Kapitel analysiert die Figur der Julietta in Kleists Novelle "Die Marquise von O...".
- Der Zweikampf- eine Analyse der Figur Littegardes: Dieses Kapitel befasst sich mit der Figur der Littegarde in Kleists Novelle "Der Zweikampf".
- Amphitryon- eine Analyse der Figur Alkmenes: Dieses Kapitel analysiert die Figur der Alkmene in Kleists Drama "Amphitryon".
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen des Frauenbildes, des Familienbegriffs und der gesellschaftlichen Veränderungen im 19. Jahrhundert. Schlüsselbegriffe sind unter anderem: Heinrich von Kleist, Geschlechterrollen, Ehe, Industrialisierung, "Die Marquise von O...", "Der Zweikampf", "Amphitryon", Julietta, Littegarde, Alkmene.
- Quote paper
- Christina Kienlen (Author), 2014, Sind die Frauenfiguren Kleists typische Frauen ihrer Zeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437048