Über das Thema Akkulturation haben viele Wissenschaftler nachgedacht und zahlreiche Theorien dazu verfasst, welche anhand von Migrantengruppen und Gastlandkulturen aus diversen Regionen der Welt überprüft wurden. In diesem Forschungsprozess gelang es ihnen aufzuzeigen, wie eine erfolgreiche Anpassung der Migranten in die neue Kultur erfolgt und wie diese zu deren Vorteil ist.
Im Gegensatz dazu wurde die Separation, d.h. die Strategie der Immigranten ihre eigene Kultur zu erhalten und wenig bis gar kein Kontakt zur Gastlandbevölkerung zu pflegen, als unerwünschtes Ergebnis ins Bild gerückt. Dies galt unabhängig davon, ob die Separation durch die Ausstoßung durch die Bewohner des Gastlandes ausgelöst wurde oder aber von den Migranten so gewollt war.
Die Wissenschaftler zeigten auf, dass eine Anpassung meistens die bevorzugte Wahl der Migranten ist und dies auch von der Mehrheit der Gastlandbewohner gewünscht wird. Wenig Aufmerksamkeit wurde aber den Nachteilen einer Anpassung bzw. den möglichen Vorteilen einer Separation gewidmet.
Zhou und Portes (1994) zogen dies als eine der ersten Forscher in Betracht. Sie zeigten auf, dass es Migranten gibt, für welche eine Separation weniger negative als vielmehr positive Folgen mit sich bringt. Solche Migrantengruppen sollen in dieser Arbeit thematisiert und mit Einbezug des Kontextes unter kritischen Aspekten diskutiert werden. Dafür wurden als Fallbeispiele eine Gruppe von Vietnamesen in New Orleans (Zhou/Bankston 1994) und eine Gruppe von Punjabis im Valleyside in Kalifornien (Gibson 1988) ausgewählt. Anhand verschiedener Theorien werden diese Fallbeispiele aufgerollt und systematisch untersucht. Im gleichen Zug werden die Theorien auf ihre Tauglichkeit bei diesen speziellen Fällen überprüft. Schließlich wird die Frage diskutiert, ob es Situationen gibt in welchen eine Separation von Vorteil ist oder ob es auch eine Möglichkeit der Anpassung gäbe ohne auf die positiven Aspekte verzichten zu müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie und Forschung zur Akkulturation
- Der Begriff Akkulturation
- Modelle kultureller Anpassung
- Bidimensionales Model nach Berry
- das interaktive Akkulturationsmodell - ein multidimensionales Modell
- Transaktionales Stressmodell
- Segmentierte Assimilation
- Fragestellungen
- Erläuterung der Fallbeispiele
- Vietnamesen in New Orleans
- Punjabis im Valleyside von Kalifornien
- Beantwortung und Diskussion der Fragen
- Schlussfolgerung
- Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Akkulturationsstrategie der Separation und hinterfragt, ob sie unter bestimmten Umständen für Migranten von Vorteil sein kann. Sie fokussiert auf die Erfahrungen von Vietnamesen in New Orleans und Punjabis in Kalifornien als Fallbeispiele, um zu beleuchten, wie diese Gruppen ihre eigene Kultur bewahren und gleichzeitig mit der Gastkultur interagieren.
- Der Begriff Akkulturation und seine verschiedenen Modelle
- Die Vorteile und Nachteile von Anpassung und Separation für Migranten
- Die Rolle der sozialen und politischen Kontexte in der Akkulturation
- Die Erfahrungen von Vietnamesen in New Orleans und Punjabis in Kalifornien als Fallbeispiele
- Die Bedeutung von kultureller Identität und sprachlicher Kompetenz bei der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Akkulturation und die Fragestellung der Arbeit vor. Sie beleuchtet den traditionellen Fokus auf die Anpassung von Migranten und stellt die These auf, dass Separation unter bestimmten Bedingungen Vorteile bieten kann.
- Theorie und Forschung zur Akkulturation: Dieses Kapitel definiert den Begriff Akkulturation und präsentiert verschiedene theoretische Modelle zur Erklärung von kultureller Anpassung. Besondere Aufmerksamkeit wird dem bidimensionalen Modell von Berry gewidmet.
- Fragestellungen: Die Fragestellungen der Arbeit werden präzisiert und die Relevanz der Analyse der Fallbeispiele wird erläutert.
- Erläuterung der Fallbeispiele: Die Fallbeispiele der Vietnamesen in New Orleans und der Punjabis im Valleyside von Kalifornien werden vorgestellt. Die Lebensbedingungen und die Akkulturationsstrategien dieser Gruppen werden näher beleuchtet.
- Beantwortung und Diskussion der Fragen: In diesem Kapitel werden die Fragestellungen anhand der Fallbeispiele beantwortet und diskutiert. Die Theorien werden auf ihre Tauglichkeit in Bezug auf die beiden Fallbeispiele überprüft.
Schlüsselwörter
Akkulturation, Separation, Anpassung, Integration, Migranten, Vietnamesen, Punjabis, New Orleans, Kalifornien, kulturelle Identität, sprachliche Kompetenz, soziale Integration, politische Kontexte.
- Citar trabajo
- Carmen Koch (Autor), 2005, Separation als vorteilhafte Akkulturationsstrategie? Analyse an den Fallbeispielen der Vietnamesen in New Orleans und den Punjabis in Kalifornien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43793