Die Betriebswirtschaft und auch alle anderen Bereiche moderner Gesellschaften können sich der Wirkung von Megatrends, wie beispielsweise der Internationalisierung, Europäisierung und Globalisierung, dem Einläuten des Zeitalters der Wissensgesellschaft, in der die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zu einer Wissensexplosion und einem gleichzeitigen Wissensverfall führen, nicht entziehen. Schlagworte wie Individualisierung, Differenzierung und Pluralisierung führen in der Gegenwart zu einem Wandel der Gesellschafts-, Organisations- und Arbeitsformen, zu veränderten Lebenskonzepten und letztendlich auch zu neuen Werte- und Moralvorstellungen . Zudem ist die heutige Betriebswirtschaft durch eine globale Konvergierung von Markt und Technologiedynamik gekennzeichnet, so dass Unternehmungen auf der Suche nach neuen Leistungs-, Effektivitäts- und Effizienzpotentialen sind. Ziel dabei ist einen unternehmerischen Vorteil, beispielsweise in Form einer Kostenreduktion, zu erwirtschaften. Dies führt unausweichlich dazu, dass Unternehmungen ihre Strategie und ihre Politik überdenken müssen. Sie sind gezwungen neue Führungs-, Kontroll- und Koordinationsmechanismen zu erschließen, um veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Als weitere führungsrelevante Entwicklungstendenzen nennt Wunderer 1997: Verringerung der Arbeitszufriedenheit, Verstärkung des Postmaterialismus, Verringerung der Karrieremotivation, der Wunsch nach persönlicher Unabhängigkeit, die Zunahme kooperativer und delegativer Führungs- und Arbeitskonzepte, Abschwächung des formalen Gehorsams sowie letztendlich Veränderungen der klassischen Arbeitsethik, was beispielsweise in Fleiß, Einsatz und Pünktlichkeit zum Ausdruck kommt.
Der Mensch an sich wird beeinflusst durch seine eigenen Instinkte/Triebe, Bedürfnisse/Motive, Werte/Einstellungen, Anspruchsniveau/Erwartungen und seine persönliche Qualifikation. Auf diesen Organismus wirkt ein Reiz, den der Mensch wahrnimmt und auf den er reagiert. Dabei sind der Reiz und die Reaktion auf selbigen meist beobachtbar, der Prozess oder die aufgeführten Aspekte, die sich im Organismus abspielen und eine Verhaltensintention bilden, nicht.
Sowohl aus den gesellschaftsübergreifenden Megatrends, als auch den gesell-schaftsspezifischen Tendenzen und Trends ergeben sich Probleme, deren Lösung Grund vor im Controlling müssen, bedingt durch die Individuozentrierung, neue Wege eingeschlagen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Führung
- gesellschaftliche Legitimation von Führung
- Funktionen der Führung
- Arten von Führung
- Instrumente der Führung
- Die Doppelrolle der Führungskraft
- Beziehungsgeflecht der Führung
- Nutzen und Notwendigkeit eines Führungscontrolling
- Controlling
- Konzeptionen von Controlling
- Theoretische Fundierung und Bedeutung des Controlling
- Semantik Controlling/Kontrolle/Controller/Controllership
- Nutzen und Funktionen des Controlling
- Objekte des Controlling
- Instrumente des Controlling
- Personalcontrolling
- Führungscontrolling
- Argumente für ein Controlling von Führungskräften aus Sicht der Agentur- und Ressourcentheorie
- Verhältnis von Agenturtheorie und Ressourcentheorie im Kontext dritter Argumentationsansätze
- mikroökonomische Basis der Prinzipal-Agenten-Theorie
- Grundstruktur der Prinzipal-Agenten-Theorie
- Legitimation der Prinzipal-Agenten-Theorie
- Konflikte in Agenturbeziehungen
- Ansatzpunkte des Controlling in der Prinzipal-Agenten-Theorie
- Argumente für das Controlling aus Sicht der Agenturtheorie
- Ressourcenorientierung in der Betriebswirtschaftslehre
- Ressourcentheorie und Human Resource Management
- Ressourcen, Führung und Management
- Steuerung von Ressourceneignern
- Steuerung von Humanressourcen
- Führung und Controlling in der Ressourcentheorie
- Argumente für das Controlling aus Sicht der Ressourcentheorie
- Vergleich der Argumente aus Sicht der Agentur- und Ressourcentheorie
- Gemeinsamkeiten der Argumentationsansätze
- Unterschiede der Argumentationsansätze
- Gültigkeit und Aussagekraft
- Menschenbild
- Ausrichtung der wirtschaftlichen Effizienz
- Instrumente
- Leistungsfähigkeit der Argumentationsansätze im Ganzen
- Gestaltungsaspekte eines Führungskräftecontrollings
- Agenturtheoretische Konzeption
- Ressourcenorientierte Konzeption
- Praktische Umsetzung eines Führungskräftecontrolling
- 360° Feedback
- Balanced Scorecard
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Notwendigkeit und Relevanz eines Führungskräftecontrollings in Unternehmen. Sie analysiert die Argumente für ein solches Controlling aus der Perspektive der Agentur- und Ressourcentheorie. Ziel ist es, die jeweiligen Argumentationsansätze zu vergleichen und ihre Stärken und Schwächen zu bewerten, ohne jedoch ein konkretes Modell für ein Führungskräftecontrolling zu entwickeln.
- Bedeutung von Führung in der modernen Wirtschaft
- Analyse der Agenturtheorie und ihrer Implikationen für Führungscontrolling
- Ressourcenorientierter Ansatz und seine Argumentation für Führungscontrolling
- Vergleich und Bewertung der Argumente beider Theorien
- Mögliche Gestaltungsaspekte eines Führungskräftecontrollings
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Führungscontrolling im Kontext moderner Wirtschaftstrends und Herausforderungen herausstreicht. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der Führung grundlegend erläutert, wobei verschiedene Definitionen, Funktionen und Arten von Führung vorgestellt werden. Das dritte Kapitel behandelt das Controlling und beleuchtet seine Konzeptionen, theoretische Fundierung, Nutzen und Funktionen sowie verschiedene Arten des Controlling, darunter Personalcontrolling und Führungscontrolling. Das vierte Kapitel leitet die Argumente für ein Controlling von Führungskräften aus der Agentur- und Ressourcentheorie ab. Dabei wird die mikroökonomische Basis der Prinzipal-Agenten-Theorie und ihre Relevanz für Führungscontrolling untersucht. Im fünften Kapitel erfolgt ein Vergleich der Argumente aus Sicht der Agentur- und Ressourcentheorie, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Argumentationsansätze beleuchtet werden. Das sechste Kapitel bietet einen Ausblick auf mögliche Gestaltungsaspekte eines Führungskräftecontrollings, wobei sowohl agenturtheoretische als auch ressourcenorientierte Konzeptionen betrachtet werden. Abschließend fasst das siebte Kapitel die wesentlichen Aspekte der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Führungscontrolling, Agenturtheorie, Ressourcentheorie, Prinzipal-Agenten-Theorie, Human Resource Management, Steuerung von Führungskräften, 360° Feedback, Balanced Scorecard.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Passow (Autor:in), 2005, Agenturtheoretische und ressourcenorientierte Argumente für ein Controlling von Führungskräften- ein Beitrag zur Diskussion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44008