Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg 1945 war Deutschland sowohl materiell als auch geistig ruiniert. Die Niederlage im Zweiten Weltkrieg und die Ereignisse während der Herrschaftszeit der Nationalsozialisten hatten langen und schwerwiegenden Einfluss nicht nur auf das Deutschland der Nachkriegszeit, sondern auch auf die Bundesrepublik Deutschland. Das deutsche Volk musste nach 1945 nicht nur das Land wiederaufbauen. Vielmehr lag die Herausforderung darin die Vergangenheit aufzuarbeiten. Dies stellte sich als schwieriger und langwieriger heraus als der materielle Wiederaufbau, der bereits gegen Ende der 1950er Jahre bewältigt war. Die geistige Bewältigung der Vergangenheit dauerte im Vergleich deutlich länger und dauert nach wie vor an, wie die Verurteilungen von NS-Verbrechen im 21. Jahrhundert zeigen. Dass die Verurteilungen von NS-Verbrechen teilweise immer noch andauern verdeutlicht das Scheitern der Vergangenheitsbewältigung. Dies hat unterschiedliche Gründe. Eine der wesentlichen Gründe war die unterschiedliche Wahrnehmung der Vergangenheit und daraus resultierend die differenzierte Vergangenheitsbewältigung. Unterschiedliche ideologische Gruppierungen haben die Vergangenheit spezifisch aufgearbeitet und die von den Alliierten angeführte Vergangenheitsbewältigung distinguiert wahrgenommen. Dementsprechend steht die Vergangenheitsbewältigung in der Wahrnehmung der Neuen Rechten im Fokus dieser Arbeit.
Die Arbeit beginnt mit den terminologischen Klärungen bzw. Operationalisierungen zentraler Begriffe die einerseits für das Verständnis des wissenschaftlichen Gegenstandes von Bedeutung sind und andererseits dazu beitragen sich im Rahmen dieser Arbeit von jeglichen alltagstheoretischen Annahmen zu entfernen. Danach soll zunächst generell die Aufarbeitung der Vergangenheit Gegenstand der Untersuchung sein, da es die Grundlage für die spezifische Wahrnehmung der Vergangenheitsbewältigung der Neuen Rechten bildet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Vergangenheitsbewältigung
- Neue Rechte
- Aufarbeitung der Vergangenheit
- Wahrnehmung der Neuen Rechten
- Schuldfrage
- Holocaust
- Umerziehungspolitik
- Denazifizierung
- Der Umgang mit der Vergangenheit als Merkmal der Ideologie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Wahrnehmung der Vergangenheitsbewältigung durch die Neue Rechte in Deutschland. Dabei werden die zentralen Begriffe und der historische Kontext der Vergangenheitsbewältigung im Nachkriegsdeutschland beleuchtet.
- Die unterschiedlichen Perspektiven auf die Vergangenheitsbewältigung in der deutschen Gesellschaft
- Die spezifische Wahrnehmung der Neuen Rechte in Bezug auf die Schuldfrage, den Holocaust, die Umerziehungspolitik und die Denazifizierung
- Die Bedeutung der Vergangenheitsbewältigung als prägendes Element der Ideologie der Neuen Rechten
- Die Herausforderungen der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den historischen Hintergrund und die Relevanz der Vergangenheitsbewältigung in Deutschland.
Das zweite Kapitel definiert die zentralen Begriffe "Vergangenheitsbewältigung" und "Neue Rechte".
Das dritte Kapitel beleuchtet die allgemeine Aufarbeitung der Vergangenheit im Nachkriegsdeutschland.
Kapitel vier untersucht die spezifische Wahrnehmung der Vergangenheitsbewältigung durch die Neue Rechte. Dabei werden die vier zentralen Aspekte Schuldfrage, Holocaust, Umerziehungspolitik und Denazifizierung im Detail betrachtet.
Kapitel fünf erörtert den Umgang mit der Vergangenheit als ein zentrales Merkmal der Ideologie der Neuen Rechte.
Schlüsselwörter
Vergangenheitsbewältigung, Neue Rechte, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Holocaust, Umerziehungspolitik, Denazifizierung, Schuldfrage, Ideologie, Geschichtsrevisionismus, Konservative Revolution.
- Quote paper
- Altay Siakiroglou (Author), 2017, Vergangenheitsbewältigung in der Wahrnehmung der Neuen Rechte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437628