Die Fremdheit im Mittelalter umfasst ein derart großes Spektrum, welchem der Umfang einer Masterarbeit nicht gerecht werden kann. Neben den damaligen Reisen in ferne Länder zählen auch wundersame Elemente und unerklärliche Begebenheiten, wie Zauber und Magie, zu der fremden Welt des Mittelalters.
Diese Arbeit konzentriert sich auf den Aspekt der religiösen Andersheit. Das Thema der Fremdheit war bereits im Mittelalter ein beliebtes literarisches Motiv. Anhand der Untersuchung von akademischen Veröffentlichungen wie dem mittelhochdeutschen Wörterbuch oder theologischen Skripten soll versucht werden, sich mit den Denkweisen der vergangenen Zeit auseinanderzusetzen. Es eignet sich hier besonders, einen Vergleich zwischen theoretischen Vorgaben und literarischer Umsetzung zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff der Fremdheit - Versuch einer Definition
- Fremdwahrnehmung – das Eigene und das Fremde
- Hintergründe der Identität- und Alteritätsforschung
- Einblicke in die interkulturelle Literaturwissenschaft
- Das fremde Mittelalter
- Der ,,vremde\" im Mittelalter
- Religiöser Pluralismus
- Fremdheit zur Zeit der Kreuzzüge
- Toleranzdenken in mittelhochdeutscher Literatur
- Das Rolandslied des Pfaffen Konrad - Text und Forschungsstand
- Die Darstellung der Heiden und Christen
- Die Heiden alias „,des tuvelis kint”
- Die Christen als „gotes helede“
- Ablehnung oder Akzeptanz?
- Wolframs von Eschenbach Willehalm - Text und Forschungsstand
- Das Verhalten und die Positionsbestimmungen
- Willehalm
- Arabel, die getaufte Frau Gyburc
- Rennewart
- Duldung oder Feindlichkeit?
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit analysiert den Umgang mit Fremdheit und Andersheit in der mittelalterlichen Literatur, wobei der Fokus auf der religiösen Andersheit liegt. Sie untersucht die Denkweisen des Mittelalters anhand von literarischen Werken wie dem Rolandslied und dem Willehalm, die beide die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen thematisieren. Die Arbeit beleuchtet, wie die Figuren in den Texten auf Fremde reagieren und wie sie mit Fremdheit umgehen, um ein tieferes Verständnis für das Toleranzdenken in der mittelalterlichen Literatur zu gewinnen.
- Der Umgang mit Fremdheit in der mittelalterlichen Literatur
- Religiöse Andersheit in den Primärtexten Willehalm und Rolandslied
- Das Verständnis von Toleranz im Mittelalter
- Die Darstellung von Christen und Heiden in den Texten
- Die Reaktionen der Figuren auf Fremdheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die vielschichtigen Aspekte der Fremdheit im Mittelalter und stellt den Fokus der Arbeit auf die religiöse Andersheit. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Fremdheit, der Identitäts- und Alteritätsforschung sowie dem Toleranzdenken in der mittelalterlichen Literatur. Kapitel drei führt in die Welt des mittelalterlichen Fremden ein und untersucht die Kontexte des religiösen Pluralismus und der Fremdheit im Kontext der Kreuzzüge.
Die Kapitel 4 und 5 analysieren die beiden Primärtexte: Das Rolandslied des Pfaffen Konrad und der Willehalm Wolframs von Eschenbach. Es werden die Darstellungen von Christen und Heiden, die Reaktion auf Fremdheit und die semantischen Felder der Beschreibung des Fremden untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit umfassen die mittelalterliche Literatur, Fremdheit, Andersheit, religiöse Andersheit, Toleranz, Identitäts- und Alteritätsforschung, das Rolandslied, der Willehalm, der Pfaffen Konrad, Wolfram von Eschenbach, Christen, Heiden, Kreuzzüge und mittelalterliche Denkweisen.
- Arbeit zitieren
- Cathy Schoetter (Autor:in), 2018, Fremdheit in der mittelalterlichen Literatur dargestellt am "Willehalm" Wolframs von Eschenbach und am "Rolandslied" des Pfaffen Konrad, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438676