Das persönliche Forschungsinteresse hat bei dieser Arbeit mehrere Gründe. Es resultiert vor allem aus einem allgemeinen Interesse an und reicher Erfahrung mit Kultur als solcher und ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Durch meine eigene literarische Betätigung sowohl noch an der Schule als auch später als Vorleser beim Koblenzer „Poetry Slam“ und anderen Wettbewerben und Lesungen, kam ich der Struktur des Verfassens von Texten näher, die ich früher nur gelesen habe, das allerdings viel und gerne. Später habe ich an der Universität angefangen im Studententheater zu spielen, unter anderem, um Erfahrungen für meine spätere (dam als geplante) Karriere als Filmregisseur zu sammeln. Diesen Wunsch habe ich übrigens trotz aller Umstände immer noch nicht abgeschrieben. Auch andere kulturelle Aktivitäten, wie der Jugendkulturverein „Integration Koblenz“ e.V., dessen Vizevorsitzender ich ungefähr ein Jahr lang war, trugen nicht zuletzt zu meinem kulturellen Interesse bei. Meine gewisse allgemeine kreative Begabung dürfte dieses vervollständigen. Allerdings habe ich mich vor meinem Studium niemals auf einer wissenschaftlichen Fragestellung basierend mit Kultur beschäftigt, sondern höchstens mit interkulturellen Konflikten und Lebensweisen. Erst in einem Lektüreseminar vom Herrn Professor Dr. Gebhardt habe ich erfahren, was in Soziologie unter dem Be griff der Kultur verstanden wird. Seitdem interessiere ich mich noch mehr dafür, denn eine Gesellschaft ohne Kultur ist nicht vorstellbar und gerade die Kultur ist ein Bereich, in dem die Individuen sich treffen, orientieren, verlaufen, verzweifeln und an de m sie sich erfreuen. Die Kultur ist maßgeblich für eine vollständige Beschreibung des Verhältnisses zwischen den Individuen untereinander und zwischen dem Individuum und der Gesellschaft. Kurzum ohne Kultur wäre unser Leben nicht denkbar, denn unser Denken ist unter anderem kulturbedingt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Persönliches Forschungsinteresse
- 2. Methodische Vorgehensweise
- II. Die Kulturtheorie
- 1. Wissenschaftsgeschichtliche Einordnung: Kant-Hegel-Marx
- 2. Kultur Simmel
- a) Der Begriff und die Tragödie der Kultur
- b) Kultur als subjektive Kultivierung
- c) Entfremdung als Tragödie
- 3. Kultur – Horkheimer/Adorno
- a) Kulturindustrie
- b) Verlust der subjektiven Autonomie
- c) Auflösung des Protests durch Integration
- III. Vergleichende Analyse
- 1. Kultur als Prinzip
- 2. Kultur als Protest
- 3. Kulturkritik
- a) Individuum - Vom Herrscher zum Beherrschten
- b) Unmittelbarer Vermittler – Siegfried Kracauer
- c) Mittelbarer Vermittler – Georg Lukács
- d) Zweck der Kultur
- IV. Persönliche Stellungnahme
- 1. Geschichtliche Relativität
- 2. Widerstand als Scheitern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Analyse der kulturtheoretischen Ansätze von Georg Simmel und Horkheimer/Adorno, indem sie die Tragödie der Kultur im Kontext von Massenmedien und Kulturindustrie beleuchtet. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der beiden Denker und der kritischen Analyse ihrer Ansätze in Bezug auf den Verlust der subjektiven Autonomie und die Entfremdung des Individuums durch kulturelle Prozesse.
- Die Tragödie der Kultur im Kontext von Massenmedien und Kulturindustrie
- Vergleichende Analyse der kulturtheoretischen Ansätze von Simmel und Horkheimer/Adorno
- Der Verlust der subjektiven Autonomie und die Entfremdung des Individuums
- Kritik an der Kulturindustrie und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Die Rolle von Kultur im Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Darstellung des persönlichen Forschungsinteresses des Autors und der methodischen Vorgehensweise. Anschließend wird eine wissenschaftliche Einordnung der Kulturtheorie im Kontext von Kant, Hegel und Marx gegeben. Im zweiten Kapitel wird Georg Simmels "Der Begriff und die Tragödie der Kultur" analysiert, wobei der Begriff der Kultur, die subjektive Kultivierung und die Entfremdung als Tragödie im Fokus stehen. Im dritten Kapitel werden Horkheimer/Adornos Ansätze zur "Kulturindustrie" und der "Auflösung des Protests durch Integration" beleuchtet.
Das vierte Kapitel beinhaltet eine vergleichende Analyse der beiden Denker in Bezug auf Kultur als Prinzip, Kultur als Protest und Kulturkritik. Dabei wird die Entwicklung des Individuums vom Herrscher zum Beherrschten analysiert und die Rolle von Vermittlern wie Siegfried Kracauer und Georg Lukács diskutiert.
Schlüsselwörter
Kulturtheorie, Massenmedien, Kulturindustrie, Georg Simmel, Horkheimer/Adorno, Entfremdung, Subjektive Autonomie, Protest, Integration, Individuum, Gesellschaft, Kritik, Vermittler, Siegfried Kracauer, Georg Lukács.
- Citation du texte
- Server Purtov (Auteur), 2004, Massenmedien als Tragödie der Kultur - Eine vergleichende Analyse der kulturtheoretischen Ansätze von Simmel und Horkheimer/Adorno, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44098