Im beruflichen Alltag greifen Pflegefachkräfte kontinuierlich auf Wissensbestände und Kompetenzen zurück, die sie im Laufe ihres (Berufs)Lebens erworben haben. Viele dieser Inhalte werden sich nicht bewusstgemacht, oder sie sind nur schwer in Worte zu fassen. In nachfolgender Arbeit sollen diese verdeckten Wissensbestände genauer beleuchtet werden.
Unter der Fragestellung: Welche Wissensbestände (implizit und explizit) und welche Kompetenzen sind für das Anleiten von Schüler*innen in der Gesundheits- und Krankenpflege essentiell? wird zum einen mittels dem Kompetenzmodel von Benner, analysiert, welche Kompetenzstufen Pflegekräfte innehaben können und wie sich diese auf die praktische Ausbildung auswirken. Zum anderen soll verdeutlicht werden, welche qualifikatorischen Grundvoraussetzungen Praxisanleiter*innen besitzen sollten und wie sich implizites Wissen sicht- und vermittelbar machen lässt. Ferner werden die bestehenden Wissensbereiche der Pflege nach ethischem, persönlichem sowie empirischem und theoretischem Wissen kategorisiert, um dahingehend untersucht zu werden, welche Wissensbestände das Berufsleben prägen und wie diese in der Anleitung von Auszubildenden zum Tragen kommen. Ein Bezug zum persönlichen Arbeitsfeld der Autorin wird im letzten Teil der Arbeit unter (3 Diskussion und Fazit) hergestellt.
Der Autorin ist es ein Anliegen zu verdeutlichen, dass Praxisanleitung nicht nebenher und von jedem geleistet werden kann und sollte. Vielmehr ist ihr während der eigenen Tätigkeit als Praxisanleiterin auf Station als auch als freigestellte Praxisanleiterin ihres Klinikverbunds deutlich geworden, dass die berufspädagogische Weiterbildung lediglich Grundlagen bildet. Hierauf aufbauend müssen sich Ausbilder*innen selbstreflektierend weiterentwickeln, um Anleitungen erfolgreich, also lernfördernd, gestalten zu können. Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, Wissensbestände die in der Pflege täglich zur Anwendung kommen, herauszuarbeiten und auf Ihre Wirkung auf die praktische Ausbildung hin zu untersuchen, um den schwierigen Schritt des impliziten Wissens hin zum expliziten Expertentum in der Pflege zu erleichtern. Hieraus lässt sich beispielsweise ein Selbstreflexionsfragebogen für Praxisanleiter*innen verfassen, der gerade in der Anfangszeit nach dem Abschluss der berufspädagogischen Weiterbildung, eine Art Leitfaden zur Vorbereitung auf die anstehende verantwortungsvolle Aufgabe darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Kompetenzmodell nach Patricia Benner und dessen Einfluss auf die praktische Ausbildung
- Die Problematik des impliziten Wissens
- Qualifikatorische Voraussetzungen für Praxisanleitung
- Essentielle Wissensbestände und deren Auswirkungen auf die praktische Ausbildung (ethisch, persönlich, empirisch, theoretisch)
- Diskussion und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von explizitem und implizitem Wissen in der Praxisanleitung von Pflegefachkräften. Sie konzentriert sich auf die Analyse des Kompetenzmodells nach Patricia Benner und dessen Relevanz für die praktische Ausbildung sowie auf die Problematik des impliziten Wissens in der Pflege.
- Das Kompetenzmodell nach Patricia Benner und dessen Einfluss auf die praktische Ausbildung
- Die Problematik des impliziten Wissens in der Pflege
- Qualifikatorische Voraussetzungen für Praxisanleiter*innen
- Kategorisierung von Wissensbeständen in der Pflege (ethisch, persönlich, empirisch, theoretisch)
- Die Bedeutung von Selbstreflexion für Praxisanleiter*innen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des expliziten und impliziten Wissens in der Praxisanleitung ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit.
Das erste Kapitel des Hauptteils behandelt das Kompetenzmodell nach Patricia Benner und beleuchtet dessen Einfluss auf die praktische Ausbildung. Es beschreibt die verschiedenen Kompetenzstufen nach Benner und die Auswirkungen dieser Stufen auf die Anleitung von Schüler*innen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Problematik des impliziten Wissens. Es erklärt die Bedeutung von implizitem Wissen für die praktische Ausbildung und diskutiert die Schwierigkeiten, dieses Wissen zu explizieren und zu vermitteln.
Das dritte Kapitel analysiert die qualifikatorischen Voraussetzungen für Praxisanleiter*innen. Es beschreibt die Bedeutung von fachlichem Wissen, pädagogischen Kompetenzen und persönlichen Eigenschaften für die erfolgreiche Anleitung von Schüler*innen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Wissensbestände, explizites und implizites Wissen, Praxisanleiter*in und Kompetenz. Die zentralen Konzepte umfassen das Kompetenzmodell von Patricia Benner, das Eisbergmodell des Lernens nach Ortfried Schäffter und die Bedeutung von Selbstreflexion für Praxisanleiter*innen.
- Arbeit zitieren
- Jella Fuchs (Autor:in), 2018, Welche Wissensbestände (implizit und explizit) und welche Kompetenzen sind für das Anleiten von Schüler*innen in der Gesundheits- und Krankenpflege essentiell?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441724