Im Jahr 1138, nach dem Tod Lothars III. (1137), bestieg Konrad III. als erster Staufer den Thron und war somit nicht nur ehemaliger Herzog in Franken und der Gegenkönig von Lothar III., sondern König des römisch-deutschen Reiches. Die Zeit als Regent (1138-1152) wurde in der älteren Mediävistik überwiegend negativ beurteilt. Mit der neueren Forschung wurden die positiven Aspekte seiner Regierung und die Fundamente, auf die sein Neffe und gleichzeitig Nachfolger Friedrich I. Barbarossa (1152 – 1190) seine Konzeption des Römischen Kaisertums aufbauen konnte, betont. Seine Mitwelt bezeichnete ihn als „Paffenkönig“. Otto von Freising, Stiefbruder Konrads III. und ebenfalls ein Zeitgenosse, deutete die Ereignisse der Jahre ab 1138 und somit die Zeit Konrad III. als Regent, in seiner verfassten Weltchronik, als „Katastrophengeschichte“. Warum jedoch sollte sein eigener Halbbruder, den Konrad III. selbst zum Bischof von Freising erhoben hat und als einen seiner wenigen und engen Vertrauten bezeichnet, eine solche Aussage tätigen? Wie war es Konrad III. dann möglich, 1138 zum König erhoben zu werden und sein Amt 14 Jahre zu halten? Was zeichnet einen „guten“, starken, erfolgreichen und machtvollen König aus? In dieser Hausarbeit soll verdeutlicht werden, ob die Behauptung von Otto von Freising, dem „Zeithistoriker der Stauferära“ naheliegend war, dass Konrad III. ein „schlechter“ König war. Daher wird analysiert, wie Konrad III. seine Macht als König von 1138 bis 1152 festigte. Da Konrad III. bekannt für seine Bündnisse in Form von Heiratspolitik und sein gutes Verhältnis zur Kirche war, wird diese Hausarbeit anhand dieser Schwerpunkte darlegen, in wie fern Konrad III. sein Amt als König ausübte und ob er damit aus zeitgenössischer Perspektive zu Recht negativ dargestellt wurde. Die Anfangsjahre selbst (1138-1139), welche die Königswahl und die Reaktionen von Zeitgenossen auf die Wahl Konrads III. zum König beinhalten, werden herangezogen, um zu sehen, wie Konrad III. als König mit Kritikern seines Amtes umging. Außerdem ist die Reaktion Ottos von Freising auf die Königswahl ebenfalls bedeutend für die Auseinandersetzung der Ausgangsfrage.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Königswahl
- 2.1. Der Wahlvorgang
- 2.2. Reaktionen von Zeitgenossen auf die Wahl
- 2.2.1. Heinrich der Stolze
- 2.2.2. Otto von Freising
- III. Maßnahmen zur Machtfestigung Konrads III.
- 3.1. Umgang mit dem rechtmäßigen Thronerben Heinrich dem Stolzen
- 3.2. Heiratspolitik
- 3.3. Verhältnis zur Kirche
- 3.3.1. Konrad III. - Ein Pfaffenkönig
- 3.3.2. Konrad III. und Papst Eugen III.
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Regierungszeit Konrads III., des ersten staufischen Königs, und hinterfragt die zeitgenössische Bewertung seiner Herrschaft als "Katastrophengeschichte". Die Arbeit analysiert, wie Konrad III. seine Macht festigte, insbesondere durch seine Heiratspolitik und sein Verhältnis zur Kirche. Ziel ist es, die Bewertung Konrads III. aus heutiger Perspektive zu überprüfen.
- Konrads III. Königswahl und die Reaktionen seiner Zeitgenossen
- Konrads III. Maßnahmen zur Machtsicherung
- Die Rolle der Heiratspolitik in Konrads III. Regierungszeit
- Das Verhältnis Konrads III. zur Kirche und der "Pfaffenkönig"-Begriff
- Bewertung der Regierungszeit Konrads III. anhand zeitgenössischer und moderner Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein. Sie stellt die Frage nach der Bewertung der Regierungszeit Konrads III. in den Mittelpunkt, wobei die divergierenden Sichtweisen der älteren und neueren Forschung herausgestellt werden. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Konrads III. Machtkonsolidierung durch Heiratspolitik und sein Verhältnis zur Kirche, um die zeitgenössische Kritik an seiner Herrschaft zu überprüfen. Die Quellenlage, die sowohl zeitgenössische als auch moderne Literatur umfasst, wird kurz erläutert. Die zentrale Forschungsfrage ist, ob die Bezeichnung Konrads III. als "Katastrophenkönig" gerechtfertigt ist.
II. Die Königswahl: Dieses Kapitel beschreibt den Wahlvorgang von Konrad III. im Jahr 1138 in Koblenz. Es hebt die Umgehung des regulären Wahltermins und die entscheidende Rolle des Erzbischofs Albero von Trier hervor, der aus machtpolitischen Gründen einen Staufer als König bevorzugte. Die Wahl wurde von einem ausgewählten Kreis von Fürsten durchgeführt, um die Wahl Heinrichs des Stolzen zu verhindern. Die Reaktionen von Zeitgenossen, insbesondere Heinrichs des Stolzen und Ottos von Freising, werden detailliert dargestellt, wobei die unterschiedlichen Interpretationen der Ereignisse deutlich werden. Ottos von Freisings Sichtweise wird als wichtige Quelle für die spätere Bewertung Konrads III. hervorgehoben.
III. Maßnahmen zur Machtfestigung Konrads III.: Dieses Kapitel analysiert die Strategien Konrads III., seine Macht zu sichern. Es behandelt seinen Umgang mit Heinrich dem Stolzen, dem rechtmäßigen Thronerben, seine Heiratspolitik als Instrument der Bündnisbildung und sein komplexes Verhältnis zur Kirche, einschließlich der Debatte um den Titel "Pfaffenkönig". Die Rolle von Papst Eugen III. wird ebenfalls beleuchtet, um das Verhältnis zwischen Königtum und Papsttum zu verstehen. Das Kapitel verknüpft die verschiedenen Aspekte von Konrads III. Politik miteinander und zeigt, wie sie zur Stabilisierung seiner Herrschaft beigetragen haben.
Schlüsselwörter
Konrad III., Staufer, Königswahl, Machtfestigung, Heiratspolitik, Kirchenpolitik, Papst Eugen III., Otto von Freising, Heinrich der Stolze, Pfaffenkönig, Zeitgenössische Quellen, Mediävistik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Konrad III. - Eine Katastrophengeschichte?
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Regierungszeit Konrads III., des ersten staufischen Königs, und hinterfragt die zeitgenössische Bewertung seiner Herrschaft als „Katastrophengeschichte“. Sie analysiert seine Machtfestigung, insbesondere durch Heiratspolitik und sein Verhältnis zur Kirche, um diese Bewertung aus heutiger Perspektive zu überprüfen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Konrads III. Königswahl und die Reaktionen seiner Zeitgenossen; seine Maßnahmen zur Machtsicherung; die Rolle der Heiratspolitik; das Verhältnis zu Kirche und der „Pfaffenkönig“-Begriff; und die Bewertung seiner Regierungszeit anhand zeitgenössischer und moderner Quellen.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, drei Hauptkapitel (Die Königswahl, Maßnahmen zur Machtfestigung Konrads III., Fazit) und ein Schlusskapitel. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Regierungszeit Konrads III. Zusätzlich beinhaltet die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten und Schlüsselwörter.
Was wird im Kapitel „Die Königswahl“ behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den Wahlvorgang von Konrad III. 1138 in Koblenz, die Umgehung des regulären Wahltermins, die Rolle des Erzbischofs Albero von Trier und die Reaktionen von Zeitgenossen wie Heinrich dem Stolzen und Otto von Freising. Die unterschiedlichen Interpretationen der Ereignisse werden hervorgehoben.
Was wird im Kapitel „Maßnahmen zur Machtfestigung Konrads III.“ behandelt?
Dieses Kapitel analysiert Konrads III. Strategien zur Machtsicherung: seinen Umgang mit Heinrich dem Stolzen, seine Heiratspolitik und sein Verhältnis zur Kirche, inklusive der „Pfaffenkönig“-Debatte. Die Rolle von Papst Eugen III. wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Quellen werden in der Hausarbeit verwendet?
Die Hausarbeit stützt sich auf sowohl zeitgenössische als auch moderne Literatur. Otto von Freisings Sichtweise wird als besonders wichtige Quelle hervorgehoben.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet, ob die Bezeichnung Konrads III. als „Katastrophenkönig“ gerechtfertigt ist.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Konrad III., Staufer, Königswahl, Machtfestigung, Heiratspolitik, Kirchenpolitik, Papst Eugen III., Otto von Freising, Heinrich der Stolze, Pfaffenkönig, Zeitgenössische Quellen, Mediävistik.
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- Özcan Kutlu (Autor), 2018, Der erste staufische König Konrad III. Werdenund Leben des Herzogs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437067