Diese Proseminararbeit beschäftigt sich mit dem Ausbruch des Peloponnesischen Krieges und untersucht anschließend, inwiefern einzelne Staaten oder gar Personen für den Ausbruch des Krieges verantwortlich gemacht werden können. Zunächst gehe ich jedoch auf die Unterscheidung in tiefere Ursachen und äußere Anlässe ein, die für die Unausweichlichkeit des Krieges ins Feld geführt worden sind, bevor ich mich der Darstellung der Ereignisse unmittelbar vor Ausbruch des Krieges zuwende. Unsere Hauptquelle dabei ist der Geschichtsschreiber Thukydides (460-ca.400 v.Chr.), der bezüglich seiner Methodik schreibt, er sei auf den höchst möglichen Gehalt an Wahrheit bedacht und wolle ein Werk von beständiger Dauer schaffen, nicht zur kurzweiligen Unterhaltung, sondern zum Nutzen für die Nachwelt:
„...kth/ ma, te ev j av ei. ma/ llon h; av gw, nisma ev j to. paracrh/ ma av kou, ein xu, gkeitai...“.
Er gibt an, eine kritische und ausgewogene Geschichtsschreibung zu betreiben, wobei er sich gegenüber anderen Chronisten und Dichtern, die eher zur Erbauung ihrer Leser geschrieben und häufig übertrieben hätten, deutlich abgrenzt. Er sei nicht den erst besten Nachrichten gefolgt, sondern habe sich, wenn er nicht selbst bei Ereignissen oder Reden zugegen gewesen sei, den Wahrheitsgehalt bestimmter Informationen noch von anderer Seite bestätigen lassen. Die Bedeutung des Thukydides als Leitquelle für den Peloponnesischen Krieg ist sehr hoch, und ihr ist auch in größten Teilen - auch chronologisch - zu folgen. Alle weiteren Quellen geben nur spärliches Zeugnis von den Ereignissen des Krieges ab und können nur ergänzend verwendet werden. Allerdings ist auch die Geschichtsschreibung des Thukydides mit der nötigen Distanz zu betrachten, da er seine Informationen nicht nur bewertet, indem er sie sondiert, sondern auch in der Art und Weise ihrer Darstellung. Ein Beispiel kann die Wiedergabe der Reden sein, über die Thukydides aussagt, er habe sie nicht wörtlich wiedergeben können, sei aber darauf bedacht gewesen, ihren Hauptinhalt aufzuzeichnen und habe jeden „ ... dasjenige sagen lassen, was nach meinem Bedünken zur Sache am dienlichsten war...“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Anlässe des Peloponnesischen Krieges
- Vorbemerkungen
- Epidamnos
- Poteidaia
- Das Megarische Psephisma
- Die Phase der Diplomatie vor Ausbruch des Krieges und die Kriegsschuldfrage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit befasst sich mit dem Ausbruch des Peloponnesischen Krieges und untersucht anschließend, inwiefern einzelne Staaten oder gar Personen für den Ausbruch des Krieges verantwortlich gemacht werden können. Dabei werden zunächst tiefere Ursachen und äußere Anlässe des Krieges betrachtet, bevor die Ereignisse unmittelbar vor dem Ausbruch des Krieges dargestellt werden.
- Der Ausbruch des Peloponnesischen Krieges
- Die Rolle von Athen und Sparta im Vorfeld des Krieges
- Die Bedeutung der Kriegsschuldfrage
- Die Rolle der Diplomatie im Vorfeld des Krieges
- Die Rolle von Thukydides als Geschichtsschreiber
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit untersucht den Ausbruch des Peloponnesischen Krieges und die Frage der Kriegsschuld. Dabei wird die Unterscheidung zwischen tieferen Ursachen und äußeren Anlässen des Krieges beleuchtet. Als wichtigste Quelle dient das Werk des griechischen Geschichtsschreibers Thukydides.
Die Anlässe des Peloponnesischen Krieges
Vorbemerkungen
Thukydides beschreibt den Peloponnesischen Krieg als den größten, den Griechenland je erlebt hat. Er geht auf die konkreten Gründe ein, die von den beteiligten Parteien für den Ausbruch des Krieges genannt wurden.
Epidamnos
Die Auseinandersetzung um die Stadt Epidamnos ist der erste Anlaß für den Kriegsausbruch. Es kommt zu einem Konflikt zwischen den Vertretern des Volkes und Anhängern der Oligarchie, der zur Vertreibung der Oligarchen führt. Die vertriebenen Oligarchen wenden sich an Korinth, während die verbliebenen Einwohner sich an ihre Mutterstadt Kerkyra wenden. Der Konflikt eskaliert und führt zu einer Kriegserklärung Korinths an Kerkyra.
Schlüsselwörter
Peloponnesischer Krieg, Athen, Sparta, Thukydides, Kriegsschuld, Diplomatie, Epidamnos, Kerkyra, Korinth, tiefere Ursachen, äußere Anlässe.
- Arbeit zitieren
- Jörg Röder (Autor:in), 2003, Der Ausbruch des peloponnesischen Krieges und die Kriegsschuldfrage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43873