Schon seit einigen Jahrzenten steht die Frage nach einem "gelingenden Leben" in der Diskussion mehrerer Wissenschaften. Hier können zum einen Theologen und Psychologen aber auch Philosophen genannt werden. Ein bedeutender Philosoph, welcher sich mit dem Thema "gelingendes Leben" befasste, hieß Herodot. Auf die Frage danach "was ein gelingendes Leben ausmacht" berichtete Herodot von dem reichen König Kroisos, der den weisen Mann Solon am Königshof empfing. Solon wurde im Gespräch mit König Kroisos mit der Frage nach dem glücklichsten Menschen auf Erden konfrontiert. Obwohl Solon der Reichtum des Königs bekannt war, nannte Solon "Tellos aus Athen" als glücklichsten Menschen auf Erden. Als Begründung nannte er seine Kinder, die ebenfalls weitere Kinder hervorbrachten.
Bereits Herodot erkannte, dass Lebensglück nicht durch die alleinige Verfügung über Reichtum erfüllt wird. In den Vordergrund stellte Herodot die Erfüllung praktischer Sinnesentwürfe. Außerdem fügte er hinzu, dass ein Leben erst als glücklich und gelingend beurteilt werden könne, wenn alle Altersphasen in Betrachtung gezogen wurden. Mit diesem Thema beschäftigte sich ebenfalls Thomas Rentsch. Auch er sieht die Antwort auf ein gelingendes Leben in der Erfüllung praktischer Sinnesentwürfe und schließt sich somit dem Gedankengang Herodots an.
Das Ziel dieser Ausarbeitung liegt in der Wiedergabe des Gedankenganges Thomas Rentschs zum Thema "Ethik des Alterns: Perspektiven eines gelingenden Lebens". Dabei sollen im Verlauf dieser Hausarbeit die Thesen von Thomas Rentsch näher betrachtet werden. Zudem werden zusätzliche Perspektiven in Form weiterführender Literatur beleuchtet und mit den Aussagen von Thomas Rentsch verknüpft. Zu Beginn dieser Hausarbeit wird der Aspekt des "Alterns als Werden zu sich selbst" skizziert. Im Anschluss daran wird die These Rentschs der "Entsagung als höchste Form der Selbstbestimmung" dargestellt. Im weiteren Verlauf wird der Aspekt der "Gestaltwerdung der einmaligen Ganzheit" näher erläutert. Im Zuge dessen erfolgen eine Darstellung der heutigen Altersbilder sowie eine Verortung in die gegenwärtige Altersforschung. Im Anschluss daran werden die "Grundlegenden Einsichten" nach Thomas Rentsch kurz und prägnant skizziert. Zudem wird das Aufklärungsprojekt "hohes Alter" kurz dargestellt und mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Projektes erläutert. Darauf aufbauend erfolgt eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen nach Rentsch, in Form eines Fazits.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Altern als Werden zu sich selbst
- Entsagung als höchste Form der Selbstbestimmung
- Gestaltwerdung der einmaligen Ganzheit
- Gegenwärtige Altersforschung
- Heutige Altersbilder
- Grundlegende Einsichten
- Aufklärungsprojekt "hohes Alter"
- Vorstellung des Projektes
- Schwierigkeiten in der Umsetzung des Projektes
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung setzt sich zum Ziel, den Gedankengang von Thomas Rentsch zum Thema "Ethik des Alterns: Perspektiven eines gelingenden Lebens" darzustellen. Sie beleuchtet die Thesen Rentschs und verknüpft sie mit zusätzlichen Perspektiven aus weiterführender Literatur.
- Das Altern als Prozess des Werdens zu sich selbst durch die Erfüllung individueller Sinnesentwürfe
- Entsagung als höchste Form der Selbstbestimmung, die durch die Radikalisierung der menschlichen Grundsituation im Alter entsteht
- Die Gestaltwerdung der einmaligen Ganzheit im Alter, die durch Kommunikation, Selbstreflexion und Erfahrungen geprägt ist
- Die Bedeutung von Lebenssinn und Erfüllung im Alter
- Das Aufklärungsprojekt "hohes Alter" und seine Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik "gelingendes Leben" ein und stellt die zentrale Rolle von praktischen Sinnesentwürfen in diesem Kontext dar. Kapitel 2 fokussiert auf das "Werden zu sich selbst" im Alter und die Rolle individueller Sinnesentwürfe in diesem Prozess. Kapitel 3 thematisiert die Entsagung als höchste Form der Selbstbestimmung, die durch die Radikalisierung der menschlichen Grundsituation im Alter entsteht. Kapitel 4 befasst sich mit der Gestaltwerdung der einmaligen Ganzheit im Alter und beleuchtet die Bedeutung von Kommunikation, Selbstreflexion und Erfahrungen. Die Grundlegenden Einsichten nach Thomas Rentsch werden in Kapitel 5 kurz skizziert. Kapitel 6 stellt das Aufklärungsprojekt "hohes Alter" vor und analysiert mögliche Schwierigkeiten bei dessen Umsetzung.
Schlüsselwörter
Die Hauptaussagen des Textes lassen sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen zusammenfassen: Ethik des Alterns, gelingendes Leben, Sinnesentwürfe, Entsagung, Selbstbestimmung, Radikalisierung der menschlichen Grundsituation, Gestaltwerdung der einmaligen Ganzheit, Kommunikation, Selbstreflexion, Aufklärungsprojekt "hohes Alter".
- Arbeit zitieren
- Nina Schibielsky (Autor:in), 2015, Ethik des Alterns. Perspektiven eines gelingenden Lebens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437898