Umweltwirkungen von Agroforstwirtschaft


Seminararbeit, 2017

26 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Definition

3. Silvopastorale und Silvorable Agroforstsysteme

4. Agroforstwirtschaft International

5. Europa: Traditionelle Agroforstsysteme

6. Europa: Moderne Agroforstsysteme
6.1. Energieholzprduktion
6.2. Wertholzsysteme

7. Agroforstsysteme in Amazonien

8. Umweltwirkungen von Agroforstsystemen - Vor- & Nachteile
8.1. Biologische Vielfalt
8.2. Ressourcenschutz
8.2.1. Erosionsschutz
8.2.2. Nährstoffauswaschung
8.2.3. Bäume als Kohlenstoffsenken
8.3. Landschaftsbild

9. Organisation: World Agroforesty Center (ICRAF)
9.1. Über ICRAF
9.2. Die Rolle der ICRAF und Agroforestry

10. Schluss

11. Literaturverzeichnis

12. Bildverzeichnis

1. Einleitung:

Agroforstwirtschaft oder Agrarforstwirtschaft kommt vom englischen Agroforestry oder Agroforesting und bezeichnet ein Produktionssystem, das Elemente der Landwirtschaft mit denen der Forstwirtschaft kombiniert. Dieses System stellt eine alternativ gute und nachhaltige Lösung dar für Mensch, Umwelt, Pflanzen und Tiere.

In meiner Seminararbeit werde ich auf verschiedene Systeme eingehen, welche es schon vor einigen Jahrzehnten und auch Jahrhunderten gab (traditionelle Agroforstsysteme). Zudem beschäftige ich mich auch mit den modern entwickelten Agroforstsysteme. Ein wichtiger Punkt meiner Seminararbeit ist es auch nicht nur die Agroforstanbauten aus Europa zu beschreiben, sondern auch jene aus den (sub-)trobischen Regionen. Hierbei habe ich mich auf die Region ״Amazonien" konzentriert. Als letzten Punkt erwähne ich die Organisation ״World Agroforestry Centre (ICRAF)", welche sich mit Agroforstwirtschaft beschäftigt und die größten Bestände und Informationen besitzen.

Mein Ziel ist es anhand meiner Seminararbeit, die Leser in die Thematik einzuführen. Dabei möchte ich auf die Vor- und Nachteile eingehen, welche verschiedenen Systeme es gibt usw.

Daraus erschließe ich die Fragen: Was ist Agroforesty? Welche sind die Vorteile und Nachteile? In welchen Bereichen kann Sie eingesetzt werden? Welche Systeme gibt es? Wo kann diese angewandt werden? Wie beeinflusst diese Mensch, Umwelt, Pflanzen und Tiere?

2. Definition:

Agroforstwirtschaft ist eine Form der Landnutzung, bei der mehrjährige Holzpflanzen (Bäume, sträucher, Palmen, Bambus, etc.) willentlich auf derselben Fläche angepflanzt werden, auf der auch landwirtschaftliche Nutzpflanzen angebaut und / oder Tiere gehalten werden. Diese Elemente können entweder in räumlicher Anordnung oder in zeitlicher Abfolge kombiniert werden. In Agroforstsystemen gibt es normalerweise sowohl ökologische als auch ökonomische Interaktionen zwischen den verschiedenen Komponenten (Buckhard O.D.).

3. Silvopastorale und Silvorable Agroforstsysteme

Moderne Agroforstwirtschaft kann in zwei verschiedenen Systemen betrieben werden:

- Silvopastorale Systeme und
- Silvorable Systeme

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Silvopastorale Agroforstysteme

Silvopastorale Systeme zeichnen sich durch eine Baum- bzw. Strauchbepflanzung auf Grünland, meist mit Beweidung, aus. Die Kombination ״Bäume-Weidetiere" bringt in vielerlei Hinsicht Vorteile mit sich. Bäume schützen die Weidetiere vor zu viel Sonne, Wind, Regen und sogar sozialem Stress, da sie als Sichtschutz zwischen den Tieren dienen. Die Weidetiere halten wiederum das Gras kurz und fördern damit das Wachstum der Bäume. Bei der Anlage von silvopastoralen Systemen mit Beweidung ist es unbedingt notwendig, die jungen Bäume vor Verbiss durch die Tiere zu schützen (Kaltschmitt 2001: 66).

Silvorable Agroforstsysteme sehen als landwirtschaftliche Unternutzung eine Ackerbewirt­Schäftung vor. Bei einer Unter­nutzung als Acker werden Baumstreifen mit einer Breite von etwa zwei Metern angelegt, die aus der bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Silvorable Agroforstsysteme

Bei der Anlage von silvorablen Systemen ist besonders auf die wechselwirkenden Beziehungen zwischen den Bäumen und den annuellen Pflanzen zu achten. In diesem Zusammenhang ist es empfehlenswert, tiefwurzelnde Bäume mit lichtdurchlässigen Kronen anzupflanzen um eine Konkurrenz um Wasser, Licht und Nährstoffvorräte zu vermeiden (Kaltschmitt 2001: 66).

4. Agroforstwirtschaft International

ln vielen Regionen der Welt, allen voran in den Tropen und Subtropen, spielen Agroforstsysteme für die Landnutzung eine große Rolle. Die Bäume erfüllen dabei Funktionen wie Schutz vor Wind, extremer Sonneneinstrahlung, Erosion oder Wüstenbildung. Teilweise dienen Bäume auch der Stickstoffbindung in landwirtschaftlichen Kulturen. Gleichzeitig werden sie für die Gewinnung von zahlreichen Produkten wie Früchten, Laub, medizinisch wirksamen Bestandteilen sowie Bau- und Brennholz genutzt. Unter bestimmten Umständen sind Bäume für eine nachhaltige Bewirtschaftung sogar unerlässlich, wie auf Feldern an sehr stellen Hängen bei tropischem Klima (Hangstablllslerung, Erosionsschutz) oder beim Anbau bestimmter Kulturen wie z. B. Kaffee oder Kakao (Beschattung durch die Bäume). Insgesamt existiert eine Vielzahl verschiedener Formen von Agroforstsystemen: Landwirtschaftliche Kulturen können mit Bäumen oder sträuchern kombiniert oder Waldflächen zusätzlich für Ackerbau oder Beweldung genutzt werden. Sogar Aquakulturen mit Bäumen, z. B. Mangrovenwälder, In denen Fische oder Shrimps gezogen werden, sind In manchen Ländern Asiens gebräuchlich. Auch In den gemäßigten Klimazonen sind kombinierte Landnutzungssysteme verbreitet. Besonders In Südeuropa gibt es vielfältige traditionelle Agroforstsysteme; In Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Schweiz, den USA oder Neuseeland werden seit Jahrzehnten auch moderne Systeme erprobt (Bender 2009: 5).

5. Europa: Traditionelle Agroforstsysteme

Traditionell weit verbreitet waren In Europa die sllvopastoralen Systeme, bei denen die Gehölzkultur mit Viehhaltung kombiniert Ist. Beispiele sind die Waldweide, die Streunutzung oder die Eichelmast. Ein altes Agroforstsystem In landwirtschaftlich geprägten Landschaften Mittel- und Nordwesteuropas waren die Heckensysteme. Als weiteres traditionelles Agroforstsystem, wenngleich noch relativ jung, sind die Streuobstbestände zu nennen (Unseld 2011: 5).

Die Tabelle zeigt eine Zusammenstellung wichtiger traditioneller Agroforst- Systeme:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3:Streuobstbestände

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Hecken

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Traditionelle Agroforstsysteme (Unseld 2011: 5)

Weitere traditionelle Agroforstsysteme sind:

- Hochstamm-Obstgärten sind heutzutage meist klein­flächige Pflanzungen von EBäumen auf Grünland in Hofnähe. Diese dienen der Selbstversorgung mit Most und Früchten. Das Gras wird futterbaulich genutzt. Manche Landwirtinnen und Landwirte befürworten eine Weidenutzung, weil das Vieh von den Bäumen als Schattenspender profitiert. Andere wiederum befürworten eine Wiesenlandnutzung, da die Bäume durch Tritt und Verbiss geschädigt werden und Offenstellen unter den Bäumen entstehen (Kaeser 2010: 3).

- Wvtweiden und Selven sind Waldformen, die auch als Weide genutzt werden. Wyt- weiden sind bestockte Weiden und vor allem in der Region Jura verbreitet. Selven sind Kastanienhaine, die mancherorts beweidet wer- Diese traditionellen Agroforstsysteme sind aus Mittel- und Nordeuropa inzwischen weitgehend verschwunden oder stark zurückgegangen. Auch in Südeuropa, in denen sie sich wegen der Klimabedingungen und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen länger halten konnten, hat ihr Flächenanteil deutlich abgenommen. In vielen Systemen fehlt inzwischen die land- und forstwirtschaftliche Doppelnutzung (Unseld 2011: 5).

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Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Umweltwirkungen von Agroforstwirtschaft
Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Note
2
Autor
Jahr
2017
Seiten
26
Katalognummer
V441269
ISBN (eBook)
9783668799240
ISBN (Buch)
9783668799257
Sprache
Deutsch
Schlagworte
umweltwirkungen, agroforstwirtschaft
Arbeit zitieren
Sandra Weger (Autor:in), 2017, Umweltwirkungen von Agroforstwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441269

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