Das Thema Literatur und Theater im Roman Buddenbrooks ist unmittelbar mit der Beziehung zwischen Künstlertum und Bürgertum verbunden. Welches Spannungspotenzial zwischen diesen beiden Gesellschaftsfeldern besteht und wie die Figuren im Roman sich in diese Thematik einfügen, soll der zentrale Bestandteil dieser Arbeit sein. Demnach wird der Zusammenhang von Theater, weniger die Institution, sondern der Bereich des Schauspiels, und Gesellschaft anhand der Figuren Christian und Thomas Buddenbrook untersucht. Schon der unmittelbare Einstieg des Romans in Dialogform (S.7) deutet auf eine dramatische Form hin und mit einem weiterführenden Gedanken speziell auf die Tragödie, denn am Ende sind alle männlichen Figuren tot. Auch ein Streit zwischen Thomas und seiner Mutter (431) beginnt unmittelbar mit einem Dialog. Damit lässt sich über die Dramenform ein Bezug zum Theater ganz allgemein herstellen, was anhand einiger markanter Punkte im Folgenden näher untersucht und gedeutet werden soll. Dabei bildet die Theatermetapher und die sogenannte Rollentheorie eine Basis für die weiteren Überlegungen. Zunächst soll vor allem den Fragen nachgegangen werden, unter welchen Vorraussetzungen sich die Figur Christian im Roman entwickelt, warum eine Künstlerkarriere scheitert und in welcher Relation er zu Künstler und Bürger steht. In der Betrachtung von Literatur im Roman lassen sich intertextuelle Bezüge über Thomas zu Goethe und Schopenhauer entdecken und analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Christian Buddenbrook: `Das ist doch alles nur Theater!'
- Literatur in den Buddenbrooks
- Thomas und Goethe
- Thomas Leseexkurs in Schopenhauer
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Literatur und Theater im Roman "Buddenbrooks" von Thomas Mann, insbesondere im Kontext der Beziehung zwischen Künstlertum und Bürgertum. Der Fokus liegt auf der Analyse der Figuren Christian und Thomas Buddenbrook, wobei der Zusammenhang von Theater und Gesellschaft anhand ihrer Entwicklung und Konflikte untersucht wird.
- Die Rolle der Theatermetapher und der Rollentheorie in der Interpretation des Romans
- Die Herausforderungen und das Scheitern der Künstlerkarriere von Christian Buddenbrook
- Die Diskrepanz zwischen Spiel und Wirklichkeit in der bürgerlichen Gesellschaft
- Die Intertextualität des Romans, insbesondere die Bezüge zu Goethe und Schopenhauer
- Die Darstellung von gesellschaftlichen Konflikten und der Verfall der Kaufmannsfamilie Buddenbrook
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor, welche die Spannung zwischen Künstlertum und Bürgertum im Roman "Buddenbrooks" untersucht. Der Zusammenhang zwischen Theater, insbesondere der Bereich des Schauspiels, und Gesellschaft wird anhand der Figuren Christian und Thomas Buddenbrook analysiert. Der Einstieg des Romans in Dialogform und die dramatische Entwicklung der Handlung deuten auf eine Verbindung zum Theater hin.
Christian Buddenbrook: `Das ist doch alles nur Theater!'
Dieses Kapitel beleuchtet die Figur von Christian Buddenbrook und die Kritik an seiner „Nachahmungskunst“. Es wird argumentiert, dass Christians Nachahmung nicht nur eine Schwäche, sondern auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Zwänge und Normen ist. Seine künstlerische Natur und seine Unfähigkeit, sich in der bürgerlichen Welt zu integrieren, werden im Kontext von Aristoteles' Poetik und Rilkes Analyse von Christians Selbstbeobachtung diskutiert.
Literatur in den Buddenbrooks
Dieser Abschnitt betrachtet die Intertextualität des Romans, indem er die Bezüge von Thomas Buddenbrook zu Goethe und Schopenhauer untersucht. Es werden die literarischen Einflüsse auf Thomas und seine Entwicklung als Figur analysiert. Die Kapitel 3.1 und 3.2 untersuchen die konkreten Verbindungen zwischen Thomas und den beiden großen deutschen Autoren.
Schlüsselwörter
Künstlertum, Bürgertum, Theater, Spiel, Wirklichkeit, Nachahmung, Christian Buddenbrook, Thomas Buddenbrook, Goethe, Schopenhauer, Intertextualität, Rollentheorie, „Buddenbrooks“, Thomas Mann, Verfall, Kaufmannsfamilie, Gesellschaft, Gesellschaftliche Normen, Künstlerische Entwicklung, Familie.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Marcel Ernst (Autor:in), 2004, Literatur und Theater in Thomas Mann's Buddenbrooks. Im Spannungsfeld zwischen Künstlertum und Bürgertum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44162