In dieser Projektarbeit wird das Verhältnis von Selbstbewusstsein und Anerkennung untersucht. Zu Beginn sollen zunächst die wichtigsten Aspekte bezüglich Hegels Definition des Begriffes des Selbstbewusstseins aufgeführt werden. Das beinhaltet eine Unterscheidung des Selbstbewusstseins in ein Besonderes und Allgemeines. Hierbei kommt es ebenso darauf an, herauszufinden, wie Hegel Selbstbewusstsein und Anerkennung begrifflich miteinander in Verbindung bringt. Zum Zwecke einer umfassenderen Erklärung fließen dabei Perspektiven Stekeler-Weithofers und Taylors mit ein. Diese begriffliche Auseinandersetzung erfolgt vor dem Hintergrund, dass dadurch vorab der Begriff des Selbstbewusstseins nachvollzogen, geklärt werden soll, um in den sich anschließenden Kapiteln an geeigneter Stelle darauf Bezug nehmen bzw. daran anknüpfen zu können.
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit scheint meines Erachtens ein Vergleich sinnvoll zu sein, weil hinsichtlich Hegels Ausführungen über Anerkennungsverhältnisse, im Kapitel über Herrschaft und Knechtschaft in der „Phänomenologie des Geistes“, verschiedene Lesarten existieren. Es gibt diesbezüglich einerseits die von Stekeler-Weithofer bevorzugte intrasubjektive sowie die von Honneth vertretene intersubjektive Lesart. Was genau unter intrasubjektiver Anerkennung zu verstehen ist, welche Bedingungen zu deren Realisierung gegeben sein müssen, des Weiteren, was eine Verwirklichung intrasubjektiver Anerkennung verhindert, und inwiefern Selbstbetrug hierbei unter bestimmten Umständen möglich ist, wird im zweiten Kapitel mit Hilfe von Stekeler-Weithofers „Philosophie des Selbstbewusstseins. Hegels System als Formanalyse von Wissen und Autonomie“ dargestellt. Am Ende dieses Abschnittes soll klar werden, was Hegels Begriffe Herr und Knecht sowie Kampf um Anerkennung, bezogen auf intrapersonale/ intrasubjektive Anerkennung, gemäß Stekeler-Weithofer bedeuten.
Daran anschließend enthält das nächste bzw. dritte Kapitel, wie bereits angekündigt, die Darstellung einer anderen Auffassung von Hegels Herrschafts- und Knechtschafts-Kapitel, mit Fokus auf den Begriff der Anerkennung. Das heißt genauer formuliert, dass in diesem Teil der Hausarbeit die Untersuchung einer intersubjektiven Sichtweise, welche sich auf Anerkennungsverhältnisse bezieht, stattfindet. Dies geschieht angelehnt an Honneths „Kampf um Anerkennung. Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Definition des Begriffes des Selbstbewusstseins
- 2. Intrasubjektives Anerkennen
- 2.1 Definition und Bedingungen intrasubjektiven Anerkennens
- 2.2 Anerkennung einer Absicht durch den Einzelnen
- 2.3 Leere bzw. nicht anerkannte Absicht
- 2.4 Gefahr des Selbstbetrugs
- 3. Intersubjektive Anerkennung
- 3.1 Definition des Begriffs der intersubjektiven Anerkennung
- 3.2 Bedeutung für die Entstehung von Selbstbewusstsein
- 3.3 Beeinflussung durch gesellschaftlichen Wertewandel
- 4. Zweck von Anerkennungsverhältnissen
- Zusammenfassung/abschließende Betrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit untersucht das Verhältnis von Selbstbewusstsein und Anerkennung anhand der Werke von Hegel, Honneth, Stekeler-Weithofer und Taylor. Die Arbeit analysiert intra- und intersubjektive Aspekte des Anerkennens und deren Bedeutung für die Entwicklung des Selbstbewusstseins.
- Hegels Definition von Selbstbewusstsein und dessen Verbindung zu Anerkennung
- Intrasubjektive Anerkennung: Bedingungen, Hindernisse und die Gefahr des Selbstbetrugs
- Intersubjektive Anerkennung: Bedeutung für die Selbstbewusstseinsentwicklung und Einfluss des gesellschaftlichen Wertewandels
- Der Zweck von Anerkennungsverhältnissen (intra- und intersubjektiv)
- Die Rolle von Hegel's Herr-Knecht-Dialektik im Kontext von intra- und intersubjektiver Anerkennung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert die Forschungsfrage der Arbeit – die Untersuchung des Verhältnisses von Selbstbewusstsein und Anerkennung – und benennt die relevanten Philosophen (Hegel, Honneth, Stekeler-Weithofer, Taylor). Sie beschreibt den Aufbau der Arbeit und die gewählte Herangehensweise, die auf einer begrifflichen Klärung des Selbstbewusstseins nach Hegel aufbaut, um anschließend intra- und intersubjektive Anerkennungsverhältnisse zu analysieren.
1. Definition des Begriffes des Selbstbewusstseins: Dieses Kapitel widmet sich Hegels Verständnis von Selbstbewusstsein. Es beschreibt die Unterscheidung zwischen einem „besonderen“ und einem „allgemeinen“ Selbstbewusstsein, wobei das besondere Selbstbewusstsein durch den Erwerb von Wissen in ein allgemeines Selbstbewusstsein übergeht. Das Kapitel legt den Grundstein für die spätere Auseinandersetzung mit Anerkennung, indem es die Basis für das Verständnis von Selbstbewusstsein im Kontext der Arbeit legt.
2. Intrasubjektives Anerkennen: Dieses Kapitel analysiert den intrasubjektiven Aspekt der Anerkennung, basierend auf Stekeler-Weithofers Interpretation von Hegels Philosophie. Es erörtert die Bedingungen für intrasubjektive Anerkennung, die Bedeutung von Absichten und die Gefahren des Selbstbetrugs, wenn diese Absichten nicht anerkannt werden. Die Kapitel verbindet Hegels Begriffe von Herr und Knecht mit der intrapersonalen Ebene der Anerkennung.
3. Intersubjektive Anerkennung: Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht Honneths Theorie der intersubjektiven Anerkennung. Es klärt Honneths Verständnis von intersubjektiver Anerkennung und deren Bedeutung für die Entwicklung des Selbstbewusstseins. Es wird untersucht, wie gesellschaftlicher Wertewandel die Anerkennung und die Selbstbewusstseinsentwicklung beeinflusst, wobei mögliche Gefahren dieser Entwicklung nur kurz angeschnitten werden.
4. Zweck von Anerkennungsverhältnissen: Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse der vorherigen Kapitel zusammen und diskutiert den Zweck von Anerkennung, sowohl intra- als auch intersubjektiv. Es argumentiert für die Bedeutung von Anerkennung für ein autonomes und freies Leben.
Schlüsselwörter
Selbstbewusstsein, Anerkennung, Intrasubjektivität, Intersubjektivität, Hegel, Honneth, Stekeler-Weithofer, Taylor, Herr-Knecht-Dialektik, gesellschaftlicher Wertewandel, Autonomie.
Häufig gestellte Fragen zur Projektarbeit: Selbstbewusstsein und Anerkennung
Was ist der Gegenstand der Projektarbeit?
Die Projektarbeit untersucht das Verhältnis von Selbstbewusstsein und Anerkennung, insbesondere anhand der philosophischen Werke von Hegel, Honneth, Stekeler-Weithofer und Taylor. Sie analysiert sowohl intra- als auch intersubjektive Aspekte der Anerkennung und deren Bedeutung für die Entwicklung des Selbstbewusstseins.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Hegels Definition von Selbstbewusstsein und dessen Verbindung zu Anerkennung; intrasubjektive Anerkennung (Bedingungen, Hindernisse, Selbstbetrug); intersubjektive Anerkennung (Bedeutung für die Selbstbewusstseinsentwicklung und Einfluss des gesellschaftlichen Wertewandels); der Zweck von Anerkennungsverhältnissen (intra- und intersubjektiv); und die Rolle von Hegels Herr-Knecht-Dialektik im Kontext von intra- und intersubjektiver Anerkennung.
Welche Philosophen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit bezieht sich auf die Theorien von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Axel Honneth, Barbara Stekeler-Weithofer und Charles Taylor. Ihre jeweiligen Ansätze zur Anerkennung und zum Selbstbewusstsein werden analysiert und verglichen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, vier Hauptkapitel und eine Zusammenfassung. Die Einleitung führt in die Forschungsfrage und die Methodik ein. Die Kapitel befassen sich nacheinander mit der Definition des Selbstbewusstseins nach Hegel, intrasubjektiver Anerkennung, intersubjektiver Anerkennung und dem Zweck von Anerkennungsverhältnissen. Die Arbeit schließt mit abschließenden Betrachtungen.
Was ist unter intrasubjektiver Anerkennung zu verstehen?
Intrasubjektive Anerkennung bezieht sich auf die Anerkennung der eigenen Absichten und Ziele durch das Individuum selbst. Die Arbeit untersucht die Bedingungen für diese Form der Anerkennung und die Gefahren des Selbstbetrugs, die entstehen können, wenn eigene Absichten nicht anerkannt werden. Dabei wird die Verbindung zu Hegels Herr-Knecht-Dialektik hergestellt.
Was ist unter intersubjektiver Anerkennung zu verstehen?
Intersubjektive Anerkennung beschreibt die Anerkennung des Einzelnen durch andere Personen und die Gesellschaft. Die Arbeit analysiert die Bedeutung dieser Form der Anerkennung für die Entwicklung des Selbstbewusstseins und untersucht den Einfluss des gesellschaftlichen Wertewandels auf diesen Prozess. Honneths Theorie der intersubjektiven Anerkennung bildet hier den zentralen Bezugsrahmen.
Welche Rolle spielt Hegels Herr-Knecht-Dialektik?
Hegels Herr-Knecht-Dialektik wird in der Arbeit im Kontext sowohl der intra- als auch der intersubjektiven Anerkennung analysiert. Sie dient als Grundlage, um die Dynamiken von Anerkennung und Selbstfindung zu verstehen.
Welchen Zweck haben Anerkennungsverhältnisse?
Die Arbeit argumentiert, dass Anerkennungsverhältnisse – sowohl intra- als auch intersubjektiv – essentiell für ein autonomes und freies Leben sind. Die Kapitel fassen die Ergebnisse der vorherigen Kapitel zusammen und beleuchten die Bedeutung von Anerkennung für die Selbstverwirklichung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Selbstbewusstsein, Anerkennung, Intrasubjektivität, Intersubjektivität, Hegel, Honneth, Stekeler-Weithofer, Taylor, Herr-Knecht-Dialektik, gesellschaftlicher Wertewandel, Autonomie.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die HTML-Datei enthält zusammenfassende Beschreibungen jedes Kapitels, von der Einleitung bis zu den abschließenden Betrachtungen. Diese Beschreibungen liefern einen Überblick über den Inhalt und die Argumentationslinie jedes Kapitels.
- Citar trabajo
- Doreen Simon (Autor), 2018, Selbstbewusstsein und Anerkennung. Eine Analyse intra- sowie intersubjektiver Verhältnisse des Anerkennens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438680