In meiner Zulassungsarbeit möchte ich mich mit dem Thema „Ehe -Kontinuität und Wandel einer Institution zur gemeinsamen Lebensführung“ auseinandersetzen. Heiratet man heute noch und wenn ja weshalb? Wie sah die Ehe früher aus und was hat sich geändert? Da sich in den letzten Jahrhunderten die Bedeutung der Ehe sehr stark gewandelt hat, werde ich in den ersten Kapiteln die sozialhistorische Perspektive der Ehe darstellen. Darauf aufbauend werde ich mich mit der Partnerwahl, den Heiratsmotive und dem Weg zur heutigen Ehe befassen, denn der Weg zur Ehe führt zunächst einmal über die Partnerauswahl. Hier ist zu erörtern, nach welchen Kriterien die Partnerauswahl stattfindet. Ich werde mich damit befassen, was die Ehe für die Eheschließenden bedeutet und welche geschlechtsspezifischen Unterschiede es gibt, das heißt welche Bedeutung die Frauen und die Männer im Einzelnen der Ehe zuschreiben. Des Weiteren werde ich mich mit förmlichen und formlosen Ehe auseinandersetzen. Ist die nichteheliche Lebensgemeinschaft mittlerweile eine Eheform und ist sie erst in unserer Zeit „entstanden“ oder gab es diese gar schon früher? Gibt es überhaupt noch Unterschiede zwischen einer Ehe und einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft? Wie sieht das Leben der Paare nach einer Heirat aus? Die Machtverhältnisse in einer Ehe und die familiäre Gewalt sind ebenfalls Themen, die ich in meiner Zulassungsarbeit berücksichtigen möchte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die soziologische Definition der Ehe
- 3. Ehe und Ehen minderen Rechts bei Griechen, Römern und Germanen
- 3.1 Das Eherecht bei den Spartanern und Athenern
- 3.2 Das römische Eherecht
- 3.3 Die Eheformen der Germanen
- 4. Die Ehe im Mittelalter
- 5. Die bürgerliche Ehe
- 5.1 Die Vorherrschaft der Sachehe: Ehewirklichkeit im 18. und 19. Jahrhundert
- 5.2 Ideal und Wirklichkeit der bürgerlichen Familie
- 6. Der Weg zur heutigen Ehe
- 6.1 Überlegungen zur Partnerwahl
- 6.2 Heiratsmotive
- 6.2.1 Geschlechtsspezifische Unterschiede in den Gründen und Anlässen für die Eheschließung
- 6.2.2 Milieuspezifische Unterschiede in den Gründen und Anlässen für die Eheschließung
- 6.2.3 Entscheidungsprozesse zur Ehe
- 6.2.4 Verschiedene Ehetypologien nach Roussel und Burkart
- 6.2.5 Heiratsmotive nach Matthias-Bleck - empirische Ergebnisse
- 7. Die Ehe
- 7.1 Zur Bedeutung der Ehe
- 7.2 Förmliche und Formlose Ehen
- 8. Ehequalitäten
- 8.1 Der U-förmige Verlauf der ehelichen Zufriedenheit
- 8.2 Macht und Gewalt in der Ehe
- 9. Arbeitsteilung in der Ehe
- 9.1 Theoretische Modelle zur Arbeitsteilung
- 10. Treue in der Ehe
- 11. Was hält Paare zusammen und was trennt sie?
- 11.1 Jung-Ehen und Alt-Ehen
- 11.2 Was trennt Paare?
- 11.3 Was hält Paare zusammen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Zulassungsarbeit untersucht die Ehe als Institution im Wandel. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die historische Entwicklung der Ehe darzustellen und die gegenwärtigen Aspekte der Partnerwahl, Heiratsmotive und Ehequalitäten zu beleuchten.
- Sozialhistorische Entwicklung der Ehe
- Partnerwahl und Heiratsmotive
- Bedeutung der Ehe für Individuen
- Ehequalitäten und Herausforderungen
- Arbeitsteilung und Treue in der Ehe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert die Forschungsfrage nach der Kontinuität und dem Wandel der Ehe als Institution und kündigt den sozialhistorischen Ansatz an, der die Entwicklung der Ehe von der Antike bis zur Gegenwart beleuchten wird. Die Arbeit untersucht die Partnerwahl, Heiratsmotive, die Bedeutung der Ehe für die Beteiligten und die Unterschiede zwischen formellen und informellen Partnerschaften. Sie thematisiert auch Machtverhältnisse und Gewalt in der Ehe. Das erste Kapitel dient der soziologischen Definition des Begriffs "Ehe".
2. Die soziologische Definition der Ehe: Dieses Kapitel bietet eine soziologische Definition der Ehe, die die Vielfalt historischer und kultureller Eheformen berücksichtigt. Es betont die Monogamie als vorherrschende Form in der westlichen Kultur und beleuchtet die rechtlichen und sozialen Aspekte der Ehe als dauerhafte Lebens- und Sexualgemeinschaft. Die Definition der Ehe wird im Kontext der kulturellen und gesellschaftlichen Normen diskutiert.
3. Ehe und Ehen minderen Rechts bei Griechen, Römern und Germanen: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Eheformen in der Antike bei Griechen, Römern und Germanen. Es zeigt, dass die heutige Vorstellung der Ehe aus einer Mischung römischer und germanischer Traditionen entstanden ist, die im Mittelalter durch christliche Ideen geprägt wurde. Der Fokus liegt auf dem Vergleich verschiedener rechtlicher und sozialer Arrangements der Ehe, die sich von der modernen monogamen Ehe unterscheiden.
5. Die bürgerliche Ehe: Dieses Kapitel analysiert die bürgerliche Ehe, ihre Entwicklung und die Widersprüche zwischen Ideal und Wirklichkeit. Es beleuchtet die "Sachehe" des 18. und 19. Jahrhunderts und untersucht das Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Idealen der bürgerlichen Familie und der tatsächlichen Lebenswirklichkeit der Eheleute.
6. Der Weg zur heutigen Ehe: Dieses Kapitel befasst sich mit den Aspekten der Partnerwahl und den Heiratsmotiven in der modernen Gesellschaft. Es beleuchtet geschlechtsspezifische und milieuspezifische Unterschiede in den Gründen für die Eheschließung sowie die Entscheidungsprozesse, die zur Eheschließung führen. Verschiedene Ehetypologien und empirische Ergebnisse werden zur Erklärung herangezogen.
7. Die Ehe: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der Ehe für die Partner und den Unterschied zwischen formellen und informellen Ehen (z.B. nichteheliche Lebensgemeinschaften). Es diskutiert, inwieweit sich die nichteheliche Lebensgemeinschaft als eine Alternative oder gar als eine neue Form der Ehe etabliert hat.
8. Ehequalitäten: Dieses Kapitel befasst sich mit der Qualität der Ehe, indem es den u-förmigen Verlauf der ehelichen Zufriedenheit und die Themen Macht und Gewalt in der Ehe untersucht. Es analysiert die Dynamiken innerhalb der Ehe und deren Einfluss auf die eheliche Zufriedenheit.
9. Arbeitsteilung in der Ehe: Dieses Kapitel analysiert verschiedene theoretische Modelle der Arbeitsteilung in der Ehe und deren Relevanz für die eheliche Dynamik und Zufriedenheit. Es wird die Verteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb der Ehe im Kontext verschiedener soziologischer Theorien untersucht.
10. Treue in der Ehe: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema Treue in der Ehe und dessen Bedeutung im Kontext der ehelichen Beziehung und gesellschaftlichen Normen.
11. Was hält Paare zusammen und was trennt sie?: Dieses Kapitel untersucht die Faktoren, die zur Stabilität oder zum Scheitern von Ehen beitragen. Es werden sowohl die Aspekte betrachtet, die Paare zusammenhalten als auch die, die zu Trennungen führen. Dabei werden Unterschiede zwischen jungen und alten Ehen berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Ehe, Sozialgeschichte der Ehe, Partnerwahl, Heiratsmotive, Ehequalitäten, Arbeitsteilung, Treue, Machtverhältnisse, Gewalt in der Ehe, nichteheliche Lebensgemeinschaft, Monogamie, bürgerliche Ehe, Familienstrukturen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Zulassungsarbeit: Die Ehe – Ein Wandel im Zeitverlauf
Was ist der Gegenstand dieser Zulassungsarbeit?
Die Arbeit untersucht die Ehe als Institution im Wandel. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Ehe von der Antike bis zur Gegenwart und analysiert gegenwärtige Aspekte der Partnerwahl, Heiratsmotive und Ehequalitäten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die sozialhistorische Entwicklung der Ehe, Partnerwahl und Heiratsmotive, die Bedeutung der Ehe für Individuen, Ehequalitäten und Herausforderungen, Arbeitsteilung und Treue in der Ehe, sowie Unterschiede zwischen formellen und informellen Partnerschaften (z.B. nichteheliche Lebensgemeinschaften).
Welche Epochen und Kulturen werden im Hinblick auf die Ehe betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Ehe bei Griechen, Römern und Germanen, im Mittelalter und in der bürgerlichen Gesellschaft. Der Fokus liegt auf dem Vergleich verschiedener rechtlicher und sozialer Arrangements der Ehe in diesen historischen Kontexten.
Wie wird die Ehe soziologisch definiert?
Die Arbeit bietet eine soziologische Definition der Ehe, die die Vielfalt historischer und kultureller Eheformen berücksichtigt und die Monogamie als vorherrschende Form in der westlichen Kultur betont. Die rechtlichen und sozialen Aspekte der Ehe als dauerhafte Lebens- und Sexualgemeinschaft werden im Kontext kultureller und gesellschaftlicher Normen diskutiert.
Welche Aspekte der Partnerwahl und Heiratsmotive werden untersucht?
Die Arbeit untersucht geschlechtsspezifische und milieuspezifische Unterschiede in den Gründen für die Eheschließung, die Entscheidungsprozesse zur Eheschließung, verschiedene Ehetypologien und empirische Ergebnisse zu Heiratsmotiven.
Wie wird die Qualität der Ehe untersucht?
Die Ehequalität wird anhand des u-förmigen Verlaufs der ehelichen Zufriedenheit und der Themen Macht und Gewalt in der Ehe untersucht. Die Dynamiken innerhalb der Ehe und deren Einfluss auf die eheliche Zufriedenheit werden analysiert.
Welche Rolle spielt die Arbeitsteilung in der Ehe?
Die Arbeit analysiert verschiedene theoretische Modelle der Arbeitsteilung in der Ehe und deren Relevanz für die eheliche Dynamik und Zufriedenheit. Die Verteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb der Ehe wird im Kontext verschiedener soziologischer Theorien untersucht.
Wie wird das Thema Treue in der Ehe behandelt?
Das Kapitel zur Treue in der Ehe behandelt deren Bedeutung im Kontext der ehelichen Beziehung und gesellschaftlichen Normen.
Welche Faktoren beeinflussen die Stabilität oder das Scheitern von Ehen?
Die Arbeit untersucht Faktoren, die zur Stabilität oder zum Scheitern von Ehen beitragen, berücksichtigt dabei sowohl Aspekte, die Paare zusammenhalten, als auch solche, die zu Trennungen führen, und unterscheidet zwischen jungen und alten Ehen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ehe, Sozialgeschichte der Ehe, Partnerwahl, Heiratsmotive, Ehequalitäten, Arbeitsteilung, Treue, Machtverhältnisse, Gewalt in der Ehe, nichteheliche Lebensgemeinschaft, Monogamie, bürgerliche Ehe, Familienstrukturen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Einleitung, soziologischen Definition der Ehe, Eheformen bei Griechen, Römern und Germanen, der Ehe im Mittelalter, der bürgerlichen Ehe, dem Weg zur heutigen Ehe, der Bedeutung der Ehe, Ehequalitäten, Arbeitsteilung in der Ehe, Treue in der Ehe und Faktoren, die Paare zusammenhalten oder trennen.
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- Venus Camis (Author), 2004, Ehe - Kontinuität und Wandel einer Institution zur gemeinsamen Lebensführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44166