Die Unternehmensbewertungspraxis steht vor der Herausforderung, realitätsnahe Ergebnisse unter Beachtung von Finanzierungsstrukturen zu liefern. Insbesondere hinsichtlich der Kapitalisierungssätze ergeben sich bei der Bestimmung von Eigen- und Fremdkapitalkosten Bewertungsherausforderungen. Speziell der Umgang mit ausfallbedrohtem Fremdkapital stellt sowohl Literatur als auch Praxis in Hinblick auf konsistente und korrekte Bewertungen vor Probleme.
Die im Rahmen der Bewertungsverfahren oftmals unterstellte Annahme eines risikolosen Fremdkapitals erschwert eine realitätsnahe Annäherung und kann zu Bewertungsungenauigkeiten führen. Ein in der Literatur diskutiertes Konzept zur Berücksichtigung von Fremdkapitalrisiken bei der Kapitalkostenbestimmung ist das Debt Beta. Während in Deutschland das IDW noch nicht explizit diese Thematik aufgegriffen hat, fordert die österreichische Kammer der Wirtschaftstreuhänder unter gewissen Umständen eine Anpassung der gängigen Kapitalkostenbestimmung: „Die Berücksichtigung des Debt Betas ist erforderlich, wenn die zum Basiszinssatz aufzeitäquivalenten Fremdkapitalkosten des Unternehmens wesentlich vom Basiszinssatz abweichen.
Vor dem Hintergrund einer ähnelnden Rechnungslegung dieser Länder erstaunt die unterschiedliche Handhabung. Ausgehend von der österreichischen Empfehlung soll die vorliegende Arbeit die Argumente für und wider die Verwendung eines Debt Beta als Anpassungsfaktor bei der Kapitalkostenbestimmung darstellen und eine kritische Einordnung ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Grundlagen der Unternehmensbewertung
- Discounted Cash-Flow Verfahren
- Entity-Methode
- Equity-Methode
- Capital Asset Pricing Model
- Herleitung der Renditegleichung
- Interpretation
- Kapitalkostenbestimmung in der Praxis
- Vor- und Nachteile der Einbeziehung eines Debt Beta bei der Kapitalkostenbestimmung
- Motivation/Notwendigkeit der Berücksichtigung
- Erweiterung der Kapitalkostenbestimmung um Debt Beta
- Auswirkungen der Berücksichtigung von Debt Beta – Ein Beispiel
- Kritische Würdigung
- Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Darstellung und kritischen Diskussion der Argumente für und gegen die Verwendung des Debt Beta bei der Bestimmung der Kapitalkosten. Das Ziel ist es, die verschiedenen Perspektiven auf diese Thematik zu beleuchten und die Auswirkungen der Debt Beta-Berücksichtigung auf die Kapitalkostenbestimmung zu analysieren.
- Grundlagen der Unternehmensbewertung und Kapitalkostenbestimmung
- Discounted Cash-Flow Verfahren (Entity- und Equity-Methode)
- Capital Asset Pricing Model (CAPM) und die Bedeutung des Beta-Faktors
- Die Rolle des Debt Beta bei der Kapitalkostenbestimmung
- Kritische Würdigung der Vor- und Nachteile der Debt Beta-Berücksichtigung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 (Problemstellung): Einleitung in die Thematik der Kapitalkostenbestimmung und die Bedeutung der Debt Beta-Diskussion.
- Kapitel 2 (Grundlagen der Unternehmensbewertung): Darstellung der gängigen Bewertungsmethoden, insbesondere der Discounted Cash-Flow Verfahren und des Capital Asset Pricing Models (CAPM).
- Kapitel 3 (Kapitalkostenbestimmung in der Praxis): Diskussion der praktischen Implikationen der Kapitalkostenbestimmung und die Herausforderungen, die sich in der Praxis stellen.
- Kapitel 4 (Vor- und Nachteile der Einbeziehung eines Debt Beta): Analyse der Argumente für und gegen die Berücksichtigung des Debt Beta bei der Kapitalkostenbestimmung. Darlegung der Auswirkungen auf die Kapitalkosten und ein Beispiel zur Veranschaulichung.
Schlüsselwörter
Diese Seminararbeit behandelt die Themen Kapitalkostenbestimmung, Discounted Cash-Flow Verfahren, Capital Asset Pricing Model, Beta-Faktor, Debt Beta, Unternehmensbewertung, Finanzmathematik.
- Quote paper
- René Zdebel (Author), 2018, Darstellung und kritische Diskussion der Argumente für und wider die Verwendung des Debt Beta bei der Bestimmung der Kapitalkosten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441600