Ein ’Bilderbogen’ in unserem heutigen Sprachgebrauch betitelt meist eine Fotoserie oder ähnliches. Bis vor einem Jahrhundert war das jedoch noch ganz anders. Gerade Kinder fanden um 1900 an den bunten Bildern und kurzen Geschichten helle Freude und bastelten aus den Vorlagen kleine Häuschen und Figuren. Aber wie sieht die Geschichte dieser Publizierungsform aus und warum ist sie vom Pressemarkt verschwunden? Wie und in welchem Maße hatten die Bilderbogen Einfluss auf die Gesellschaft und welche Bedeutung haben sie als Kommunikationsmittel?
Dazu muss man sich außerdem fragen, was ein Kommunikationsmittel eigentlich ist. Nach dem Lexikon verhilft jenes zur Kommunikation zwischen ’Sender’ und ’Empfänger’. In unserem Fall wären das der Verleger/ Hersteller und die Bevölkerung. Man unterscheidet zwischen zweiseitiger und einseitiger Kommunikation, wobei erstere z.B. in einem Gespräch stattfindet. Die einseitige Kommunikation findet man heutzutage beispielsweise beim Hören einer Rundfunksendung oder auch beim Lesen einer Zeitung/ Zeitschrift. Inwieweit der Bilderbogen zu den einseitigen Kommunikationsmitteln gehört, soll ebenfalls hier geklärt werden.
Was hier nicht behandelt werden kann ist eine detaillierte Beschreibung von Aufbau und Gestalt der verschiedenen Bilderbogen und ihrer komplexen Inhalte. Dennoch sollen jene kurz vorgestellt werden, denn nur so lässt sich der Bilderbogen erklären und verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Definition
- Hauptverlagsorte
- Süddeutschland
- Norddeutschland
- Graphische Technik
- Verbreitung
- Motive und Themen
- Frühphase
- Spaltung und Politisierung
- Massenproduktion
- Untergang der Bilderbogen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte des Bilderbogens, einer populären Publizierungsform, die im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte. Das Ziel ist es, die Entwicklung des Bilderbogens von seinen Anfängen bis zu seinem Untergang zu beleuchten und seine Bedeutung als Kommunikationsmittel zu analysieren.
- Definition und Eigenschaften des Bilderbogens
- Entwicklung der Verlage und Produktionsorte
- Die Rolle der grafischen Technik und Verbreitung des Bilderbogens
- Motive und Themen der Bilderbogen in verschiedenen Epochen
- Der Einfluss des Bilderbogens auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Bilderbogen als einblattigen, kolorierten Druck mit bildlichen Darstellungen und einem kurzen Begleittext. Es werden wichtige Eigenschaften des Bilderbogens herausgestellt und die historische Einordnung in die Zeit vom Mittelalter bis zum frühen 20. Jahrhundert vorgenommen.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Hauptverlagsorten von Bilderbogen in Deutschland, wobei die Schwerpunkte Süddeutschland und Norddeutschland im Fokus stehen.
Das dritte Kapitel beleuchtet die enge Abhängigkeit der Bilderbogenproduktion von der Druckindustrie sowie deren Verbindung zur Textil- und Holzindustrie. Die Bedeutung der Städte als Produktionsstandorte wird hervorgehoben.
Kapitel 4 untersucht die Verbreitung von Bilderbogen und ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Es werden die unterschiedlichen Motive und Themen behandelt, die in den Bildern und Texten des Bilderbogens widergespiegelt werden. Die Kapitel 5.1, 5.2 und 5.3 befassen sich mit den jeweiligen Phasen der Entwicklung von Motiven und Themen im Kontext der Zeitgeschichte.
Kapitel 6 behandelt den Untergang des Bilderbogens als Kommunikationsmittel und die Gründe für seinen Rückzug aus dem Pressemarkt.
Schlüsselwörter
Bilderbogen, Kommunikation, Einblattdruck, Kolorierung, Verlagswesen, Druckindustrie, Motive, Themen, Gesellschaft, Verbreitung, Hochphase, Untergang, Massenproduktion, Politisierung, Frühphase.
- Citar trabajo
- Kim Thiel (Autor), 2001, Kommunikationsmittel Bilderbogen. Zu Aufbau und Gestalt des Bilderbogens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4389