Multitaskingsituationen sind heutzutage in vielen Lebensbereichen alltäglich. Um zwei oder mehrere Aufgaben zu koordinieren, werden die exekutiven Funktionen benötigt. Dieses kognitive System wird bei Doppelaufgaben stark beansprucht, weshalb oftmals die Leistung reduziert ist. Der Leistungsabfall kann anhand des Paradigmas der psychologischen Refraktärperiode erklärt werden. In diesem Paradigma werden zwei Reize kurz nacheinander präsentiert, auf die jeweils reagiert werden soll und als einen „Trial“ zusammengefasst werden. Die Leistung wird durch die Reaktionszeiten bestimmt. Das Zeitintervall zwischen den Reizen wird als Stimulus-Onset-Asynchrony (SOA) bezeichnet. Je kleiner die SOA desto länger die Reaktionszeit auf den zweiten Reiz. Die Reaktionszeit auf den ersten Reiz bleibt unverändert. Das Engpassmodell bildet die dahinterstehende Theorie, bei dem sich ein Flaschenhals auf der perzeptuellen Ebene befindet, sodass hier nur ein Reiz zurzeit verarbeitet werden kann. Im folgendem Reiz-Reaktions-Experiment werden zwei Reize mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten kurz nacheinander präsentiert, wobei es Blöcke mit einer festen und randomisierten Reihenfolge gibt und diese den Probanden vorab gesagt wird. Eine endogene Aufgabenvorbereitung kann somit stattfinden. Zusätzlich sind zwischen den Trials nur 700ms. Bei den Blöcken mit einer festen Reihenfolge wurde schneller reagiert als bei Blöcken mit einer randomisierten. Die endogene Aufgabenvorbereitung wurde trotz der 700ms zwischen den Trials erfolgreich umgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Exekutive Funktionen
- 2.2 Paradigma der psychologischen Refraktärperiode
- 2.3 Flaschenhalsmodell
- 2.4 Stand der Forschung
- 2.5 Fragestellung und Hypothesen
- 3. Methode
- 3.1 Versuchspersonen
- 3.2 Design
- 3.3 Materialien und Stimuli
- 3.4 Durchführung
- 3.5 Auswertung
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Analyse der ersten Reaktionszeit
- 4.2 Analyse der zweiten Reaktionszeit
- 4.3 Ergänzende Grafiken
- 5. Diskussion
- 5.1 Interpretation der Ergebnisse
- 5.2 Kritische Betrachtung der Methode
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Rolle der endogenen Aufgabenvorbereitung bei der Koordinierung von Aufgaben in Multitaskingsituationen. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit Prozesse der Aufgabenvorbereitung die Leistung in Doppelaufgaben beeinflussen.
- Exekutive Funktionen und ihre Bedeutung für Multitasking
- Das Paradigma der psychologischen Refraktärperiode und das Flaschenhalsmodell
- Der Einfluss von endogener Aufgabenvorbereitung auf die Reaktionszeit in Doppelaufgaben
- Die Rolle des Stimulus-Onset-Asynchrony (SOA) bei der Aufgabenkoordination
- Interpretation der Ergebnisse und Diskussion der Limitationen der Methodik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Aufgabenkoordination im Multitasking ein und stellt die Relevanz des Forschungsfeldes heraus. Das zweite Kapitel beleuchtet den theoretischen Hintergrund, indem es exekutive Funktionen, das Paradigma der psychologischen Refraktärperiode und das Flaschenhalsmodell sowie den aktuellen Stand der Forschung diskutiert.
Das dritte Kapitel beschreibt die Methodik des Experiments, einschließlich der Versuchspersonen, des Designs, der Materialien, der Durchführung und der Auswertung.
Die Ergebnisse des Experiments werden im vierten Kapitel präsentiert, wobei die Analyse der ersten und zweiten Reaktionszeiten sowie ergänzende Grafiken zur Veranschaulichung dienen.
Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse interpretiert und die Limitationen der Methodik diskutiert.
Schlüsselwörter
Multitasking, Aufgabenkoordination, Exekutive Funktionen, Psychologische Refraktärperiode, Flaschenhalsmodell, Endogene Aufgabenvorbereitung, Stimulus-Onset-Asynchrony (SOA), Reaktionszeit, Experiment, Design, Ergebnisse, Interpretation
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- Marie Bahnsen (Author), 2017, Multitasking. Inwieweit ist die Aufgabenkoordination durch Prozesse der endogenen Aufgabenvorbereitung gesteuert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439007